Essen & Trinken

Journal Samstag, 22. März 2025 – Torpedo-Überholung an warmem Sonnentag

Sonntag, 23. März 2025

Gut und ausgeschlafen, das tat wohl. Ebenso der gemütliche Morgen mit Milchkaffee, Wasser, Schwarztee, Bloggen, Mastodonlesen, den ich sogar extra hinauszog, um nicht zu früh ins Olympiabad zu kommen, sondern erst gegen elf, wenn es im Schwimmbecken erfahrungsgemäß ruhiger wird.

Wetter nochmal sonnig und mild, ich radelte ohne Handschuhe und Mütze raus in den Norden.

Beim Schwimmen im Olympiabad teilte ich die Bahn durchgehend mit drei Torpedos in Badeanzug (zogen schneller an mir vorbei als ein Dreier-Atem), bei näherer Betrachtung (Vorlassen bei Wende) noch im Teenageralter. Ebenso durchgehend schwankte ich zwischen dem Gefühl abgrundtiefer Inferiorität und Amüsement – die drei waren genauso lang wie ich in Bewegung, nur halt mindestens doppelt so schnell und mit nur wenigen Pausen.

Weite, autoleere Straßenkreuzung, sonnenbeschienen, gegenüber ein Sandstein-Altbau, auf dieser Seite eine rote Ampel

Zurück nach Hause radelte ich sogar mit offener Jacke, daheim hängte ich meine nassen Schwimmsachen auf dem Balkon über die Holzbank. Frühstück kurz vor zwei: Birnen, das schon etwas trockene selbstgebackene Brot aß ich als Brotsuppe in süßer, warmer Milch (war mir beim Schwimmen eingfallen).

Im Briefkasten hatte überraschend schnell das neueste Buch aus meiner Bloggeria gelegen: Das mek book!

Auf einer Holztischfläche ein Taschenbuch mit „Springweg brennt Novelle Markus Pfeifer“, rechts daneben ein aufgerissener brauner Umschlag

Mek, Mequito, Markus Pfeifer hat einen Blogpost über seine Zeit als Hausbesetzer in Amsterdam zu einer Novelle ausgearbeitet und als Buch veröffentlicht, ich freue mich darauf.

Siesta – nach Langem hatte ich dafür mal wieder die nötige Bettschwere (warme Milch und Kohlenhydrate).

Am Nachmittag stand stundenlang die Balkontür offen und ließ warme Frühlingsluft aus dem sonnigen Draußen ins Wohnzimmer. Ich las die Wochenendzeitung und Internet, ignorierte den Berg Bügelwäsche. Im Sonnenuntergang turnte ich eine lange Folge Yoga-Gymnastik, leider vermiest von kreislaufwackligem Schweißausbruch.

Danach zum Aperitif Cuba libre (Cola musste weg) und libanesische Nüsschen. Zum Nachtmahl bereitete Herr Kaltmamsell aus reichlich Ernteanteil-Lauch ein Gericht, das ich aus meiner Kindheit kenne: Lauchstangen in Schinken und überbacken.

Gedeckter Tisch mit leerem Glasteller auf weißem Set, davor eine gläserne Auflaufform mit Laufstangen quer in heller Sauce und mit Käse überbacken, links daneben ein Glas Weißwein

Schmeckte ausgezeichnet (Herr Kaltmamsell hatte dünn geschnittenen italienischen Kochschninken verwendet, und davon wenig), zumal die eine Note fehlte, die ich in meiner Kindheit nicht mochte: Fondor, damals in meinem Elternhaus gern verwendet (inzwischen schon lang nicht mehr). Dazu tranken wir den Rest Gsellmann-Traminer. Nachtisch Schokolade, diesmal zu viel bis Bauchweh.

Abendunterhaltung: Im Bayerischen Fernsehen stolperte ich über die Doku
“Und ewig lockt der Stenz”
zu 40 Jahren Monaco Franze.
Das war gestern genau das Richtige, Empfehlung.

§

Wir müssen reden, mal wieder. Diesmal über Besuche beim Frauenarzt oder der Frauenärztin. Silke Jäger hat für Krautreporter recherchiert und geschrieben, denn, so in ihrer Newsletter-Einleitung:

Frauenarztbesuche werden wahrscheinlich nie zu einer entspannten Freizeitbeschäftigung. Aber muss es sich wirklich so demütigend anfühlen, wenn intime Körperstellen untersucht werden?

“Warum der Frauenarztbesuch so demütigend ist – und wie sich das ändern lässt”.

Zusätzlicher Gedanke: Auch Zahnmedizin ist ja unangenehm, sogar sprichwörtlich. Doch da gibt es schon lange kein “ist halt so” mehr, statt dessen zahlreiche intensive Bemühungen unter anderem um Angstpatient*innen, Erstbesucher*innen, das Ziel entspannender Atmosphäre, kurz: Das Unvermeidliche soll so wenig schlimm wie möglich gemacht werden. Warum sind die Bemühungen in der Gynäkologie so viel schwächer?

