Nach Hustennacht gerädert aufgestanden. Das Draußen dunkelgrau, ein paar Schneeflocken.
Brot gebacken, und zwar Schwarzwälder Kruste, diesmal in einem Laib.

Endlich wieder eine Stunde Crosstrainer – und HAT die gut getan! Selbst die nächtliche Verlegung im linken Oberrücken spürte ich danach nicht mehr.
Nachher:

Zum mittäglichen Frühstück frisches Brot mit Guacamole. Herr Kaltmamsell, das sei hier endlich mal festgehalten, macht nämlich die Guacamole, die mir auf der Welt am allerbesten schmeckt. Diesmal verwendete er abweichend zu sonst auch frischen Koriander – was die Guacamole tatsächlich NOCH besser zu machen vermochte.
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Was Sie ebenfalls nicht mitbekommen: Ich habe den Beginn der Fastenzeit dieses Jahr zum ersten Mal für einen guten Vorsatz genutzt. Fastenzeitbeginn ist ja im Grunde dasselbe wie Silvester, nur nicht fürs ganze restliche Leben. Nämlich: Ich faste Nagelhautfieseln. Meine Finger sahen mal wieder aus wie die einer schwer gestörten Zwölfjährigen (die ich in meinem tiefsten Inneren schließlich bin) und waren mir peinlich. Da beschloss ich, Nagelhautfieseln zu fasten, weil Fastenzeit überschaubarer ist als das restliche Leben. An restliches Leben glaube ich in praktisch keiner Hinsicht, aber ein paar Wochen der Verlockung zu widerstehen, diese eine Ebene des Bewusstseins mit den Schründchen und Fitzelchen der Nagelhäute zu beschäftigen – das traue ich mir zu.
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Zeitungen der Woche und Wochenendzeitung aufgelesen.
Abends gab es Rinderbraten (dicke Schulter vom Herrmanndorfer) aus dem Römertopf, mit viel Wurzelgemüse aus Ernteanteil.

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Dieses Foto mit dem Film Modern Times von 1936 assoziiert. Den Abend genutzt, ihn nach vielen Jahren mal wieder anzusehen. Einfach großartig: Die Erzählökonomie, Chaplins Charme und Artistik, die bezaubernde Paulette Goddard, Metropolis-Ästhetik mit schulterzuckendem Humor. Empfehlung.
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Nicht nur freut es mich, wenn Leuten Motivationsposter genauso auf die Nerven gehen wie mir (weil sie dann vielleicht doch mal verschwinden). Manche machen sich auch die Mühe, sie auseinander zu nehmen.
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Mode kann so großartig sein. Zum einmal kräftig Durchlachen bitte hier entlang (die Models bekamen von Prada hoffentlich ein Schandzulage).
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Der schönste Nachruf auf Nimoy, den ich bisher gelesen habe:
“Postscript: Leonard Nimoy”.
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Leonard Nimoy und Deutschland. Er beschreibt selbst sein Verhältnis zu diesem Land 1999 in einem sehr bewegenden Artikel.
“They admired me as ‘Spock.’ But how would the Germans perceive me as a Jew?
And could I ever forgive them?”
In the mid ’90s, invitations to appear at Star Trek conventions in Germany arrived with drumbeat regularity and went quickly into the trash. I was intentionally rude and didn’t bother to reply. “Been there, done that!” But the drumbeat continued and was accompanied by my Star Trek colleagues’ animated reports on the massive German crowds attending the show. My curiosity aroused, I discussed my ambivalence about going to Germany with my wife’s cousin John Rosove, our rabbi at Temple Israel in Hollywood. “Do young German fans know that you’re a Jew?” he asked. “Perhaps a small number,” I replied. “Do they know that you introduced the Vulcan hand salute based on the letter SHIN and that it comes from your experience watching the kohanim (the priestly descendants of Aaron) at synagogue services?” “Perhaps only a small number would have heard about it,” I responded. He then said, “If you were to go and tell the story and identify as a Jew, it might have a profound effect. It might be a transforming experience for some of those young people to discover that this person whom they admire is Jewish.” And the moment he said it, I knew that I was headed for Germany.
via @mspro 