Archiv für Juli 2021

Lieblingstweets Juli 2021

Samstag, 31. Juli 2021

Was mir diesmal beim Zusammenstellen durch den Kopf ging: Das ist übrigens auch Twitter, immer noch.

Gedenkminute für den verpassten Wiesnhit 2021.

Journal Freitag, 30. Juli 2021 – Wochenabschluss mit Schmerzen und gutem Essen

Samstag, 31. Juli 2021

Gut geschlafen; nach dem Aufwachen mit Angst und Herzklopfen um drei probierte ich den Trick aus, rückwärts von 1000 zu zählen. Noch muss ich den Versuch reproduzieren, aber diesmal klappte das mit dem Wiedereinschlafen.

Klarer, sonniger und milder Morgen. Mauersegler über dem Kaiser-Ludwig-Platz und überm Westend.
Überraschend arbeitsreicher Tag, aber alles gut machbar.

Mittags gab es Joghurt und Quark mit ein paar Trockenpflaumen. Früher Feierabend, draußen ein echter Sommertag, in der Sonne war es sogar heiß. Auf dem Heimweg erledigte ich meinen Anteil der Lebensmitteleinkäufe: Milchprodukte und Espresso im Vollcorner, anschließend im Süpermarket Verdi (dessen Enge und Abstandsmangel ich seit Impfschutz nicht mehr so fürchte) Obst und Tintenfisch.

Die Schmerzen im Schienbein wurden beim Gehen eher böser als schwächer, die zentrale Schmerzstelle ist heiß, die Schwellung hat sich inzwischen auf den Knöchel ausgedehnt. Wenn’s nächste Woche nicht besser wird, raffe ich mich doch zur Hausärztin auf – mir kam nämlich die Idee, es könnte diesmal nichts Orthopädisches sein, sondern mit den Insektenstichen zu tun haben.

Zu Hause nochmal die jüngste anstrengende halbe Stunde Yoga, Balance-Übungen sind immer noch Slapstick.

Zur Feier seines Ferienbeginns hatte Herr Kaltmamsell nicht ausgehen, sondern selbst kochen wollen. Er servierte Putzenschnitzel Milanese (mit einer Parmesan-Panade) und Nudeln in Käse-Sahne-Soße, ich machte aus dem zweiten kleinen Kopf Ernteanteil-Salat Salat mit jungem Knobauch, Tomate und Gurke. Drinks dazu: Aperol Spritz.

Draußen polterte und goss ein Gewitter.

Nachtisch Wassermelone vom Verdi. Viel Wassermelone. Zu viel Wassermelone. (Andererseits: Ich kann Wassermelone nur in der Menge “zu viel” essen.)

Abendunterhaltung: Eine Folge Lebenslinien vom Bayerischen Rundfunk aus dem Jahr 1994, “Hallo, Fräulein … Die Kellnerin Traudl”. Unter anderem gelernt, dass der Beruf damals “Bedienung” hieß und dass Kellnerinnen in Münchner Wirtschaften kein Festgehalt bekamen.

Mit großem Vergnügen Clemens J. Setz, Indigo weitergelesen. Nicht-realistisches Erzählen auf eine dezidiert unangelsächsische Weise. Heimliche Erleichterung, weil ich ihm anstrengende Literatur unterstellt hatte.

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Bislang nur aus Bequemlichkeit noch nicht gegen Covid-19 geimpft?
Hier ein paar wirklich bequeme Sonderaktionen der Stadt München.
(Bittebitte! Die Delta-Variante hat München bereits wieder in eine Inzidenz über 25 gebracht, und ich habe hier einen Lehrer, der sich nicht recht auf die Aussicht auf Sommerferien freuen kann, weil ihn das absehbare Corona-Durcheinander zum neuen Schuljahr schon jetzt belastet.)
(Sie finden, man könne die Infektion mit dem Virus bei Kindern doch einfach durchlaufen lassen? Quarks hat das mal detailliert zu Ende gedacht.)

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Franziska van Almsick im Interview bei der Zeit mit Schwimm-Tipps (€) – vielleicht gehe ich doch noch mal die Rollwende an:
“‘Man muss sich das Wasser zu eigen machen'”.