§

The world’s first ‘sharktopus’.
Schon seit einiger Zeit bin ich ziemlich sicher, dass die eigentlichen Weltbeherrscher Oktopoden sind.1

§

Sehr, sehr gelacht: Die Deutsche Bahn spricht jetzt auch fließend HTML.

  1. Fand sie endlich Gelegenheit, ihr großes Graecum per Pluralbildung einfließen zu lassen. []

Journal Freitag, 21. März 2025 – Schöne Kleidung / Die Entdeckung der Kohlröschen

Samstag, 22. März 2025

Sehr guter und tiefer Nachtschlaf, ich hätte nach Weckerklingeln sehr gerne damit weitergemacht.

Etwas mehr Räumen als sonst: Es stand wieder Übernachtunsbesuch des Gasts auf Fortbildung in München an.

Gestern sollte es nochmal warm werden, ich führte den neuen Pulli gleich mal aus.

Ganzkörper-Spiegelselfie einer Frau mit kruzen weißen Haaren und Brille. Sie trägt eine weiße Jeans und einen orangen Pulli mit kurzen Ärmeln und V-Ausschnitt

Das Matchy-matchy mit den Schuhen habe ich von meiner Mutter und werde es wohl niemals aus dem System kriegen.
Der Hersteller des Pullis, SKFK, fand ich heraus, sitzt in Bilbao – baskische Mode! (Und dieser Rock gehört zu den Kleidungsstücken, die ich beim Radspieler nicht gekauft habe. Ich besitze wirklich, wirklich, wirklich genügend Sommerröcke.) (Allerdings kann ich aktuell nicht garantieren, dass ich diese Disziplin lange bewahre.)

Ebenfalls Premiene: Der Second-Hand-Damenjanker aus den 1970ern.

Ganzkörper-Spiegelselfie einer Frau mit kurzen, weißen Haaren und Brille. Sie trägt weiße Jeans und einen roten, zugeknöpften Wolljanker

War mit Handschuhen genau richtig für die Morgenkälte. Herrlicher Spaziergang durch die Sonne ins Büro.

Am Schreibtisch konnte ich geordnet Dinge wegarbeiten.

Modernes, hohes Bürohaus mit Fensterblenden in verschiedenen Gelbtönen vor knallblauem Himmel, darunter grauer Querbau, geschwungen, die Sonnenspiegelung der Fenster fällt auf den grauen, schattigen Pflasterboden davor

Vorgezogener Mittagscappuccino, damit die Fensterputzer in meinem Büro ihren Job machen konnten. Um das Wetter genießen zu können, schaltete ich mein sonstiges Marsch-Tempo runter auf Schlendern. Zumal sich das Ende des Sonnenscheins bereits ankündigte: Wie vorhergesagt schob sich eine immer dichtere Wolkendecke über den Himmel. Ebenfalls angekündigt: Saharastaub, hier eine Karte mit der aktuellen Lage und der Vorhersage (Regler unten auf Seite), der Samstag könnte in Südbayern arg trübe werden.

Später gab es zu Mittag Apfel und Birne (beide sehr gut), selbstgebackenes Brot.

Geordneter Arbeitsnachmittag, ich konnte pünktlich Feierabend machen.

Auf dem Heimweg spürte ich die sinkenden Temperaturen, erledigte ein paar Lebensmitteleinkäufe, darunter libanesische Nüsschen in der Landwehrstraße. Zu Hause Yoga-Gymnastik, dann war Wochenende.

Herr Kaltmamsell hing völlig erledigt von der Woche in den Seilen (Arbeit plus Soziales), wünschte sich “Alkohol und Schlafen”. Nach einer Einheit Yoga-Gymnastik rührte ich uns Negronis, die gab es mit Nüsschen. Zum Nachtmahl feierten wir einen Neuzugang in unserem Ernteanteil:

Zwei offene Handflächen, Finger zueinander, darauf je ein Miniköhlchen mit geöffneten Blättern, deren Spitzen lila

Flower Sprouts: Mini-Köhlchen, als deutsche Übersetzung gefällt mir Kohlröschen am besten. Herr Kaltmamsell garte sie mit etwas Olivenöl im Backofen, dazu gab es Couscous mit Mandelblättern und Trockenfrüchten, als Sößchen Joghurt und Rosenharissa (das so mild ist, dass man es auch unverdünnt essen kann). Als Begleitwein hatte ich eine Flasche vom abgefahrenen Traminer von Gsellmann geöffnet: Orange Farbe, intensiver Duft nach Teerosen, Würze im Mund. Sehr gutes Abendessen, die Kohlröschen darf es öfter geben. Nachtisch Schokolade.

Abendunterhaltung gleich zum Abendessen unter Verzicht auf die 20-Uhr-Tagesschau: It’s Always Fair Weather von 1955, ein spätes MGM-Musical mit meiner liebsten Tanznummer von Cyd Charisse.

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https://youtu.be/W9H5b6Dj4bE?si=c4xJceX1pNhQoo03

In der sie – daran hatte mich @Klugscheisser erst kürzlich erinnert – den schönsten Rock der Welt trägt (das Oberteil ist aber auch interessant im Schulter-Detail). Und dann die ganzen Deix-Köpf der Boxer!

