Journal Dienstag/Mittwoch, 3./4. Mai 2017 – Emsige Urlaubsvorbereitungen

Freitag, 5. Mai 2017 um 8:25

Mittwoch geackert wie ein Viech, um vor dem Urlaub noch alles wegzuschaffen. Gerade genug Mittagspause gemacht, um Hunger zu stillen (mitgebrachter Graupensalat vom Vorabend) und die Zeitung durchzublättern. Abends nur noch in der Lage, die weiße Wand anzustarren. Daran gedacht, wie ich jahrelang nur in dieser Schlagzahl gearbeitet habe – daran kaputt ging und gleichzeitig ein schlechtes Gewissen hatte, weil die Arbeit doch an sich so großartig war.

Arbeitsweg hin: Westendidyll.

Arbeitsweg zurück, Abendlicht genossen.

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Während die Waschmaschine lief, stellte ich Donnerstagmorgen mein re:publica-Programm zusammen – wieder in einer Word-Tabelle alles Sessions, die mich interessieren; bei parallel laufenden entscheide ich vor Ort, welche ich sehen möchte (finde ich immer noch übersichtlicher als alle bisherigen Apps). Neuerliches Erstaunen, wer sich in der Speaker-Biografie so als “Bloggerin von Anfang an dabei” bezeichnet. Der Anfang des Bloggens wird anscheinend immer mehr auf den Beginn des kommerziellen Bloggens datiert. Doch die einzige PR-Bloggerin, die schon zu Antville-Zeiten angefangen hat, ist ja wohl Zorra.

Ist Ihnen aufgefallen, dass seit einiger Zeit (drei Jahren?) niemand mehr von “Netzgemeinde” spricht? Weil jetzt jeder im Netz ist, werden wir nicht mehr als separate Gruppe gesehen. Im persönlichen Gespräch (z.B. wenn ich erzähle, dass ich zur re:publica fahre) höre ich eher den Hinweis: “Ich bin ja gar nicht so im Internet” – weil davon ausgegangen wird, dass das die Ausnahme ist. Zeiten, in denen sich ein Bundestagsabgeordneter im Publikum einer re:publica-Session zu Wort meldete und forderte, “die Netzgemeinde” solle sich endlich mal einig werden, was sie eigentlich wolle, scheinen lächerlich überholt. Seit etwa derselben Vergangenheit muss sich wohl auch niemand mehr in den Traditionsmedien dadurch hervortun, wie doof er Veranstaltungen (“Nabelschau”, “Selbstfeier”, “Klassentreffen”) wie die re:publica findet. Sie ist etwa so etabliert wie die Hannover Messe Industrie.

Nachdem ich von zwei weiteren Mitgliedern der Techniktagebuchredaktion versehentliche Absagen ihrer Talk-Einreichungen gehört habe, fragte ich mich beim Programmzusammenstellen, welche interessanten Themen wohl noch so wegen dieser Versehen nicht auftauchen. Nachdem ich das gesamte Programm kenne, weiß ich nämlich, dass unsere Einreichung sehr gut gepasst und eine Lücke gefüllt hätte.

Durch einen Tweet wurde ich an eines meiner Lieblingslieder aus Hollywoodstarkehle erinnert:
“Let’s do something cheap and superficial” von Burt Reynolds aus Smokey and the bandit 2. (Ist ja im Grunde die Country-Version von Shakespeares Sonett 73, gell.)

Abstecher zur Hausärztin, um ein Rezept für weitere Dosen Migränemedikament zu holen – Bloggerin auf der Straße getroffen (München ist dann doch überschaubar).

Rausgeradelt zum Olympiabad für eine Schwimmrunde – ich fühlte mich schwächlich (Folgen den Muskelkaters vom Dienstag?), hielt aber meine 3.000 Meter durch.

In der Maxvorstadt ein bestelltes Buch abgeholt, durch erste Regentropfen zum Mittagessen bei Marietta geradelt.

Für meine Bestellung reichte der Hinweis: “Ich hab’s schon gerochen, als ich reingekommen bin.”
Am Nebentisch zwei Herren aus der Gastro, mindestens einer davon Koch (ich konnte das Gespräch trotz Zeitunglesen nicht nicht mithören, weil zum einen die Tische eng stehen und ich zum anderen immer wahrnehme; deswegen kann ich ja auch keine Musik beim Lesen haben): Ich nehme es als weiteren Qualitätsbeweis fürs Lokal, wenn Leute vom Fach dort essen.

