Journal Freitag, 8. Juli 2016 – Rosé am Balkon

Samstag, 9. Juli 2016 um 9:57

Noch ein Sommertag, ich meckere ja schon gar nicht mehr. Zumal er wieder nur schön warm, aber nicht heiß war.

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Nochmal Theresienwiese, wie sie ihrem Namen gerecht wird.

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Früher so:
BOAH! ICH HAB EINE IDEE! UND JETZT BEGEISTERE ICH SO LANGE RUM, BIS ICH SIE UMSETZEN DARF!

Heute so:
Hoppla. Mir ist gerade eingefallen, wie man das lösen könnte. Oh je, und das würde auch gleich noch ein paar andere Probleme mit lösen. Aber was das wieder für Kämpfe werden. Und so viel Arbeit!

Wenn das vielleicht bloß das Klimakterium ist, darf ich auf eine Rückkehr des Früher hoffen? Irgendwann?

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Ich hatte wieder fünf Tage auf Alkohol verzichtet, um mir zu beweisen, dass ich kein Alkoholproblem habe. Gestern Abend gab es als Aperitiv erst mal Gin&Tonic – OH GOTT, WAR DER GUT! Nein, ich meine keineswegs nur den Geschmack, ich meine durchaus die Instantbeschwipsung nach dem ersten Schluck. Darf ich einfach Alkoholikerin sein, ohne ein Alkoholproblem zu haben? Ginge das?

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Erst war’s das Wetter, dann waren’s die Termine – gestern gab es mit großer Verzögerung endlich Salade niçoise auf dem Balkon. Mit Rosé (Erdbeer, Vanille).

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Die nächste britische Regierung wird von einer Frau geleitet werden.
Aber, wie Laurie Penny schmerzlich genau kommentiert:

This is the feminist revolution in the same way that the Charge of the Light Brigade was a military triumph.

(Gnihihi.)

“A Tory leadership race between two women is not a feminist revolution”.

The truth is that women are not, in fact, magic. Women are, in fact, people, and people who happen to be female are no less complicated and unpredictable than those who happen to be male. Women have just as much capacity to be venal, petty and egomaniacal as men do, although they are less likely to be indulged in such behaviour. Women have just as much potential for crashing incompetence as men, although female mediocrity is far less frequently rewarded with jobs in government.

die Kaltmamsell

Journal Mittwoch, 6. Juli 2016 – Isarlauf im Abendlicht

Donnerstag, 7. Juli 2016 um 6:48

Wenn die Tage schon so lang sind, und wenn schon für gestern eher kühle Temperaturen angekündigt waren, legte ich einen abendlichen Isarlauf ein.

Die gewohnte Strecke vom Friedensengel zum Föhringer Ring und zurück sah in der schrägen Abendsonne ganz anders aus.

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Wir sind alle unvernünftige Volltrottel.
“Why you can’t trust yourself”.

Acht Gründe, warum man Selbsteinschätzung und eigene Urteile immer wieder reflektieren sollte, zum Beispiel:

If you’re like most people, then you tend to make terrible decisions based on your emotions.

Oder:

Your memory sucks

As humans, we need an identity, a sense of ‘who’ we are, in order to navigate complex social situations and, really, just to get shit done most of the time. Our memories help us create our identities by giving us a story of our past.

In this way, it doesn’t really matter how accurate our memories are. All that matters is that we have a story of our past in our heads that creates that part of the sense of who we are, our sense of self.

Und da soll ich mir was auch immer zutrauen? Wenn ich mich so wenig auf mein zukünftiges Ich verlassen kann?
Es ist eine erheblich vernünftigere Idee, einen wohlgesonnenen Menschen um Entscheidungshilfe zu bitten, der einem schon lange zusieht und aus Beobachtungen logische Schlüsse folgern kann.

die Kaltmamsell

Journal Sonntag, 3. Juli 2016 – Donna Tartt, The Secret History

Montag, 4. Juli 2016 um 7:09

Gleich nach dem Aufstehen Donna Tartts The Secret History weiter- und dann ausgelesen. Ich war sehr gefangen (was erst mal nichts heißen muss, außer dass es mich nicht durch schlechte Sprache, durch Klischees oder Unwahrscheinlichkeiten aus der Spannung riss) von dem Roman über sechs Altphilologie-Studenten an einem Ostküsten-College – die einen der ihren ermorden, damit beginnt die Geschichte. Erzählt wird sie von einem weiteren der sechs, einem Kalifornier aus einfachen Verhältnissen.

