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Journal Freitag, 31. Oktober2025 – Nebliger Oktoberabschluss

Samstag, 1. November 2025

Aufgestanden zu echtem Nebel!

Leider empfand ich kein echtes Freitagsgefühl, weil Herr Kaltmamsell abends nicht daheim sein würde und ich das Wochenende nicht mit mir feiern konnte.

Noch geschätzt zwei Wochen bis zur Befreiung der Theresienwiese von Oktoberfest, die ersten Zelte des Winter-Tollwoods sind bereits aufgebaut.
Der Nebel wurde auf dem Weg in die Arbeit und in den ersten Stunden dort erstmal dicker.

Heftige Nebenhöhlenschmerzen links, heftiges Niesen – aber ich ging davon aus, dass das trotz massiver Erkältungswelle in meinem Umfeld die einzigen Symptome bleiben würden, wie die vorhergehenden Male auch.

Erst als ich raus auf meinen Mittagscappuccino ging, ahnte ich hinterm Nebel blauen Himmel, nach Einkäufen auf derselben Runde (eine Knolle junger Knoblauch im Gemüseladen 3 Euro, ich muss es ja haben) wurde es tatsächlich sonnig.

Zu Mittag gab es einen Apfel aus Ernteanteil und einen vom Bodensee – immer wieder aufregend, wie verschieden das für mich deutscheste aller Öbste schmeckt. Außerdem eingeweichtes Muesli mit Joghurt.

Überraschend emsiger Nachmittag, nicht ganz so pünktlicher Feierabend wie geplant.

Nach Hause ging ich auf direktem Weg in schöner Abenddämmerung und guter Luft. Ich hoffte auf Einhalten der Wettervorhersage mit einem trockenen, warmen Samstag: Mein Plan war eine erste Wanderung mit den neuen Wanderstiefeln.

Ein 31. Oktober an einem Freitag hat möglicherweise positive Folgen: Das Feiern von Halloween erstreckt sich nicht auf mehrere Tage wie in den vergangenen Jahren (weil, wie ich mir erklären ließ, ein Abend mit anschließendem Ausschlafen dabei sein soll), sondern bleibt beim Tag selbst. Im Stadtbild (da war es wieder) gestern also durchaus ein paar Halloween-typische Verkleidungen.

Zu Hause Häuslichkeiten. Unter anderem machte ich mir selbst die Freude, den Balkon gleich einzuwintern, Herr Kaltmamsell half mir beim Möbeltragen: Balkonteppich von einer Seite gesaugt, ins Wohnzimmer getragen, von der anderen Seite gesaugt, Balkon gesaugt. Jetzt hatte ich am Wochenende nur noch Bügeln als Job.

Herr Kaltmamsell verabschiedete sich wie immer über ein Allerheiligenferien-Wochenende zum Monstertöten (D&D-Rollenspiel), und ich so.

Fingernägelschneiden. Genervt, dass das nach gefühlt drei Tagen schon wieder nötig war, knipste ich zu kurz und bezahlte mit Wundheitsgefühl.

Fürs Nachtmahl brauchte ich die meisten Ernteanteil-Karotten als Ofenfritten auf (seit ich sie roh nicht mehr vertrage, Bauchweh, stellen größere Mengen im Ernteanteil eine Herausforderung dar). Während des Garens turnte ich Yoga: Eine Entspannungsfolge, die kam mir bei meiner gestrigen Grundgereiztheit sehr entgegen.

Zu den beiden großen Tellern Karottenfritten gab es Knoblauch-Joghurt aus der 3-Euro-Knolle, der wirklich gut schmeckte und passte. Auf Alkohol hatte ich allein keine Lust. Nachtisch reichlich Schokolade.

Da ich im Fernsehen nichts zum Nebenherlaufenlassen fand, ging ich besonders früh ins Bett zum Lesen: Vicki Baums Hotel Shanghai nahm mich mit ins China Anfang des 19. Jahrhunderts.