Journal Dienstag, 1. Dezember 2020 – Erster Schnee

Mittwoch, 2. Dezember 2020 um 7:53

Derzeit sind meine Nächte wieder durch Wälz- und Sorgestunden unterbrochen, noch schlägt das aber nicht auf die Gesamtbefindlichkeit.

Als das Tageslicht langsam den Morgen erhellte, fiel der erste Schnee dieses Winters, erst als Griesel (Geräusch wie Besen auf Snare Drum), dann als kleinflockiger Leiserieseltder.

Bürokratischer Kontakt mit zwei aufeinander angewiesenen Stellen, die eine sorgte durch Nicht-Erfüllen ihrer Aufgaben dafür, dass ich mich überhaupt mit dem Vorgang beschäftigen musste, die andere war wie erwartet freundlich professionell. Künftig werde ich ich alles Postalische zu diesem Vorgang per Einwurf-Einschreiben abwickeln, zur Sicherheit.

Eine kleine Einheit Rehasport daheim mit Crosstrainer und Bodenübungen.

Als ich zu einer Einkaufsrunde aus dem Haus ging, stellte ich fest, dass der hübsche Schnee aus Matsch bestand. Lebensmittel beim Vollcorner, ums Eck dort gesehen, dass der Saturn Theresienhöhe schließt.

Mittägliches Frühstück war der Rest Linsensalat (ich habe derzeit erhöhten Gieper auf Linsen) und eine Scheibe Schokoladenbrot.

Was Sie ja durch Corona-bedingtes Home Office bereits seit März üben, mache ich erst seit meiner Rückkehr aus der Reha-Klinik: Wochenlang am Stück das Haus hüten, mit lediglich kurzen Unterbrechungen. Das ist sehr lehrreich. Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass Herr Kaltmamsell, der auch ohne Pandemie viel daheim arbeitet, der Päckchenannehmer des Hauses ist, dadurch eng bekannt mit dem DHL-Mann, von dem er nicht nur weiß, dass er aus Portugal stammt, sondern noch mancherlei andere Details. Zudem wurde ich vertraut mit dem akustischen Tagesrhythmus des Hauses, habe Sensoren für die Ankunft der Post entwickelt (meist deutlich nach Mittag, sowas gab’s früher nicht).

Den Großteil des Nachmittags verbrachte ich auf meinem Bett mit Internet- und Buchlesen (neues Zeitreise-Wunschziel: München irgendwann in den Monaten vor Start der Olympischen Spiele 1972). Dazwischen Telefonat mit der Arbeit in Vorbereitung auf meinem Start nächsten Montag, dazwischen Kochen von Spanischem Milchreis als Teil des Abendessens (wurde viel zu suppig, von diesem konkreten Reis hätten es ruhig 150 Gramm sein dürfen).

Erster Teil des Abendessens wurden in Semmelbröseln gebratene Auberginenwürfel mit Pinienkernen, dazu Minzjoghurt aus der Hand von Herrn Kaltmamsell.

Telefonat mit meinem Bruder u.a. zur Planung von Weihnachten.

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Auch wenn ich selbst ein paar Jahre Querflötenunterricht hatte (armer Instrumentallehrer Gutsche), wusste ich nicht, dass es Altquerflöte gibt.

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https://youtu.be/Ea6NrFHdNso

via @ankegroener

(Oder: Was hochklassigen Orchestermusikerinnen in der SITUATION so einfällt, weil sie ja nicht arbeiten dürfen.)

die Kaltmamsell

Journal Montag, 30. November 2020 – Ausflug in den Olympiapark mit Aussicht

Dienstag, 1. Dezember 2020 um 8:11

Beim nächtlichen Klogang gesehen, dass das Wohnzimmer vom Vollmond hell erleuchtet wurde. Gestörter Schlaf diesmal in den Stunden vor Weckerklingeln.

Ganz früher Reha-Sport: Frostige Sonne, wunderschönes Licht. (Wenige Reha-Patient*innen.)

Endgegner Wackelbrett: Ich muss darauf mit einem Fuß im Ausfallschritt stehen und dann freihändig ganz langsam das hintere Bein zu einem Knee-up nach Vorne führen.

Daheim Duschen – ich kann mich wieder komplett im Stehen anziehen, olé!

Zum (für mich) frühen Frühstück gab es zwei Scheiben Schokoladenbrot 60 Prozent mit Butter: Ausgezeichnet! Die Schokolade darin roch ich mehr als dass ich sie schmeckte, das war sehr gut.

Der Plan zur Putzmannflucht: Alter Nordfriedhof, an dem ich schon unzählige Male vorbeigeradelt bin, den ich aber noch nie besichtigt hatte. Hoffentlich würde die Physis das mitmachen.