Mir gefiel besonders gut, wie vage Donna Tartt die zeitliche Verortung lässt. Wir bekommen zwar immer wieder recht klare Zeitbezüge, aber sie passen nicht zusammen. Mal könnten wir in den 50ern sein (der Rom-Aufenthalt von Henry und Bunny rief bei mir durchwegs Bilder aus The Talented Mr. Ripley hervor), dann wieder heißt es beim Anruf bei einer Fluglinie, dass dort in einem Computer nachgesehen wird. Doch niemand von den Studenten scheint einen Computer zu benutzen, nur ein paar mechanische Schreibmaschinen werden erwähnt. Im Kino laufen sowohl Stummfilme also auch typische Muster der 70er. Zum Telefonieren geht der Ich-Erzähler in eine Telefonzelle, doch eine Kommilitonin ist mit ihrer Kunst im ausgehenden 20. Jahrhundert angesiedelt.

Der äußere Mittelpunkt der Gruppe sind die Griechischstunden bei Julian, einer heiter-schillernden Figur Lehrerfigur, an der ich mir immer wieder eine Toga wegdenken musste (weitere zeitliche Verwirrung: George Orwell wird mit einer Einschätzung seines Charakters zitiert). Die Gruppe befasst sich so intensiv nicht nur mit griechischer Mythologie und Philosophie, sondern auch mit der Sprache, dass sie sich draußen darin unterhalten kann – als Geheimsprache unter ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen.

Und meine Güte: wird da gesoffen, geraucht, gedrogt! Während ich bei der Lektüre von Tartts The Goldfinch noch sehr beeindruckt war, welche Drogenkenntnisse die Autorin sich anrecherchiert hatte, dachte ich mir bei dieser Wiederholung: Da kennt sich aber jemand richtig gut mit Drogen aus.

Die Geschichte ist ausgezeichnet konstruiert. Der Bogen, den die Enthüllung am Anfang spannt, wird etwa in der Mitte geschlossen – dennoch ist der Rest nicht weniger aufregend. Der Roman ist getränkt in westlicher Literatur aus 2000 Jahren, in deren Bildern, Mythen, Zitaten. Ein wenig augegerollt habe ich innerlich lediglich bei der Beschreibung der Obsession des Erzählers mit der einzigen Frau in der Studentengruppe: Sie ähnelte für meinen Geschmack zu sehr der Obsession von Theodore mit Pippa in The Goldfinch.

§

Währenddessen Brot gebacken.

Das Wetter war kühl, Wolken und Sonne wechselten sich ab – ideales Laufwetter. Herr Kaltmamsell übernahm wieder das Brotrausholen aus dem Ofen, ich nahm eine U-Bahn zum Odeonsplatz, weil ich nach dem Monopteros in Renovierung sehen wollte.

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Er ist inzwischen nur noch von Paravents umstellt. (Davor eine Sportgruppe, die sich nach chinesisch klingenden Anweisungen aus einem Lautsprecher bewegte.)

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Es war ein ganz wunderbarer Lauf.

Den ganzen Nachmittag über buk ich Kokosmakronen und Chocolate Chip Cookies, bereitete Hummus und Obatzta zu. Denn: Ich gebe am Montag meinen Kolleginnen und Kollegen zu meinem Einjährigen einen aus.

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Was Fußball mit meiner Twittertimeline anrichtet, Teil 2.

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Auch sonst bestand die Timeline stundenlang zu 99% aus Fußball, und das, wo ich die entsprechenden Hashtags bereits weggefiltert hatte. Nächstes Jahr muss ich unbedingt mit #tddl17 zurückschießen.

die Kaltmamsell

Journal Samstag, 2. Juli 2016 – Goldene Hochzeit

Sonntag, 3. Juli 2016 um 14:50

Am 2. Juli 1966 haben meine Eltern Irena und Jesús kirchlich geheiratet, vor 50 Jahren. Zur Feier ihrer Goldenen Hochzeit luden sie gestern die engste Familie ein.

Also nahm ich gestern vormittag mit Herrn Kaltmamsell einen Zug nach Ingolstadt. Auf dem Weg vom Nordbahnhof nach Unterhaunstadt stellte ich fest, dass meine Geburtsstadt mich doch noch überraschen kann.

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„If we build it, they will come“? Versucht Ingolstadt sich eigene Hippster zu züchten?

Das Festessen wurde im Altmühltal serviert, beim Wagner in Unteremmendorf. Als die Wasserflaschen auf den Tisch gestellt wurden, war das Gelächter groß:

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Die einen schwören auf energetisiertes Wasser, die anderen bekämpfen Wasserenergetisierung durch Strichcode-Durchstreichen.

