Archiv für September 2015

Journal Samstag, 19. September 2015 – Emsigkeiten

Sonntag, 20. September 2015

Ausgeschlafen.
Schraubgläser sterilisiert, das über Nacht gegarte Zwetschgenzeugs abgefüllt.
Wäsche gewaschen.
Kaffee getrunken, gebloggt.

Einkäufe auf dem etwas reduziert wirkenden Klenzemarkt. Dabei interessiert zugehört, wie sich die Verkäuferin im Metzgerstand des Konradhofs bei einer Käuferin vor mir für die Winzigkeit der Hühnereier entschuldigte: “Das sind noch neue Hühner. Dafür kosten die Eier auch nur die Hälfte.” Am Gemüsestand wurde mir das Suppengrün für die geplante Hühnerbrühe in Einzelstücken zusammengestellt. Umfassend am Käsestand eingekauft.

Daheim Wäsche aufgehängt.
Altglas weggebracht.

150919_04_Olympiabad

Unter bedecktem Himmel zum Schwimmen geradelt, geschwommen. Über die Pause von fast mehreren Monaten hatte ich die ärgerlichen Strömungen in diesem Becken vergessen: An einer Stelle wird man in die Bahnmitte, an einer anderen an den Rand der Bahn getrieben, auf dem Rückweg umgekehrt. Da das Becken recht leer war, schwamm ich gedankenverloren – und geriet immer wieder mit Schulter oder sogar mit der luftholenden Nase ins Plastik der Bahnentrennung.

Beim Heimradeln weitere Einkäufe, Pfandflaschen weggebracht.
Plastikmüll weggebracht.

Die zweite Blechhälfte Pizza gefrühstückt (Pfeffer ist sowas von falsch!). War ein bisschen zu viel. Aber es war ja kein Herr Kaltmamsell da, der mich rechtzeitig erinnern konnte: “Du musst das nicht essen.” (Passiv-aggressiv genug?) Ich fühlte mich den ganzen restlichen Tag überfressen.

Siesta gehalten.
Zeitung gelesen.

Abends mit einer Freundin Cocktails im Auroom, auf dem Heimweg angeregnet worden.

Bei all dem Obigen mit Ignorieren der Oktoberfestauswirkungen beschäftigt gewesen.

§

Stevan Paul erzählt sein schönstes Ferienerlebnis:
“Vom Glück mit dem großen Fisch.”

§

Vergangene Woche entdeckte ich, dass eine Kollegin foodbloggt, nämlich als sie diese Müsliriegel mit ins Büro brachte:
52 Kuchen.

Ich bin beeindruckt von der Professionalität und Vielfalt des Blog – und die Rezepte sehen sehr gut aus, inklusive Dekoideen.

Nationale Tampontechniken

Dienstag, 15. September 2015

Dass es Kulturen gibt, in denen Frauen Tampons verwenden und Kulturen, in denen sie keine verwenden: Darauf waren wir ja wohl alle gefasst. Möglicherweise hat es mit Unterschieden der Körperkultur zu tun – kennt jemand eine systematische Untersuchung? Würde mich wirklich interessieren. Selbst bin ich nach Beginn meiner Menstruation sehr bald von Binden auf Tampons umgestiegen, allein schon weil ich das Gefühl hasste Windeln zu tragen. Seither halte ich die Erfindung des Tampons für eine der größten Errungenschaften der menschlichen Zivilisation.

Weniger weit verbreitet ist das Wissen, dass es unterschiedliche Tamponkulturen auf dieser Erde gibt. Diesen Umstand lernte ich am Anfang meines Auslandsstudienjahrs in Südwales, also im September 1991. Wenige Tage nach meiner Ankunft deckte ich mich mit Tampons für die nächste Regelblutung ein – nur für eine, denn die Tampons waren atemberaubend teuer und ich hatte mein Stipendiumsgeld noch nicht. Doch als ich erstmals einen dieser britischen Tampons verwenden wollte, verlor ich ein wenig die Fassung (alle Fotos aufgenommen April 2015 in Brighton):