Der Film ist eine wundervolle Hymne auf die Liebe – auf die Liebe unter Freunden, die auch Jahrzehnte und gegensätzliche Lebensentwürfe übersteht.

§

Die gestrige Titelseite der Süddeutschen, mit nahezu identischer riesiger Meldung wie hier tagesschau.de verhalf mir zu einer Erkenntnis.

Screenshot einer Mastodon-Meldung von tagesschau.de: "Neuer Nationaltrainer Thomas Tuchel: Ganz England hofft auf seinen Erfolg

Heute steht Thomas Tuchel erstmals als Trainer des englischen Nationalteams an der Seitenlinie. Die Royals und den Bolzplatz hat er schon mal auf seiner Seite. Jetzt braucht es nur noch den WM-Titel. Von Mareike Aden.
➡️ https://www.tagesschau.de/ausland/europa/t"
Darunter ein Foto eines schlanken Manns im Freien, der ein weinrotes T-Short trägt

Wenn kein Land dabeisteht, ist es USA, wenn keine Stadt dabeisteht, ist es Berlin, und wenn keine Sportart dabeisteht, ist es Fußball.

Journal Mittwoch, 19. März 2025 – Jan-Christoph Gockel, Oh Schreck!

Donnerstag, 20. März 2025

Guter Schlaf, wie schon in den Nächten davor schien der Mond (derzeit deutlich abnehmend) vom wolkenlosen Himmel volle Kanne auf mein Bett.

Diesmal dachte ich daran, trotz strahlender Sonne die warme Winterjacke für den Marsch in die Arbeit anzuziehen: Es war wieder deutlich frostig, im Ledermantel war mir zu kalt gewesen. Weiterhin Applaus für den Frost, der hoffentlich auch weiterhin die blöden Obstbäume davon abhält vorzeitig zu blühen und sich der Gefahr später erfrorener Blüten auszusetzen – ich bin auch Natur, und diese Natur will im Sommer Kirschen, im Spätsommer und Herbst Äpfel und Zwetschgen.

Gut strukturierte Arbeit, ich bekam den Tisch leer. Raus auf einen Mittagscappuccino im Westend, es war dann doch noch warm genug für Mützen- und Handschuhlosigkeit geworden.

Backsteinkirche mit runden Formen vor knallblauem Himmel

St. Rupert

Zu Mittag gab es Hüttenkäse und die Kerne eines Granatapfels.

Überfrüher Feierabend, denn für abends hatte ich Theaterpläne. Und ich hatte wieder mit einem Termin zum Beinenthaaren sichergestellt, dass ich auch wirklich sehr früh gehen würden.

Nach der Beinkosmetik holte ich meine gekürzte Hose von der Schneiderin, kaufte noch im Vollcorner Milchprodukte und Obst.

Diesmal begleitete mich Herr Kaltmamsell in mein Theaterabo an den Kammerspielen, ich hatte ihn für Oh Schreck interessieren können, “eine Vampirkomödie von Jan-Christoph Gockel inspiriert von F. W. Murnaus ‘Nosferatu’ und dem Leben von Max Schreck”. Also servierte er Abendessen etwas früher als sonst: Es gab die restlichen Ernteanteilkarotten als Ofenfritten, außerdem Tellerlinsen und Orecchiette.

Gedeckter Tisch mit weißen Sets, im Vordergrund ein weißer, tiefer Teller, rechts darain gekochte Linsen, links gekochte Nudeln, dahinter ein Glasteller mit gebackenen Stiften violetter Karotten

Balsamico auf die Linsen, Olivenöl auf die Orecchiette, die Karottenfritten (Sorte Purple Haze) waren besonders gut geraten.

Im letzten Abendlicht unter weiterhin wolkenlosem Himmel spazierte ich mit meinem Haus-Vampirologen in die Maximilianstraße.

Blick von rechts auf eine Theaterbühne, darauf ein riesiger goldener Bilderrahmen, darin in verlaufenden roten Buchstaben "Oh Schreck!"

Der Zuschauerraum war nahezu voll besetzt, das hatte ich in den Kammerspielen schon sehr lang nicht mehr erlebt. Das Stück begann mit einem Monolog des betagten Walter Hess vom Bühnenrand, der wie in der Soliloqui vor vielen Shakespeare-Stücken das Setting erklärte: Die Menschen, die an den Kammerspielen arbeiten, sind alles Vampire, ein Regisseur von außerhalb inszeniert mit ihnen Nosferatu. Das war sehr praktisch, das musste also schonmal nicht per Handlung erklärt werden.

Und dann erlebte ich nach Langem mal wieder einen richtig schönen Kammerspiel-Abend. Ich hatte Klamauk befürchtet, doch auf der Bühne fand wirklich Lustiges statt: Mit verschiedensten Medien (das also wie immer) kamen Versatzstücke aus mehreren Jahrhunderten kultureller Verarbeitung des Vampir-Mythos zusammen, die Klammer war der Umstand, dass der Hauptdarsteller des Nosferatu-Films von 1922, Max Schreck, lange Jahre an den Münchner Kammerspielen gearbeitet hatte – und möglicherweise bis heute dort haust.

