Journal Mittwoch, 20. Mai 2015 – Pizza und Mikrowelle

Donnerstag, 21. Mai 2015 um 8:10

Ein kalter, unangenehmer Regentag.

Nach einer energiegeladenen Runde auf dem Crosstrainer legte ich meinen Arbeitsweg trotzdem mit dem Rad (und Regenponcho) zurück: Abends würde ich mein Rad brauchen.

Im Büro unerwartete Arbeitsflut, ich rödelte 9 Stunden durch. Zur Brotzeit hatte ich mir die übrige Pizza vom Vorabend mitgenommen, die ich mir mittags in der Mikrowelle aufwärmte. Sie da draußen, die mit Mikrowellen aufgewachsen sind, werden sofort die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber in diesem Büro erfahre ich meinen erster Alltagskontakt mit solch einem Gerät. Und so musste ich halt in hohem Alter herausfinden, dass kalte Pizza durch Bearbeitung in einer Mikrowelle warmer, fast unkaubar zäher Pappendeckel wird. Die zweite Hälfte aß ich kalt (auch nicht wirklich ein Genuss).

Gleich nach Arbeitsschluss musste ich hurtig zur Abholung des Ernteanteils radeln. Sonst holt ihn Mittwochnachmittag immer Herr Kaltmamsell, doch der war wegen Abnehmens mündlicher Abiturprüfungen verhindert. Zum Glück regnete es nur wenig.

Als Ausgleich fürs eher unangenehme Mittagessen gab es aus dem Ernteanteil sehr viel köstlichen Blattsalat mit Radieserln und Petersilie zum Nachtmahl.

Dazwischen hatte ich mal wieder das Kleingeld unserer Urlaubskasse eingezahlt, diesmal dokumentiert fürs Techniktagebuch.

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Abends in die heftig beworbene neue Fernsehserie Outlander geguckt. Ich kann ja eigentlich suspension of disbelief sehr gut, aber wenn der Kern einer Geschichte ist, wie ein Mensch aus dem 20. Jahrhundert im schottischen Alltag des 18. zurecht kommt und sich dann niemand über die perfekten Zähne einer nicht mehr ganz jungen Frau wundert – steige ich leider schon wieder aus. (Wo ich davor fast noch bereit war zu akzeptieren, dass eine erfahrene Krankenschwester erwartet, dass sie im 18. Jahrhundert um Jod bitten kann und die Leute mit “Bakterien” vertraut sind.)

§

“Hochzeitsgespenst”.

die Kaltmamsell

12 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 20. Mai 2015 – Pizza und Mikrowelle“

  1. Mone meint:

    Sie sollten den Pizzarand leicht anfeuchten (Finger nass machen und damit über den Rand streichen), evtl. auch einige Wassertropfen auf den Belag geben. Die Mikrowelle trocknet den Boden sonst total aus. Und wirklich nur kurz in die MW!

  2. adelhaid meint:

    1. mikrowelle
    meine mutter beschaffte so ein gerät als ich ca in der 9. klasse war. es sollte mein mittagessen erleichtern, denn ich aß, aus der schule kommend, immer eine gute stunde später als mein vater, der eben zur mittagsessenszeit mittagessen wollte.
    ich war begeistert vom gerät und diese mikrowelle steht nun noch immer in der küche meiner mutter. ob sie noch funktioniert, weiß ich allerdings nicht.
    nach meinem auszug lebte ich viele jahre ohne mikrowelle (die jahre in den usa natürlich mit) und ich habe auch überhaupt kein bedürfnis, ein solches gerät zu haben.
    nun verfüge ich im büro wieder über eine mikrowelle, und die hat mich zum resteverwerter der heimischen küche gemacht, denn mindestens zweimal in der woche nehme ich reste des abendessens mit ins büro.
    die lustige frau hat auch eine angeschafft fürs büro, ist aber noch nicht so fließend in der mitnahme von resten.
    ich finde es im büro sehr praktisch, zu hause würde es mich stören.
    und pizza isst man halt kalt.

    2. geldzählautomat
    was ich ja nicht verstehe, ist, dass banken dieses geldzählen nicht sowieso grundsätzlich als service anbieten. ich muss zb immer an die küste fahren, wenn ich unser kleingeld wegbringen will, da ich seit fast 40 jahren mitglied der dortigen bank bin und seit fast 20 jahren halt alles über onlinebanking mache. nur das kleingeld, das geht halt nicht durch die leitung durch. während meiner zeit in münchen war es völlig unmöglich, größere mengen kleingeld loszuwerden (genauso wie es unmöglich war, kontoauszüge bei einer filiale der bank zu ziehen, bei der ich nicht kundin war..warum gibt es dieses bankennetz, wenn das netz bei der eigenen tür endet?), und von dort nahm ich es dann auch immer wieder mit an die küste.
    und es ist ja auch nicht nur das kleingeld – nach einem größeren fest im letzten jahr sahen wir uns konfrontiert mit reichen geldgeschenken – in scheinform, größtenteils. da die lustige frau bei einer direktbank ist und ich, wie gesagt, an der küste meine filiale habe, fuhren wir zu freunden, die noch kunden bei einer richtigen bank waren und auch zu deren öffnungszeiten dort hin konnten (das war schon nicht so leicht, leben wir doch in kreisen von viel-reisenden arbeitnehmern), dort das geld einzahlen konnten und es uns dann überweisen konnten.
    das kleingeld zu sammeln ist übrigens wirkliche eine schöne sache – ich mache das auch seit vielen jahren. die lustige frau ist eher der typ ‘moment, ich hab’s passend!’ beim einkauf. ich nicht.