150407_05_Tampons

Sie waren alle einzeln in harte Einführhülsen verpackt. Der Gedanke, welche Art von Anwendung das implizierte, ließ mich schaudern. Ich knackte die Patrone, zupfte den Tampon heraus – und stand vor einem neuen Problem: Die Watte war keineswegs hart gepresst und einfach einführbar, sondern bestand aus ungepresster, lockere Watte. Da hätte ich auch ein Schnürl um einen Wattebausch binden können. Anschließend suchte ich gezielter im Supermarkt und fand Tampons in gewohnter Form und Konsistenz, allerdings war das Angebot so gering, dass ich es im Regal mit Monatshygiene fast übersehen hätte.

Später erfuhr ich, dass auch in den USA die Darreichungsform von Tampons in Plastik- und Papphülsen überwiegt. Dieses Frühjahr überzeugte ich mich in Brighton, dass sich im United Kingdom bis heute kaum etwas geändert hat – ein bisschen schon, denn das Angebot an gepressten Tampons ohne Einführstutzen ist seit 1991 größer geworden.

150407_03_Tampons

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Seit gestern weiß ich nun, dass es in Japan ähnlich ist: Meike, die gerade Urlaub in Tokio macht, zeigte auf instagram das Innere dieser Hülsentampons.

Journal Sonntag, 13. September 2015 – Freibadabschied

Montag, 14. September 2015

Am Morgen verabschiedete ich den Besuch mit Wehmut. Zwar gönne ich ihnen ihren anschließenden Urlaub, doch ich hatte es so genossen, von fremden Welten wie Segeln und Rudern erzählt zu bekommen und zwei so klugen, guten Menschen einfach ein bisschen herumleben zu sehen.

Die Sonne schien und versuchte sich in Wärme, am heutigen Montag schließt das Schyrenbad für diese Freibadsaison: letzte Chance auf einen Freibadschwumm.

150913_01_Schyrenbad

Das Becken war nur wenig genutzt (allerdings mehr von Schwimmerinnen und Schwimmern als von Badegästen), ich konnte ungehindert durchschwimmen.

Auch wenn immer wieder Wolken sie verdeckten, wärmte die Sonne genug für Aufenthalt im Freien im Bikini. Allerdings stand sie deutliche tiefer als im Hochsommer, die Bäume warfen lange und breite Schatten. Da ich Sonne auf Vorrat tanken wollte, verlegt ich meine Decke etwa fünf Mal weg vom drohenden Schatten, wanderte insgesamt sicher 20 Meter.

150913_03_Schyrenbad

Auf der spärlich belegten Wiese schlenderten Krähen auf der Suche nach Futter. Ich ließ sie an meinen mitgebrachten Brotzeitsemmeln teilhaben, legte ihnen ein paar Mal Semmelbrocken einige Meter von mir entfernt auf die Wiese und sah betont nicht hin. Die erste wartete mit der Annahme des Angebots, bis ich fort war zum Wasserholen. Die anderen Brocken holten sie sich schon in meiner Gegenwart.

Buch ausgelesen.

Zurück daheim setzte ich mich mit der Wochenendzeitung auf den Balkon; die nachmittägliche Nachricht von der Einführung deutscher Grenzkontrollen hatte gefühlte 30 Prozent des Inhalts irrelevant werden lassen. Allein am Samstag waren über 10.000 Geflohene in München angekommen. Da die anderen Bundesländer mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen nur zögerlich Erstunterkünfte bereit gestellt hatten, konnte Oberbürgermeister Reiter die Unterbringung nicht mehr garantieren (es musste dann zum Glück doch niemand unter freiem Himmel übernachten). Ohne eine gemeinschaftliche Anstrengung aller Bundesländer und aller europäischen Länder nutzt aller Freiwilligeneinsatz nichts.

Zur Zeitungslektüre bekam ich eine durchgehende Eichhörnchenshow, es wird gerade emsig geerntet, gefressen, einander um die Baumstämme gejagt.