Besonders gut gefiel mir die Umsetzung der Ansage, diesen Stummfilm auf die Bühne zu bringen: Nämlich mit fast lebensgroßen Marionetten (Michael Pietsch), die vor die Darstellenden gebunden wurden, Text hinter ihnen auf die Bühne projiziert. Auch sonst schöne Ausstattungs- und Masken-Ideen, wundervolles Schauspiel. Den Vogel schoss Katharina Bach als Kristine van Helsing ab (mal wieder eine Schauspielerin, die mir seinerzeit vom ersten Anblick an entgegenbrannte mit ihrer PRÄSENZ!): Sie trat mit einer Slapstick-Nummer auf, die in einem Wortspiel-Monolog mündete, mit einer René-Polesch-Gedächtnis-Spachkaskade.

Für eine Szene wurden die fünf Bühnenarbeiter auf die Bühne geholt, die zuvor mehr oder weniger sichtbar Bühnenbild geschoben hatten, Katharina Bach verwendete sie als Requisiten für einen weiteren wunderbar irren Monolog – und das war schon sehr rührend, diesen ganz echten Nicht-Schauspielern beim Durchhalten zuzusehen.

Herzerfrischung rundum, ich kam lächelnd aus dem Theater, ließ mir auf dem Heimweg von Herrn Kaltmamsell (“Was willst du wissen? Was willst du wissen? Komm, frag mich!”) unter anderem Publikationshintergründe zu Nosferatu erzählen.

§

Comedian John Mulaney versucht – wie so viele – ein Bild für die Weltsituation zu finden. Er nimmt: “There’s a horse loose in a hospital.”

Journal Sonntag, 16. März 2025 – Hoher Familiengeburtstag

Montag, 17. März 2025

Bei meinen Eltern gut und lang geschlafen: Das frühere Zimmer meines Bruder ist schon seit vielen Jahren das Gästezimmer (ein weiteres Bett für Gäste, Schlafsofa, steht in meinem früheren Zimmer, das meine Mutter vor allem als Arbeitszimmer nutzt).

Unter grauem Himmel Fensterblick auf den Dorfplatz einer Reihenhaussiedlung im Toskamastil mit kahlen Bäumen in düsterem Winterlicht

Ausblick aus dem Gästezimmer, das Wetter blieb düster und kühl. Ich beobachte interessiert, wie sich die Reihenhaus-Siedlung in den über 40 Jahren seit Entstehung verändert; diesmal fielen mir einige neue Hausanstriche auf, von denen ein zitronengelber und ein apricotfarbener ganz sicher nicht in das ursprüngliche Konzept mit Erdfarben des Architekten Häusler passten – aber so ist Leben.

Fertigbloggen auf dem Gästebett mit Laptop auf dem Schoß (daher der Name). Geburtstagsgratulation, Frühstückskaffeetrinken, ausführliches Plaudern mit meinem Vater. Unter anderem erfuhr ich vom Tod eines weiteren seiner Freunde, diesmal von dem sehr plötzlichen seines ältesten Freunds aus Madrider Jugendzeiten, Pedro, den ich als Kind aus gemeinsamen Urlauben in Spanien kannte – sehr traurig.

Meine Mutter frittiere währenddessen das vegane Angebot für die nachmittägliche Kaffeetafel:

Ein Servierteller mit Gebäckstreifen, die gepuderzuckert sind

Sie hatte Faworki veganisiert, ein Erbe ihrer polnischen Herkunft (die Faworki, nicht der Veganismus) (hahaha).

Fürs Mittagessen in Familie war ein Tisch im Oberhaunstädter Kastaniengarten reserviert, dorthin spazierten wir zu Fuß auf schöner Strecke: Die ehemalige Bahntrasse zum Transport von Zuckerrüben (ich bin mit dem Anblick von Zuckerrübenhaufen auf den Äckern und von Bahnwaggons voll Zuckerrüben groß geworden) ist heute ein Rad- und Fußweg.

Im Lokal war ein Tisch in einem ruhigen Nebenzimmer reserviert (so konnten sich auch die beiden Hörbehinderten an der Tafel entspannter unterhalten), wir bekamen gute Biere des benachbarten Nordbräu (für mich ein alkoholfreies Weizen) und bayerisches Essen. Mein Schäuferl dauerte zwar ein bisserl lang, aber die Bedienung war so herzlich, bemüht und ehrlich zerknirscht, dass ich das wirklich nicht übel nahm.

Ein Tellermit Schäuferl in Sauce mit zwei kleinen Kartoffelknödeln

Zudem schmeckte es sehr gut (wobei mich das sensationelle Schäuferl des fränkischen Freundes als Benchmark ja für alle Zeiten verdorben hat).

Zurück zu meinen Eltern gab es einen Autotransport für Fußlahme, wir restlichen fünf gingen zu Fuß. Mehr Plaudern.

