Journal Freitag, 11. Juli 2025 – Mit Gewitter ins Wochenende
Samstag, 12. Juli 2025Das Weckerklingeln war trotz wieder etwas weniger Schlaf als gewohnt nicht schlimm.
Für den Marsch in die Arbeit ließ ich trotz kühler Temperaturen die Jacke daheim, um sie nach Feierabend nicht schleppen zu müssen – durch die Bewegung fror ich nicht wirklich.
Im Büro hielt mich Vielfältiges auf Trab, müde fühlte ich mich erst, als der erste große Schwung durch war.
Mittagscappuccino bei Nachbars, anschließend Discounter-Einkäufe. Es war kühl geblieben mit dem Nebeneffekt, dass jeder Sonnenstrahl angenehmst wärmte – ich fühlte mich wieder wie im Sommer 1992 in Wales.
Emsigkeiten bis Mittagessen: Quark mit Joghurt, Aprikosen.
Arbeitsnachmittag so geordnet, dass sich langsam Erleichterung darüber einstellen konnte, wieder eine Arbeitswoche rumgebracht zu haben. Möglicherweise war ich gestern zum ersten Mal seit Ausgangseinschränkungen der Pandemie die einzige im gesamten Direktorat, die in Präsenz arbeitete, es waren wirklich alle Büros leer.
Ausgerechnet zu Feierabend zog der Himmel dunkelstgrau zu, und der Regenradar zeigte ein lokales Regengebiet genau für meinen Heimweg an. Weil ich keine Lust hatte, diese Stunde abzuwarten, brach ich mit Schirm in den einsetzenden Regen auf – der zu einem so heftigen Guss mit Gewitter wurde, dass ich mich nach den ersten paar hundert Metern lieber vor einer Altbau-Haustüre unterstellte (dabei klatschnass werdenden großen und kleinen Radler*innen zusah). Und dann nochmal nach ein paar weiteren hundert Metern, als sich erwies, dass der Regenguss lediglich eine kurze Pause gemacht hatte.
Kurzer Einkaufsstopp in der Balkan-Bäckerei, dann auf direktem Weg nach Hause.
Fürs Abendessen war ich zuständig, rührte und schnippelte erstmal Tsatsiki mit Ernteanteil-Gurke (und nahm mir für den nächsten Besuch eines griechischen Lokals Tsatsiki-Bestellung vor, um nach vielen Jahren mal wieder abzugleichen). Dann war noch locker Zeit für eine Einheit Yoga-Gymnastik – das sehr ruhige Schnaufen dieser Folge traf auf große innere Unruhe, es kostete mich wirklich Mühe, sie durchzuhalten.
Das Gewitter war inzwischen weitergezogen, die Sonne kam wieder raus.
Weitere Abendessensvorbereitungen: Eine große Schüssel Blattsalat mit zugekauften Tomaten und spanischer süßer Zwiebel vom Süpermarket Verdi – zu meiner großen Freude hatte der Ernteanteil den perfekt passenden Romana-Salat gebracht, wie ich ihn aus spanischen Kindheits-Urlauben kenne (bevor er in Deutschland auftauchte und einen Namen bekam, in Spanien war das halt der eine Salat gewesen). Allerdings weiterhin unauthentisch war das Dressing, ich ziehe meine Zitronensaft-basierte Vinaigrette der originalen Billig-Essig-Variante vor.
Als Aperitif gab’s Cosmopolitans, auf die ich mich seit Tagen freute, mit gesalzenen Pistazien. Zum Salat einen wunderbar passenden Weißburgunder Dr. Bürklin-Wolf aus der Pfalz.
Gutes Abendessen. Nachtisch Halva und Schokolade.
Abendunterhaltung die neueste Folge von Stimmt es, dass…: “Haben wir schon immer an Götter geglaubt?” So dicht und mit unterschiedlichsten Antwort-Ansätzen, dass Herr Kaltmamsell immer wieder stoppte und wir erstmal auseinanderklamüserten, bei welcher Perspektive wir gerade waren (Angst vor Naturgewalten / moralische Prinzipien / spirituelle Gefühle – mal wissenschaftlich analytisch, mal sehr subjektiv “ich sehe darin” eingeordnet). Sah ein wenig nach stark eingedampften eigentlich 60 Minuten aus, und mir fehlte ein wenig der Gesamtüberblick über den Forschungsstand.