Journal Dienstag, 22. Juni 2021 – Schwarzer Adler
Mittwoch, 23. Juni 2021 um 6:32Diesmal keine großen Löcher im Schlaf, selbst nach dem vierten Aufwachen um fünf schlief ich nochmal ein, little blessings. Das Gewitter hatte die Draußenluft wunderbar gereinigt und gekühlt.
Wieder morgens die Orthopädenübungen – wenig überraschend sind die Rückenschmerzen so unangenehm wie bisher, stören mich immer wieder beim Atmen.
Auf der Theresienwiese blauen jetzt die Wegwarten, drumrum ein Hauch Lindenparfum.
Zum Gegencheck des ersten Eindrucks den Vormittags-Cappuccino wieder mit Hafermilch bestellt: Doch, schmeckt mir gut, ich mag ja auch Hafermilch.
Mittags ein Laugenzöpferl sowie Flachpfirsich (weitgehend geschmacklos) mit Joghurt, nachmittags ein großes Stück schwarze Schokolade.
Das Wetter sah immer wieder gewittrig aus, einmal regnete es kurz, doch auf dem Heimweg war es schon wieder recht warm (deutlich jackenlos). Ich erledigte kurz Einkäufe fürs Abendessen, denn Herr Kaltmamsell brauchte für den angekündigten Nackthafer (aus Ernteanteil) mit Gemüse noch den Gemüseanteil (Tomate, Gurke, Paprika, Schnittlauch, Zitrone). Den gab es nach meiner Yoga-Einheit (diesmal sanfter). Danach viel Schokolade, während draußen wieder Regen eingesetzt hatte.
Für den Abend hatte ich eine in meinem Internet viel besprochene Doku vorgemerkt:
Schwarzer Adler, die Geschichte schwarzer Fußballnationalspieler*innen im weißen DFB-Trikot.
Sie stellte sich als richtig, richtig gut gemachter Dokumentarfilm heraus: Sehr aufwendig, originelles Konzept, klug gemacht. Zur Sprache kommen nur die Sportlerinnen und Sportler, um die es geht, aus drei Fußballer*innengenerationen. Es gibt keine Erklärtexte, nur kurze Zwischentitel; die Sach-Informationen ergeben sich aus den Aussagen, aus Archivbildern, aus Ansichten von Stadien und Vereinslogos (für Kenner*innen der Bundesliga-Geschichte ergeben sich dadurch vermutlich zusätzlich vielsagende Hintergründe, doch auch ohne diese fühlte ich mich nicht außen vor).
Die 99 Minuten Film sind einfach schon durch die Protagist*innen fesselnd: So viele unterschiedliche Persönlichkeiten von zurückhaltend bis Showman, von ernst bis spaßig – aber durchwegs alle überraschend analytisch, selbstreflektiert und sehr wortgewandt (Vorsatz: mir ab sofort jede Häme über angeblich beschränkten Intellekt von Profi-Fußballern verkneifen).
Das Ergebnis ist bitter, bestürzend, traurig, auch wenn ich mir nie Illusionen über den Rassismus in unserer Gesellschaft und im deutschen Profisport gemacht habe (allein schon die Beschreibung von Gerald Asamoah, wie er als Einwanderer aus Ghana in Deutschland überhaupt erst das Konzept Rassismus lernte – am eigenen Erleben). Immer wieder enthält die Doku Originalausschnitte aus alten Fernsehsendungen (u.a. Aktuelles Sportstudio, das den Film mitpräsentiert) mit superpeinlichen weil rassistischen und sexistischen Fragen und Moderationen – die sofort bei mir das Erschrecken auslösten, was uns in 20 Jahren wohl rückblickend superpeinlich sein wird weil diskriminierend.
Empfehlung, auch wegen der vorbildlichen Herangehensweise ans Thema.
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Hahahaha – es gibt ja DOCH eine schnelle und legale Methode, aus den Anwohnerparkplätzen in der Innenstadt gemütliche Lebenszonen zu machen (*klickt Gebrauchtwagenangebote durch*).


