Deshalb bewundere ich heute Hobbysportler: Die tun es nur für sich selbst. Sie könnten ja andere Dinge machen, die wirklich Spaß bringen.

Oh. Dann macht mir Schwimmen also mehr Spaß als Franziska van Almsick. Ich wiederum bewundere, dass sich jemand derart in etwas reinhängen konnte, das ihr eigentlich keinen Spaß machte.

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Sie haben vermutlich mitbekommen, dass immer mehr Unternehmen in den USA Ihre Angestellten zum Impfen gegen Coid-19 verpflichten.
“Corporate America to workers: Get vaccinated or get out”.

via @stedten*hopp

It’s good business. Johnny Taylor, Jr, of the Society of Human Resource Management, says most employees want vaccine mandates. They want to know their workplace is safe when people return. His polling shows nearly 70% of employees want their colleagues to be vaccinated. And patience has worn thin with the vaccine-hesitant.
“You must be vaccinated if you want to come to work,” he tells me. “There are some organizations that are trying one more step before that. They’re saying, if you choose not to be vaccinated, then you will have to be tested several times during the week on your own dime. And you will have to wear a mask in the workplace and not any mask, but that N95 surgical mask. I mean, we are going to, at the end of the day, make this a little uncomfortable for you because you’re making it uncomfortable and the workplace less comfortable for your colleagues.”

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Die umweltfreundlichste Kleidung ist die, die man nicht neu kauft. Und das umweltfreundlichste Haus ist das, das nicht neu gebaut wird. Möchte man meinen. Nicht jedoch in Hamburg.
“Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke”.

Es gibt kaum eine schlimmere Energievernichtung und -verschwendung, als Häuser abzureißen und neu zu bauen.

Journal Donnerstag, 29. Juli 2021 – Neue Bewegungsbehinderung

Freitag, 30. Juli 2021

Die bis dahin gute Nacht war kurz nach vier zu Ende, ich schlief nicht wieder ein. Das Gähnen holte mich aber erst am Nachmittag bei einem Vortrag ein, doch da ich online zuguckte, musste sich kein Referent beleidigt fühlen (so praktisch!).

Ein überraschend sonniger Tag, es war richtig warm.

Mittags gab es Kefir mit Hüttenkäse und Aprikosen.

Nach Feierabend spazierte ich eine Stunde in die Maxvorstadt für Spezialeinkäufe – und stellte schnell fest, dass die Schienbeinschmerzen links nach dem Wandern von Samstag ausgebaut hatten und mich am Gehen hindern wollten.

Vor der Alten Pinakothek Hermann Hahn: Rossebändiger.

Ich war reichlich genervt, dass mein Körper mich schon wieder auf neue Art an Bewegung hindern will: Sehr schmerzhafter Knubbel auf dem unteren Schienbein (weswegen ich zunächst von einer Druckstelle durch Stiefel ausgegangen war), nach ein paar Metern Gehen schmerzt der ganze linke Schienbeinmuskel, nach ein paar weiteren Dutzend Schritten bis in Knöchel und Knie. Doch in Ruhe ist alles weg, es scheint nichts kaputt zu sein. Den Heimweg schaffte ich so nicht, ich musste bereits ein Stöhnen bei jedem Schritt unterdrücken; ich nahm die U-Bahn am Halt Universität – die auch noch unangenehm voll war. Die Beschwerden kann ich umso weniger brauchen, als ich in drei Wochen einen Wanderurlaub antrete. Zefix.

Zum Abendessen gab es die donnerstägliche Schüssel Ernteanteilsalat – zu der ich Herrn Kaltmamsell Tomaten, Champignons und Eier hatte zukaufen lassen.

Zum Nachtisch Süßigkeiten – aber diesmal nicht irgendwelche Süßigkeiten! Herr Kaltmamsell hatte selbst Butterfingers gemacht, die ihm gut geraten waren. Da er ab sofort Ferien hat, bin ich schon sehr gespannt auf weitere Küchenabenteuer.

Am Abendhimmel vom Balkon aus Mauersegler und Fledermäuse gesehen – und eine Libelle am Wipfel der Linde, ich wusste gar nicht, dass die so hoch fliegen.