Einkaufsrunde fürs Abendessen, gestern durfte ausnahmsweise ich Herrn Kaltmamsell bekochen und nicht umgekehrt. Nachmittags aber erst mal gebügelt, dann eine Luxusversion von Apple Crumble gebacken (verfeinert mit gemahlenen Haselnüssen und Blaubeeren). Ich habe wohl endlich meinen idealen Backapfel gefunden: Idared. Während in der deutschen Küche ein Apfel gewünscht wird, der auch nach zwei Stunden im Backofen bissfest ist, war ich ja auf der Suche nach dem britischen Ideal des cooking apple: Leicht säuerlich, aber schnell weich, ohne gleich Mus zu werden. Dieses Ergebnis hatte ich jetzt zum zweiten Mal mit der Sorte Idared.

Zum Nachtmahl schälte ich uns zwei Kilo Spargel, den ich mit lediglich ein wenig Butter und etwas Kochschinken servierte.

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https://youtu.be/jCwYve87iKA

die Kaltmamsell

Journal Montag, 2. Mai 2017 – Endspurt von Uralub

Mittwoch, 3. Mai 2017 um 6:24

Als ich extrafrüh vom Wecker geweckt wurde, weil ich zum Langhanteltraining wollte, zählte mir mein Angstzentrum die ungefähren Inhalte meines Arbeitstags auf – ich war versucht, den Sport ausfallen zu lassen, um nicht erst die daraus resultierende Stunde später all diese Inhalte angehen zu können. Doch ich schaffte zum Glück, mich mit der Illusion, ich könnte ja abends länger arbeiten, darüber hinweg zu setzen: Das Heben und Stemmen war anstrengend, tat mir aber sehr gut.

Der Arbeitstag zahlte es mir heim, ich kam völlig erschöpft nach Hause. Noch einen solchen Tag bis 10 Tage Uralub (nur mit diesem Buchstabendreher zählt er bekanntlich).

Dafür war nur der Morgen regnerisch, tagsüber gemischtes Wolkendrama, immer wieder Sonne. Ich spazierte in kalter, aber angenehmer Luft nach Hause.

die Kaltmamsell

Journal Montag, 1. Mai 2017 – Frühlingsende, Urlaubspläne

Dienstag, 2. Mai 2017 um 6:07

Ich war sehr froh, dass ich mich am 1. Mai dieses Jahr nicht re:publica-bedingt in Berlin aufhielt. Dort waren ja keine Planung und kein Durchkommen möglich. So sehr ich das Berliner Nicht-Geschniegelte als Pendant zur Münchner Supersauberkeit mag: Gestern war ich an der Isar entspannter.

Den Morgen verbrachte ich mit Brotbacken, und zwar bereitete ich dieses Roggenmischbrot zu. Wie bei anderen Kommentatorinnen und Kommentatoren ergaben 520 ml Wasser bei mir die Konsistenz von Spätzleteig. Ich tat das streng Verbotene und kippte 100 Gramm Roggen- und 100 Gramm Weizenmehl nach; jetzt passte die Konsistenz. Beim nächsten Versuch lasse ich die angegebene Mehlmenge, reduziere aber das Wasser auf 350 ml.

Schmeckte sehr gut, vor allem mochte ich die ordentlich saure Note (ich weiß, das gilt eigentlich als Fehler, aber ich arbeitete seit Jahren darauf hin).

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Ab zum Isarlauf – im letzten Moment entschied ich mich trotz Sonne für lange Ärmel: Gute Idee, es war kühl.

Und am Ende meiner Runde hatten die Wolken den Himmel bereits wieder verdunkelt,

Neuerliches Staunen darüber, wie verschieden Menschen sind. So gibt es welche, die sich offenriechlich vor einem Frühlingsspaziergang in eine dichte Wolke Parfüm sprühen; ich halte sie für komplett nasenblind, sie verstehen wahrscheinlich nicht, was daran verbesserbar sein könnte.

Als mich auf einem Waldweg zwei kleinere Kinder auf Fahrrädern überholten, freute ich mich kurz: Auch heute gab es also noch Kinder, die sich unbegleitet im Draußen herumtrieben. Wenige Minuten später erkannte ich meinen Irrtum: 20 Meter dahinter trabte der Papa in Joggingkleidung.

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Nachmittags setzte ausdauernder Regen ein, um drei musste ich bereits Licht zum Lesen einschalten. Das war’s schon wieder mit Frühling.

Twitterlieblinge zusammengestellt kuratiert.