Der Alte Nordfriedhof stellte sich dann als überraschend überschaubar heraus: Um alle, wirklich alle Wege gemütlich abzuspazieren, inklusive Krähengucken und Infoschilder lesen, reichte eine halbe Stunde. (Ich kannte die Friedhofsmauern durchaus vorher, ging aber irgendwie von einer übersehenen Erweiterung aus.) Sollten Sie also den Alten Nordfriedhof bezaubernd finden: Kommen Sie unbedingt rüber zu unserem Alten Südfriedhof. Bringen Sie viermal so viel Zeit mit.

Also fuhr ich weiter zum Olympiapark, ich hatte Lust, vom Olympiaberg runterzuschauen. Das stellte sich als ausgezeichnete Idee heraus: Das Wetter wechselte zwischen Sonne und Wolken, ich bekam Weite zu sehen, Ausblicke auf die ganze Stadt und auf die atemberaubende Olympia-Architektur, in der Nase Novemberfeuchte mit Laub und Erde (Wander-Erinnerungen und -Vorfreude), ganz oben auf dem Olympiaberg segelte sogar ein Wanderfalke an mir vorbei.

Links die Piktogramm für EiskunstlaufKunstturnen und Handball, in Orange (wie ich eben gelernt habe), weil diese Wettbewerbe 1972 in der Olympiahalle stattfanden, an denen sie befestigt sind.

Ich lese gerade Mark Holts Monumentalwerk Munich ’72. The Visual Output of Otl Aicher’s Dept. XI weiter, in dem er wirklich, wirklich erschöpfend die Erarbeitung des Designs um die Olympischen Spiele in München rekonstruiert; u.a. ist das 42-seitige Design-Manual abfotografiert und ins Englische übersetzt, u.a. beschreibt Holt die Entwicklung der bis heute verwendeten Icons für Sportarten, hat auch den Schöpfer Gerhard Joksch interviewt. Joksch war eigentlich Karikaturist und beschreibt, wie monatelang für jede Sportart auf Fotos eine charakteristische Bewegung oder Haltung gesucht wurde, die zum Vorbild für seine Piktogramme taugten (Holts Buch zeigt auch Vorstudien). Hier ein Interview mit Gerhard Joksch von 2013, an dessen Ende es auch darum geht, warum er nicht als Schöpfer der Piktogramme bekannt ist.

Zurück nahm ich die U-Bahn, stieg aber schon am Marienplatz aus, weil ich in zwei Läden nach einem dunkelblauen Kleid suchen wollte. Ich fand eines in tintenblauem Breitcord, doch die Filiale führte meine Größe nicht. Die freundliche Verkäuferin erkundigte sich in einer anderen Filiale: Ja, hatten sie, man legte mir das Kleid zurück. Mit der Folge, dass ich gestern deutlich länger zu Fuß unterwegs war als geplant.

Daheim bekam ich Schimpf von Herrn Kaltmamsell, ruhte mich umgehend mit Füßehoch aus. Gegen den Hunger gab es Linsensalat vom Sonntag.

Ich erledigte Bürokratisches. Schlechte Nachrichten aus der Arbeit, besäufniserregend.

Bis zum Abendessen stellte ich die Lieblingstweets des Novembers zusammen, dann gab es Nudeln mit den Entenresten vom Samstag in Entensoße. Und ein entspannendes Glas Rotwein.

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Was bei all den Corona-Sorgen fast untergeht: Es gibt ja auch noch Brexit. Für die ARD berichtet Annette Dittert: “Der Brexit-Parkplatz in Kent”.

Zudem: Als Bürger eines Nicht-EU-Lands dürfen Briten ab 1. Januar höchstens drei Monate am Stück in der EU verbringen – auch wenn sie ein Ferienhaus in der Provence oder einen Altersruhesitz in Spanien besitzen. So war die Regel natürlich schon immer, aber die britischen Tabloids stellten das gestern als extra Gemeinheit der EU gegen Briten dar, “EU’s new post-Brexit travel rules”.

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“How to make an AC/DC song in 30 seconds”.

via @holgi

die Kaltmamsell

Lieblingstweets November 2020

Montag, 30. November 2020 um 18:40

die Kaltmamsell

Journal Sonntag, 29. November 2020 – Kaltes Grau, Beifang aus dem Internetz

Montag, 30. November 2020 um 6:20

Wieder sehr lang geschlafen – zum Glück, denn die bis weit nach Mitternacht feiernden Nachbarn hatten den Nachtschlaf zerstückelt.

