Journal Donnerstag, 23. Oktober 2025 – Die Krampffrage beim Schwimmen
Freitag, 24. Oktober 2025 um 6:40Wieder weckte mich das Weckerklingeln in die Unwilligkeit (vier von fünf geschafft).
Zackiges Tempo im Morgenprogramm, da ich den Blogpost noch fertigschrieb und die beiden Fotos vom Abend unterbrachte.
Ich steckte Schwimmzeug ein, weil ich dringend nach überpünktlichem Feierabend ins Dantebad wollte (einzige Schwimmgelegenheit, die ich diese Woche sah), inklusive innigen Wünschen, von Krämpfen verschont zu werden, nachdem es mich beim jüngsten Versuch einer Nach-Arbeit-Schwimmrunde so böse erwischt hatte.
Arbeitsweg in angenehmer Luft und schönem Licht.
Abwechslung am Arbeitsplatz: Meine erste Tasse Tee war ein Earl Grey, WOOHOO!
Emsiger Vormittag. Meinen Mittagscappuccino nahm ich im Haus, Bewegung an frischer Luft holte ich mir mit einer Runde um den Block – gerade noch rechtzeitig, bevor der angekündigte Regennachmittag begann. Schon bei meiner Brotzeit am Schreibtisch (Äpfel, Quark mit Joghurt) prasselte es an die Fensterscheiben. Das ließ mich auf besonders leere Schwimmbahnen hoffen. Zur Krampf-Prophylaxe (da kann ich noch so oft recherchieren, “Für belastungsinduzierte Muskelkrämpfe (…) ist keine pharmakologische Therapie auf ausreichend hohem Evidenzniveau belegt.”) dehnte ich am hochgestellten Schreibtisch im Stehen immer wieder Waden, Fußsohlen, Beinrückseite.
Pünktlicher Feierabend, U-Bahn zum Westfriedhof. Es hatte aufgehört zu regnen, und ich ging von dort auf einer dicken, nassen Laubschicht, aber ohne Regenschirm zum Dantebad. Im mittel frequentierten Schwimmbecken freute ich mich über jede Etappe: Schon 1.000 Meter ohne Krampf! 1.500! 2.000! 2.500! Ich bekam tatsächlich meine üblichen 3.000 Meter voll, ganz wunderbar. Und das in einer sensationellen Herbst-Show: Die umstehenden Bäume hatten reichlich Herbstlaub ins Becken geschickt, ich sah es in der Unterwasserbeleuchtung schwebend gelb strahlen und auf dem Beckenboden in Haufen wabern – ein magischer Anblick. Ein bisschen irritiert war ich manchmal von der Bewegung eines Blatts aus dem Augenwinkel, weil ich fürchtete, gleich in eine andere Schwimmerin zu dotzen. Doch als ich mich nach meiner Schwimmrunde auszog und unter der Dusche zwei kleine Feldahorn-Blätter aus dem Badeanzug klaubte, fand ich das entzückend. (Und hoffe bereits auf eine Wiederholung nächste Woche.)
Wunderbare Anblicke auch jenseits des Beckenrands: Die zunächst bedrohlichen Ackerfurchenwolken rissen auf und ließen sich von der Abendsonne vergolden, bei jeden Atemholen auf den letzten 1.000 Metern ein neues romantisches Gemälde.
Der schöne U-Bahnhof Westfriedhof.
Zu Hause machte ich mich noch vor jedem Auspacken an die Abendessenszubereitung, Herr Kaltmamsell war aushäusig: Aus eben geholtem Ernteanteil gelbe Bete sowie restliche Quitten vom Blech. Ich hatte damit gerechnet, die Bete ohne Schälen in grobe Stücke zu schneiden, doch sie waren so verwachsen mit vielfarbiger Schale und mit Löchern, dass ich recht viel Arbeit mit ihnen hatte. In der letzten Backphase gab ich den Ernteanteil-Fenchel für 15 Minuten dazu. Das alles aß ich mit einem Zitronen-Tahini-Sößchen. Schmeckte wie die meisten meiner Kreationen eher rustikal, aber ok. Nachtisch Schokolade.
Sehr früh ins Bett zum Lesen, ich tauchte wieder ein in die Wiener Ringstraße und ihre Geschichte.
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Stadtbild-Themen, ich weiß derzeit gar nicht, woher all die Wolken nehmen, aus denen ich falle.1
“»Mein Gesicht gehört mir« – und keinem Influencer”.
Großzügige Spenden und Geschenke für Menschen auf der Straße – das ist für viele Influencer*innen eine sichere Bank, um Likes und Reichweite zu bekommen. Aber hilft das den Menschen wirklich, denen geholfen werden soll? Oder verzweckt es Menschen für Content?
via Crocodylus
Felix Neumann hat dazu mit Martin Lauscher gesprochen, dem Leiter der Bahnhofsmission Essen.
Lauscher: Wenn wir Videos mit Leuten sehen, die wir kennen, fragen wir, ob wir es ihnen zeigen dürfen. Wir fragen nach: Wissen Sie, dass sie da im Netz zu sehen sind? Ist das für Sie in Ordnung? In manchen Fällen von Menschen mit psychischen Erkrankungen arbeiten wir auch mit deren Betreuerinnen und Betreuern zusammen. Aktuell haben wir einen Fall, in dem eine hochgradig psychisch erkrankte Frau betroffen ist. Da haben wir die gesetzliche Betreuerin informiert und sie gebeten, rechtliche Schritte im Sinne ihrer Mandantin zu prüfen.
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Es sterben immer noch Tausende Menschen auf der Flucht übers Mittelmeer, das hat keineswegs aufgehört, nur weil es dieser Umstand nicht mehr in die Schlagzeilen schafft.
“Unbegleitet auf der Flucht”.
Viele Minderjährige fliehen allein übers Mittelmeer. Was NGOs, eine Psychologin und ein Seenotretter von ihrer Arbeit mit ihnen berichten.
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“POV: Du bist ein Problem im Stadtbild”.
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Die Britin Susie Dent schwärmt auf BBC4 vom Deutschen, u.a. vom Wort “Nacktschnecke”.
via @kid37
- War den Metaphernversuch wert, finde ich. [↩]
1 Kommentar zu „Journal Donnerstag, 23. Oktober 2025 – Die Krampffrage beim Schwimmen“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
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24. Oktober 2025 um 9:58
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