Sehr genossen, dass ich nochmal bis nachts Fenster und Balkontüren offen lassen konnte.

Journal Samstag, 12. September 2015 – 12 von 12

Sonntag, 13. September 2015

Diesmal hatte ich mir keine Erinnerung für 12 von 12 gesetzt – und schon dauerte es bis zum Frühstück, dass mich jemand darauf aufmerksam machte. Zum Glück hatte ich während meiner Einkäufe fürs Frühstück bereits ein Foto aufgenommen.

150912_03_St_Matthäus

Ich mag die Architektur der benachbarten Kirche St. Matthäus sehr – von außen. Ich habe es in fast 16 Jahren nicht geschafft, die Kirche zu betreten: Sie öffnet nur selten fürs Publikum, in Gottesdiensten will ich nicht stören.

150912_04_Frühstückstafel

Mit Besuch an der typisch deutschen Frühstückstafel. Erst später bemerkte ich, dass ich weder Eier noch selbst gemachtes Granola engeboten hatte, das hätte die Tafel komplettiert.

150912_05_Sonnentag

Erst Mittags lichtete sich der Himmel zum angekündigten Sonnentag, der Besuch verließ das Haus für einen Stadtbummel.

150912_06_Gastgeschenke

Die Gastgeschenke des Besuchs ließen mich von deren großen Obstgarten profitieren (der norddeutsche Schinken, eine Lage geräucherter, eine Lage luftgetrockneter, war nicht selbstgemacht und ist im Kühlschrank links vom Foto).

150912_07_Siesta

Ich fühlte mich nicht ganz gesund (komischer Bauch) und nutzte die Gelegenheit einer Siesta im Bett von Hern Kaltmamsell.

150912_08_Zwetschgenkuchen

Aus den mitgebrachten Zwetschgen wurde ein Kuchen.

150912_10_Isargrillen

Der Anlass des Besuchs war an sich ein Hochzeitsgeschenk gewesen: Vergangenes Jahr hatte ich auf der Hochzeit von den Freunden des Brautpaar die Pflicht zu einem Isargrillen auferlegt bekommen. Der Korrespondenz direkt vor der Ankunft der beiden hatte ich aber entnommen, dass echtes Grillen gar nicht unbedingt nötig sein würde. Deshalb wurde daraus ein Abendessen im Schnitzelgarten (echte Stühle und Tische, keine verrauchte Kleidung – es sprach vieles dafür).

150912_12_Schuhkammerl

Sie wollten sicher schon immer wissen, wie mein Schuhkammerl aussieht. (Als wir heimkamen, war es schon finstere Nacht, und ich hatte erst 7 von 12 Fotos gepostet. Da wurde ich kreativ.)

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Es gab Gimlets, erst einen,

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dann noch einen.

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Hier der Gimletbereiter, selbst ein Glas Rotwein haltend.

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Selbstportrait vorm Schlafen.

Journal Freitag, 11. September 2015 – Rückkehrer und Besuch

Samstag, 12. September 2015

Angekündigt war ein sonniger, warmer Tag, also radelte ich im Kleid und mit nackten Beinen in die Arbeit. Noch ein Glück standen alle Ampeln auf grün, so dass mir beim schnellen Fahren warm wurde: Unter bedecktem Himmel war es so kalt, dass ich meinen Atem sah.

Zum Heimradeln passte meine Kleidung schon eher, es war jetzt sonnig und warm geworden.

Daheim war gerade Herr Kaltmamsell von seiner Reise zurückgekehrt, ich freute mich sehr. Doch ausführlicher Erlebnisaustausch musste warten, ich machte mich an die Zubereitung des Nachtmahles: Wir erwarteten Übernachtungsgäste vom Norden der Republik. Mit allen wurde ein ganz bezaubernder Abend gehabt.

§

Eltern verarschen ihre Tochter, indem sie die Selfies nachstellen, die sie von sich und ihrem Freund auf Facebook veröffentlicht.
“Parents Troll Daughter And Boyfriend By Recreating Their Facebook Selfies”.

