Journal Donnerstag, 11. September 2025 – Beifang aus dem Internetz

Freitag, 12. September 2025 um 6:30

Mich wird es bei diesem Datum immer reißen: Nine Eleven. Ein Jahr vor dem 25. Jahrestag sah und las ich gestern allerdings auffallend wenig über die Zerstörung des World Trade Centers in New York durch den Terroranschlag mit zwei Flugzeugen, der zweite Einschlag und der Zusammenbruch der Twin Towers mit Hunderten Menschen darin live übertragen in alle Welt. Die gestrigen Nachrichten waren dominiert von der Ermordung des US-amerikanischen reaktionären Aktivisten Charlie Kirk.

Den Morgen über fühlte ich mich trotz gutem Schlaf (und keinem Tropfen Alkohol seit fünf Tagen) verkatert. Der Marsch in die Arbeit unter drohenden Regenwolken tat gut.

Fast fertig: Seit zwei Jahren wird an diesem Wohnungsgenossenschaftsbau (“Gelber Block” aus den 1930ern) in der Heimeranstraße gearbeitet. An zwei Seiten wurden zwei zusätzliche Geschoße aufgesetzt, an einer Seite eines, es gibt viele neue Balkone. Mir gefällt die Gestaltung, das sieht nach viel mehr Liebe aus als nach nur funktional. Und die Seile an den (neuen) Aufzug-Anbauten weisen auf Begrünungspläne hin. (Nachtrag: Beim heutigen Vorbeilaufen wurde mir bewusst, dass das nur einer von zwei Innenhöfen ist, der Bau ist doppelt so groß wie das, was man auf dem Foto sieht.)

Vormittags setzte Regen ein. Der Regenradar zeigte aber exakt für meinen geplanten Mittagscappuccino im Westend das Ende der Niederschläge an – und also geschah es.

Zu Mittag gab es eine Schüssel voll köstlicher Feigen, außerdem Mango mit Sojajoghurt.

Anstrengender Nachmittag, ich machte dennoch halbwegs pünktlich Feierabend.

Auf dem Heimweg ging ich an einem Tchibo vorbei: Für die Wanderwoche in England kaufte ich mir dann doch eine wirklich wasserabweisende Regenhose; bis zu 9-stündige Wanderungen will ich im möglichen Dauerregen echt nicht nass absolvieren.

Daheim eine Yoga-Runde, bevor ich mir aus frisch geholtem Ernteanteil Abendessen zubereitete (Herr Kaltmamsell wieder aushäusig).

Blattsalat, Gurke, rote Paprika, eine gelbe Tomate in Orangensaft-Haselnussmus-Dressing – alles meins! Nachtisch Schokolade. Früh ins Bett zum Lesen.

§

Wie angekündigt wurde es gestern um 11 Uhr wieder etwas laut: Warntag, in München lärmte es ohne Sirenen nur aus Handys. Vielleicht mögen Sie an der Umfrage des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe dazu teilnehmen?

Selbst fühle ich mich wirklich nicht geschützt, solange es nicht mal ansatzweise Schutzräume für die Bevölkerung gibt (oder auch nur Infos, ob zum Beispiel U-Bahn-Tunnel eine Alternative wären).

Lars Fischer führt auf Spektrum.de aus:
“Der Warntag läuft ins Leere”.

§

“Tele-Hirtin” – ist dann tatsächlich, was einer als Erstes einfällt!
Rainer Wandler in der taz über
“Hirtinnen auf dem Vormarsch in Spanien
Dicht am Tier”.

§

Ich bin mir ehrlich nicht sicher: Ist den Menschen, die ChatGPT täglich nutzen, lediglich nicht bewusst, welche Umweltauswirkungen das hat, oder ist es ihnen egal?
“Umweltverschmutzung durch KI: Superintelligent ins Verderben?”

Eine kurze Anfrage hier oder eine Zusammenfassung im Büro dort: Die Anzahl der KI-Chats steigt von Tag zu Tag. Was dabei die wenigsten Nutzer im Hinterkopf haben: Jede Antwort von ChatGPT und Co. ist mit hoher Rechenleistung verbunden – und dafür wiederum wird wahnsinnig viel Energie verbraucht.

(…)

Während eine E-Mail im Vergleich zu einem Brief jedoch zahlreiche Ressourcen eingespart hat, ist es im Fall von Künstlicher Intelligenz genau andersherum: Ein KI-Gespräch ist ressourcenintensiver als eine Google-Suche.

Ich traue mich schon nicht mehr, auf Mastodon eine Expertisen-Frage zu stellen, zum Beispiel nach der Bestimmung einer Uniform, weil so viele sie sofort einem “KI”-Tool weitergeben.
(Übrigens wird an weniger Energie verbrauchenden LLMs durchaus geforscht.)

§

Musik!

Bohemian Rhapsody geht immer, hier ein Flashmob in Paris in zwei Teilen:

Bohemian Rhapsody – Teil 1.

Bohemian Rhapsody – Teil 2.

via @maske_katja

Mich wundert lediglich, dass so wenige im Publikum mitsingen. (Na gut, haben nicht alle die Übung vieler Jahre aus der Abschlussveranstaltung zur re:publica.)

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 11. September 2025 – Beifang aus dem Internetz“

  1. Sandra meint:

    Gestern Spätabends fiel mir auch auf, dass ich das erste Mal den ganzen Tag nicht über den 11.9. nachgedacht habe. Ich kam über mein Lesen im Netz nicht auf das Thema und hatte nicht so ganz im Bewusstsein, ob nun der 10. oder der 11.9. ist. Sonst hätte es garantiert geklingelt. Aber dass man nicht mehr darauf gestoßen wird, fand ich schon sehr traurig, aber aufgrund der vielen Konflikte mit hohen Opferzahlen geht so ein Ereignis heutzutage in all der Grausamkeit vielleicht unter.
    Und natürlich nehme ich an der Umfrage teil. Ich liebe Umfragen! Bitte teilen Sie so etwas weiterhin immer.

  2. Thea meint:

    Mich hat es gestern auch sehr aufgebracht, fast nur über diesen “Trump-Adept” zu lesen.
    In mir kamen, wie jedes Jahr, wieder und wieder alle Bilder hoch, die ich an jenem Tag gesehen habe.
    Als handyloses Wesen würde ich mich ja diskriminiert fühlen – tue ich mittlerweile sowieso. Hier in Berlin war herrlicher Alarmradau für alle.

  3. Bleistifterin meint:

    Danke für den Flashmob.
    Unabhängig davon, wie toll die Energie ist, die dabei fließt, muss ich immer daran denken, wie die Originalkünstler sich wohl fühlen, wenn so viele Menschen so deutlich zeigen, eas ihnen die Musik bedeutet. Es muss wunderbar sein

  4. Croco meint:

    Danke für den Flashmob.
    Die Umfrage war sehr interessant. Aber genau das ist der Knackpunkt: was tun? Wir haben an der Kreisverwaltung noch zwei alte Pfeile Richtung Luftschutzkeller aus dem 2. Weltkrieg. Soll ich denen mal folgen?

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