Ich gönnte mir eine Runde Sport: Crosstrainer, das Reha-Übungsprogramm, das mir die Klinik zusammengestellt hatte – enorme Freude darüber, dass es mir besser geht und die Ischias-Schmerzen möglicherweise doch nur eine Episode waren. Gleichzeitig buk ich Brot, die Schritte Ofeneinschalten, Einschießen, Temperatur Stück für Stück runterdrehen lassen sich ja gut zwischen Gymnastikübungen schieben.

Auch das Schokoladenbrot 60 Prozent sah so aus wie alle meine Roggen-lastigen Brote (innen dunkler wegen Schokolade).

Fürs Frühstück ging ich aber außer Haus und holte Semmeln, das Brot musste erst auskühlen. Draußen war es grau und kalt, ein paar Schneeflocken hätten dem Wetter gut getan.

Nach dem Frühstück bereitete ich fürs Abendessen Rosa Heringssalat zu (Rote Bete und Zwiebeln aus Ernteanteil), angelehnt an dieses Rezept.

Dann wollte ich dringend nochmal raus, auch wenn es schon kurz vor vier war und das Licht bereits zur Dämmerung ansetzte. Ich nahm eine Tram zur Fraunhoferstraße und spazierte an der Isar (sehr niedriger Wasserstand) zum Müller’schen Volksbad, über die Baustellenbrücke, die Zweibrückenstraße und Rumfordstraße entlang, und nahm vom Reichenbachplatz eine Tram zurück.

Ich hatte Hunger und aß von dem Linsensalat, den Herr Kaltmamsell vormittags auf meinen Wunsch zubereitet hatte, außerden ein paar Mandarinen.

Mit Füßehoch las ich Alina Bronsky, Der Zopf meiner Großmutter aus, hmja. Ich hätte gerne mehr Figuren als die im Titel greifen können, alle anderen waren anscheinend keine Mühe wert.

Zu dem Matjessalat kochte ich noch Ernteanteilkartoffeln, gutes Abendessen.

Montag beginnt meine letzte AU-Woche, dann geht’s zurück ins Büro.

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Anzeigenbeilagen in der Süddeutschen werfe ich immer unbesehen weg, die dicke gestern zu einer neuen Autobahn (!) (WTF?) sogar in hohem Bogen. Aber wie viele andere in meinem Internet dachte ich sofort an Anke Gröner, die soeben zum Thema Autobahnbilder im 3. Reich (grob) promoviert wurde. Dankenswerterweise hat sie sich die Beilage vorgenommen und analysiert. Das Ergebnis ist so gruslig, dass ich wünsche, der Wurfbogen am Samstag wäre noch ein Stück höher gewesen.
“Die launige Beilage ‘Die Autobahn A3 für Europa’ und was das mit meiner Dissertation zu tun hat”.

(Dabei müsste doch sogar Tante Trudi beim Stichwort “Autobahn” erst mal zusammenzucken und sehr, sehr vorsichtig werden.)

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Die Geschichte des Superhits “Fairytale of New York”.
(Ich mag ja Infos lieber lesen als hören, doch die geht nur fünf Minuten und es kommen Pogues-Musiker zu Wort.)

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Die frisch gekürte Europameisterin im… Ballspielen.

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https://youtu.be/Tm57ebVD5CM

via @LilaR

die Kaltmamsell

Journal Samstag, 28. November 2020 – Unadventliche Ente

Sonntag, 29. November 2020 um 9:37

Lang ausgeschlafen, das war schön. Weil es dadurch nach Morgenkaffee und Bloggen schon recht spät war, begnügte ich mich mit Minimalsport (Bankstütz etc.) und ging für Einkäufe zum nächstgelegenen Edeka. Neben Einkaufszettelposten fürs Wochenendessen nahm ich auch Adventsgebäck mit.

Draußen war es bedeckt und kalt, der Tag wurde nie richtig hell.

Zum Frühstück gab es selbst gebackenes Brot sowie Granatapfelkerne mit Joghurt und Quitten in Sirup. Auf die mittägliche Ibu verzichtete ich, um mal zu sehen, was dann passiert. Ergebnis: keine Schmerzen. Ich fahre jetzt also langsam runter, nehme sie überhaupt weiter, um die potenziell entzündete Ischiaswurzel zu bearbeiten.

Lesen der Wochenendzeitung (ging schnell: Fußball interessiert mich immer noch nicht und damit auch nicht die vielen Artikel anlässlich des frühen Tods von Diego Maradona; die Corona-bedingten Einschränkungen nehmen vielen Themen aus Kunst und Kultur die Berichtsgrundlage) zu einem Stück gekauften Baumkuchen.

