Journal Sonntag, 27. September 2015 – Flugpreisfinten
Montag, 28. September 2015Gestern bekam ich wenigsten ein bisschen Sonne aus Wolkenlücken.
Vormittags zum Schwimmen ins Olympiabad geradelt, dort zaghaftes Glitzern am Beckenboden.
Als ich am frühen Nachmittag zu schwiegerelterlichem KaffeeundKuchen nach Augsburg fuhr, schien die Sonne dann kräftig. Bei Schwiegerelterns traf ich auf Herrn Kaltmamsell, der schon morgens in diese Richtung gereist war, um einem Freund beim Computereinrichten zu helfen.
Abends eine Weihnachtsreise zu zweit gebucht: Uns war vor ein paar Wochen eingefallen, dass es in Nizza sehr schön gewesen war und sich der Ort in einer klassische Überwinterungsgegend befindet. Vielleicht, so hoffte ich, bekam ich dort meine diesjährige Pause von winterlicher Kälte und Dunkelheit, die ich mir im Jahr davor in Rom geholt hatte. (Dazu gesellten sich Fantasien: Wenn bei uns die Supermärkte nach den Weihnachtstagen Schokoladennikoläuse verramschen – verramschen sie in Frankreich vielleicht Foie gras?) Nach einer Unterkunft hatte ich mich bereits umgesehen: Die Hotels erstaunlich wenig attraktiv, deshalb doch wieder Airbnb – will heißen Ferienapartment. Gereist wären wir am liebsten mit dem Zug, doch von München aus sind die Verbindungen erstaunlich umständlich (bis zur Preisrecherche kamen wir gar nicht). Dann halt doch wieder Flug.
Bei der Buchung gelernt, dass man mittlerweile auch bei ganz normal bepreisten Flügen von Lufthansa City Line (260 Euro) aufzugebendes Gepäck extra zahlen muss. Auch Sitzplatzreservierung ist nicht eingeschlossen. Mit viel Mühe gefunden, wo man den Gepäcktransport überhaupt vorab buchen und zahlen kann (am Schalter beim Einchecken ist das nämlich noch teurer). Hat jemand Erfahrung mit der Sitzplatzreservierung gegen Aufpreis? Da es meines Wissens keine Stehplätze im Flugzeug gibt: Was passiert, wenn man keinen Sitzplatz kauft? Was kaufe ich da eigentlich genau, wenn ich doch einen Personentransport bereits bezahlt habe?
Als wenig routinierte Fliegerin bin ich insgesamt irritiert: Was bedeuten diese Preis- und Buchungsmanöver? In den vergangenen beiden Jahren hatte ich beruflich viel mit Flugbuchungen zu tun, doch solche Finten, um den Passagieren das Leben schwer zu machen und ihnen gleichzeitig unerwartet viel Geld abzuknöpfen, kannte ich bislang nur bei bonbonfarbenen Billigfluggesellschaften.