Journal Sonntag, 7. September 2025 – Keks-Test

Montag, 8. September 2025 um 6:36

Der Morgen war leider viel zu kalt für einen Balkonkaffee, in dieser Saison komme ich nicht über Nummer 28 hinaus.

Die kühle Sonne wurde noch etwas wärmer, ich freute mich auf eine Laufrunde an der Isar (Joggen beansprucht ja ganz andere Muskeln als Wandern). Auf Radfahren hatte ich allerdings keine Lust: U-Bahn zum Odeonsplatz, von dort lief ich durch Hofgarten und Englischen Garten zur Isar nach Unterföhrung und zurück zum Tivoli. Auch wenn es etwas wärmer wurde, blieb die Temperatur sportfreundich, die Sonne angenehm.

Der Körper machte gut mit – so dass ich ihn überschätzte: Die letzten 15 Minuten der über eindreiviertel Stunden waren zu viel, LWS, Hüften und alles dazwischen jammerten.

Anscheinend trug ich gestern mein einnehmendstes Gesicht: Noch nie wurde ich auf einem Isarlauf so oft von Entgegenlaufenden lächelnd gegrüßt. Schön!

Heimweg ab Tivoli statt mit Tram (Baustelle Maxmonument) mit Bus zur Giselastraße und von dort mit der U-Bahn bis zum Sendlinger Tor.

Nach dem Duschen bekamen meine Beine eine Einheit Selbstbräuner aufgecremt: Ihre Farbe war mir zu weit entfernt von der Wanderbräune des Oberkörpers, und ich plane noch ein paar Arbeitstage mit Kleid und nackten Beinen.

Frühstück um zwei auf dem Balkon: Ein Tellerchen Apfel- und Nektarinenstücke, ein Tellerchen Tomaten mit Weissacher Käse (gute Kombi), eine Scheibe selbstgebackenes Roggenbrot mit Butter und Zuckerrübensirup.

Ein halbes Stündchen Siesta, bis die Waschmaschine für Wäscheaufhängen durch war.

Seit einiger Zeit befinde ich mich im Besitz von Haschkeksen, hausgebacken. Ohne große Neugier hatte ich mich schon seit vielen Jahren gefragt, ob Cannabis für mich die bessere Alternative zu Alkohol sein könnte, vor allem in Zeiten, in denen Alkohol sehr oft bei mir Migräne auslöste. Aber damals wäre es anstrengend und illegal gewesen, Cannabis zu besorgen, die Hürde war mir die Antwort nicht wert.

Seit 1. April 2024 ist Cannabis teillegal (es ist kompliziert). Nächste Hürde: Ich wollte nichts rauchen, nie mehr irgendwas. Blieb der Komsum oral. Und das habe ich gestern ausprobiert, erstmal mit einem halben Keks (schmeckte deutlich danach, wonach die Graswolken riechen, die ich regelmäßig quere) und unter Aufsicht von Herr Kaltmamsell.

Wie angekündigt tat sich ziemlich lang gar nichts. Erst nach anderthalb Stunden begann eine leicht schwindelige Benommenheit, über die nächste Zeit verzögerte sich die Wahrnehmung (z.B. das Läuten der Kirchenuhr… ah, fünf Uhr). Da ich eigentlich gerade auf dem Balkonn beim Zeitunglesen war, kam mir das ungelegen (Herr Kaltmamsell informierte mich, dass als angemessene Beschäftigung nach Cannabis-Konsum ja auch Fernsehen und Chipsessen gelten). Die Benommenheit glich durchaus der durch Alkohol, auch der trockene Mund.

Laut Herrn Kaltmamsell gelten als angenehme Begleiterscheinung von Cannabis Euphorie und das Gefühl, ganz viel Zeit zu haben. Darauf wartete ich vergeblich. Und überhaupt wartete ich bald nur noch darauf, dass ich nüchtern würde (wie in lang vergangenen Zeiten nach Anstoß-Prosecco im Büro zur Mittagszeit).

Waren insgesamt vielleicht einfach nicht die idealen Umstände – als würde ich Alkohol zum ersten Mal ohne irgendeinen Zusammenhang probieren, unter Laborbedingungen. Vielleicht ein weiterer Versuch als Party.

Nach gut drei Stunden spürte ich, wie die Wirkung immer weiter abnahm.

Fürs Abendessen hatte Herr Kaltmamsell aus der Lameng Lauch und Mangold aus Ernteanteil mit viel Bechamel und Mozzarella zu einer Gemüselasagne verarbeitet.

Schmackhaft, wärmend und sättigend. Nachtisch Schokolade. Abendunterhaltung Mad Men.

Aus unserer Wohnung hatten wir gen Südosten einen Logenblick auf die Mondfinsternis: Der Vollmond stand zwischen Park und dem Turm von St. Matthäus. Wir sahen ihn an fast wolkenlosem Himmel vollverschattet, dann von links die immer größer werdende helle Sichel.

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Gestern wurde ich auf die Blogserie “Mad Style” hingewiesen, die die Entwicklung der Kleidung/Kostümierung (hauptsächlich) der weiblichen Figuren in Mad Men dokumentiert, hier zum Beispiel Peggy, Staffel 1:
“Mad Style: Peggy Olson, S1 Part 1”.

via @cupidissimo

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Wir kennen Eleanor Morton noch als gelangweilten Fremdenführer. Jetzt aber:

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https://youtube.com/shorts/8-lgJX3npiQ?si=S3Ghp7kJJ1WcrLyj

Zum Beispiel Microsoft mit seinem gschissenen Copilot. KRIEGT ERSTMAL EUER OUTLOOK AUF DIE REIHE! (Letzte Woche jammerte mir jemand vor, ihre gesamte E-Mail-Postfachansicht sei schon wieder zerschossen, die sie sich halt mit den angebotenen Möglichkeiten für sich eingestellt hatte. Sie müsse jedes einzelne Postfach wieder neu einrichten.) Wisst ihr, was das Arbeitsleben wirklich einfacher macht, Microsoft: Sich auf Kalender und E-Mail-Verkehr verlassen zu können, das macht das Arbeitsleben WIRKLICH EINFACHER!

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Sonntag, 7. September 2025 – Keks-Test“

  1. Uschi aus Aachen meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  2. Flusskiesel meint:

    Liegt es am Win11-Zwang, dass jetzt alle Menschen (inklusive mir) einen unglaublichen Hass auf Outlook entwickeln?

    Wie kann man nur eine Software, die von so unvorstellbar vielen Menschen auf der ganzen Welt tagtäglich genutzt wird, so dermaßen verhunzen?

  3. Chris Kurbjuhn meint:

    Microsoft ist ein eigener Planet (vielleicht sogar ein eigenes Universum) mit eigenen Naturgesetzen. Ich hab mal – in einem Anfall von geistiger Umnachtung – eine Weile bei einem Beta-Test für ein neues MS-Produkt mitgemacht, das war eine einigermaßen unglaubliche Erfahrungen. Alle Hinweise auf etablierte Internet-Standards und Konformitäten wurden komplett ignoriert: wir machen, was wir wollen. Das geht seit Jahrzehnten so.

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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