Archiv für Februar 2006

Vom Markt übersehen

Dienstag, 28. Februar 2006

Als Delikatesse noch nicht von der Nahrungsmittelindustrie erfasst: das besonders süße Nabelfleisch von Orangen. Wie wäre es mit: Nabelsaft (in 100-ml-Fläschchen), andalusischer Nabelmarmelade, kandiertem Orangennabel?

Familienalbum -16: Kinderfasching

Dienstag, 28. Februar 2006

Kinderfasching bei Kaltmamsells, vermutlich 1974. Ich hatte endlich durchgesetzt, als Prinzessin zu gehen, und wurde Froschkönigin (ganz links). Von den abgebildeten Gästen erinnere ich mich noch an Peter (dritter von links und Sohn meiner Taufpatin) und an Stefan, der als Indianerhäuptling neben ihm sitzt. Die Streifentapete war mir bereits einen eigenen Eintrag wert.

Stilbildende Filme

Samstag, 25. Februar 2006

Brokeback Mountain ist in Deutschland noch nicht mal angelaufen, da wandern durch das Münchner Glockenbachviertel bereits Rancharbeiter mit kariertem Flanellhemd unter der Jeansjacke und Cowboyhut aufm Kopf. (Und erzählt mir nicht, das hätte mit Fasching zu tun.)

Deppenapostroph: 3 in 1

Samstag, 25. Februar 2006

Sakratie: Drei Fehler in einem einzigen Zeichen, das muss man erst mal schaffen. In diesem Fall
– ist der Strich nach „nimm“ ein accent grave (`) und kein Apostroph (‘),
– fehlt vor „mich“ ein Wortabstand,
– lautet der Imperativ von nehmen, einem starken Verb, „nimm“ und in keinem Fall „nimme“ – oder was auch immer der Hilfsgrafiker sich zusammengereimt hat.
(Yorma’s ist ein Deggendorfer Unternehmen und stellt die Gastronomie in vielen Bahnhöfen. Aufmerksam wurde ich auf die Fehlerballung, als der deutschlehrende Mitbewohner schreckensstarr auf die Leuchttafel über der Verkaufstheke blickte: Dort stand der gleiche Schriftzug.)

Es lebe die Oberfläche

Freitag, 24. Februar 2006

Dann soll er halt weiter behaupten, die Evolutionstheorie sei längst widerlegt: Der Haarschnitt, den mir gestern mein wünschelrutengläubiger Friseur schnitt, hat mir einen Strom von Komplimenten eingebracht (u.a. „Haben Sie sich verändert? Sie schauen heute so frisch aus.“ / „Oh, heute besonders schick!“ / „Hey, hey!“). Und eben auf dem Bürokorridor auch noch ein erfreuter Doubletake eines ausgesprochen attraktiven Kollegen.
Dafür verzichte ich doch gerne aufs Rechtbekommen.

Jetzt auch auf der Vorspeisenplatte: der Deppenpony

Donnerstag, 23. Februar 2006

Mein Friseur versteht mich: Als ich ihn vor vielen Jahren bat, mir einen Pagenkopf zu schneiden, “eine Mischung aus 80er-Bob und Louise Brooks”, tat er genau das. Heute schlug ich vor: “Wie wär`s mal mit einem Deppenpony? Darf ruhig doof aussehen oder lustig – bloß nicht hässlich.” Und wieder bin ich mit dem Ergebnis hochzufrieden (noch kürzer ging laut Friseur wegen zahlreicher stirnnaher Wirbel nicht).

Allerdings mussten wir während des Schneidens heftig streiten, als sich herausstellte, dass mein Friseur, der beste aller möglichen, religiöse Schöpfungsmythen für ebenso valide hält wie die Evolutionstheorie. Dass er erzählte, wie er mal mit einer Wünschelrute Wasser gefunden hat, goss zusätzliches Öl ins Feuer der Diskussion (ich hätte jetzt lieber ein Bild mit dem Gegenteil von geglätteten Wogen verwendet, um im nassen Element zu bleiben, aber mir fiel keines ein).

Im EC nach Hause dann aber in ein nettes Gespräch unter Bahnfreundinnen verschiedenen Alters geraten (in Sechser-Abteilen von ECs ist nach meiner Erfahrung die Kontaktfreude der Passagiere am größten von allen Zugarten). Endlich konnte ich mal meinen Traum anbringen, die Salonwagen wieder einzuführen: Private und selbstverständlich luxuriöse Eisenbahnwagons, die an reguläre Züge einfach angehängt werden. Wär das nix?

Special Guest der Münchner Bloglesung: Lyssa!

Donnerstag, 23. Februar 2006

(So machen wir PR-Schicksen das nämlich, um eine kommende Veranstaltung im Gespräch zu halten: Wir legen regelmäßig Infos nach.)

Sie hat zugesagt, und das freut mich sehr:
Fünfte im Bunde der ersten Münchner Bloglesung wird Lyssa sein. Zudem lesen am 16. März in der Schwabinger Reizbar:
Frau Klugscheißer
Don Alphonso
Jürgen Albertsen
und ich.
Beginn 21 Uhr, man kann telefonisch Plätze reservieren.

(Waslesichnurwaslesichnurwaslesichnur…?)