Archiv für Mai 2021

Journal Montag, 3. Mai 2021 – Impf am Horizont

Dienstag, 4. Mai 2021

Gemischte Nacht, aber ich bekam genügend Schlaf.

Kurz vor Mittag DIE! SMS: Freischaltung für Impftermin. (Ich sehe einen Zusammenhang mit dem Tipp des Herrn Kaltmamsell, meine Daten auf dem Impfportal zu aktualisieren – und sei es nur durch erneutes Speichern. Was ich getan hatte, worauf ich eine erneute Bestätigung bekommen hatte.)
Hektisches Wühlen nach dem Passwort fürs Impfzentrum, das funktionierte nicht, Passwort zurücksetzen lassen, durchklicken bis Terminauswahl – gestern gab es nur welche gleich gestern. Also war erst mal dir Luft raus, denn ich brauchte noch die ärztliche Bescheinigung, die meinen Prio-3-Status berechtigte. (Tipp also schon mal für alle in Bayern registrierten: Holen Sie sich so bald wie möglich diese Bescheinigung, um bei Impfeinladung schnell sein zu können.)
Zufällig hatte ich mich aber für Dienstagmorgen eh bei der Hausarztpraxis angekündigt, weil ich ein Rezept brauche, jetzt bat ich darum, bei dieser Gelegenheit gleich die Bescheinigung bereit zu legen.

Dann war ich so auseinand’, dass ich sehr froh um den verhältnismäßig hirnlosen Job war, den ich eigentlich für die letzte Arbeitsstunde geplant hatte (weil dann nicht mehr viel Konzentration): den kriegte ich gerade noch hin.

Was jetzt spannend wird: Kriege ich eher Impf oder einen Haarschnitt?

Mittags aß ich Käse mit Birnen, die auch vier Tage nach Kauf noch knallhart waren. Aber der Hunger treibt’s rein.

Mein Bauch war offensichtlich weniger abgebrüht und reagierte auf das unreife Obst mit Rumpeln und bösen Schmerzen den ganzen Nachmittag über. Auf dem Heimweg (sonnig und kalt) konnte ich nur daran denken, mich daheim sofort ins Bett zu legen. Ich machte einen kurzen Abstecher in den Vollcorner, um Vorräte aufzufüller – und als ich wieder rauskam, ging es mir viel besser. Also daheim doch nicht sofort ins Bett, sondern eine Runde Yoga, die mir mit viel Bewegung gut gefiel.

Herr Kaltmamsell hatte zum Abendessen aus den Ernteanteil-Petersilienwurzeln eine Suppe gemacht, mit Apfel, frischem Kurkuma, Curry, Weißwein, Sahne, Chilli – ganz ausgezeichnet mit einem Stück eben gekaufter Ciabatta. Dann Schokolade.

In der Abenddämmerung hielt ich Ausschau nach Fledermäusen – und bekam die ersten des Jahres zu sehen!

§

Smelly cat war gestern. (Ok – vor 20 Jahren.)
@meredithbull macht sensationelle Musik mit Katzengeräuschen.

via @malomalo

Journal Sonntag, 2. Mai 2021 – Buchplatznot

Montag, 3. Mai 2021

Dann doch mal wieder eine Nacht mit Schlafpause: Nach kurzem Aufstehen um drei schlief ich nicht mehr ein, gab um vier auf und las eine Weile – nicht schlimm, da ich ja am Morgen den Schlaf nachholen konnte. Klappte dann auch ganz gut, ich wachte erst kurz vor acht richtig auf. Draußen kaltes Regenwetter.

Wieder hatte ich den Wiedereinstieg ins Joggen geplant (Gehen bis Wittelsbacherbrücke, 30 Minuten isaraufwärts joggen, zurückgehen), mich versucht darüber zu freuen, dass der Weg bei dem Wetter zudem nicht – hahaha – überlaufen sein würde. Aber dann war mir nach Bloggen schon drinnen so kalt, und es regnete energisch.

Also nahm ich etwas anderes wieder auf und das erste Vollbad in der neuen Wohnung. Die Badewanne hier ist aus Kunststoff statt Metall der 1950er und fasst schon auf den ersten Blick deutlich weniger Wasser (breiter Rand = schmalerer Innenraum, starke Rückenschräge, weniger tief). Ich ließ sie wie gewohnt zu drei Vierteln ein – und musste fast die Hälfte wieder ablassen, damit ich Platz darin fand: Nach meiner Schätzung fasst die Wanne nur Körper mal zwei, die in der alten Wohnung fasste zirka Körper mal drei bis vier Wassermenge. Ich hätte hier also nicht wie vergangenes Jahr in der alten Wohnung schmerzlindernd floaten können.