Journal Mittwoch, 28. Juli 2021 – Auer Dult anders

Donnerstag, 29. Juli 2021

Ordentliche Nacht. Ich erwachte zu lautem Regenrauschen, das mich ein wenig überraschte. Check des Regenradars ergab: Meine Pläne waren nicht ganz durchkreuzt. Ich hatte nämlich vor, das Rad in die Arbeit zu nehmen, um mich danach mit Herrn Kaltmamsell an der Auer Dult zu treffen, der ersten seit anderthalb Jahren.

Ich kam in einer Regenpause trocken in die Arbeit, ab vormittags regnete es wieder energisch unter durchgrautem Himmel. In der Morgenfrische war ich ohne Jacke losgezogen, weil ich über den Tag steigende Temperaturen einkalkulierte – doch damit lag ich falsch.

Mittagessen eine Scheibe Pumpernickel, außerdem Aprikosen und Kirschen mit Kefir. Nachmittags schwarze Schokolade.

Es wurde über den Tag eher kühler als wärmer, ich schloss das Fenster und schlüpfte in meine Bürostrickjacke. Aber der Regen hatte ein Einsehen: Zu Feierabend war er versiegt, ich kam trocken mit dem Rad zur Auer Dult. Das Gelände um die Mariehilfkirche war von einem Bauzaun umgeben, es gab Ein- und Ausgänge, zudem Maskenpflicht. Deutlich weniger Stände als sonst boten Waren an, ich bekam nicht, weswegen dem ich gekommen war: Nach einigem Bruch hatte ich Walküre Classic Milchkaffeetassen und -unterteller nachkaufen wollen. Nun, dann bestellte ich halt abends doch direkt beim Hersteller (und lernte dabei, dass es ihn gar nicht mehr in Bayreuth gibt, Friesland Porzellan hat nach der Insolvenz von Walküre vergangenes Jahr den Namen und das Sortiment übernommen). Auch das erhoffte echte Schaschlik (mit Niere) war gestern nicht bei den Angeboten der Fressbuden; statt dessen gab es zum Abendessen Bratwurst/Fleischspieß und heißen Rahmfladen.

Daheim hatte ich Zeit für eine längere und anstrengende Yoga-Einheit. Gelernt: Auch Yoga turne ich deutlich entspannter mit leerem Magen. (Börp.)

Verspäteter Nachtisch Schokolade, am Abendhimmel nochmal Mauersegler.

Sigrid Nunez, The friend ausgelesen. Wieder diese seltsame Mischung aus fiction und non-fiction, die in den vergangenen Jahren zuzunehmen scheint. In diesem Fall ist sie sehr gut gemacht: Die Geschichte einer Schriftstellerin und Schreib-Lehrerin in New York, die ihren besten Freund an Suizid verliert und seinen trauernden Hund zu sich nimmt, eine riesige Deutsche Dogge. Keine große Geschichte, aber auch nicht klein. Die Erzählerin erinnert sich viel an die gemeinsame Zeit mit diesem verlorenen Freund, den sie als ihren eigenen Schreib-Lehrer an der Uni kennengelernt hat. Und sie baut einen neuen Alltag mit dem Hund auf. Sogar einen Spannungsbogen gibt es, denn eigentlich darf sie laut Mietvertrag gar kein Haustier halten. Und in einem Kapitel gegen Ende wird ein alternativer autobiographischer Hintergrund erzählt, ein charmanter Taschenspielertrick rund um based on a true story. Auch geht es viel ums Lesen und ums Schreiben im Wandel der vergangenen Jahrzehnte, Referenz ist nicht nur englischsprachige, sondern auch deutsche Literaturgeschichte. Ein schönes Buch.

Als nächste Lektüre lud ich Clemens J. Setz, Indigo auf mein Lesegerät: Nicht nur wollte ich endlich etwas vom frisch gekürten Büchnerpreisträger lesen, ich hatte auch beim Zurückblättern in Fotos festgestellt, dass ich mit Clemens Setz schon mal in Klagenfurt um die Wette geschwommen bin – ist ja wohl unverzeihlich, dass ich keines seiner Bücher kenne.