Endlich den vor Monaten geplanten Sommerurlaub gebucht: Wandern in Galicien, im nördlichsten Nordspanien, ein Stück Küste entlang. Auch diesmal die Memmenversion mit Gepäcktransport. Nachdem wir vergangenes Jahr in England so schönes Wetter hatten, müsste es der kosmischen Gerechtigkeit halber diesmal durchregnen.

Oh, ich freue mich schon auf den Atlantikduft! In Galicien (meine angeheiratete Tante Rosi kommt von dort) war ich zuletzt mit knapp 15. Ich erinnere mich an die weißen Tonschalen, in denen der Weißwein serviert wurde, an Pulpo a la gallega, an Kopfsprünge von Felsen in den Atlantik, der dort nur bei Flut tief genug dafür war. (Und an den Blödmann, der hoffentlich nicht wusste, dass ich Spanisch verstand, und mich seinem Kumpel gegenüber als “buen jamonada” bezeichnete.) (Und an Familienspannungen, gut verdrängt.)

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Kai Biermanns Kommentar bei Zeit online stellt die richtigen Fragen:
“Antreten zum Integrieren!”

In der Bild am Sonntag schreibt der Bundesinnenminister einen Beitrag mit zehn Thesen “über eine Leitkultur für Deutschland”. Warum tut er das? Will er den vielen Neuangekommenen helfen, Deutschland zu verstehen? Will er ihnen zeigen, dass sie hier willkommen sind, dass sie sich und ihre kulturellen Erfahrungen hier einbringen können? Will er ihnen Mut machen, dass sie sich hier ein Leben aufbauen können? Schrieb er den Text vielleicht, weil er darüber diskutieren möchte, welche Werte anderer Kulturen auch Deutschland und den Deutschen gut zu Gesicht stehen würden? Will er debattieren, was die deutsche Kultur überhaupt ausmacht?

Nein, das will er nicht.

die Kaltmamsell

Twitterlieblinge April 2017

Montag, 1. Mai 2017 um 17:19

Ja, es sind ein paar sehr flache dabei. Aber wenn ich beim Wiederlesen lachen musste, kommen sie rein, das sind nunmal die Regeln.

Nachtrag: Ganz viele Lieblingstweets in Blogs hat wieder Anne Schüßler gesammelt.

die Kaltmamsell

Journal Sonntag, 30. April 2017 – Sonnentag und Guardians of the Galaxy, Vol.2

Montag, 1. Mai 2017 um 8:29

Aufwachen zu einem strahlenden Sonnentag. Als ich um 9 Uhr zu Fuß zum Sportstudio am Ostbahnhof aufbrach, war es allerdings noch empfindlich kalt – ich vermisste Handschuhe.

Nach Crosstrainer, Step- und Krafttraining war der Rückweg deutlich wärmer: Ich ließ meinen Janker offen und sah Menschen in kurzen Ärmeln. An der Isar viele, viele, viele Menschen.

Ja, das ist der Schauplatz des Mordes, der im gestrigen Tatort eine zentrale Rolle spielte.

Das da, meine Damen und Herren, ist der korrekte Farbhintergrund für eine blühende Kastanie.

Auch zur Kinovorstellung am Nachmittag spazierten ich zu Fuß: Ich sah mir mit Superhelden-Fanboy Herr Kaltmamsell Guardians of the Galaxy Vol. 2 an. Der erste hatte mir deutlich besser gefallen als meinem Begleiter, der aus Sicht eines Experten für Superhelden- und Science Fiction der vergangenen 80 Jahre in allen Medienformen einiges auszusetzen hatte. Gestern fühlte ich mich wieder sehr gut unterhalten. Die Eingangsszene setzte schon mal die Stimmung: Klassisches Weltraumgeprügel lediglich im Hintergrund, während im Vordergrund der kleine Groot zu “Mr. Blue Sky” vom Electric Light Orchestra tanzt. Mir gefiel, wie viele Frauen in einer großen Bandbreite von Rollen auftauchten – und fast alle sind in die Grund-Albernheit des Films eingebunden; selbst die abgeklärte, schöne Hohepriesterin der Sovereign bekommt eine Slapstick-Szene und muss einmal losprusten. (Nur die Schwestern Gamora und Nebula bleiben bis ins Mark humorlos, aber das passt schon.) Ich freute mich über das (zum Glück) unvermeidliche Cameo von Stan Lee – auch wenn ich bis nach dem Film warten musste, bis mir Herr Kaltmamsell sein besonders intensives Kichern über die Szene erklären konnte. Kurt Russel sah aus wie Jeff Bridges und spielte wie Robin Williams in seinen ernsten Filmen – nichts an dieser Mischung ist schlecht. Wenn Sie grundsätzlich kein Problem mit Weltraum-Gealbere haben, empfehle ich Ihnen diesen Film. Auch wenn Sie leider, leider auf die 30 Minuten Vorträge des Herrn Kaltmamsell über den Marvel-Hintergrund verzichten müssen, den ich auf dem Rückweg durch die Abendsonne genoss (eingeleitet durch: “Also: Was willst du wissen?”).

