Archiv für Juni 2019

Journal Dienstag, 4. Juni 2019 – Sommerabend im Ruffini mit Wiedersehen

Mittwoch, 5. Juni 2019

Diesmal hastig hingworfen.

Ein weiterer Hochsommertag. Der Wecker riss mich aus tiefem, guten Schlaf, ich war die ersten Stunden des Tages benommen.

Mit dem Fahrrad in die Arbeit, weil ich nach Feierabend verabredet war. Radeln durch einen Sommermorgen ist schon ganz besonders schön.

Besprechungen, Arbeit abarbeiten, ambulante Querschüsse versorgen.
Mittags eine gekaufte Käsesemmeln und ein Töpfchen Quark.

Früher (also eigentlich pünktlicher) Feierabend, ich war um fünf in Neuhausen im Ruffini verabredet. Beim Hinradeln sah ich zum ersten Mal das wunderschöne Villenviertel um die Lachnerstraße; ich muss dringend mehr in Neuhausen spazierengehen.

Wiedersehen mit einer Freundin, zu der ich – wie zu manchen anderen – den Kontakt anlässlich des großen Festes wiederhergestellt hatte. Wir gestanden einander, dass die jüngsten Jahre der Kontaktlosigkeit einem jeweiligen “Jetzt kann ich mich ja auch nicht melden” geschuldet war – wie bescheuert. Nun saßen wir Stunde um Stunde, erzählten, debattierten, dachten gemeinsam nach. Diesmal lasse ich diese Lichtquelle in meinem Leben aber nicht wieder so leichtfertig los! Der Ort fürs nächste Treffen ist festgelegt, jetzt muss so schnell wie möglich ein Termin dafür gefunden werden.

Viel zu spät für einen Arbeitstagsabend radelte ich durch die Sommernacht heim, wieder ein wunderbares Radelerlebnis.

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Die Vermischung von Kausalität und Korreltation schadet Ihrer Gesundheit – ein Beispiel:
“Dating-Apps: Risiko für Essstörungen steigt”.

Ich sehe sie schon in den Münchner Straßencafés sitzen, Aperol Spritz in der Hand, Sonnenbrille im Haar: Die eine wischt auf ihrem Telefon gerade nach links, die andere erschrickt: “Nicht! Da kriegt man Essstörungen!”

Beachten Sie unbedingt den letzten Absatz. Gestern prognostizierte ich, dass sich die Bild für eine Schlagzeile rauspicken würde:
36,4 PROZENT DER MÄNNLICHEN SINGLES KOTZEN SICH SCHLANK!

Journal Montag, 3. Juni 2019 – Feierabendpicknick im Rosengarten

Dienstag, 4. Juni 2019

Der Trick für Schlaf vor dem ersten Arbeitstag klappte so halb: Ich schlief bis fünf, dann hielt mich die Angst wach.

Ein warmer bis heißer Sommertag.

Der Arbeitstag wie erwartet dicht und anstrengend, aber nicht völlig überwältigend.

Die kurzen Wochen im Jahr, in denen die Theresienwiese ergrünen darf, bald sogar blühen, und nicht ob ihres Namens verspottet werden kann.

Nach Feierabend waren Herr Kaltmamsell und ich zu einem Picknick im Untergiesinger Rosengarten eingeladen.

Es gab wundervolle Aussichten unter Obstbäumen, erfrischende Getränke, Leckereien, und vor allem Geschichten zu Fotos aus einem ganzen Leben.

Irgendwann türmten sich dunkle Wolken auf und bliesen bösen Wind, doch es kühlte lediglich ein wenig ab. Am Ende des Abends stand ein verschwundenes Fahrrad.

Journal Sonntag, 2. Juni 2019 – Sommerlicher Erholungssonntag

Montag, 3. Juni 2019

Am Samstag Trost in angenehmster und fröhlicher Gesellschaft zu suchen, war eine gute Idee. Das mit Alkohol zu verbinden, hatte den erwartbaren Preis: nächtliche Migräneattacke. Zum Glück kam sie so früh, dass ich nach der Triptan-Dosis noch genug Zeit zum Ausschlafen hatte.