  3. lihabiboun meint:

    Ich gehöre auch zu den altmodischen Sparern, ich sammle 2Euro-Münzen, das ist inzwischen so zur Gewohnheit geworden, daß es fast wehtut, wenn ich mal eine ausgeben soll …. Kommt dann doch erklecklich was zusammen, so übers Jahr verteilt, bei uns wird das ebenfalls im Urlaub verprasst, auch anteilig den gierigen französischen Mautstellen in den Rachen geworfen. Vorher allerdings muß ich rollen, so in Papier und so, eine gräßliche Übung in Fingerfertigkeit – nach der zehnten ungefähr geht’s dann.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Münzen zählen als originäre Bankangelegenheit, adelhaid? Ganz im Gegenteil: “Viele Banken verlangen in Zukunft eine Gebühr, wenn jemand Münzen einzahlen möchte.”

  5. Julia meint:

    DANKE!!! Ich dachte schon, mit mir wäre was komisch, dass ich diese Serie gestern so grottig fand. Die Story hätte doch so herrlich komische Situationen ergeben. Warum nutzt man das nicht? Überhaupt: Dass jemand, der gerade mal 200 Jahre in der Zeit zurückfällt, überhaupt nicht hektisch wird, versucht zurückzukommen oder sonstwas. Nö, Schultern gezuckt, an den rothaarigen Highlander-Adonis rangeschmissen und alles tuffy! Das war Iny Lorentz mal Hera Lind im Quadrat! PS: Ich LIEBE kalte Pizza!

  6. Neeva meint:

    Oh dann ist das wirklich die Serialisierung (ist das ein Wort?) der Gabaldon-Romane? Scheint ja nicht so gut geklappt zu haben…

  7. die Kaltmamsell meint:

    Ach, Neeva, die Verfilmung entsprach durchaus meinen Klischeevorstellungen von solchen Romanen.

  8. kubelick meint:

    dito. abgesehen vom eye candy ist die serie zäh bis fad.
    spannend bis unerträglich zornerregend ist dagegen “Poldark”. hier ebenfalls “easy on the eyes”.

    pizza lässt sich entweder im ofen erwärmen (knäckebrot mit gummikäse) oder eben im kalten zustand gerade noch ertragen. in der microwelle, hörte ich, lässt sich ein reis vom vortag fantastisch aufwärmen.

  9. adelhaid meint:

    naja, ich dachte halt, geld…das ist so ne bankangelegenheit.

    aber ich lass mich ja belehren.

    (und gleichzeitig nehme ich an, dass meine kundenorientierte filiale an der küste noch bis an mein lebensende mit meinen münzen hantieren wird, und lehne mich entspannt zurück)

  10. Sabine meint:

    Das Buch “Outlander” habe ich mir andrehen lassen, als ich mal zwecks Horizonterweiterung um Vorschläge für Liebesromane gebeten hatte. Das Buch fand ich ziemlich furchtbar: Anachronismen zuhauf, pornographische Gewalt, klumpfüßige Erzähltechnik. Die Serie, die ich schon einmal in Augenschein nehmen durfte, hat manche Vorzüge, wie zum Beispiel die sehr sehenswerten Hauptdarsteller, die Landschaft und die ausnahmsweise mal wirklich hinreißenden Sexszenen. Ich habe nur wenige Folgen gesehen. Wenn aber Tom & Lorenzo sie inzwischen wöchentlich besprechen, muss schon etwas dran sein.

  11. Croco meint:

    Mikrowelle und Mikrowellenhaube sind Geschwister.
    Stülpt man sie über den Teller, trocknet nichts aus.
    Für die Pizza reichen dann 1 Minute bei 800 Watt.
    Gauben Sie mir, die eine Hälfte der Hausbewohner lebt hier seit einem halben Jahr so.
    http://www.conrad.de/ce/de/product/398659/Mikrowellenhaube-Xavax-Ergo-2-Transparent-111323

  12. Trulla meint:

    Na ja, ich würde beim nächsten Mal lieber keine Reste lassen und die Pizza ganz aufessen. Wird doch auf dem Crosstrainer wieder abgestrampelt. Ich nehme die Mikrowelle ausschließlich zum Teller wärmen.

    Herrlich finde ich das Hochzeitsgespenst. Da sieht man wieder: Kindermund tut Wahrheit kund. Ich habe mich bei meiner (nur standesamtlichen) Hochzeit vor 45 Jahren schon gefragt, warum man sich dazu verkleiden sollte. Derartiger Mummenschanz passt allerdings zur Kirche. Dort waltet schließlich die Welt der Phantasie.

    Die Geschichten des Rosentages lese ich jedes Jahr wieder gern, ich finde sie höchst romantisch.

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