Auszeitjournal Sonntag, 2. Dezember 2012 – Adventfasten

Montag, 3. Dezember 2012 um 7:09

Den Advent lasse ich dieses Jahr weitgehend aus, wegen Lustlosigkeit. Nächstes Jahr gibt’s ja schon wieder einen, da kann ich doch einmal die Wohnung ungeschmückt lassen, den Adventskalender ungekauft, die Plätzchen ungebacken, die Adventskranzkerzen unangezündet (andere Kerzen hingegen jederzeit).

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An einer bislang unbekannten Stepaerobicstunde (Fortgeschrittene, vor allem aber exotische 60 Minuten lang) meiner Abnehmstudiokette teilgenommen, nur wenig hilflos herumgestolpert.

Vorturner beim Einlegen der Musik für den Cooldown: “Ich glaube, letztes Jahr habe ich gar keine Weihnachtsmusik gespielt.”
Mitturnerin von hinten: “Und deshalb bist du dieses Jahr noch da.”

Nach vielen, vielen Jahren auch im Dezember geradelt, bis unter die Zähne eingepackt und mit Warnweste: War schön im weiterhin seltsamen Licht dieses Wochenendes.

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Aus aktuellem Anlass: Was ist ein “Super Push-up-BH”? Einfach nur eine weitere Lage Schaumstoff eingearbeitet?

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Mit dem Mitbewohner auf dem Christkindlmarkt am Sendlinger Tor ein wenig Advent gefeiert (ich schrieb ja “weitgehend”): Eine Semmel “Regensburger special”, also eine halbierte, gebratene Regensburger in einer Semmel mit süßem Senf, Meerrettich und Essiggurke, danach Glühwein. Beim Anstehen um Letzteres mitgehört, was der Unterschied zwischen Kinderpunsch und Autofahrerpunsch ist: Keiner. Besinnliche Gespräche unter handgemaltem Skyfall-Plakat über Selbstentfaltung versus Selbstdisziplin.

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Zum Nachtmahl Rote-Bete-Suppe mit Kokosmilch. Diesmal habe ich das Rezept auch aufgeschrieben.

die Kaltmamsell

8 Kommentare zu „Auszeitjournal Sonntag, 2. Dezember 2012 – Adventfasten“

  1. Montez meint:

    Bestimmt macht es dem Advent nichts aus, wenn Sie ihn dieses Jahr auslassen.
    Der ist da sehr grosszügig (mit mir auch).
    Schönes Münchenvonobenbild.
    Das Wort Nachtmahl ist wunderbar.
    Auch der Dezember geht vorbei (dann kommt nur noch der Januar, Februar usw.).

  2. Petra meint:

    Ich habe den Advent Jahre lang auslassen müssen (zumindest fast) reichte gerade mal für ein paar Kerzen. Rein aus Zeitgründen. Dieses Jahr kommt er wieder mehr auf seine Kosten. Ich brauche halt Lämpchen, Kerzen und Deko in der dunklen Jahreszeit. Knallen an Silvester die Korken und Böller, so freue ich mich: Es geht wieder aufwärts. Dann noch 3 Monate….;)

  3. Buchfink meint:

    Und Ihre arme Frau Mama mit all ihren Dekokisten muss jetzt alles wieder ungenutzt verstauen.

  4. Croco meint:

    Hab auch kein Advent. Hab noch Kürbisse.

  5. Angel meint:

    Vielleicht ist das Dezember-Radeln ja ein ein Ausweg aus der Schwierigkeit des Dezembers. Radeln geht auch im Winter fast immer (Ausnahme: Eis! Zumindest dann wenn man keine Spike-Reifen hat.) und sorgt für Licht und Luft und Wärme – Letzteres hinterher, wenn man wieder drin ist. Draußen einfach dick einpacken, vor allem die Füße.

    (Verzeihen Sie die vielleicht allzu einfache Sichtweise. Ich kenne mich mit Depressionen absolut nicht aus. Nicht selbst und nicht in der näheren Umgebung.)

  6. antje meint:

    Seit ich in einer Gegend leben, die mir die Flucht in die (kleinen oder grossen) Berge mit dem “echten” Winter erlauben, liebe ich diesen – und Winterdepression gibts eigentlich nicht mehr.
    lG aus der einzigen Schweizer Grosstadt ohne Alpenblick
    antje

  7. Manu meint:

    Lustiger Verleser: Bei deiner Rote-Beete-Suppe wurde in meinen Augen kurz das Nachtmal zu einem “zum Nachmalen:” – und irgendwie passte das auch ganz gut..

    Ach, und falls du doch noch den einen oder anderen “Weitgehend”-Abstecher machen möchtest in diesem Dezember: Ich tüftle und blogge neben den vielen anderen undezemberlichen Todo’s an einem Basteln-Und-Recyceln-Für-Vielbeschäftigte-Adventskalender. Ganz unverbindlich und ohne Musike relativ täglich unter o.a. Link ;)

  8. Ilse meint:

    Witzigerweise hatte ich genau diesen Impuls am Samstag – keinen Bock auf Adventskranz, und den ganzen Vorweihnachtsschmarrn.

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