Schöne Besprechung in der Süddeutschen von Tobias Kniebe:
“Geniale Spaßvögel unterwandern das streng geführte Marvel-Imperium”.

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Nachmittags Begeisterung über die Vögelchen auf unserem Balkon. Die beiden Buchfinken (ein Männchen, ein Weibchen – ich möchte ihnen nicht leichtfertig eine Beziehung unterstellen) sind sehr oft da – und können dabei nie die Klappe halten, die geschwätzigen Viecher. Zum Verstummen bringt sie aber die Anwesenheit des einen oder anderen Rotkehlchens – auch dieses unablässig piepsend. Das Gute daran: Mittlerweile kenne ich Meisen, Amseln, Buchfinken, Rotkehlchen nicht nur am arttypischen Ruf/Gesang, sondern auch am Zwischenpiepsen (hat vielleicht nur die Funktion eines “Ahäm”?).
Und: Kann es sein, dass Buntspechte schwerhörig sind? Vielleicht vom vielen Hämmern ohne Gehörschutz? Die, die sich hin und wieder an unseren Meisenknödel machen, scheinen uns auch bei geöffneter Balkontüre nicht zu hören, doch wenn sie auf kurzen Abstand ein Geräusch wahrnehmen, erschrecken sie ganz fürchterlich.
Das, was ich auf dem Rückweg vom Kino für Rotkehlchengesang hielt, entpuppte sich allerdings als Samtkopfgrasmücke.

die Kaltmamsell

Journal Samstag, 29. April 2017 – Mehr alter Südfriedhof und Kulinaritäten

Sonntag, 30. April 2017 um 8:07

Ausgeschlafen. Und nicht nur hatten der Schnee und der Regen der vergangenen Woche endlich aufgehört: Es schien sogar hin und wieder die Sonne.
Eigentlich hatte ich eine Schwimmrunde im Olympiabad geplant, doch beim Packen merkte ich, dass mir der Gedanke an Nichtschwimmen mehr Vergnügen bereitete als der Gedanke ans Schwimmen. Ich ließ mir ein Bad ein und legte mich mit dem SZ-Magazin vom Vortag hinein (großartiges Interview mit Toni Morrison – wieso sie statt dessen ein Gewinnspiel auf den Titel genommen haben, würde mich schon interessieren).

Die anschließende kleine Einkaufsrunde (noch ein paar Lebensmittel fürs Wochenende) fühlte sich durch die Schwimmabsage an wie geklaut – aber durchaus angenehm.

Vom Ernteanteil war noch Spinat da, auf meinen Wunsch bereitete uns Herr Kaltmamsell daraus Eggs florentine – eins meiner Lieblingsfrühstücke, und den Toast hielt ich daran schon immer für überflüssig.

Es ist großartig, einen Partner zu haben, der Hollandaise (die unterste Zubereitung) aus dem Effeff kann.

Nachmittags ließen wir uns von Florian Scheungraber ein weiteres Stück des Alten Südfriedhofs zeigen: Den hinteren, neuen Teil. Diesmal war die Gruppe siebenköpfig. Unter anderem hörte ich von den Freiwilligen, die sich um Gräber kümmern (die meisten von ihnen Anwohnerinnen und Anwohner) und wie die Standsicherheit wackliger Grabsteine wiederhergestellt wird. Scheungraber hatte Bilder dabei, die zeigten, wie prächtig der neue Friedhofsteil im italienischen Stil einst ausgesehen hatte – mir war gar nicht klar gewesen, dass die kunstvollen Arkaden einst alle vier Seiten geschmückt hatten. Sie wurden alle durch den Bombenangriff im Oktober 1943 zerstört. Scheungraber zitierte eine Zeitzeugin, laut der die Arkaden, in denen viel Holz verbaut worden war, drei Tage lang brannten. Nur der südliche Arkadenteil wurde so gut es ging restauriert und mit einem Dach geschützt.

