Journal Donnerstag, 16. Oktober 2025 – Programmabwechslung durch Zahnmedizin
Freitag, 17. Oktober 2025 um 6:25Sehr gut geschlafen, das Weckerklingeln war ausgesprochen lästig.
Der Morgen herbstlich neblich.
Morgenverlauf wie üblich, nur dass ich schon vor dem Duschen meinen Arbeitsrechner startete, um an dem Punkt, an dem ich sonst das Haus verlasse, am Esstisch meinen Arbeitstart im System zu vermelden und loszulegen. Eine gute Stunde konnte ich noch Dinge wegschaffen, bis ich mich wieder ausloggte, packte und auf den Weg zur Zahnärztin machte.
Der Termin war überraschend nötig geworden, weil vor einer Woche vom rechten oberen Schneidezahn bei einem Abbeißen ein Stück abbrach. Diese Kante bröselt ohnehin seit einigen Jahren (eine der vielen kleinen Alterserscheinungen), doch dieses Stück war deutlich sichtbar und hinterließ eine scharfe, unregelmäßige Stelle. Frau Dr. Dent kümmerte sich flott darum, betonte bei der Inspektion aller Zähne, wie wichtig bei mir die Knirschschiene sei – die ich eh jede Nacht trage: Auch wenn ich mir nie irgendeines Knirschens bewusst war und bin, hatte die Ärztin mir seinerzeit anhand der Spuren glaubhaft nachgewiesen, dass ich heftig und schon lange knirsche.
U-Bahn-Fahrt in die Arbeit (auffallend: sicher 5 Prozent Fahrgäste tragen Maske – könnte ich eigentlich auch, die Infektionszahlen Atemwegserkrankungen sind ziemlich hoch), dort ging es gleich mal mit Boost los. Diesmal flüchtete ich vor Ärger ins Westend auf einen Mittagscappuccino, außerdem möchte ich so viel Herbstbunt sehen wie möglich: Mir ist dieses Jahr besonders bewusst, wie kurz diese Phase dauert.
Später gab es nach weiterem Abarbeiten von Dingen gegen äußeren und inneren Widerstand gutes Mittagessen: Joghurt mit Quark, Bananen.
Intensiver Nachmittag mit Tausenderelei, dafür durcheinander. Um halb vier war ich wieder kurz davor, vor Erschöpfung in die Tastatur zu kippen. Aber auch diesmal: HILFT JA NIX. (Und ich bin ja keine Pflegekraft, es hingen keine Menschenleben davon ab.)
Auf dem Heimweg Einkäufe beim Vollcorner und beim Verdi, dort unter anderem Granatäpfel, denn: Von meinem bei Crowdfarming adoptierten Granatapfelbaum gibt es dieses Jahr gar nichts (vergangenes Jahr bekam ich nur die erste von zwei Lieferungen). Erst wurde ich informiert, dass ein anderer Anbauer einspringen würde, doch als ich die beiden Lieferungen dort terminieren wollte, hieß es auch auf dieser Seite: “Der Landwirt kann dir keine Bestellungen mehr schicken.” Und dass ich bereits getätigte Zahlungen gutgeschrieben bekomme.
Zu Hause Yoga (ruhig und kurz, gestern genau richtig), dann Granatapfelentkernung für Brotzeit sowie Abendessen-Erstellung aus eben geholtem Ernteanteil: Endiviensalat mit süßer Zwiebel (vom Verdi) und Mais (aus der Dose), Tahinidressing.
Schmeckte ganz wunderbar. Nachtisch Stollen-Konfekt und Schokolade.
Früh ins Bett zum Lesen.