Langer Tisch mit gedeckter Kaffeetafel für acht Personen: weißes Porzellan auf lindgrüner Tischdecke mit weißen Servietten, als Deko Primeltöpfchen, rechts an der Wand eine Kommode, darüber Spiegel, darauf unter anderem eine Tortenplatte mit Käsesahnetorte

Kaffeetafel mit rechts Käsesahne, ein weiterer Neffe stieß zu uns. Ich erfuhr mehr aus der Bruderfamilie, sah eine Bachelor-Präsentation und war sehr beeindruckt. Und ich aß ein MÄCHTIGES Stück Käsesahne.

Ereignislose Bahnfahrt zurück nach München in einem sehr vollen Regionalzug. Es war milder geworden.

Daheim einiges Räumen, der Übernachtungsgast war nachmittag eigenständig ausgeflogen. Ich überredete mich trotz vorgerückter Zeit zu Yoga-Gymnastik: Jetzt startete ich das allererste von Adrienes 30-Tage-Programmen von 2015, 30 Days of Yoga. War vermutlich wirklich eine gute Idee, denn mein Hirn wollte ständig abhauen und erwägte sogar einen Abbruch – obwohl das eine ganz normale, durchschnittlich abwechslunsgsreiche Folge ohne Besinnlichkeitsgeplapper war.

Erstaunlicherweise meldete sich Abendessen-Appetit: Ich aß Apfel, Kimchi, Butterbrot aus Selbstgebackenem. Und noch ein wenig Schokolade.

Arbeitswochenvorbereitungsräumen, mal sehen, ob die lebhafte Ablenkung am Wochenende Angstkarussels vor den Problemen verhinderte.

Journal Freitag, 14. März 2025 – Heimarbeit und Besuch

Samstag, 15. März 2025

Gestern war alles anders, eine so willkommene Abwechslung im Arbeitsalltag, dass es sich fast wie Wochenende anfühlte.

Ich erwachte nach gutem Schlaf im Bett von und neben Herrn Kaltmamsell: Wir würden einen sehr erfreulichen Übernachtungsgast haben, der zu einer Fortbildung in München war, das zog Organisationsdinge nach sich. Deshalb arbeitete ich ausnahmsweise daheim, eine weitere Abwechslung: Herr Kaltmamsell würde den ganzen Tag aushäusig verbringen, so konnte ich seinen Schreibtisch nutzen – deutlich komfortabler als der Esstisch.

Am Morgen nahm ich mir mehr Zeit, räumte schonmal ein wenig, baute meinen Rechner an Herrn Kaltmamsells Schreibtisch auf, kochte aber wie im Büro auch eine Tasse Tee zum Starten. Das Draußen war abweisend düster und kalt mit hin und wieder Regenspritzern.

Spannend wurde wieder, wann mich das Homeoffice-Frieren erwischen würde, gegen das ich mich mit zwei Paar Wollsocken in Winterpantoffeln und zwei dicken Pullis übereinander wappnete. Ergebnis: Eisfüße nach anderthalb Stunden. Allerdings entdeckte ich erst dann, dass die Heizung im Zimmer von Herrn Kaltmamsell über eine Zeitschaltuhr geregelt war und jetzt die Zieltemperatur 17 Grad ansteuerte. Das änderte ich.

Blick auf einen Schreibtisch vor einem großen Fenster mit Blick aus einem Obergeschoß auf kahle Bäume und entferntes Klinikgebäude, darunter Parkettboden, auf dem Schreibtisch ein aufgeklappter Laptop, ein großer, dunkler Bildschirm, rechts vom Laptop eine große Tasse

Ich weiß, wir sind ca. fünf Jahre über Guck-mal-mein-Homeoffice-Arbeitsplatz raus, aber für mich ist das immer noch Guck-mal.

Emsiges Wegarbeiten, dazwischen Handgriffe für Brotbacken. Meinen Mittagscappuccino kochte ich selbst, verlässliche Qualität.

Zwei Laibe, dunkles, etwas aufgerissenes Brot auf Kuchengitter auf schwarzerm Kochfeld

Das Brot gelang gut (70/30 Roggenmischbrot nach Brotdoc), mit reichlich Roggenvollkornmehl ist es genau mein derzeitiger Geschmack.

Später gab es zu Mittag einen Apfel und eingeweichtes Muesli mit Joghurt.

Pünktlich wie verabredet um zwei klingelte der Übernachtungsgast. Einweisung in Hausabläufe (nicht den Duschkopf vor Wasseraufdrehen hochhängen), Plausch. Gast ging zum Anlass seines München-Aufenhalts, ich zurück an die Arbeit. Gegen Ende des Arbeitstags wurde es nochmal zackig, zumal ich es nicht spät werden lassen wollte.

Pünktlicher Feierabend, jetzt wollte ich aber raus an die frische Luft – der Marsch in und von der Arbeit fehlte mir sehr. Auf die angedachte Laufrunde hatte ich zwar keine Lust, aber auf Gehen. Ich spazierte Richtung Isar, dort ein Stück entlang zur Innenstadt.

Winterliche Grünanlage vor einem modernen Bürogebäude rechts: ansteigener gepflasterter Weg, darin ein Kustwerk aus großen, runden Steinen, an die Strohballen gebunden sind

An der rotem Fußgängerampel am Patentamt wunderte ich mich über die Strohballen an Kunst – bis mir klar wurde, dass die niedrigen Grashügel drumrum sehr wahrscheinlich zum Schlittenfahren genutzt wurden und das Stroh die Kunst schützte. Stadtkinder haben keine große Auswahl.

