Journal Sonntag, 26. Oktober 2025 – Oktobergold erlaufen, jüdisches Neujahrskonzert

Montag, 27. Oktober 2025 um 6:24

Um sechs (alte Zeit) aufgewacht und extra nochmal umgedreht, eine wohlige weitere Stunde geschlafen.

Auch dieses Jahr musste ich vier Uhren von Hand stellen (Badezimmer, Mikrowelle, Backofen, Analog-Wecker für Orientierung im Schlafzimmer), aber so vergaß ich den Umstand wenigstens nicht, dass die Sommerzeit zu Ende ist.

Wäschewaschen, Mutter-Telefonat, draußen gemischtes Herbstwetter inklusive mit Regenphasen. Egal, ich hatte Zeit und Körper für einen Isarlauf, wie schon am Samstag bereitete ich ihn mit Aufwärmen und Faszienrolle vor.

Den aufgewärmten und rollierten Körper brachte ich aber erstmal mit Herrn Kaltmamsell in unser Wahllokal im nahen Theresiengymnasium, Abstimmung über eine Bewerbung Münchens zur Austragung von Olympischen Spielen – zum ersten Mal seit Beginn meiner Wahlhilfe ohne meine Wahlhilfe, weil ich für den Nachmittag Konzertkarten hatte.

Dann spazierte ich zur nächstgelegenen U-Bahn-Station Goethestraße und ließ mich zum Odeonsplatz fahren. Auf dem ersten Viertel meiner Laufrunde regnete es immer wieder, doch dann bekam ich knallblauen Himmel und Oktobergold. Der Körper spielte gut mit, selbst die beim Rollen aufjaulenden knotigen Waden machten keinerlei Probleme – ich konnte mir gut 90 Minuten gönnen.

Es war viel Pfützenspringens.

Tram zurück nach Hause, die Route ums Maxmonument wird nach Bauarbeiten wieder bedient. Unterwegs Semmelkauf.

Daheim Körperpflege rundum, den Friseurtermin in zehn Tagen ersehne ich bereits seit zwei Wochen – ich werde den Zwei-Monats-Abstand fürs Schneiden verkürzen müssen.

Frühstück war ein Ernteanteilapfel, dann gab es zwei Körnersemmeln mit Frischkäse, Marmelade, Käse.

Am frühen Nachmittag brach ich mit Herrn Kaltmamsell bereits zum Konzertbesuch auf: Das jüdische Neujahrskonzert begann dieses Jahr schon um 15:30 Uhr und fand an einem Sonntag statt – für mich persönlich eine ideale Kombination, so käme ich viel häufiger in Konzerte.

Am Prinzregententheater trafen wir uns diesmal mit Freunden, denen wie mir vergangenes Jahr für Interesse die Information genügt hatte, dass es in München ein jüdisches Neujahrskonzert gibt. Und auch dieses Jahr wurde es zu einem ungewöhnlichen und bereichernden Erlebnis: Wieder begrüßte Daniel Grossmann, Dirigent und Gründer des Jewish Chamber Orchestra Munich, zahlreiche Ehrengäste – mit besonders innigem Applaus für Charlotte Knobloch, National Treasure. Grossmann führte wieder durch den Abend, erklärte Hintergründe und Details der Musik und ihrer Funktion in der Synagoge. Und wieder hörten wir wunderbare Musik, die mir nirgendwo anders begegnet. Ich kann mir gut vorstellen, daraus eine alljährliche Sache zu machen.

Durch diese ungemein praktische Konzertzeit kamen wir zum Abendessen zurück nach Hause. Herr Kaltmamsell hatte morgens Ochsenschwanz nach diesem Rezept auf mexikanische Art geschmort, um sie abends mit Weizentortillas zu servieren.

Ausgesprochen köstlich. Nachtisch italienische Kekse. Früh ins Bett zum Lesen, draußen toste Sturm.

die Kaltmamsell

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