Journal Mittwoch, 28. Juni 2017 – Laufen nach der Arbeit
Donnerstag, 29. Juni 2017Besonderheit des gestrigen, sonst ereignislosen Tags: Ich ging nach der Arbeit Laufen. Es war Abkühlung angekündigt, sogar Aufziehen einer Regenfront, das klang nach gutem Laufwetter – und es ist noch lang genug hell.
Ich verließ das Büro also früher als sonst, radelte heim, zog mich um und radelte zur Wittelsbacherbrücke. Auf der Isar war das eine oder andere Schlauchboot / aufblasbare Schwimmtier in ähnlicher Größe / Kanu unterwegs. Die Temperaturen fühlten sich angenehm an, auf halber Strecke bekam ich den einen oder anderen Tropfen Regen ab. Insgesamt stellte sich der Lauf als ausgezeichnete Idee heraus, auch wenn ich nicht so viel Energie hatte wie morgens.
Herr Kaltmamsell, der weiterhin versichert, gerne auch unter der Woche für uns zu kochen, hatte vor Tagen meine Essenswünsche abgefragt (freie Entscheidung, da der Ernteanteil bereits vollständig vertilgt war) und servierte aufwändiges Butter Chicken – sogar mit frisch gebackenen Chapati, weil ich Reis als Beilage langweilig finde.
Ausgesprochen köstlich, ich fühlte mich sehr verwöhnt.
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Zu meiner großen Freund sieht es danach aus, als sei ein brach liegendes Blog der ersten Stunde wiedererwacht:
Notebook München
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Die Ehe für alle scheint in Deutschland nach jahrzehntelangem unwürdigen Gezerre dann doch noch in dieser Legislaturperiode wahr zu werden – weil Kanzlerin Merkel ausgerechnet in einem Podiumsinterview einer Frauenzeitschrift anders klang als bisher. Viel weist darauf hin, dass sie von Wahltaktik motiviert war.
Ich dachte ja: Whatever works. Aber auch hier lohnt es, Betroffene zu Wort kommen zu lassen (wie ich seinerzeit das Referendum in Irland zur Ehe für alle klasse fand, bis mich eine Betroffene darauf hinwies, wie erniedrigend es für sie sei, wenn die Norm-Mehrheit über ihre Rechte befinden dürfe). Deshalb sind die Ausführungen von Frank Stauss lesenswert:
“Verdruckst, verlogen und verzockt.”
Es geht und es ging immer um Menschen. Um Eltern, um Mütter, um Väter. Um die täglichen kleinen und großen Demütigungen – die zwar abgenommen haben aber immer noch an jeder Ecke auf uns lauern. Staatlich legitimiert und die längste Zeit nicht nur mit dem Segen der Kanzlerin, sondern wegen ihrer harten, klaren und berechnenden Ablehnung jeder Reformen.