Ich legte meinen Weg über den Viktualienmarkt, im steigenden Anteil Eateries, Snack- und Weinbars wurde das Wochenende eingeläutet. Ich fragte mich (sehr leise nur), warum ich nicht jemand bin, der jetzt dort gesellig sitzt – die Leute sahen durchgehend glücklicher aus als ich.

Abschließend Einkäufe im Alnatura, bis daheim war ich zumindest eine Stunde zu Fuß unterwegs gewesen. Yoga-Gymnastik, dann verarbeitete ich Radicchio zu Abendessen, schüttelte mit Saft einer wunderschönen Amalfi-Zitrone, die mir beim Einkaufen begegnet war, Whiskey Sours zum Feiern des Wochenendes.

Nachtmahl war das frisch gebackene Brot (sehr gut, vielleicht etwas mehr Salz) mit Butter und Käse, Radicchio-Salat, etwas Kartoffelgratin aus Ernteanteil. Dazu ein Restl Weißwein von der Einladung vergangenen Samstag. Nachtisch Schokolade.

Wieder früh ins Bett zum Lesen, der Übernachtungsgast würde spät von seiner Fortbildung kommen und war selbstversorgt.

Journal Samstag, 8. März 2025 – Gäste zu mallorquinischem Essen

Sonntag, 9. März 2025

Als ich mich nach Klogang kurz vor fünf wohlig ins Bett kuschelte, weil noch so viel schöner Schlaf vor mir lag, rechnete ich nicht damit, dass er mir einen besonders unangenehmen Traum bringen würde: Komplizierte Bahnreise in den Urlaub mit meiner Mutter, auf der ich schließlich beim Umsteigen meinen Tagesrucksack (darin Handy, Unterlagen, Geldbörse) mit einem anderen verwechselte, was ich erst bei einem weiteren, besonders komplizierten Umsteigen bemerkte (der Bahnhof bestand nur aus Baustelle, wir hetzten endlose Gleise bis in ein Gebäude entlang – wer braucht bitte journalistische Träume?). Erkenntnis, dass der Urlaub hiermit gestorben war. Ich wachte völlig entmutigt und erledigt auf.

Ein weiterer Sonnentag mit Wärme, früher als sonst radelte ich zum Olympiabad. Vor zehn brauchte ich schon noch Stirnband und Handschuhe. Das Schwimmbad war voller als erwartet, aber wir vertrugen uns. Leider fühlte ich mich eher steif und unfit, war diesmal wirklich stolz auf meine 3.000 Meter (und lobte mich innerlich immer wieder für das Erreichen von Zwischenzielen). Beim Heimradeln waren die Temperaturen spürbar gestiegen, ich sah immer mehr kurze Ärmel an den Menschen auf den Straßen.

Nochmal ein Einkaufsabstecher für die Abendeinladung mit mallorquinischem Essen. Herr Kaltmamsell und ich waren nach der langen Pause umgehend in unseren Gastgebemodus gefallen: Er hatte für die fünf Esser am Tisch beim Herrmannsdorfer ein halbes Schaf gekauft, mich plagte die Sorge, dass das Gemüse fürs Tumbet als Vorspeise nicht reichen könnte und ich besorgte zusätzliche Auberginen und rote Paprikaschoten.

Daheim aber erstmal Frühstück um halb zwei (nach Aufreißen der Balkontür, um Luft und Wärme hereinzulassen): Sandwichtoast mit Butter und Marmelade, Mango mit Sojajoghurt.

Den Nachmittag verbrachte ich in der Küche und mit Wohnungherrichten: Das Gemüse fürs Tumbet (ich verwendete neben Kartoffeln Auberginenscheiben und Paprikastreifen) wird vorgebraten, und ich hatte mich rechtzeitig daran erinnert, dass Paprikaschoten immer länger fürs Weichwerden brauchen, als man meint. Daraus schichtete ich mit Tomate frito aus dem Tetrapack das Tumbet in Einzelschüsselchen (gekauft über die Jahre als Büffeljoghurtbehälter im Süpermarket), die mit etwas gehacktem Knoblauch drüber bei Ankunft der Gäste noch eine Weile in den Ofen kamen.

Auf einem grauen Backblech fünf Tonschüsselchen gefüllt mit rotem Gmüse und roter Sauce, dahinter eine offene Balkontür ins Sonnige

Währenddessen duftete die Wohnung bereits nach Lammbraten: Herr Kaltmamsell hatte Teile seines Einkaufs für viele Stunden bei niedriger Temperatur in den Ofen geschoben.

Ich präparierte die Räume für Besuch und versteckte Papierstapel sowie Bügelwäsche (wir nennen es Aufräumen), deckte den Tisch, stellte Getränke bereit, bereitete alles für den Aperitif vor (Cocktail Rosita, dazu spanischen Chorizo, Käse vom adoptierten Crowdfarming-Schaf, gefüllte Oliven), zog mich um.