Wieso nur kommt diese Art von Eltern anscheinend nie in Zeitungsartikeln über Elternschaft und Erziehung vor?

via @ankegroener

§

Taschentücher raus: Dickenaktivistin Pence-Brown ging auf einen bevölkerten Markt, zog sich bis auf einen Bikini aus, legte sich eine Augenbinde an und hielt Passantinnen und Passanten Filzstifte hin. Auf einer Tafel erklärte sie, dass alle Körper wertvoll sind und lud dazu ein, ein Herz auf ihren Körper zu malen, um sie auf ihrem Weg zu Selbstakzeptanz zu unterstützen.

Hier ist das Filmchen davon:

Der Inhalt ist nicht verfügbar.
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Radical Self-Acceptance: An Experiment/Performance by Amy Pence-Brown from Melanie Flitton Folwell on Vimeo.

§

Basiert zwar auf österreichischem Recht, ist trotzdem auch für deutsche Partnerschaften interessant:
“REDEN WIR ÜBER LIEBE!
Die Anwältin Helene Klaar kommt ins Spiel, wenn ein Ehepaar sich scheiden lässt. Von der Liebe will sie nichts wissen.”

Aber über die materiellen und rechtlichen Grundlagen der Liebe können wir reden. Die Form, in der sich Liebe materialisiert, die Ehe.
Ich lehne es ab, es so zu sehen. Die Ehe ist ein Vertrag. Deswegen steht sie im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch. Wäre sie kein Vertrag, würde sie dort nicht drinstehen. Große Gefühle sind nicht gesetzlich geregelt. Bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Mietern und Vermietern ist es ja auch ziemlich egal, ob sie einander mögen.

Das könnte mein Problem erklären, Ehen und ihre Schließung mit Romantik zu verbinden.

Man kann nicht gehen, wenn man einander nicht mehr liebt?

Wenn man frei miteinander lebt – kein Problem. Da küsst man einander auf die Stirn, sagt: »Ich liebe dich nicht mehr, verdufte«, und es ist vorbei. Aber aus der Ehe erwachsen Rechte und Pflichten, da geht das so nicht. Man muss dem anderen etwas vorwerfen können, sonst kann man aus dem Vertrag nicht raus. Ich habe ein Fotokopiergerät gekauft, bei einer sympathischen Firma, samt einem Wartungsvertrag auf zehn Jahre. Solange der Wartungsmann immer kommt, wenn es eine Störung gibt, kann ich nie sagen: Ich habe jetzt einen anderen kennengelernt, der ist jünger und fescher, den will ich lieber als den alten grauperten Wartungsmann. Wenn der alte Grauperte jedes Mal kommt, wenn ich ihn anrufe, kann ich den Wartungsvertrag nicht kündigen.

Es ist aber schon hart, eine Liebesbeziehung mit einem Wartungsvertrag zu vergleichen.

Aber mit dem Wartungsmann habe ich ja nicht einmal eine Beziehung! Ich kenne ihn flüchtig, ich grüße ihn freundlich. Aber wir haben keine gemeinsame Wohnung, keine gemeinsamen Kinder, kein Opernabonnement, kein Wochenendhaus, und trotzdem darf ich den Vertrag mit ihm nicht lösen. Umso mehr muss das doch für Ehepartner gelten!

(…)

Es war für mich eine ernüchternde Erkenntnis, dass die Scheidung meistens die Ehe widerspiegelt. Wer während der Ehe der Dumme war, bleibt bei der Scheidung auch der Dumme.

Journal Donnerstag, 10. September 2015 – Wieder überfordert

Freitag, 11. September 2015

Ich fürchte, ich bin sehr leicht zu überfordern.

Abends ging ich Pizzaessen. Nachdem ich die vergangene Woche über in Ermangelung eines Mitessers vor allem damit beschäftigt gewesen war, den Ernteanteil zu verarbeiten, bemerkte ich meine Unlust auf den halben Salatkopf und die restlichen Radieserln im Kühlschrank (Tomaten, Karotten und ein paar Radieserln hatte ich schon zur Brotzeit gehabt). Ich hatte Lust auf Pizza und bestellte zu einem Glas Vermentino eine Pizza bianca quatro formaggi.

