Journal Freitag, 16. Dezember 2022 – Vor 10 Jahren, vor 20, vor 30

Samstag, 17. Dezember 2022 um 8:16

Es schneite weiter, ich stapfte morgens im Dunklen mit hochgezogenen Schultern und gesenktem Blick in die Arbeit.

Dort war sehr viel zu tun, behindert durch dysfunktionale Software (diesmal eine ganz andere als sonst, mein Arbeitsleben steckt voller aufregender Überraschungen). Gleichzeitig nahm ich eigentlich an einem Meeting teil (ohne aktiven Part), das mich sehr interessierte, aus dem ich aber mehrfach zum Brandlöschen aussteigen musste.

Draußen schneite und schneite es wie in einem scheiß Hollywood-Weihnachtsfilm.

Mittagessen: Äpfel aus Ernteanteil (sehr gut, bis jetzt wurden sie durch Lagern besser), Pumpernickel mit Butter, Kaki.

Zu Feierabend schneite es fast nicht mehr. Ich spazierte erst zu Einkäufen im Vollcorner, dann zum Bahnhof, um mal wieder Automatenfotos für mein nun schon 17 Jahre dauerndes Projekt aufzunehmen (dieses Jahr habe ich sogar sieben Mal dran gedacht), anschließend durch die mittelvolle Kaufingerstraße zum Marienplatz für Geschenkpapierkauf im Kaufhaus. Auch die Sendlinger Straße und der reduzierte Christkindlmarkt am Sendlinger Tor waren für einen Freitagabend wenig voll.

Daheim die Yogafolge vom Donnerstag (mir fiel mal wieder auf, wie enorm sich Adriene zwischen dem Programm Dedicate 2019 und Home 2020 in ihren Ansagen weiterentwickelt hat), dann machte ich mich an den ersten Schwung Weihnachtsgeschenke-Einpacken.

Herr Kaltmamsell war aushäusig, also hatte ich mir zum Abendessen endlich mal wieder Rahmspinat besorgt. Den verdünnte ich mit Gemüsebrühe zur Suppe, ließ zwei Eier darin stocken. Dann sehr große Mengen Süßigkeiten. (Herr Kaltmamsell hatte mir sogar ein Abendessen vorgekocht, Kichererbsen-Curry. Das hob ich mir für die Montagsbrotzeit auf.)

Spät kam eine WhatsApp-Nachricht meines Bruders, der mit seinen alten Jugendkammerchor-Mitsänger*innen in Ingolstadt zum jährlichen Weihnachtstreffen zusammensaß. Er schickte ein Foto von der Chorreise 1987 in die schottische Partnerstadt Ingolstadts Kirkaldy, das eine Mitsängerin dabei hatte, eine Aufnahme für die dortige Lokalzeitung in Schwarz-Weiß. Ich revanchierte mich mit dem Gegenstück in Farbe, das ich aus einem Fotoalbum abfotografierte.

Die vorderste Sängerin mit kurzem dunklen Haar bin ich.

Im Bett mit wärmender Wärmflasche las ich noch lang und gern in meiner derzeitigen Lektüre: Helga Schubert, Vom Aufstehen: Ein Leben in Geschichten.

§

Gaga Nielsen bloggt hin und wieder zehn Jahre alte Fotos von sich. Das finde ich eine zauberhafte Idee, die nehme ich auf.

Vor zehn Jahren (Foto: Herr Kaltmamsell).

Vor 20 Jahren (Bewerbungsbild?).

Vor 30 Jahren in Swansea.

Das machen wir jetzt öfter.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Freitag, 16. Dezember 2022 – Vor 10 Jahren, vor 20, vor 30“

  1. Ilka meint:

    Ob des Rahmspinatabendessens muss ich sehr grinsen. Das gibt es hier auch gelegentlich, wenn der Ingenieur aushäusig ist und isst.
    Schönes Wochenende!
    Ilka

  2. Croco meint:

    „Scheiß Hollywood-Weihnachtsfilm“. Genau so.
    Der Dauerschnee und die Sitzerei auf dem Weihnachtmannknie sind kaum zu ertragen.

    Die Fotos sind sehr hübsch, alle.

  3. Hauptschulblues meint:

    Ich liebe den Schnee (siehe gestrige Bilder). Er gehört zu unserem Jahreszeitenwechsel, dem wir viel verdanken.
    Häßlich ist er allerdings auf Autostraßen oder wenn er nass ist..

  4. kecks meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Gerne gelesen

    *******************************************************

  5. Gaga Nielsen meint:

    I approve! :-) Immer schön weitermachen!

    Dass ich angeblich nur zehn Jahre alte Fotos blogge, macht mich jünger, dafür herzlichen Dank! Mir war auch so, als ob die Siebziger maximal zehn Jahre zurückliegen :-)

    Gut, dass wir jetzt die Apparate daheim haben, um die alten analogen Fotos zu präsentieren. Wenn man dafür erst wohin müsste – ich wäre zu faul!

    Vielleicht finde ich auch ein altes Foto von mir aus Swansea, ich war da mal ca. 1989 (auf den Spuren von Dylan Thomas).

  6. Ursula meint:

    Das mit dem Rahmspinat hat mich erheitert. Er darf auch hier nur serviert werden, wenn Mann und Kind (22 Jahre ) aushäusig sind. Dachte immer, das wäre nur bei uns so. Dann aber genieße ich diese kulinarische Köstlichkeit und weiß, dass ich mir Unabhängigkeit und Emanzipation bewahrt habe. Danke für Ihre Offenheit!

  7. Nadja meint:

    Brauche nur die Wand und das Tischbein aus Swansea zu sehen und fühle mich sofort zurück ins Student Village versetzt (vor 20 Jahren sah’s da noch genauso aus) :-)

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