Es hatte sich genug Bügelwäsche für einen kurzen Podcast gesammelt, ich holte nach, was Mozilla-Innovationschefin Katharina Borchert zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen und ihren Auswirkungen auf die Tech-Unternehmenswelt meinte:
“Gamechanger Kamala Harris”.
Viel Liebe für Katharinas Aussage, dass sie jederzeit gerne Quotenfrau war und ist, wenn ihr das die Möglichkeit gibt, Türen für Frauen zu öffnen.

Währenddessen hatte sich Herr Kaltmamsell die Bauernente vorgenommen und probierte ein Jamie-Oliver-Rezept aus, das sie erst dämpfte und dann im Ofen briet, asiatisch gewürzt. Es war viel Umdenkens nötig, denn Jamie Oliver geht von zwei Enten zu 800 Gramm aus, unsere hatte 2,3 Kilo.

Das Ergebnis schmeckte sehr gut, das Fleisch war zart (es gab Zuckerhutsalat aus Ernteanteil dazu), die Haut war aber weit von jeder Knusprigkeit entfernt – klar, das Tier wurde ja auch alle 10 Minuten mit einer Honig-Austern-Sauce bepinselt.

Ich setzte den nächsten Brotteig an: Am Sonntag möchte ich unsüßes Schokoladenbrot backen.

die Kaltmamsell

Journal Freitag, 27. November 2020 – Green Friday und Broeding daheim

Samstag, 28. November 2020 um 9:24

Noch früher aufgestanden, um ganz zeitig zum Reha-Sport zu kommen und idealerweise mit einer besonders geringen Zahl Mitsportelnder belohnt zu werden. Klappte gut, mein zusätzlicher Lohn: Den Tag erwachen zu sehen, von leisestem Licht im Novembernebel, der selbst markante Hochhäuser schluckte (schemenhaft erspäht: Eichhörnchen im Baum) über erste Ahnungen von Himmelblau bis selbstbewusst und golden strahlendem Sonnenschein.

Der Sport selbst lief besonders gut; auf dem Wackelgestell schaffe ich jetzt die wackligste Einstellung.

Auf dem Heimweg stieg ich am Marienplatz aus, um am Viktualienmarkt eine Bauernente fürs Wochenende zu kaufen.

Daheim Dusche, Pflege, ein weiterer Milchkaffee, es war ja gerade mal zehn, Zeitunglesen. Frühstückshunger hatte ich um zwölf: Selbstgebackenes Roggenmischbrot 70/30 (Geschmack sehr gut), Mango (nach Langem mal wieder eine extrem fasrige).

Am frühen Nachmittag war ich mit einer Freundin zu einem Spaziergang (Gehen ging unbeschwert) über den Alten Südfriedhof verabredet. Ich freute mich sehr über das Wiedersehen und das Gespräch, bei aller äußerer Pandemie-bedingter Verlangsamung geht das Leben ja doch in alle Richtungen weiter, mal erfreulich, mal bekümmernd. Dazu große Eichhörnchen-Show auf und um die alten Gräber.

Delinat kenne ich seit viele Jahren als Schweizer Lieferanten für Bioweine, bin immer wieder Kundin, habe hier viel gelernt. Jetzt hat in unserer Nähe eines der beiden deutschen Ladengeschäfte eröffnet, das sah ich mir an (es wird noch ausgepackt). Ich ließ mich zu einem Wein zur Wochenendente beraten (es wurde ein Sepp Moser Zweigelt vom Holzfass). Beim Zahlen wurde ich gefragt, ob ich mich am “Green Friday” beteiligen wolle: Nachdem ansonsten in der Konsumwelt die Schnäppchenjäger gestern mit einem “Black Friday” durch Sonderangebote dazu animiert wurden, noch mehr überflüssige Dinge zu kaufen, schlug Delinat gestern 10 Prozent drauf, die in die Initiative “Sauberes Trinkwasser” gingen, zahlte selbst nochmal diesselbe Summe. Genau meine Sorte Bockigkeit, ich beteiligte mich gerne.

Daheim Füße hoch und lesen, dann sah ich mir den zweiten Teil des Fernseh-Dreiteilers Vienna Blood an.

Der Abend wurde festlich: Auf Tipp von Anke Gröner hatten wir im Lieblingsrestaurant Broeding ein Menü bestellt, das Herr Kaltmamsell abholte, dazu eine Flasche Sekt und eine Flasche Wein.

Während das Brot im Ofen fertigbuk, öffnete ich den Sekt Extra Brut Reserve vom Loimer und goss schon mal ein.

