Mitten in München (oh je, Oktoberfest)

Samstag, 17. September 2005 um 19:02

Draußen gröhlt eine Männermeute den Aida-Triumphmarsch auf „Dö Dööööö Dödödö Dö Dö“, und ich weiß nicht: Ist das jetzt auch Oktoberfest oder die Peripherie eines Fußballspiels?

In der Straßenbahnlinie 27 traf ich bereits knapp drei Stunden nach dem Anzapfen des ersten Oktoberfest-Bierfasses auf einen hackldichten Münchner Trachtler. Ein Angestellter des Münchner Verkehrsverbundes (MVV) brachte den alten Mann in die Tram, schaffte es aber nicht, ihn zum Sitzen zu bewegen („A naaaaaa!“). Er schärfte dem hageren Trachtler (kurze Krachlederne, Haferlschuhe, Hut mit Gamsbart und flächendeckend voller Ansteckabzeichen) ein, sich dann aber zumindest gut festzuhalten. Das tat dieser allerdings nicht konsequent genug: Einige Haltestellen später schlug er der Länge nach und auf dem Rücken im Gang neben meinem Sitzplatz hin. Die Mutter hinter mir hatte gerade noch ihr kleines Kind vor den rudernen Armen des Besoffenen in Sicherheit bringen können. Wir halfen ihm gemeinschaftlich auf. Bei der nächsten Gelegenheit stieg er aus; ich sah noch, wie er mit stierem Blick und schwankend erst mal stehen blieb.

Sollte ich jemals von meiner Liebe zu München gesprochen haben: Für die nächsten drei Wochen ist selbige aufgehoben.

die Kaltmamsell

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