Das Essen war hervorragend, die Bruderfamilie sang vielstimmig und schön “Can’t help falling in love” – Rührung rundum. (Ich hatte die Noten vorher zugeschickt bekommen und war eingeladen mitzusingen, merkte daheim aber beim ersten Übeversuch, dass sich meine Singstimme inzwischen völlig verabschiedet hat – löchrige Blechgießkanne im Vergleich symphonisch.)

Durch dichten Regen fuhren wir zu meinen Eltern. Sie konnten sich zwar noch erinnern, dass ihr Hochzeitstag, ein Sonntag, überraschen sonnig war (die Woche davor sei durch und durch nass gewesen), dass ihre Trauung um 11 Uhr begann, dass der Tag sehr anstrengend war mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendessen – doch weder mein Vater noch meine Mutter wussten noch, was bei dem Fest im Ingolstädter Kolpinghaus serviert worden war (“Semmelknödel!” fiel meiner Mutter gerade noch ein. Weil die Irmi, ein Hochzeitsgast, sich danach nach ihnen erkundigt hatte, sie seien so gut gewesen.). Auch an die Art der Hochzeitstorte erinnerten sie sich nicht.

Hier mein Lieblingsbild von diesem Hochzeitstag:

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(Hatte ich schon mal verbloggt unter “My parents were awsome”.)

Egal, heutzutage haben sie auf jeden Fall einen hervorragenden Tortengeschmack, meine Mutter hatte beim Konditor eine köstliche Erdbeersahne bestellt.

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Mittlerweile hatte der Regen aufgehört, wir saßen bei angenehmen Temperaturen auf der Terrasse mit Blick in den Garten.

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Heim fuhren wir schwer beladen mit Kirschen aus Elterns Reihenhausanlage.

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Vor 20 Jahren war Macarena. Für die FAZ haben Andrea Diener, Julia Bähr und Fridtjof Küchemann die Genesis dieses Hits bis in eine Tiefe recherchiert, die erst kurz vor dem Erdkern aufhört. Madeleine Albright kommt auch drin vor.
“Hände, Hüfte, Hopsasa”.

die Kaltmamsell

Journal Freitag, 1. Juli 2016 – Feierabendfreibadschwumm

Samstag, 2. Juli 2016 um 8:44

Ein weiterer beruflicher Fortschritt: So früh Feierabend gemacht, dass ich noch zum Schwimmen ins Schyrenbad kam (schließt meist um 18 Uhr)! Obwohl! Ich dadurch wahrscheinlich ins Arbeitsstundenminus rutschte! (Für diesen Tag natürlich, nicht etwa insgesamt – sind Sie wahnsinnig.)

Der Tag war warm und sonnig mit Wolken, eine lange Schlange stand an der Kasse des Freibads – an der ich locker entlang schlenderte, weil ich mit meiner Bäderkarte direkt rein kam. Zu meiner Erleichterung waren aber nur Wiesen und Plantschbecken sehr voll, die beiden Schwimmbahnen hingegen übersichtlich belegt. Das Schwimmen strengte mich leider an, mir war vorher schon ziemlich schwindelig gewesen – aber bei Schwindel ist Schwimmen ja die sicherste Sportart: Kein Risiko zu stolpern, umzufallen oder sich irgendwo anzuschlagen, haha, außerdem kühlt das Wasser. Ich hätte mir durchaus zugestanden, nur 2.000 statt der gewohnten 3.000 Meter zu schwimmen, doch da war diese Mitschwimmerin mit rosa Schwimmkappe, die mich beim Wenden immer wieder so entzückend anlächelte, dass die Energie für die gesamte Strecke reichte.

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Der Beweis: Sport macht schön.

Heimradeln durch einen sommerlichen Freitagfeierabend, daheim im Eingang Sommermalerei.

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Zum Nachtmahl bereitete ich Kräuterkartoffeln (Frühkartoffeln aus Ernteanteil), Herr Kaltmamsell briet Herrmannsdorfer Ribeye-Steak, das mit Karottenkrautpesto (aus Ernteanteil, hergestellt von Herrn Kaltmamsell) ganz hervorragend schmeckte. Dazu hatte ich unsere letzte Flasche Athanasius vom Gut Oggau ausgesucht, weil ich seine kräuterigen Noten noch im Gedächtnis hatte: Passte gut, bleibt einer meiner Lieblingsrotweine.

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Den Tag über hatte ich über Twitter das Bachmannpreislesen in Klagenfurt ein wenig mitverfolgt, abends holte ich das gesamt nach.

