Journal Montag, 1. Dezember 2025 – Dann doch Christkindlmarkterei
Dienstag, 2. Dezember 2025 um 6:25Noch früherer Wecker, aber er erlöste mich eh aus Angst-Achterbahnfahrt. Draußen Regen.
Der hatte freundlicherweise bei meinem vorgezogenen Aufbruch in die Arbeit aufgehört, ich konnte meine Arbeitserledigung trocken absolvieren, hatte eh keine Hand für Regenschirm frei. (Und nur sehr umständlich für dringend nötiges Ohrenzuhalten bei sehr nahem LALÜ!)
Im Büro die nächste Hiobsbotschaft, mittlerweile war ich aber eh abgestumpft und in der inneren Emigration.
Armseliger Mittagscappuccino (lauwarm) in der Cafeteria, nach weiterem Helfen und Laufen gab es zu Mittag Apfel, Persimon, Trockenpflaumen, Nüsse – da der Verlauf und die Essmöglichkeiten am gestrigen Tag unklar gewesen waren, hatte ich darauf verzichtet, Verderbliches einzupacken.
Richtig hell wurde es eh nicht, Abenddämmerung setzte kurz nach zwei ein. Nachmittags drückte ich mich dann doch kurzfristig um die Erfüllung von Geselligkeitspflichten.
Freuen konnte ich mich auf eine Verabredung nach Feierabend, auch wenn ich dem Vorschlag des Orts entnahm, das sie mit Heißgetränken im Draußen und mit thematischem Umfeld Christkindlmarkt zu tun haben würde. Ebenfalls erfreulich: Davor stand ein längerer Fußmarsch bei Temperaturen über Null.
Schöner und wohltuender Marsch, liebe Gesellschaft am Glühstand des Viktualienmarkts, Abgleich von Weihnachtsplänen (Herr Kaltmamsell und ich haben keine, das ist irgendwie ums Eck und vorbei).
Ich bekam einen selbstgebackenen Stollen geschenkt – den nicht ich gebacken hatte!
Abendessen gab es auf dem Heimweg am Christlkindlmarkt Sendlinger Tor.
Klassisches Christkindlmarkt-Menü: Erster Gang Bratwurst, zweiter Gang Pommes. Daheim noch Panettone und Schokolade.
Zu Hause brauchte ich überraschend (und beunruhigend) lange fürs Warmwerden nach zwei Stunden Glühmarkt-Rumstehen, so richtig wirkten eigentlich erst Bett und Wärmflasche.
Es wird weiter zu Bücherbesitz gebloggt (ich finde es zauberhaft, wenn sich ein Thema langsam durch Blogs der alten Schule zieht), aktuell zum Beispiel bei Vanessa Giese und gestern bei Herrn Rau im Lehrerzimmer. Im ersten Kommentar darunter erwähnt kid37 die Konzentration auf Nischenthemen “(Den Kanon findet man ja überall.)” – das gefällt mir als Besitz-Motivation und lässt mich an zwei Bereichen meines Bestands festhalten: Zum einen habe ich besonders viele Bücher von Blogger*innen, sie stehen abseits der sonstigen alphabetisch nach Autor*in sortierten Literatur. Zum anderen verschiedene Ausgaben von Agustín Gomez-Arcos’ Roman Ana Non – den ich in deutscher Übersetzung aus dem Französischen während meines Studiums auf einem Grabbeltisch vorm Buchladen Pustet in Augsburg entdeckte, sehr mochte, gleich mal in einem passenden Hauptseminar in spanischer Literatur für eine Hausarbeit vorschlug (der Dozent, Prof. Thomas Scheerer, kannte den Roman nicht, war aber offen) (und ich damals noch furchtlos und überzeugend). Ana Nein wurde schon damals nicht mehr aufgelegt (-> Grabbeltisch), ich sah mich verpflichtet, ihn zu retten. Später suchte und kaufte ich über Online-Anitiquariate weitere Ausgaben. Doch eben sehe ich, dass es im Berliner Instituto Cervantes 2022 sogar ein “literarisches Treffen” dazu gab. Und Rezensionen auf Goodreads weisen darauf hin, dass der Roman auf Spanisch rege rezipiert wird. Vielleicht muss ich ihn nicht mehr retten, es handelt sich um keine Nische mehr? No na, vielleicht solange er auf Deutsch vergriffen ist.
2 Kommentare zu „Journal Montag, 1. Dezember 2025 – Dann doch Christkindlmarkterei“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
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2. Dezember 2025 um 7:09
Nach meinem strikt populärwissenschaftlichen Verständnis ist “mit Glühwein stillstehen” aber auch so ungefähr das Effektivste, was man punkto Auskühlen machen kann.
Keine Bewegung, durch die die Muskeln Wärme produzieren könnten, und erweiterte Gefäße durch den heißen Wein, also effektive Abstrahlung.
2. Dezember 2025 um 7:55
Wünsche von hier gutes Überstehen der Jahresendrallye. Es wird immer verrückter. Manchmal helfen nur aktives Ignorieren und Schokolade.