Es war ein wundervolles Mahl (dass es nicht so aussieht, liegt allein ein meiner kompletten Deko-Unfähigkeit). Das knusprig duftige Brot der Bäckerei Brotzeit, das intensiv aromatische Meerrettich-Rote-Bete-Mousse. Besonders freute ich mich auf den Hauptgang, der in einem Pergamentpapier-Päckchen kam und 15 Minuten im Ofen fertiggegart werden musste: Ich kostete zum ersten Mal den Fisch, der dem Restaurant seinen Namen gab, einen Broeding (Saiblingsart). Das Garen klappte problemlos, Fisch und Gemüse schmeckten hervorragend, die Salsa verde war der Hammer. Dazu hatten wir im Glas einen 2017 Riesling Eigenbroedler (Exklusivabfüllung fürs Restaurant), halbtrocken – er passte sehr schön. Zu all den Genüssen freute ich mich, wie gut die Fertigstellung daheim geplant war.

Sehr satt und so betrunken wie seit vielen Monaten nicht mehr (obwohl wir keine der beiden Flaschen geleert hatten) kippten wir früh ins Bett.

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Im Web ist der DSGVO-Cookie-Zustimmprozess in den vergangenen Wochen noch umständlicher geworden: Kommerzielle Websites sind dazu übergegangen, erst mal eine Schaltfläche für “Alles erlauben” zu zeigen – wer einfach nur auf die Website will (und was sollte man sonst wollen?), wird wahrscheinlich einfach draufklicken. Ein zweiter Button “Einstellungen” bringt einen üblicherweise auf eine Seite, auf der die Mindestanforderungen voreingestellt sind und auf der die Möglichkeit besteht, mit einem Klick nur diese zu erlauben. Für mich ist es also Routine geworden, zweimal zu klicken, bevor ich auch nur an den kürzesten Recherche-Check rankomme – ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich unerfahrene und etwas furchtsame Neuankömmlinge im Web auf gar keine Website mehr trauen. Hoffentlich klagt bald jemand auf europäischer Ebene gegen die Bauernfängerei, die dieser “Alles erlauben”-Button darstellt.

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Ich bin sexistische Pointen in der deutschen Werbung so gewohnt, dass ich das hier kaum glauben konnte: Danke, TÜV.

die Kaltmamsell

Journal Donnerstag, 26. November 2020 – Neues Brot gebacken

Freitag, 27. November 2020 um 6:15

Vormittags ein wenig schonende Gymnastik für Hüfte und Kreuz, ein wenig Crosstrainer. Die LWS-Nervenschmerzen sind mit drei Mal Ibu am Tag im Griff, hin und wieder spüre ich die post-OP Muskelschmerzen, von denen es hieß, die könnten bis zu einem Jahr andauern.

Endlich mal wieder Brotbacken, ich hatte mir ein Roggenmischbrot 70/30 ausgesucht. (500 Gramm Wasser reichen in der zweiten Runde, sonst Suppe.)

Gelungen (probiert wird erst am Freitag), aber leider schauen meine Roggenbrote immer gleich aus. Dabei hatte ich diesmal besonders an einem Andersaussehen wie im Rezept beschrieben gearbeitet.

Weil grad Zeit war: Mal wieder ein #609060-Bild.

Kurze Einkäufe beim donnerstäglich leeren Süpermarket Verdi (Obst, Gemüse, Pul Biber), an der Kasse Corona-Gespräche: Seufzen des Kassenherren über Verzicht auf Urlaub und Auslandreisen, Hoffnung aufs nächste Jahr.

Daheim nutzte ich die Resthitze des Backofens, um mit dem mal wieder viel gewordenen alten Sauerteig Cracker zu backen.

Vor lauter Ding kam ich erst spät zu meinem Frühstück: Zwei Orangen mit Quark und Joghurt. Später noch Cracker.

Zeitunglesen im Sessel, Umzug ins Schlafzimmer, dort guckte ich auf dem Laptop eine empfohlene RBB-Doku von 2020: Berlin Kastanienallee. Gefiel mir sehr gut, zum ersten Mal sah ich in einem Sachfilm Corona-Auswirkungen (Masken, Ellbogen-Bump), ohne dass es um Corona ging.

Zum Abendessen bereitete ich zweierlei Salate aus Ernteanteil zu: Feldsalat mit Kürbiskernöl, Zuckerhut mit Orangen-Tahini-Dressing, dazu gab es den Rest Empanada von Mittwochabend.

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Ein wenig Aufheiterung! Sie wollen sicher wissen, wie es dem 15 Tage alten Minielefanten im Tierpark Hellabrunn geht:
“Elefant Otto trifft seine Tanten”.

die Kaltmamsell