Am Morgen wurde Herr Kaltmamsell ungewöhnlich energisch und beschloss, dass ich den Tag ohne Sport oder andere Geschäftigkeiten verbringen würde. Zwar hatte ich den angekündigten richtigen Sommertag mit einer Schwimmrunde nützen wollen (und hätte Herrn Kaltmamsell sicher auch davon überzeugen können), doch ich sah ein, dass ein Tag Nichtstun die bessere Wahl sein würde.

Mittags ging ich Semmelholen und stellte fest, dass es tatsächlich heiß war.

Nichtstun sah so aus, dass ich Wohnzimmer räumte, auf dem Balkon die Wochenendzeitung las, meine Fingernägel manikürte, in der Lektüre für die Leserunde las (Gary Shteyngart, Lake Success). Dazwischen holte Herr Kaltmamsell Eis für uns, ich dachte daran, ihm Dessertschüsselchen mitzugeben, um Plastik zu sparen (Tipp des Eisdielers: nächstes Mal vorkühlen). Das beste wie immer: Die angefrorene Sahne.

Die große Erschütterung meines Internets war immer noch Thema, sie hörte ja nicht an den Grenzen der Online-Welt auf. Und die Reaktionen lehrten viel.

Herr Kaltmamsell freute sich, dass er nach langem mal wieder kochen konnte: Er servierte zum Nachtmahl Beef Wellington mit Kartoffelpü.

Abends einen neuen Trick versucht, Ruhe in die Nacht vor dem ersten Arbeitstag nach Urlaub zu bringen: ins Arbeits-E-Mail-Konto geguckt, keine Bomben drin gefunden. Aber die kommende Arbeitswoche hat mich bereits genug beschäftigt, dass ich weiß, was alles anliegt – sie wird heftig.

Journal Samstag, 1. Juni 2019

Sonntag, 2. Juni 2019

Entfällt wegen fundamentaler Erschütterung.
Lesen Sie am besten bei Nathalie nach:
“Was von der letzten Nacht übrig bleibt…”

Journal Freitag, 31. Mai 2019 – Erschütterung der Blogwelt

Samstag, 1. Juni 2019

Zwar früh aufgestanden, um mir den Rücken eincremen zu lassen, doch Wolken und Kühle -> Schwimmen im Olympiabad statt im Schyrenbad. Für das Radeln dort hinaus war ich um meine Jacke sehr froh.

Überraschend emsige Schmwimmbahnen, meine Schwimmzeit entsprach diesmal wieder eher dem Gewohnten.

Dann konnte ich auch bequemer im Café Puck frühstücken (besonders gut war diesmal der Cappuccino mit Noten von braunem Rum und dunkler Schokolade).

Da Herr Kaltmamsell nachmittags zu Musizieren und Podcasten aushäusig war, übernahm ich den Abholdienst Ernteanteil (wegen des Feiertags am Freitag statt am Donnerstag) und ließ den jährlichen Heizungsableser zu uns und in die Wohnung der Nachbarn.

Einkaufsrunde in jetzt höheren Temperaturen, ein wenig kam auch die Sonne heraus und machte das angekündigte Sommerwochenende wahrscheinlich.

Abends brach eine massive Erschütterung über meine Blogwelt herein, es wird Vieles nie wieder sein wie vorher.

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Vanessa hat sich die Ergebnisse der EU-Wahl vorgenommen:
“Dienstag, 28. Mai, und was bisher geschah”.

Bitte redet über Klima, Digitalisierung, Bildung, Verkehr und eine soziale Zukunft – sage ich als funky 41-Jährige. Kommt mir nicht mehr mit Ausreden wie „Aber die Arbeitsplätze in der Kohle!“ und „Der Mittelstand!“ und „So einfach geht das nicht!“ und „Das willst du nicht wirklich wegen ungemütlich und so!“ Ich bin Diesel-Fahrerin. Ich fahre mit meinem Diesel in Innenstädte. Ich möchte, dass das für mich unangenehm wird. Ich möchte, dass es für mich viel schöner wird, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zu fahren. Es ist okay, wenn Ihr mir Dinge verbietet. Es ist auch okay, wenn Ihr mein Geld in die Digitalisierung von Schulen steckt, obwohl ich keine Kinder habe. Es ist okay, wenn Ihr mir wegnehmt und anderen gebt. Ich weiß, dass es für Euch seltsam klingt, aber: Ich bin als Wählerin reflektiert und kann zwischen meiner eigenen Bequemlichkeit und gesellschaftlicher Notwendigkeit abstrahieren.