Ich entschied, das Buch für das nächste Treffen meiner Leserunde möglicherweise einfach nicht gelesen zu haben: Gestern hätte ich damit anfangen müssen, um eine Chance zu haben bis zum Treffen durchzukommen, doch ich wollte SO viel lieber den Donna Tartt-Roman weiterlesen.

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Die taz hat Laurie Penny ausführlich zur Lage in UK interviewt:
“Laurie Penny über den Brexit
‘Ja, es ist Panik'”

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Die juristische Seite des Austritts von UK aus der Eu habe ich nirgends so konzise und trocken erklärt gesehen wie hier:
“Juristisches Neuland nach dem Brexit”.

die Kaltmamsell

Lieblingstweets Juni 2016

Freitag, 1. Juli 2016 um 15:10

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Und noch eine kleine Sonderedition Brexit:

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Nachtrag: Anderer Leut’ Lieblingstweets finden Sie wieder bei der gutsten Anne Schüssler.

die Kaltmamsell

Journal Donnerstag, 30. Juni 2016 – Bar statt Biergarten

Freitag, 1. Juli 2016 um 7:02

Was ich nämlich kann: Schon um 16:30 Uhr Feierabend machen, weil ich einen Fußpflegetermin nur schon um 17 Uhr bekommen hatte (sonst hätte ich für einen Spätnachmittagstermin bis Ende Juli warten müssen). Durch einen milden Tag mit Sonne und Wolken zum Isartor geradelt, eine sehr angenehme Stunde mit der wundervollsten Kosmetikerin der Welt verbracht.

Abends war ich verabredet, eigentlich im Biergarten, doch das Wetter sah dafür zu unsicher aus.

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Es wurden statt dessen Cocktails in Mauros Negroni in Haidhausen. Der Abend war anregend und gemütlich, bis auf einer Längsseite dieser dunkel getäfelten, stilvollen Bar eine monströse Leinwand heruntergelassen wurde, auf der bald überlebensgroß Fußball lief. So kam ich wenigstens nicht zu spät ins Bett. Und kam daheim an, bevor mich ein Gewitterregen durchnässte.

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In vielen Details spannender Bericht von jemandem, der in einem Projekt die Integration von geflüchteten Menschen in die Hochschulausbildung koordiniert – und sich immer wieder gut überlegen muss, wie welche Information weitergegeben wird:
“Wir schaffen das, wallah!”

Interkulturelle Missverständnisse – dazu muss man ja gar nicht weit fahren. Ich erinnere mich noch zu gut an die spanische Freundin auf Auslandssemester in München, die gar nicht wusste wohin mit ihrer Empörung, als sie zu einer Party einlud und von allen gefragt wurde, ob sie etwas mitbringen könnten: “Halten die mich für zu arm oder geizig, meine Gäste zu bewirten?!” Ich musste ihr sehr ausführlich erklären, dass es in Deutschland vor allem unter jungen Leuten absolut üblich ist, das Buffet einer Party zusammen zu bestücken (was ich, glaube ich, bei meinen Partys ungefähr niemals zugelassen habe – mein spanisches Blut?).

§

Sehr erfrischend ist der YouTube-Kanal “Zukar” des syrischen Filmemachers Firas, der nach Deutschland flüchten musste.

Hier zum Beispiel ziemlich schlaue Beauty-Tipps.

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https://youtu.be/KJdctj223xQ

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Nun zu den wirklich interessanten Folgen des Brexit:
“What Brexit means for British food”.

One of the main reasons for establishing the E.U. in the first place—aside from peace—was to insure a plentiful food supply for entire populations. Sicco Mansholt was a Dutch farmer who became the E.U.’s first commissioner for agriculture, in 1958. Mansholt saw the union’s role as preventing any recurrence of famine, such as the terrible “Hunger Winter” suffered by the Netherlands in 1944 and 1945. Mansholt’s dream was for Europe to become as self-sufficient as possible in food.

(…)

The E.U. can’t take sole credit for the fact that the British now know pesto from salsa verde. Probably some kind of food revolution would have happened here anyway, just as it did in the States and Australia over the same period. But to contemplate Brexit is to see the extent to which Britain is not a food island. We eat food cooked by French and Italian chefs using European ingredients. More than a quarter of those working in food manufacturing in Britain are immigrants from within the E.U. We could not eat as we do without them. British food has also benefitted from the E.U.’s protected-designated-origin (P.D.O.) system, which gives protected status to special regional foods, from Périgord walnuts to the Brocciu cheese of Corsica. It took Europe—through P.D.O.—to remind Britons of the specialness of native delicacies like Cornish clotted cream, Whitstable oysters, and Yorkshire rhubarb.

die Kaltmamsell