Journal Dienstag, 14. Oktober 2025 – Die Vegetarier-Legende Münchens
Mittwoch, 15. Oktober 2025 um 6:21Guter und wirklich erholsamer Nachtschlaf, das war schön.
Arbeitsweg im Herbstdüster, gestern hatte ich die Schachtel mit meinen neuen Wanderschuhen zum letzten Test dabei. Im Büro also erstmal Schuh-Wechsel, über den Vormittag würde ich reichlich Gelegenheit für Märsche und Treppen haben, denn diese Woche könnte ich sie noch zurückgeben, sollten sich Druckstellen ergeben. Doch nicht nur vormittags im Büro, sondern beim Einsatz den ganzen Tag über bis abends nach Hause erwies sich: Hervorragende Wanderstiefel, sie waren die richtige Wahl.
Apropos Treppen: Nach dem Guerillakrieg am Montag nahm ich gestern mein Treppentraining wieder auf – zusätzlich motiviert durch sich auflösenden Hochnebel.
Jawohl, der Aufstieg lohnte sich.
Mittagscappuccino im eigenen Haus, da ich mittags eine Einkaufsrunde plante.
Neue Stufe der “KI”-Belästigung:
Karl Klammer von Microsoft hat ein Brüderchen bei Adobe bekommen.
1. Bald ist vor lauter Assistenz-Angeboten auf dem Bildschirm kein Platz mehr für die eigentliche Aufgabe.
2. Wer “lies” schreibt, muss auch “Spar” schreiben – ich traue diesem LLM kein Pixel weit. (Wobei der mir nahe stehende Deutschlehrer darauf hinweist, dass beide Imperativformen korrekt sind.)
3. Bitte lasst das wieder aufhören!
Mittags die geplante Einkaufsrunde zum Lidl (es gibt wieder Stollen-Konfekt!) – für meinen Geschmack viel zu kurz, die kühle, klare Herbstluft schnaufte sich herrlich.
Mittagessen war Muesli mit Joghurt, Birnen.
Zackig gefüllter Arbeitsnachmittag, erhellt durch eine schöne Nachricht.
Weitere Erhellung: Aussicht auf abendliche Verabredung mit Herrn Kaltmamsell.
Nach Hause ging ich in wunderschönen Oktoberfarben über ein paar Einkäufe beim Vollcorner.
Dreharbeiten bei St. Paul. Falls Sie später mal gucken wollen, ob sie die Szene beim Fernsehen wiedererkennen: Ich sah unter anderem eine 1960er-Autobus – wobei ich gelesen habe, dass die Ausstattung einer deutschen TV-Produktion mit Oldtimern eine aktuelle Marotte ist und keineswegs Bedeutung tragen muss.
Daheim kein Yoga, sondern Häuslichkeiten und Brotzeitvorbereitung. Verabredet war ich mit Herrn Kaltmamsell im Prinz Myshkin, der 40 Jahre alten vegetarischen Restaurantlegende in der Münchner Innenstadt. Stand seit Jahren auf meiner Liste, unter anderem weil ich mir dachte: Was maule ich in Brighton bei Food for friends immer, dass es in München keine Entsprechung gibt, wenn ich noch nicht mal den berühmtesten hiesigen Vegetarier ausprobiert habe.
Und tatsächlich aßen wir gut: Ganz anders als im Food for friends, weil keine Gemüseküche (beim Blick auf die Pizza- und Pasta-lastige Speisekarte war ich misstrauisch gewesen), aber liebevoll und gut gekocht.
Zunächst gab es (im für einen Dienstagabend überraschend gut besuchten Gastraum) Suppe: Gegenüber eine Linsen-Tomaten-, für mich Miso-.
Als Hauptgericht hatte ich Sojamedallions mit Sahne-Rotwein-Tomaten-Estragon-Sauce, Mini-Gnocchi, gedünstetem Gemüse (hervorragende Sauce, hochinteressante Soja-Textur), Herr Kaltmamsell aß gefüllte Zucchiniblüten mit Salat und war ebenfalls zufrieden.
Zurück daheim gab es zum Nachtisch Schokolade.
§
Noch eine schöne Aussicht (DAS WÄRE JA WOHL GELACHT! ICH BIN DIE CHUCK NORRIS DER SELBSTAUFMUNTERUNG!)1: Das jüdische Neujahrskonzert des Jewish Chamber Orchestra Munich am 26. Oktober. In der gestrigen Süddeutschen ein lesenswertes Interview mit dem Gründer und Dirigenten Daniel Grossmann:
“‘Ein Land, über das ich viel zu wenig weiß'”.
- Bis mich dann wieder der schwarze Schlamm verschluckt. [↩]
7 Kommentare zu „Journal Dienstag, 14. Oktober 2025 – Die Vegetarier-Legende Münchens“
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15. Oktober 2025 um 8:26
Diese Zusammenfassung bietet mir Adobe schon bei zweiseitigen Dokumenten an. Wer sich zwei Seiten zusammenfassen lassen muss, ist im falschen Job.
15. Oktober 2025 um 8:49
Das lustige ist: beim Titel dachte ich “ich dachte immer, das wäre Prinz Myshkin, bin gespannt, wo sie waren” (ich hab da mein Wurststipendium gefeiert vor …25 Jahren!
15. Oktober 2025 um 9:08
Als Grafikerin arbeite ich täglich mit Druck-PDFs. Also das, wofür das Format ursprünglich mal gedacht war.
Das letzte, was ich brauche, ist eine Zusammenfassung; ich kontrolliere meine Daten auf Druckfähigkeit, was drinsteht ist für mich irrelevant.
Trotzdem muss ich bei jedem Start das lästige KI-Floatie manuell entfernen, weil es mir im Weg herumsteht. Ich kann es nicht dauerhaft entfernen.
Und solche unentrinnbaren KI-Floaties hat nicht nur der Acrobat, nein, Adobe belästigt mich mit denen auch in Photoshop und Illustrator!
In InDesign ist es mir bisher noch nicht aufgefallen, aber ich vermute, es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Update mir auch hier Nutzloses und Aufdringliches um die Ohren haut.
Privat habe ich mich konsequent von jedem Adobe-Produkt verabschiedet. Beruflich hat sich das Quasi-Monopol leider tief in jede Struktur (gerade in Druckprozessen) gefressen.
15. Oktober 2025 um 9:24
Wie großartig, Frau Bruellen – kannst du dich noch erinnern, welche Art Gerichte damals angeboten wurden?
15. Oktober 2025 um 10:19
ich war vor 20 jahren zuletzt im Prinz Myshkin. Dort gab es hervorragende Spinatnocken. Ich war erst entsetzt, als nur zwei Nocken auf dem Teller lagen (der durchaus hochpreisig war). Aber holla, die haben gereicht.
15. Oktober 2025 um 10:46
Hihi, ging mir genauso :-) Die Karte damals (mein letzter Besuch war auch vor ca 25 Jahren) habe ich recht gemüselastig in Erinnerung. Ich erinnere mich an buntes gedünstetes Gemüse mit Meerettich-Soße, was ich für die heimische Küche übernommen habe und heute noch gerne mache, wenn es schnell gehen muss.
15. Oktober 2025 um 12:51
Sehr interessante Information, adelhaid, Katharina: Die Spinatknödel hatte ich gelesen, doch da die mittlerweile in bayerischen Wirtshäusern ähnlich vegetarischer Standard sind wie Kässpatzen, hatte ich ihnen keine Selbstgemachtheit zugetraut.