Journal Sonntag, 6. September 2020 – Familiensonntag in bei Ingolstadt

Montag, 7. September 2020 um 6:04

Wir waren zu einem Familientreffen in bei Ingolstadt eingeladen, ich stellte mir einen Wecker für vorherigen Sport. Diesen Wecker brauchte es dann nicht mal, es war die Sorte Nacht, deren Ende ich eh herbeisehnte.

Sport war neben Bankstütz nach Wochen mal wieder eine Runde Yoga für den Rücken – die sehr, sehr wohl tat. Sie erinnerte mich daran, dass Yoga bei mir Dinge tut, die nichts anderes schafft, und ich nahm mir weitere Einheiten für die nahe Zukunft vor.

Der Tag war deutlich abgekühlt, aber freundlich. Der Zug brachte uns nach Ingolstadt.

Das neue Normal.

Zu meiner Überraschung stand der Hopfen noch in zwei Dritteln der Gärten: Ich hatte gelesen, dass die Ernte in der letzten Augustwoche begonnen hatte und wähnte sie beendet.

Es war sehr schön, Bruderfamilie und meine Eltern zu sehen, wir saßen draußen im Garten und sahen neben vielen Schwalben auch einen Falken und einen mutmaßlichen Bussard am Himmel.
Der Hauptgang kam aus einem neu angeschafften Smoker, der rundum bestaunt wurde.

Aber erst mal Suppe mit Pfannkuchen und Grießnockerln.

Dann aus dem Smoker Lammkeule Kürbis, Kartoffeln, Auberginen, Paprika, Zwiebeln, zudem grüne Bohnen und Romanasalat – ausgesprochen köstlich.

Weil es doch ein wenig frisch wurde, setzten wir uns für Kaffee und Dessert (Apfelstrudel, mmh!) auf die Terasse und plauderten weiter. Unter anderem Austausch von Modalitäten des montäglichen Schulanfangs aus Lehrenden- und Schüler/Schülerinnen-Sicht. Die Neffen sprechen übrigens den glottal stop des Gender-Sternchens geläufig und natürlich im Redefluss, das geht. (Wer glaubt, damit nicht vertraut zu sein: Es ist das kurze Absetzen zum Beispiel in Spiegel*ei.)

Rückfahrt vom derzeitigen Spitzenreiter an Bahnhofs-Romantik.

Wie schon auf der Hinfahrt waren die Sitze nur locker besetzt, ich fühlte mich sicher.

Meine Eltern hatten uns Zwetschgen vom eigenen Baum mitgegeben, um die kümmerte ich mich daheim erst mal. Da ich gestern Abend und an den folgenden Tagen keine Zeit zur Verarbeitung haben würde, entsteinte ich sie, kämpfte mit Würmern um etwa ein Viertel davon (win some, lose some) und fror sie in zwei Portionen ein (ein Mal Zwetschgenkuchen mit Nussboden, einmal für ein Blech Zwetschgendatschi).

Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell Nudeln mit Ernteanteil-Salbei.

Früh ins Bett, um weiter in Nineteen Eighty-Four zu lesen, das mich fesselt.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Sonntag, 6. September 2020 – Familiensonntag in bei Ingolstadt“

  1. jongleurin meint:

    Aha, glottal stop, so kann man das nennen! Nutzen ja die ÖR-Radiosender inzwischen auch vermehrt, ich freue mich und mache das auch öfter. Finde ich praktischer und sinnhafter als das gesprochene “Zuschauerinnen und Zuschauer”, in dem oft das -innen einfach verschluckt oder vernuschelt wird, so dass frau “Zuschauer und Zuschauer” hört. Quasi das Gegenteil vom Gemeinten….

  2. Nina meint:

    In meiner Blase (privat queer-feministisch/Regenbogenfamilien, beruflich NGO/Migrationsthematik) wird das Gendersternchen mittlerweile fast durchgehend gesprochen. Mir fällt es schon kaum mehr auf. Es geht!

  3. Vera Sch. meint:

    Ausgerechnet mein bevorzugter Radiosender – der Deutschlandfunk – irritiert mich jedes Mal wieder mit z.B. ‘Hörer/Politiker [Pause] innen’.
    Seither habe ich wg. ‘innen’ immer immer immer Assoziationen bzgl. Anatomie (meistens Gynäkologie) – und den nächsten Satz bekomme ich nicht mit, weil mir dann immer einfällt, welchen Arzt ich mal wieder aufsuchen sollte…
    Ich hoffe sehr, dass sich mein diesbezügliches Hören bald umgewöhnt, denn so ist der Genuss des Radiohörens stark beeinträchtigt.

  4. Hauptschulblues meint:

    Man/frau/alle anderen Gender kann/können alles übertreiben.
    Auch in H.s gesellschaftlichen Zusammenhängen – nicht unter Freunden – wird so gesprochen. Dabei ist die innere und äußere Haltung wichtiger als der glottal stop oder das Gender-Sternchen, welches ja auch wieder andere ausgrenzt.

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