150910_VivaMaria

Ich genoss sie sehr: Frisches Weißbrot mit einem Pfund gemischtem Käse überbacken – was kann daran schlecht sein?

An den Nebentisch setzte sich ein nicht mehr junger Mann, seine Tasche und seinen Anorak hatte er auf dem Stuhl gegenüber abgelegt. Er bestellte in gutem Englisch mit Akzent eine Pizza, nachdem er mit Verweis auf meine gefragt hatte, ob diese der servierte “style” sei, dazu ein Glas Wasser. Er aß die Pizza und ließ wie so viele (völlig unbegreiflicherweise) einige Stücke Rand übrig. Ich hatte gerade gezahlt und war am Aufstehen, als der Mann der Bedienung eine Hand voll Münzen hinhielt: Das sei alles, was er zahlen könne. Na, also das sei aber nicht genug!, rief die Bedienung, da müsse sie ihren Chef holen.

Ich war peinlichst berührt und machte mich davon. Hielt aber in der Tür nochmal inne, ob ich am Ende schon wieder vor einer Gelegenheit weglief, in der ich einem Bedürftigen helfen könnte. Doch dann fiel mir ein: Er hatte etwa 4 Euro in Münzen in der Hand gehabt (jahrelanges Sammeln von Kleingeld als Urlaubskasse übt den Blick). Dafür hätte der Mann im Supermarkt um die Ecke Brot und Käse bekommen, einen Apfel dazu, und sich satt essen können. Er war sehr wahrscheinlich einfach nur ein Lump, und die Bedienung tat mir leid.

§

Gernstls Zeitreisen im BR angesehen – ja, die Musik hatte ich letzte Woche richtig als Sigi Schwab1 identifiziert, sie gehört für mich sehr in die 80er Jahre, auf deren Spuren Gernstl ja war. Diesmal stieß er unter anderem in Hamburg auf öffentliches Yogaturnen und versuchte wie immer ein bisschen über die Menschen herauszufinden.
“Des heißt, ihr wollt die Welt verbessern?”
“Ja.”
“Gut!”
(Erst kürzlich wieder “Weltverbesserer” abfällig gemeint gelesen. Irritiert mich ähnlich wie der Versuch, “Gutmensch” als Beschimpfung einzusetzen. Sowohl Weltverbesserung als auch ein guter Mensch zu sein gehören zu meinen ständig verpassten Zielen.)

§

Der Postillon:
“München: Zeltstadt auf Theresienwiese soll 6 Millionen Realitäts­flüchtlingen Asyl bieten”.

In Integration brauchen die aber alle höllenmäßig Nachhilfe. Ich glaube, ich werde dann doch im direkten Kontakt aktiv und biete Integrationskurse zu diesen Themen an:
Auf welchen Möbeln sitzt man bei uns, worauf steht man?
Wie viel Rausch wird als angemessen angesehen?
Welche Notdurftorte werden akzeptiert?
Welche Dinge darf man aus Jux kaputt machen?
In welchem Rahmen drückt man sexuelle Avancen aus?
(Das Thema Bekleidung meide ich lieber, da gehöre ich selbst zur nicht-integrierten Minderheit.)

§

Königin Elisabeth II. amtiert seit vorgestern länger als Königin Viktoria. Die Fugly-Damen blicken anhand ihrer Outfits zurück.
“Well Reigned, Queen Elizabeth II”.

Please enjoy A Brief and Recentish History of Royal Lids, and of course, all hail Our Lady of Hattitude. Seriously.

Ich finde ja, Frau Windsor sah als junge Frau großartig aus, das mittlere Alter stand ihr dann nicht so, aber seit etwa 20 Jahren wird sie immer schöner.

