Journal Samstag, 25. Oktober 2025 – Herbstbunter Isarlauf, Verabredung in Garmisch
Sonntag, 26. Oktober 2025 um 7:53Ausgeschlafen, nachts nur einmal von Lärm vorm Fenster geweckt worden.
Die Verabredung für den Tag hatte sich zu einer Nachmittagsverabredung konkretisiert, ich konnte meinem großen Verlangen nach einer Laufrunde nachkommen. Draußen war es immer noch ein wenig windig, am Himmel gemischte Wolken, doch längere Niederschläge zeichneten sich auf dem Regenradar nicht ab. Also raus in die Herbstbuntheit an der Isar, ich lief ab Wohnhaus über Alten Südfriedhof auf der Flaucherseite der Isar bis Maria Einsiedel und denselben Weg wieder zurück.
Diesmal beschränkte ich mich auf wenig mehr als 80 Minuten – tatsächlich weniger wegen Impf (selbst Oberarmschmerz nur bei Berührung), als wegen der Hoffnung auf eine weitere Laufrunde am Sonntagvormittag. Es war herrlich: Der Körper spielte gut mit, viele Entgegenjoggende lächelten zurück, ich bekam ordentlich was zu sehen. Regentropfen nur vereinzelt, am Stück lediglich ganz am Ende meiner Runde, als es schon egal war.
Erster Einsatz Winterlaufhose.
Es wurde in der Isar geschwommen.
Der Buchen-Königin steht der Oktober gut.
Auf dem Alten Südfriedhof waren auffallend viele Grabsteine umgelegt, abgesperrt, zum Abtransport für die Renovierung (?) bereit – ich nehme an, das sind Spätfolgen der großen Baustelle im Sommer: Die Stadt München hatte eine Stromtrasse quer durch den Friedhof gelegt.
Die Nachmittagsverabredung führte Herrn Kaltmamsell und mich nach Garmisch-Partenkirchen: Dort urlaubt gerade eine nahestehende Bloggerin aus Weiter-weg-Deutschland, und wir waren vor ein paar Monaten auf die Idee gekommen, diesen Aufenthalt für ein Treffen zu nutzen. Im Münchner Hauptbahnhofsfragment holte ich mir für die Fahrt einen Mittagscappuccino. Jetzt war das Wetter richtig greislich geworden, die Ausblicke auf der Strecke aus dem Zugfenster, sonst durchaus atemberaubend spätestens ab Starnberg, blieben – haha – überschaubar. Und wir lernten: Mehrminütige Verspätungen werden schon gar nicht mehr angesagt, bis zu geschätzt zehn Minuten werden sie als gegeben vorausgesetzt.
Garmisch hatte ich seit meinem Krankenhaus-Aufenthalt für die Hüft-TEP nicht mehr besucht, im Regen spazierten wir aber ohne Umwege zum Treffpunkt in einem Traditionscafé. Zu großem Hallo und Wiedersehensfreude (ich hatte die Bloggerin bereits vorher im Rahmen einer re:publica persönlich getroffen) bestellte ich mir zum Frühstück Torte und freute mich daran. Gespräche unter anderem sehr informativ über konkreten Einsatz von Large Language Models in der Arbeitswelt, wo ich sie nicht vermutet hätte. Und ich bekam wertvolle Tipps für eine mögliche Oktoberfestflucht in die Pfalz.
Auch den Rückweg zum Bahnhof legten wir direkt, das Wetter machte weiterhin keine Lust auf Besichtigung vertrauter Anblicke.
Ereignislose Rückfahrt, ich aß schonmal zwei Ernteanteil-Äpfelchen, denn das Abendessen würde spät werden: Daheim machte sich Herr Kaltmamsell umgehend daran, eine Stunde später gab es tomatige Pasta e fagioli, dazu Pfälzer Weißburgunder (vorher zur Hungerüberbrückung arabische Salznüsschen). Nachtisch Kekse und Schokolade. Wir waren beide sehr müde, gingen früh ins Bett.
§
Im hohen Alter wird manches schwierig, und manche Menschen werden besonders schwierig. Ein Problem kann entstehen im Konflikt zwischen Selbstbestimmung und Pflege, wie aktuell ein Gerichtsverfahren in Österreich zeigt.
“Vernachlässigungsprozess gegen drei Heimhelfer, die 80-Jährige nicht wuschen”.
Drei Angestellte eines privaten Vereins sollen eine Pensionistin nicht ausreichend unterstützt haben, sodass sie ins Krankenhaus musste. Die Angeklagten sagen, die Frau wollte keine Hilfe
Ich empfehle auch die informativen Kommentare mit weiteren Beispielen.
3 Kommentare zu „Journal Samstag, 25. Oktober 2025 – Herbstbunter Isarlauf, Verabredung in Garmisch“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
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26. Oktober 2025 um 8:22
Oh, der Fall in Österreich und die Kommentare. Der ganze Komplex Alter, (Selbst-)Versorgung und Selbstbestimmung ist beängstigend.
26. Oktober 2025 um 8:45
Auch zu Österreich. Mein Vater hat lange alleine gelebt, auch als er dement wurde. Ich habe 600 km weit weg gewohnt und konnte nur sporadisch da sein. Irgendwann habe ich einen Pflegedienst organisiert, der ihn wenigstens einmal pro Woche duscht. Einmal hat er es zugelassen, ab dem zweiten Mal hat er sich geweigert. Essen auf Rädern hat er bekommen, aber im Kühlschrank aufbewahrt, gegessen hat er fast nichts. Irgendwann gab es keine andere Möglichkeit als ein Heim zu suchen. Am Anfang war es okay, zum Schluss hat er sich geweigert, zu essen, zu trinken, irgendetwas machen zu lassen. Vor vier Wochen ist er gestorben, nach drei Jahren im Heim, die die Hölle waren, für ihn und für mich. Aber zwingen kann man niemanden, wenn er oder sie nicht will. Das zu akzeptieren war das Schwerste.
26. Oktober 2025 um 10:10
Die Pfalz ist wunderschön im Herbst, aber zur Oktoberfest – Fluchtzeit auch recht überlaufen – September ist da Hochsaison! Da müssen sie bei der Auswahl der Orte darauf achten, dass nicht gerade Weinfest ist im Dorf, sonst kommen sie vom Wiesn- Regen in die Schoppe – Traufe…. Die Besucher sind nicht ganz so albern verkleidet, aber der Betrunkenheitsgrad dürfte gleich sein