Journal Donnerstag, 24. Dezember 2015 – Heilig Abend

Freitag, 25. Dezember 2015 um 10:05

Ein strahlender Heilig-Abend-Tag, dessen Sonne und Milde ich ausgiebig nutzte.

Vormittags radelte ich hinaus zum Olympiabad und schwamm darin – erstaunlich langsam: Ich brauchte für meine 3000 Meter fünf Minuten länger als meine bislang längste Zeit.

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Nach meiner Schwimmrunde gab es in der Dusche kein kaltes Wasser, Duschen war nur mit sehr heißem möglich. Ich verwarf den Gedanken, ungeduscht heim zu fahren und dort zu duschen (trocknen und föhnen hätte ich mich ja trotzdem müssen), statt dessen brachte ich Einschäumen und Abspülen mit so wenig Wasserkontakt wie möglich hinter mich.

Nach Frühstück und Mittagsschläfchen Christkindspaziergang mit Herrn Kaltmamsell in den Sonnenuntergang.

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An der Reichenbachbrücke starteten ein paar junge Burschen mit Musikanlage und Ntz-ntz-ntz-Musik in den Abend.

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Auf dem Heinweg blieben wir immer wieder stehen, um den Vollmond zu bewundern.

Zu Hause syrische Linsensuppe gekocht, mit dem Baharatgewürz, das mir Frau Threefivesix geschenkt hatte.

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Einstieg in den Abend mit sehr gehaltvollen Eggnoggs, zubereitet von Herrn Kaltmamsell.

Nach der Linsensuppe Hummer und weitere Köstlichkeiten vom Dallmayr.

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151224_33_Delikatessen

Dazwischen mussten wir aber auch durch die Geschenke, die wir am Sonntag von der Verwandtschaft mitbekommen hatten. (Mit Herrn Kaltmamsell waren Weihnachtsgeschenke noch nie ein Thema – das hat sich irgendwie von Anfang so an ergeben.)

Es tut mir wirklich leid, dass aus Familienrichtung bei mir praktisch nur Geschenke ankommen, die ich nicht will. Sehr nicht will. Was schon vor Jahren zur Bitte geführt hat, mir doch einfach nichts zu schenken. Und was seither eisern ignoriert wird, mit Geschenken, vor denen ich dann wieder mit schmerzendem Herzen sitze, weil sie ganz, ganz sicher sehr lieb gemeint sind, aber in mir Fluchtreflexe auslösen.

Dabei war gestern sogar ein erfreuliches Geschenk dabei: Silberne Ohrringe. Die beim ersten Anlegen kaputt gingen: Eine Halterung brach ab – schlampige Verarbeitung, ausnahmsweise wirklich keine Trampligkeit meinerseits. Wie viele Zeichen braucht es denn noch, bis man mich nicht mehr mit Weihnachts- (oder Geburtstags-)geschenken behelligt? Muss ich richtig grob werden und das nächste Mal die Geschenke unausgepackt vor den Augen der Schenker wegwerfen? (Wobei es mir wichtig ist zu betonen, dass Menschen, die Geschenke lieben, bitte so viele wie möglich davon bekommen sollen.)

die Kaltmamsell

8 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 24. Dezember 2015 – Heilig Abend“

  1. Trulla meint:

    Ich hätte eine Idee, künftig den Erhalt unliebsamer Geschenke zu vermeiden: Outen Sie sich doch als Wohltäterin einer Ihnen zusagenden Einrichtung (da gibt es doch wahrhaftig genug Auswahl) und bitten alle infrage kommenden Menschen, den Betrag, der für das Ihnen zugedachte Präsent vorgesehen war, zu spenden.

    Sie klöppeln ein weihnachtliches Behältnis, in das die Beträge eingeworfen werden bei der Gelegenheit, bei der sonst der übliche Geschenkeaustausch erfolgt.

    Natürlich muss diese Aktion rechtzeitig angekündigt werden, vielleicht mit einem freundlichen Rundschreiben, in dem Sie Ihrer Abneigung, Geschenke zu erhalten, Ausdruck verleihen. Schreiben können Sie doch nun wahrhaftig gut.

    Zu der von Ihnen angedachten groben Variante möchte ich mich lieber still verhalten.

    Frohe Weihnachtstage

  2. Sammelmappe meint:

    Ich besitze einen sogenannten Gedächtnisschrank, da landen die obskursten Geschenke. Die Einrichtung des Gedächtnisschranks und die Vorführung der Geschenke darin (mit Erläuterung, warum sie ungeeignet sind für mich) reichten bei mir aus, um keine weiteren Objekte für den Gedächtnisschrank zu erhalten.
    Ich sage, überlegt euch, ob euer Geschenk im Gedächtnisschrank landen soll.
    Also entweder kein Geschenk oder eins zum Aufessen oder Wegtrinken.