Vom Abend selbst leider keine Bilder, übers Gastgeben vergaß ich komplett zu fotografieren.
Die Gäste brachten wundervolle Frühlingsblumen, mallorquinischen Johannisbrotlikör (mit Mineralwasser und einer Scheibe Zitrone als Sommerdrink empfohlen), eingelegte Gurken aus Familienhand als Geschenke.

Der Tumbet geriet gut, Rezept gibt’s aber erst, wenn ich im Sommer die Originalversion mit frischen Tomaten ausprobiert habe. Die beiden Weine des Abends kamen vom selben, noch sehr jungen mallorquinischen Gut: Binigrau. Zur Vorspeise schenkte ich den weißen Nounat ein (Prensal Blanc und Chardonnay), später zum Lamm die rote Cuvée Eco negre aus Mantonegro- und Merlot-Trauben. Passten jeweils gut.

Ein gedeckter Tisch für fünf Personen mit grüner Tischdecke, in der Mitte eine tönerne Reine mit einem Stück Lammbraten am Knochen, das ein Gast gerade fotografiert, davor ein Korb mit Stücken Weißbrot

Eine von zwei Reinen voll Lamm, nur für Show im ganzen gezeigt, dann zerteilte Herr Kaltmamsell das Fleisch in der Küche in servierbare Stücke ohne Knochen (superzart) und brachte es wieder. Als Beilage hatte er Kichererbsen mit Spinat zubereitet: Das hatten wir bei unserem ersten gemeinsamen Mallorca-Urlaub im Winter dort kennengelernt.

Als Dessert hatte ich schon länger Orangen-Flammeri geplant und Freitagabend gekocht. Orangen passen ja zum malloquinischen Thema, da ich den Flammeri nie sturzfest hinbekomme, füllte ich ihn in kleine Glasschälchen. Ebenfalls am Freitagabend hatte ich dann dazu die Wedges of decadence gebacken, Pekanuss-Karamell-Happen. Dazu Espresso, Schnäpse, spanischer Brandy.

Ich genoss es, endlich mal wieder Gäste zu haben, wir saßen zu dritt (mit bravem Hund unterm Tisch) noch bis spät in die Nacht (ein Gast musste früher weg, Herr Kaltmamsell schnarchte auf dem Sofa). Nach allem Abschied nur noch wenig Speisensichern und Aufräumen, bis eine Ladung Geschirrpülmaschine eingeschaltet werden konnte, ich war zu müde. An den Resten des Abends werden wir noch viele Tage essen.

§

Spannender Longread im El País: Die Redaktion steckte 15 gebrauchte Kleidungsstücke mit Airtags in Altkleider-Container in ganz Spanien und verfolgte ihren Weg über elf Monate hinweg.
“Where do the clothes go after we put them in a recycling bin? An 11-month investigation covering thousands of kilometers”.

(Für mich immer wieder erstaunlich: So schauen Überschriften in spanischen Zeitungen aus – kürzer wird’s nicht. Im Grunde kennt der spanische Journalismus keine wirklichen Schlagzeilen, die man also als Zeitungsjunge rufen könnte.)

Hier die spanische Version:
“¿A dónde va el pantalón que tiramos a un contenedor de ropa usada? Once meses de investigación y miles de kilómetros recorridos”.

§

Sehr schöner Text im aktuellen Granta-Magazin von Clare Bucknell über “Real tennis”, also die Version, die vor “Lawn tennis” gespielt wurde, Letzteres Ende des 19. Jahrhunderts als Vereinfachung eingeführt, das auch Frauen ohne Verlust ihres Anstands spielen konnten. Und diese alte Form des Tennis (deren Schilderung und Bebilderung mich sofort an das spanische pelota erinnerte, doch Bucknell erwähnt das nicht) wird noch heute von einer kleinen Gruppe Nerds gepflegt, Spielfelder finden sich vor allem in alten Schlössern. Nur der Anfang kostenlos lesbar:
“Real tennis”.

Journal Freitag, 7. März 2025 – Vor allem Beifang aus dem Internetz

Samstag, 8. März 2025

Guter Schlaf bis 4:44 Uhr, dann steigender Angstpegel. Als mir die Angst bis unters Kinn stand (gestern inneres Bild von Stehen in einem Angstsee), verließ ich das Bett, war eh nur wenige Minuten vor Weckerklingeln. Die Vögeln sind definitiv schon im Frühling angekommen, allseitiges Rumbrüllen.

Die Freitagsaussgabe der Süddeutschen wog überraschend leicht: Warnstreik in der Redaktion. Diesmal hätte ich das auch als Digitalleserin gemerkt, Meldung rechts oben auf der Titelseite: “Zudem sind die Online-Berichterstattung, Newsletter und Podcasts der SZ betroffen.”
Hintergrund waren die Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV).

Marsch in die Arbeit wieder durch sichtbaren Morgenfrost – ich hoffe, das hält die Obstbäume trotz der milden Tagestemperaturen von vorzeitigem Blühen ab.