Diese Angabe des Todes ist wohl der Hinweis auf einen Suizid – die Großhesseloher Brücke ist berüchtigt als Selbstmörderbrücke.

Auf Ellen Ammann hatte mich ja schon Kommentatorin Sabine vorbereitet. Eine ganz herausragende Politikerin, deren Lebensgeschichte sehr aus dem Gemauschel und Gevetter der sonstigen Honoratioren auf dem Südfriedhof heraussticht – eine Ausnahmeerscheinung. Ich hatte ihr weiße Rosen mitgebracht.

Bei der ersten Führung vor vier Wochen standen wir in Hemdsärmeln zwischen den Grabsteinen, vor drei Wochen war eine Jacke nötig, gestern trugen wir Mantel und Schal. Ob wir wohl für die nächste Runde in zwei Wochen (innerer Weg) die Schneestiefel aus dem Keller holen werden?

Auch fürs Nachtmahl sorgte Herr Kaltmamsell: Er bereitete eine Gemüse-Kugel aus einem jüdischen Kochbuch zu (die seltsame Farbe rührt von roten Zwiebeln und lila Karotten). Zum Nachtisch gab es einen Apple Crumble in Luxusversion, den ich gebacken hatte: Blaubeeren unter die vorgegarten Äpfel gemischt, die Streusel mit gemahlenen gerösteten Haselnüssen verfeinert.

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Flüchtlinge in Deutschland: Die Berichterstattung der hiesigen Medien begleiten das Thema mit aktuellen Neuigkeiten, dazu auch Hintergründen. Doch es ist wie so oft die Außensicht, die einen größeren Überblick ermöglicht. Deshalb dicke Empfehlung dieser Multimedia-Reportage der New York Times:
“The storied city of Weimar, Germany (population 65,000) absorbed 900 refugees in a year. Our journalists spent months on the ground examining integration from all sides.”

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“British Food, Explained For Americans”.
Eine wunderbare Erklärung der britischen Esskultur, nicht nur für Amerikaner aufschlussreich.

via @MarcusJHBrown

die Kaltmamsell

Journal Freitag, 28. April 2017 – Schnee und Beifang aus dem Internet

Samstag, 29. April 2017 um 8:09

Wieder Schnee und Kälte – mir blieb nur die Hoffnung, dass es der letzte bis zum nächsten Winter sein würde.

Große Freude aufs lange Wochenende samt Maifeiertag. Pläne: fast ausschließlich Rumlungern und Sport.

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Ähnlich wie es wenige Untersuchungen über psychische Gesundheit gibt, fehlt es offensichtlich in den Gesellschaftswissenschaften an Forschung über Frieden. Anthropologin Margaret Paxson hat das zu ihrem Projekt gemacht:
“What is peace?
Forget ideals of milk and honey. Peace is found in the grit of everyday life, in a town that takes in troubled strangers”.

via @MargaretAtwood

I wanted social science that landed smack on the inside of peaceful societies and studied human interactions at the eye-to-eye level, saying something about how peace works in its tight mechanics. I wanted empirical research that regarded the social body up close and asked about its long-term health and stability; research that asked how, in hard times, regular decency can sometimes translate into extraordinary kindness. Here and there I found brilliant examples of work like this, but strikingly few of them.

I began to wonder: why is peace so hard to think about? Or conversely, why is violence so easy?

(…)

And yet, despite the Cartesian dualisms that continue to shape our scientific models, perhaps peace can in fact be analysed. What if it can be seen not as timeless, but as dynamic; not located in the beginning or in the end but in the unfolding; something not of the ether but of lived soils and grounds? What if peace is, actually, something flawed and rough-grained? Well then, social science can handle that. It can do dynamics. It can look towards the longue durée, settling happily into the study of actual, imperfect behaviour. That kind of research doesn’t require calls to the angels or to Elysium. You just look into the faces of real people and the connections they make or don’t make with each other, and the stories they tell or don’t tell, and the ways they decide or don’t decide to treat a stranger as one of their own.

If peace could be this — defined within a regular, real kind of social world — how would you know a peaceful community when you saw it?

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Dazu passt fast:

https://youtu.be/kQFKtI6gn9Y

Nein, tut es nicht.
Doch, tut es.

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Über manche seiner Beispiele könnte man diskutierten, aber die Grundbeobachtung ist interessant: Es gibt einen Film-Topos der superattraktiven Kindfrau vor allem in Science Fiction, der einiges über unsere Gesellschaft aussagt.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/0thpEyEwi80
die Kaltmamsell