Herr Kaltmamsell begann die neuen Bücherschränke zu bestücken. Und stellte nach Leeren der ersten Kiste und Hochrechnen fest, dass wir gerade mal die Hälfte der vorgesehenen Bücher unterbringen würden (alle anderen stehen bereits in den bisherigen Lundia-Regalen im Arbeits- und seinem Zimmer sowie in den alten Paschen-Regalen im Flur). Also weiteres Aussortieren (u.a. den gesamten Pratchett, der ist wirklich einfach zu beschaffen, auch elektronisch, wenn wir ihn lesen wollen), außerdem müssen wir in den anderen, derzeit angenehm unbeengt befüllten Regalen Platz schaffen.

Zum Frühstück Fladenbrot und Käse, eine weitere Tasse Milchkaffee.

Internetlesen, Bügeln: Wichtig war mir vor allem der eben gewaschene Vorhang für den Flur, mühsam zu bügeln. Den hängte ich auch gleich auf, braucht nur noch eine Halterung in der Wand zum Wegraffen.

Fürs Abendessen sollte diesmal ich sorgen, ich bereitete Zitronen-Thymian-Hähnchen vor. Mittlerweile hatte der Regen aufgehört, ich machte mich zu einem Sonntagsspaziergang auf: Sendlinger Straße, Theatinerstraße, Hofgarten, Finanzgarten, über Marstallplatz, Tal und Viktualienmarkt zurück. Dank schlechtem Wetter waren nicht allzu viele Menschen unterwegs.

Hofgarten.

Auch Hofgarten.

Baum mit runtergerutschtem Strumpf.

Nach Langem mal wieder ein versehentliches Schuhfoto. Es war ausgesprochen kühl, das Thermometer am Juwelier Fridrich in der Sendlinger Straße zeigte bei etwas Sonnenschein 10 Grad an.

Das Hähnchen zum Abendbrot schmeckte sehr gut, wir verputzten je ein halbes (sagt man noch “verputzen”?). Und auf das Glas Weißwein dazu hatte ich mich den halben Tag gefreut (meine Alkohollust ist seit einigen Monaten sehr erratisch).

Noch ein billiges Wortspiel als Rausschmeißer?

… aber als Nachtleben.

§

Die Johanniter setzen jetzt Technik gegen Handy-filmende Gaffer an Unfallorten ein, ich nenne sie Konter-Technik.

Journal Samstag, 1. Mai 2021 – Schöner Wohnen

Sonntag, 2. Mai 2021

Wenn ein Feiertag auf einen Samstag fällt, ist das für mich als Büro-Arbeitnehmerin ein Ärgernis: Nicht nur bekomme ich keinen zusätzlichen freien Tag, auch noch sind die Pläne für meinen Samstag eingeschränkt.

Gestern war aber eh ein Arbeitstag: Meine Eltern kamen, um uns bei weiteren Schritten der Wohnlichmachung mit Handwerkskunst und Erfahrung zu unterstützen.

Noch vor ihrer Ankunft statteten wir den Balkon mit dem neuen Teppich aus – ein Geschenk meiner Eltern.

Die Bücherschränke, die wir gestern gemeinsam aufbauten, waren ihr Weihnachtsgeschenk zum Einzug. Der erste Schrank kostete ganz schön Anstrengung, uns passierte ein dummer Fehler (trotz wirklich guter Bauanleitung): Wir vergaßen die Blende und merkten das erst, als der Schrank stand – da ein Auseinandernehmen bis zu diesem Schritt nicht nur aufwändig gewesen wäre, sondern die Substanz auch sehr klar nicht auf mehrfache Montage ausgelegt, behalfen wir uns mit einem Winkel von hinten (mein Vater hatte vielfältigstes Material dabei). Als der Schrank endlich stand, war es bereits Mittag. Herr Kaltmamsell servierte Shakshuka, ich holte in der frisch umgezogenen Bäckerei Sultan in der Goethestraße Fladenbrot dazu.

Nach der Mittagspause ging’s deutlich schneller, Schrank 2 und 3 waren im sprichwörtlichen Handumdrehen aufgebaut. Ich ließ mir von meinem Vater möglichst viel erklären. Herr Kaltmamsell hatte währenddessen meine Schlafzimmerlampe zusammengefriemelt: Wie so’ne Ikea-Anfängerin hatte ich angenommen, dass dieses Modell lediglich zusammengelegt verkauft würde – nein, jedes Element musste einzeln gebastelt werden, die Lampe kam als Bausatz mit Kleinteiligkeit ähnlich Revell. Genau für sowas brauchte es die Geduld und den Gleichmut des Herrn Kaltmamsell (der als Kind eine Revell-Phase hatte); ich wäre in mehrere Wutanfälle geraten und holte mir lieber durchs Schraubendrehen beim Schrankzusammenbauen eine Blase im Prinzessinnenhändchen (dieselbe Stelle übrigens, an der ich mal bei einer Party – PARTY! BUHUHU! – eine vom Mojito-Stößeln hatte).