Hochfahren des Arbeitsrechners und Öffnen des Postfachs ohne Schrecken

Geordnetes Wegarbeiten in der erwarteten und sehr angenehmen freitäglichen Menschenarmut. Aber ich stolperte darüber, dass offensichtlich nicht selbstverständlich ist: Ich möchte, dass aus Software-Fehlermeldungen hervorgeht, ob ich etwas falsch gemacht habe oder die Technik gerade nicht funktioniert.

Schräges Sonnenlicht auf einen Stehtisch in einem Cafeteria-Raum, das lange Schatten verursacht, auf dem Tisch eine Tasse Cappuccino und eine kleine blaue Glasvase in Trockenzweigen, im Hintergrund eine Glasfront, die mit gelber Folie abgeklebt ist

Mittagscappuccino bei Nachbars. Aus Schnell-noch-Briefmarken-holen wurde ein längerer Weg, weil der angepeilte Laden keine DHL-Station mehr ist (ich trauere immer noch um die Post-Filiale in dem bemerkenswerten Gebäude in der Bergmannstraße).

Weiterarbeit, dann zu Mittag ein Apfel sowie (gute!) Mango mit Sojajoghurt.

Geordneter Nachmittag, freitäglich pünktlicher Feierabend. Meine Pläne orientierten sich in erster Linie daran, dass wir am Samstagabend Essensgäste haben würden. Herr Kaltmamsell hatte die Einkaufsliste weitgehend abgearbeitet, ich holte den Rest auf dem Heimweg beim Vollcorner.

Zu Hause legte ich sofort los mit der Dessertzubereitung (Einzelheiten berichte ich nach Servieren), brauchte die Küche dazu ein wenig länger als geplant, hielt also Herrn Kaltmamsell vom Backofen fern, den er fürs Nachtmahl benötigte. Zudem vermisste ich jede Art von Gelassenheit, ich fühlte mich gereizt und erwartete geradezu Katastrophen. Die bis auf ein bisschen Rumkleckern nicht eintraten, dabei hätte ich so schöne Flüche parat gehabt (die meisten von meiner Mutter gelernt, wenn sie an der Nähmaschine saß).

Große Freude über Alkohol: Ich machte gleich mal den Wein auf, einen spritzigen Pinot Grigio, den ich mir gut zum Mac’n Cheese mit Ernteanteil-Süßkartoffel vorstellte.

Gedeckter Holztisch mit grünen Platzsets, aus einer gläsernen Auflaufform servieren zwei Arme gerade mit einer Plastik-Schöpfkelle orangen Auflauf

Passte tatsächlich gut. Nachtisch Schokolade.

Oktoberfestflucht 2025 gebucht, es werden sieben Tage Wandern in Südengland, anschließend eine Woche Brighton. Die Zugfahrt hin und zurück buche ich erst nach finaler Buchungsbestätigung der Wanderagentur, auch diesmal wird klimafreundlicher Urlaub eine besonders teure Angelegenheit. Billiger wäre natürlich Wandern in Deutschland oder Österreich, aber ich gab meiner England-Sehnsucht nach. Die App fürs Visum hatte ich bereits runtergeladen, das man seit neuestem als Folge des Brexit braucht, da mögen sie das noch so lang “Electronic travel authorisation” nennen. Wie hatten wir vor Bexit noch gelacht, dass James Bond ja dann für jeden Grenzübertritt ein Visum brauchen würde.

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GUTE NACHRICHTEN!

Es liegt nahe, über die Trump-Regierung vor allem dann zu berichten, wenn ihre Anweisungen in atemberaubernder Weise gegen die US-Verfassung und demokratische Grundsätze verstoßen. Dass sie bislang fast nichts davon umsetzen konnte, ist nicht so viel Aufmerksamkeit wert – sollte es aber für den Seelenfrieden und den Glauben an die Beeinflussbarkeit der Zukunft sein.

Sechs Wochen nach Start dieser Regierung fasst Rachel Maddow auf MSNBC zusammen, wie Trump mit fast allen Maßnahmen bisher gescheitert ist und welche Mittel des Widerstands ergriffen werden. Sie gibt zumindest mir ein Minimum an Glauben zurück, dass selbst die schräge und über die vergangenen Jahrzehnte gezielt geschwächte US-amerikanische Demokratie robust genug ist.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Te62RQTevgo

via @DonnerBella

§

Endlich Zeit und Muße, die Kleider der diesjährigen Oscarverleihung durchzuklicken.

Mein Favorit bleibt auch nach Gesamtbetrachtung das von Halle Berry.

Auf dem zweiten Platz ist für mich dieses (von den mehreren des Abends) an Cynthia Erivo – ich mag es, wenn ein Kleid an niemandem so gut aussehen könnte wie an Trägerin/Träger.

Sonderpreis für das Kleid von Whoopi Goldberg wegen seines Materials.

(Seit der Trend mit wirklich durchsichtigen Kleidern begann, warte ich voll Sehnsucht darauf, dass er endet. Doch er wird nur immer schlimmer. Dieses Jahr konnten die GoFugs eine ganze, lange Slide-Show damit füllen, ein Beispiel schlimmer als das nächste – bis hin zur Erleichterung: “Puh, das ist nicht ganz entsetzlich.”)

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Seltene Filmaufnahmen der jährlichen Fahrradernte.