Journal Ostersonntag, 24. April 2011 – Brighton-Ausgabe

Montag, 25. April 2011 um 11:04

Morgenlauf über die noch menschenleere Seafront. Das erste Stück des Undercliff Walks ist leider immer noch wegen Restaurierung gesperrt.

Morgenkaffee im Red Roasters – immer noch der verlässlich beste Cappuccino der Stadt, immer noch mit dem verlässlich geruhsamsten, wenn auch sehenswertesten Personal der Stadt, wobei auch die Gäste immer einen Blick wert sind.

Sunday Roast in der Farm Tavern. Ausführlicher Spaziergang durch St. Ann’s Park (ilse hat ganz recht: In Hove ist es entspannter und angenehmer als in Brighton selbst – deshalb sind wir auch dieses Jahr dort untergekommen.)

Schon auf unserem ersten Weg zum Ferienappartement am Samstag hatten wir Flyer in die Hand gedrückt bekommen: Brightoner Christen spielten am Ostersonntag die Legende ihres Religionsgründers nach und nannten es Passion of Christ. Als gebürtige Bayrin bin ich natürlich mit dem Phänomen Passionsspiele und Oberammergau vertraut, wunderte mich dennoch: In England wird Religiosität eigentlich nicht so zur Schau gestellt wird.
Einen Blick wollte ich doch darauf werfen: Als wir gegen 16.30 Uhr vorbeikamen, wurde gerade die Geschichte von der Heilung des Besessenen gegeben. Die enorme Action auf der Bühne, verbunden mit viel Gekreische, erinnerte mich an weihnachtliche Pantos. Aber solange ich zuguckte, rief niemand im Publikum: “He’s behind you!”

Zwar hätte mich sehr interessiert, ob bei der Kreuzigungsszene wirklich kein Umstehender “Always look on the bright side” anstimmt, dann wieder nicht genug, dass ich den Kinobesuch deswegen hätte verpassen wollen.

Wir hatten uns Source Code ausgesucht – zwar hatten weder der Begleiter noch ich von den Film gehört, doch das Set-up las sich gut. Und siehe da: Source Code stellte sich als ausgesprochen sehenswert heraus.
Ein US-Soldat kommt in einem Zug nach Chicago zu sich und wird von der hübschen Frau gegenüber mit dem Namen eines anderen angesprochen. Er stellt fest, dass er in den Körper eines Mannes geschickt wurde, der kurz darauf bei einem Bombenanschlag auf diesen Zug ums Leben kommt. Er soll den Attentäter finden – indem er immer wieder die letzten acht Minuten vor dem Attentat erlebt.
Der Film wird als „Action Thriller“ verkauft, hat aber das Format eines Kammerspiels: Schauplätze sind nur der Zug, eine Kommandokapsel und das Büro der Auftraggeber des Soldaten – darunter Vera Farmiga, die wir seit Up in the air verehren. Der Soldat wird von Jake Gyllenhaal gespielt, der seine Sache ganz ausgezeichnet macht. Deutschlandstart ist Anfang Juni, ich empfehle schon jetzt.

Abendessen im Lieblingsvegetarier Food for Friends.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Ostersonntag, 24. April 2011 – Brighton-Ausgabe“

  1. sophiehingst meint:

    Hier gibt es gerade Brighton Rock im Kino, über die Geschichte lässt sich ja streiten, aber die Bilder sind ebenso eindrucksvoll, wie die Ihren.

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