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Die Benko-Prozesse verfolge ich aufmerksamer also sonst Finanz-Dinge (zur Erinnerung: mein Hirn schalten beim Thema Geld-aus-Geld-machen leider automatisch auf Stand-by), weil mir 2024 auf der re:publica Leonhard Dobusch, BWL-Professor, den strukturellen und rechtlichen Hintergrund darlegte – und ich mich seither als Vollcheckerin fühle (!). Hier erklärt Dobusch einige Hintergründe von Benkos Methoden anhand des ersten Prozesses in Insbruck diese Woche:
“Lektionen aus dem Benko-Prozess: Fehlende Schenkungssteuern und problematische Privatstiftungen”.
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Jetzt sei aber mal genug mit diesen Selbstentblößungen zum Thema Menopause, mit seinem Stuhlgang gehe doch auch niemand hausieren, das interessiere doch wirklich eigentlich niemanden, sei Privatsache – in jüngster Zeit nehme ich einen harten Backlash wahr, nachdem endlich über Wechseljahre und ihre Folgen gesprochen wird. Nein, meine Damen und Herren, wir hören besser nicht auf damit:
“Jede zweite Österreicherin fürchtet sich vor den Wechseljahren und weiß zu wenig darüber”.
Ein Viertel (25 Prozent) der Österreicherinnen hat sich noch nie mit einer Frau über die Wechseljahre ausgetauscht, denn für jede Fünfte (20 Prozent) ist das Thema unangenehm. Das sind um drei Prozentpunkte mehr als noch 2024. Zudem berichteten 16 Prozent der Österreicherinnen von negativen Erfahrungen bei offenen Gesprächen. Das beginnt im privaten Umfeld und reicht bis in die Arztpraxis.
Die Zahlen für Deutschland würden mich interessieren, doch es ist eh unwahrscheinlich, dass sie in relevantem Maß von denen in Österreich abweichen.
4 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 16. Oktober 2025 – Programmabwechslung durch Zahnmedizin“
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17. Oktober 2025 um 7:13
Zum letzten Thema: Ich kam gestern mit zwei Kolleginnen (eine superjung, eine ein bisschen jünger als ich) drauf zu sprechen (Klassiker: unterschiedliches Temperaturempfinden) und dann haben wir beide zeitgleich erzählt, dass unsere Männer bei ihrer Arbeit (ich glaube, sie arbeiten nicht am selben Ort) auf einem Vortrag eines Frauennetzwerks waren, zu dem auch Männer eingeladen waren, zum Thema “Hormonumstellungen und alles was damit einhergeht” und jetzt högscht beeindruckt sind, womit sich Frauen rumschlagen müssen.
17. Oktober 2025 um 7:48
Ich bin heilfroh, dass inzwischen über Zyklus und Wechseljahre geschrieben, gebloggt und gelegentlich sogar gesprochen wird. In meiner Jugend (90er) gabs das nur in der Kräuter-und-mystische-Weiblichkeit-Ecke.
Auf ein paar Sachen kommt man einfach nicht so ohne Weiteres.
17. Oktober 2025 um 8:25
Ich empfinde es grundsätzlich auch als Erleichterung, dass so viel über Wechseljahre gesprochen wird. Ich bin echt spät dran, aber einige plötzliche Eigenheiten haben ihre Ursache in Hormonumstellungen.
Auch erlebe ich in meiner Umgebung bei dem Thema kein Befremden, sondern Offenheit.
17. Oktober 2025 um 8:35
Mich haben Chemo/Bestrahlung verfrüht in die Menopause geschossen und ich habe das Gefühl, dass es von meinen Ärzten halt als weiteres Krankheitssymptom behandelt wird. Es geht darum, körperliche Beschwerden zu minimieren, alles zu überwachen – aber wie es mir damit geht ist eher zweitrangig (ich habe ehrlich aber auch keine Ahnung, was es mit meiner Psyche macht. Ich bin schlecht im in-mich-hören).
Soll heißen – Menopause wird als eine Art Krankheit wahrgenommen, nicht als eine natürliche Lebensphase.
(aber die ganze Bluterei losgeworden zu sein rockt natürlich trotzdem das Haus! :D)