Journal Mittwoch, 3. Dezember 2025 – Minimales Tageslicht

Donnerstag, 4. Dezember 2025 um 6:29

Heute hatte ich beim Datumtippen bereits den Finger über der 6 für die Jahreszahl: Beruflich stecke ich bereits deutlich im nächsten Jahr.

Eigentlich gut geschlafen, aber zu früh aufgewacht.

Nachtdunkler Marsch in die Arbeit, aber außer mir war auch der Krähenschwarm in meinem Viertel bereits deutlich hörbar wach: Während sich am Dienstagmorgen die Dutzenden Krähen auf den Dächern und kahlen Bäumen um den Beethovenplatz verteilt hatten (ungewöhnlich), saßen sie gestern wie gewohnt auf den Spannseilen der Tollwood-Zelte auf der Theresienwiese. Ihre Silhouetten sahen derart nach Meta Bene aus, dass ich eine Pointe erwartete.
Auf Fahnenkanten im Wind habe ich die Krähen in den vergangenen Jahren auch mal balancieren sehen, in meinem Fall waren es Fahnen am Zirkuszelt, höchst vergnügt.

Verdutzung, als ich im Büro erstmal eine Riesentasse Schwarztee zubereitete: Das am Vortag gekaufte Fläschchen Kondensmilch war mit einem Kronkorken verschlossen. Und meine Sekretärinnenschublade hält nun wirklich eine Menge bereit – ein Flaschenöffner gehört nicht dazu. Zum Glück arbeitete gestern die eine Kollegin vor Ort, bei der ich aus Gründen von Flaschenöffner in irgendeinem Büromöbel ausgehen konnte. Zurecht, sie lieh ihn mir bereitwillig.

Um neun zeichnete sich ab, dass es erstmal nicht mehr Tageshelle als diese Hochnebel-Düsternis geben würde. Gestern blieb es ohne Wolkeloch bei diesem minimalen Tageslicht, im Büro benötigte ich ganztägig künstliche Beleuchtung. Es ist die Jahreszeit der dunkelsten Tage in unseren Breiten.

Trotzdem raus ins Westend auf einen Mittagscappucino, wie erhofft wirkte die Bewegung erholsam. Zu Mittag gab es Apfel und eingeweichte Haferflocken mit Joghurt.

Ordentlicher Arbeitsnachmittag, nach Feierabend ging ich zum Stachus für Einkäufe.

Daheim startete ich zwischen zwei Yoga-Programmen wieder eine Woche Pilates, auch diesmal hatte ich vergessen, dass die Übungen hier anstrengender sind, unter anderem wegen deutlich mehr Wiederholungen.

Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell den Ernteanteil-Lauch als Eintopf mit weißen Bohnen, sehr gut. Nachtisch Weihnachtsgebäck und Schokolade.

Sehr früh ins Bett zum Lesen. Granta India hatte ich ausgelesen, es gefiel mir sehr gut, weil es zahlreiche Facetten des heutigen literarischen Indien beleuchtet, das geprägt wird von einem immer deutlicheren Ein-Parteien-System unter Premierminister Narendra Modi und seiner Bharatiya Janata Party (BJP). Wieder legt Herausgeber Thomas Meaney einen Schwerpunkt auf den Aspekt Übersetzung, in diesem Fall vor dem Hintergrund der indischen Vielsprachigkeit: Kurze Zwischenkapitel beleuchten diese Sprachen jeweils aus der Sicht eines spezialisierten Übersetzers oder einer Übersetzerin, jeweils aufgehängt an einem Wort oder Ausdruck in ihrer Sprache, der sich nicht übersetzen lässt. Sehr erhellend.

§

Schokolade wissenschaftlich (einige Details nützen auch als Tipps fürs eigene Backen):
“Wie der Schmelz in die Schokolade kommt”.

die Kaltmamsell

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