Mein zauberhafter Elektrikervater brachte die Lampe überm Bett an.

Besonders schön finde ich die Schatten an der Decke.

Feiertag hin oder her, wir beschlossen, uns bei den Nachbarinnen und Nachbarn durch Bohren unbeliebt zu machen. Jetzt gibt es auch im vorderen Flurteil eine Lampe (die zumindest eine vage Anmutung von dieser im Treppenhaus hat, die mir so gut gefällt).

Während mein Vater sie anbrachte, außerdem eine Vorhangschiene, entsorgte ich mit meiner Mutter die Styropor- und Papp-Verpackung der Schränke; durch ordentliche Zerkleinerung brauchten wir für die sechs großen Kartons nicht mal eine halbe Papiertonne, also kein weiteres Unbeliebtmachen bei der Nachbarschaft.

Abschließend setzten wir uns nochmal zusammen: Herr Kaltmamsell hatte zum Kaffee ein Matzen-Tiramisu gemacht.

Voilà. Mein Vater wird uns noch Längsstangen zum Zwischenstützen der Regalbretter basteln, damit sie nicht schon bald unter der Last der Bücher durchhängen. Selbst die edlen und deutlich dickeren Paschen-Bretter biegen sich nach über 15 Jahren leicht.

Für Sport war gestern keine Zeit, doch beim Möbelmontieren bekam ich ziemlich sicher genug Bewegung (aus dem Stand in Bauchlage immer im mittlerweile routinierten Ablauf Vorbeuge -> Kobra, während mein Vater in der Krankengymnastik gelernt hatte, aus einem Bodensitz knieschonend über offensichtlich sowas wie einen Herabschauenden Hund aufzustehen).

Ich wusch noch den alten Vorhang, den ich für die eben angebrachte Schiene am Flurfenster zum Hof vorgesehen hatte und war sehr, sehr erledigt. Nach dem Abendessen (Reste Shakshuka und Tiramisu) ging ich noch früher als unter der Woche ins Bett.

§

Heiraten in Zeiten von Corona, am Beispiel München Maxvorstadt geschildert von Anke Gröner.
“Freitag, 30. April 2021 – Mein erstes Livekonzert seit März 2020”.

Journal Freitag, 30. April 2021 – Wieder ein Wochenabschluss

Samstag, 1. Mai 2021

Wieder reichlich Schlaf, darin Träume mit Jane-Austen-Setting, aber FFP2-Masken – ich bin stolz auf mein Traumzentrum, gut gemacht! (Da bitte: Ich finde nicht alles schlecht an mir.)

Das Draußen in verschiedenen Grau-Schattierungen mit blauen Flecken am Himmel. Beim Hofgang am frühen Nachmittag erlebte ich sogar richtigen Sonnenschein.

Viel und intensive Arbeit in der Arbeit, gestern stand mir zum Glück die dafür nötige Konzentration zur Verfügung. Mittags aß ich ein Restl Apfelkompott mit Hüttenkäse und zwei wunderbare späte Tarocco-Orangen.

Bei Feierabend war der Himmel wieder düster, ich fing auf dem Heimweg Zierapfel- und Zierkirschblüten ein.

Ein paar Wochenendeinkäufe im Drogeriemarkt (Herr Kaltmamsell hatte die Lebensmittel übernommen). Zu Hause zog ich mich für Yoga um – doch die halbe Stunde bestand bis auf zwei Dehnung ausschließlich aus Atmen im Schneidersitz, Einatmen, Ausatmen durch die Nase in verschiedener Länge. Ich stand bald auf, um im Filmchen am Rechner vorzuspringen, denn Atmen hatte ich bereits den ganzen Tag über gemacht, dafür brauchte ich nicht meine kostbare Sporteinheit. (Allerdings hätte ich bei einem 30-Tage-Programm namens “Breath” darauf gefasst sein können, dass solche eine Folge dabei sein könnte.) Durchaus Respekt für alle, die damit etwas anfangen können. Ich halt nicht.

Telefonat mit meinen Eltern: Sie kommen am Samstag, um mit Schrankaufbau und Lampenmontage zu helfen, ich freue mich auf das Wiedersehen.

Herr Kaltmamsell servierte ein typisches Freitagabendessen: Fleisch aus Pfanne, Spinat und Kartoffeln aus Ernteanteil. Ich machte uns als Aperitiv Negronis, zum Essen gab es mallorquinischen Rotwein.

Draußen regnete es ein bisschen, viel zu wenig. Zumindest machte das den Himmel schön dramatisch, derzeit bleibt es wundervoll lange hell.

Ich freue mich schon sehr auf die Nutzung des Küchenbalkons. Der Blick von dort fühlt sich ungeheuer großstädtisch an.

§

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/vf5CMRLqdYw