Journal Freitag, 19. September 2025 – Kurz vor Oktoberfestflucht

Freitag, 19. September 2025 um 20:34

Diesmal ausnahmsweise am selben Tag veröffentlicht: Mein Zug geht morgens um halb vier vom Münchner Hauptbahnhof (wie damals in den Sommerferien, wenn wir nach Spanien fuhren).

Mittelunruhige Nacht – der Alkohol. In den frühen Morgenstunden musste ich wieder das Fenster schließen gegen Gebrüll draußen.

Es wurde hell zum angekündigten strahlenden Sonnentag, der Weg in die Arbeit wäre ohne dichten Oktoberfestverkehr herrlich gewesen. Ich freute mich an dem Umstand, dass das meine letzte Begegnung damit war.

Leicht verkatert und zittrig im Büro letzte Jobs abgeschlossen, mich von den wichtigsten Schnittstellen verabschiedet. Auf einen letzten Mittagscappuccino vor Urlaub ging ich auch, auf sonnigen milden Wegen und in herrlicher Luft im Westend.

Weiteres Wegarbeiten, bis ich neu ankommendes bereits an meine Vertretung schob. Sehr erschöpft.

Zu Mittag gab es Äpfel, Nüsse, Hüttenkäse.

Schreibtisch aufgeräumt, außerdem die Schubladen meines Containers unterm Schreibtisch – zumindest das vorderste Stück, das man sieht, wenn man ein bisschen aufzieht (sehr wahrscheinlich wird der Arbeitsplatz in meiner Abwesenheit genutzt), Abschiedsmail an Chefin, OOO hatte ich bereits geschrieben und terminiert.

JETZT informierte mich Eurostar per E-Mail, dass ich über eine Stunde vor Abfahrt am Zug sein muss – ich komme aber fahrplanmäßig erst eine Stunde vorher am Nachbarbahnhof an. Aufregungskurve stieg steil. Ich recherchierte kurz: Notfalls nehme ich den nächsten Eurostar und zahle doppelt, Problemlösung durch Bewerfen mit Geld.

Extra früher Feierabend schon um zwei, denn ich wollte unbedingt noch nach Ingolstadt und dort meine Mutter im Krankenhaus besuchen. Dorthin fuhr ich in einem vollen und bis Ankunft dann doch verspäteten Regionalzug.

Der Hopfen ist in der Holledau immer nicht ganz geerntet, sieht teilweise sogar schon gammlig aus – konnte er nicht verkauft werden und bleibt einfach hängen?

Am Ingolstädter Nordbahnhof traf ich mich mit meinem Bruder, die kleine Klinik liegt nur 100 Meter entfernt. Große Erleichterung und Freude über den guten Zustand meiner Mutter und die angenehme Atmosphäre im Krankenhaus – ich kann in diesem Punkt mit leichtem Herzen reisen.

Rückfahrt in herrlich goldenem Abendlicht. Vom Münchner Hautpbahnhof nach Hause kreuzte ich bereits große Mengen Oktoberfest-Tourist*innen.

Zu Hause werkelte Herr Kaltmamsell in der Küche, ich schloss mein Packen ab (bis auf Kulturbeutel und Kofferschließen). Als Nachtmahl servierte er eine Auswahl meiner kulinarischen Lieblinge: Gebratene Auberginen, panierte Jalapeños, Belugalinsen, gebackenen Camembert – ein Festmahl. Nachtisch Schokolade.

Eigentlich ein sinkendes Gefühl bei der Aussicht auf 12 bis 14 Stunden Bahnreise mit viermal Umsteigen. Dann wiederum versuche ich das als nützlichen Zwang zum Nichtstun aufzufassen, denn: Ich war seit über einem Jahr nicht mehr krank, also wirklich gar nicht, und bräuchte vielleicht doch mal wieder dieses Ausgebremtsein.

Anders als Theresa Bäuerlein fand ich Krankheit allerdings schon immer als sehr unangenehm: Bei mir ist sie nämlich immer mit körperlichen Beschwerden, Schmerzen, Leiden verbunden. Ich kann mich nicht erinnern, sie je genossen zu haben, ich wollte immer, dass sie so bald wie möglich aufhörte.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Freitag, 19. September 2025 – Kurz vor Oktoberfestflucht“

  1. Mareibianke meint:

    Ich wünsche Ihnen eine gute Reise und freue mich auf Berichte und Bilder!
    Mögen alle Umstiege klappen…

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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