    In anderer Hinsicht happert es ja mit meiner Durchsetzungsfähigkeit, aber das hat geklappt.

  3. Sue meint:

    Da das mit dem Nichtbeschenken vermutlich nie klappen wird, würde ich die Strategie ändern und einen konkreten Wunschzettel formulieren, und zwar mit Dingen bzw. Gutscheinen für Läden, in denen du eh einkaufst.

    Dinge könnten sein:
    Liste mit Weinen/Drinkspezialitäten
    Liste mit Büchern, die du im nächsten Jahr im Bücherclub liest

    Gutscheine wären möglich für:
    – Sport Schuster (für das nächste Sport-Utensil)
    – Dallmayr
    – Hugendubel (Bücher!)
    – 3 Gang Menü in euren Lieblingsrestaurants
    – nächste Spielzeit deines Theaterabos
    – Kartoffelkombinat/Bioladen

    Da würde ich eine Liste mit mindestens zehn Punkten bzw. Gutscheinwünschen überreichen, und dann darauf bestehen, dass es etwas von der Liste sein soll.
    Und wenn es dann in den nächsten zehn Jahren nur noch Gutscheine für den Dallmayr und das Theaterabo gibt: perfekt….
    Passt sowohl zu Weihnachten als auch zum Geburtstag.

  4. Croco meint:

    Geschenken merkt man schon an, ob sich da einer Gedanken gemacht hat. Man fühlt das richtig! So freu ich mich sehr über die Marmelade der Freundin und die belgischen Pralinen der anderen, und die wilde Tragetasche der dritten.
    Von einer nah verwandten Seite her kommen aber nur Merkwürdigkeiten. Haarbürsten und Öllämpchen, Discountermode und Trockenbananen.
    Wie ich das abstellen soll, weiß ich auch nicht.
    Eine Freundin sagt, sie schenkt sowas weiter.
    Den Gedanke, dass mich dann jemand schräg anguckt wegen einer Haarbürste, ertrage ich bisher aber noch nicht.
    So gibt es bis auf Weiteres einen Schrank im Keller für Nutzloses.

  5. die Kaltmamsell meint:

    Das mit der Umlenkung auf Spenden habe ich natürlich sowohl bei Geburtstagen als auch für Weihnachten bereits versucht, Trulla: Wurde vehement abgelehnt, weil man wolle doch mir etwas schenken (vergessen Sie nicht, es geht nicht darum, mir einen Gefallen zu tun).

    Das mit dem Wunschzettel war es, Sue, was mich vor ca. 10 Jahren zur Bitte um Nichtgeschenke brachte: Jahr für Jahr zerbrach ich mir den Kopf, was ich mir zum Henker wünschen sollte. Und was ich eigentlich gar nicht haben wollte. Wein könnte eine Lösung sein. Ich könnte Links zu meinen Lieblingsweinen bei meinen Lieblingsweinhändlern verschicken. Sie müssten sich halt im für mich unteren Preisbereich befinden, damit die Verwandten das nicht für einen Scherz halten.

    Auf Kiste im Keller wird es vorläufig hinauslaufen, Croco, Sammelmappe. Erläuterung von Unbrauchbarkeit hat bislang nicht gefruchtet – ich habe ja schon mehrfach die Annahme verweigert, weil die Geschenke meinen Bedürfnissen diametral entgegengesetzt waren.

  6. ganga meint:

    Liebe Frau Kaltmamsel,
    ich bin beeindruck über so viel Sportivität. Ihr Tag und der Abend waren sicher wunderbar.
    Das mit den Geschenken: Ich habe den anderen Kommentaren nichts hinzuzufügung, ich finde die Ideen sehr gut.

    Herzliche Grüße
    ganga

  7. Frau Klugscheisser meint:

    Weinliste ist eine gute Lösung. Ich hab’ dieses Jahr einfach über die Monate eine Linkliste angelegt und die dann verschickt. Einziger Nachteil: ich kann’s mir nicht vorher selbst kaufen, sondern muss warten bis nach Weihnachten. Auf der Liste steht auch Champagner…

  8. ilse meint:

    Am herzzerbrechendsten sind ja gerade die Geschenke, bei denen sich jemand liebevoll Gedanken gemacht hat und die ganz knapp danebengehen. Und die schlimmsten sind die, die “ja nicht viel kosten müssen”. Wenn schon, dann richtig toll, nach Wunschliste. Oder allen Schenkern sagen “dieses Jahr hätte ich gerne diesen Designerstuhl, bitte alle zusammenlegen”. Hat einmal gut geklappt, ein toller Stuhl von Heals kam dabei raus.

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