§

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/87YgZmbB7a4

via @kinderdok

§

Tennis interessiert mich schon lange nicht mehr, aber ich verliebe mich gerade immer mehr in Serena Willams rein.
“Serena Williams Gives The Best Answer To A Reporter Who Asks Why She Isn’t Smiling”.

  1. Unter anderem Ferienhausnachbar meines Englischprofessors selig. []

Journal Sonntag, 6. September 2015 – Düsterlauf und nichts geschafft

Montag, 7. September 2015

Fast bis acht ausgeschlafen, zu Regengeräuschen aufgewacht, die aber kurz danach aufhörten.

Nach ausführlichem Bloggen nach Thalkirchen zum Laufen geradelt. Die Windjacke, die ich mir eigentlich nur zum Radeln übergezogen hatte, brauchte ich auf der ganzen Strecke und hatte doch kalte Hände: Es war fast 20 Grad kälter als vor einer Woche, keine Spur von dem Spätsommer, den man mir zum Ausgleich fürs Hochsommerende versprochen hatte. Die gute Seite dieses Wetters: Eine fast einsame Laufstrecke.

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Schwalben sah ich, viele, viele Schalben. Sie flitzten in einer Dichte über das Isarwasser, die mich an Fliegenschwärme erinnerte.

Schon am Ende meiner Laufrunde plagten mich Hüft- und Beinschmerzen (ungewohnt, bislang setzten sie erst beim Ausruhen ein).

§

Daheim gab’s zum Frühstück Salamibrot und Obst, dann bereitete ich aus Ernteanteil einen Krautsalat.

Zweieinhalb Stunden verbrachte ich mit Bügeln. An sich hatte ich unter anderem so viel zusammenkommen lassen, um endlich mal wieder eine Gelegenheit zum Podcastshören zu haben. Doch dann war mein Kopf ohnehin schon zu voll, ich hörte statt dessen Tanzmusik. (Ist es traurig, dass sich meine Wohnung am ehesten nach Party anhört, wenn ich bügle?)

Keksteig für Chocolate Chip Cookies zubereitet. Mal wieder ein Automatenfoto gemacht.

Ofengemüse zum Nachtmahl.

Und dann war es schon kurz vor zehn, ich hatte weder die Wochenendzeitung gelesen noch in meinem aktuellen Buch, der RSS-Reader stand unverändert kurz vor der ungelesenen Tausend, ich war nicht im Kino gewesen, hatte den geplanten Text fürs Techniktagebuch nicht geschrieben und fragte mich, was ich bitte das ganze Wochenende gemacht hatte.
Klar war allerdings, dass mich die Hüftschmerzen ohne Ibu nicht würden schlafen lassen.

§

Laut Tagesschau waren übers Wochenende 14.000 Geflüchtete per Zug nach oder durch München gekommen, sie wurden laut den Berichten superprofessionell organisiert empfangen. Die Süddeutsche schreibt sogar von 20.000 Geflüchteten.

Zwei Medien haben sich zeigen lassen, was Geflüchtete auf der Flucht bei sich tragen:

Der Guardian: “Passport, lifejacket, lemons: what Syrian refugees pack for the crossing to Europe”.

Auf medium.com: “What’s in my bag? What refugees bring when they run for their lives”.

Im größeren Rahmen frage auch ich mich, wie’s mit der Unterstützung außerhalb Europas aussieht:

Ein Kommentar in der New York Times:
“The Refugee Crisis Isn’t a ‘European Problem’”.

The Jerusalem Post fragt:
“How is the Arab world responding to the refugee crisis?”

So why aren’t the nations absorbing refugees? The Kuwaiti politician Fahed al-Shelaimi, who heads the Gulf Forum on Peace and Security, provided an answer that shocked millions in the Arab world.
“Gulf states are expensive and aside from being laborers, these people are not suitable for life here,” he said. “At the end of the day, people from a different environment who suffer from emotional problems cannot be received in your society.”

§

Angela Leinen macht vor, wie man das Buch eines Autors rezensiert, mit dem man befreundet ist. Das geht nämlich schon, wenn man die Freundschaft miterzählt.
“Lost in Natalie”.


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