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Bisschen Musik.

https://youtu.be/Sv2z1d9DHcs

Journal Dienstag, 27. Juli 2021 – Beifang aus dem Internetz

Mittwoch, 28. Juli 2021

Gute Nacht mit nur einer unruhigen Phase, ich wachte frisch auf – die Mückenstiche hatten sich beruhigt. Dankbarkeit für echte Medizin mit Antihistaminikum. Auch tagsüber plagten mich die Stiche nicht mehr so wie am Montag, selbst die größten Beulen schwollen ab; ich hatte auch Bremsen (bayr. “Brema”) auf mir erschlagen und fürchte, zwei oder drei haben mich erwischt.

Nach dem Regenabend war der Morgen fast klar, doch die Tage sind bereits merklich wieder kürzer.

Wolkensaum wie Meeresgischt.
Die Mauersegler überm Westend sind noch da.

Mittags aß ich die restlichem Soba-Nudeln vom Vorabend – nu, Buchweizennudeln sind eh nicht fürs Konzept “al dente” gemacht, das Gericht wurde mit Durchziehen über Nacht eher besser und schmeckte immer noch ausgezeichnet. Außerdem die andere Hälfte Netzmelone.

Nach der Arbeit spazierte ich in sonniger Wärme in die Fußgängerzone: Ich sah vergeblich nach Schreibwaren und kaufte auf dem Viktualienmarkt erfolgreich Wachauer Marillen und fränkische Kirschen – 22 Euro für nicht mal drei Pfund heimisches Obst (tiene música?).

Daheim ein wenig Rückenyoga und ein wenig Maniküre, zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell gebratene Auberginen asiatisch, zum Nachtisch gab es die Aprikosen und Kirschen, die hervorragend schmeckten (aber 22 Euro hervoragen? hmmmm).

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Textilforscher Kai Nebel antwortet auf die Frage:
“Wie ungesund ist unsere Kleidung?”
(Spoiler: Nicht.)

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“Tips from the Emergency Room: YOU SHOULD GET VACCINATED”.
Wirklich einfach erklärt, mit ganzen vielen Emojis.

via @stedten*hopp

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Die Angst der Stadtkinder, auf dem Land alles falsch zu machen.

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Das ist dann doch eine Leistungssport-Geschichte, die mir gefällt:
“Ein echtes Olympia-Wunder”.

Die unbekannte Hobby-Rennradlerin Dr. Anna Kiesenhofer (promivierte Mathematikerin) errang eine olympische Goldmedaille, weil die Stars sie übersahen und deshalb nicht attackierten: Die Niederländerin Annemiek van Vleut merkte erst im Ziel und nach Siegesjubel, dass sie Silber statt Gold gewonnen hatte.

via Draußen nur Kännchen

(Husch, husch, weg war’s, des Schneckerl!)

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Sie erinnern sich vielleicht an @EleanorMorton, wie sie einen mittelmotivierten Reiseführer am Loch Ness darstellte?

No na, ihr Reiseführer durch St Andrews University sprüht auch nicht gerade vor Elan.

Journal Montag, 26. Juli 2021 – Schnackenfraß

Dienstag, 27. Juli 2021

Nacht mit Loch, als ich um halb drei von mehrstimmigem Gröhlen aus dem Park aufwachte und dann nicht mehr einschlief. Fenster zu (neben den ohnehin immer Ohropax) und eine halbe Stunde Lesen halfen.

Emsiger Morgen mit Ausräumen Geschirrspüler, Abhängen Wäsche, Pflanzengießen. Draußen war es eher grau.

Auf dem Weg in die Arbeit sah ich überm Westend ganz viele Mauersegler in einer Gruppe. Jetzt können sie jeden Tag verschwinden, vielleicht war das bereits das Sammeln zum Abflug.

Meine Mückenstiche! Ich konnte mich den Tag über nicht recht entscheiden, welche der ausgewachsenen Schnackenstich-Quaddeln1 mit drei Zentimeter Durchmesser und rotem Hof (in meiner Familie “Platschari” genannt, an das Wort hatte ich schon lange nicht mehr gedacht) die schlimmsten waren (die kleineren, unter anderem im kurzen Nackenhaar, in den Augenbrauen und im Ohr, zählen diesmal schon nicht): Die an den Waden, in den Kniekehlen, am Handrücken, am Hals, hinter den Ohren oder zwischen den Schulterblättern? Mittags (es war sonnig und warm geworden) besorgte ich in der Apotheke Fenistil und ignorierte die Anleitung der Apothekerin, nach der ich es nur dreimal am Tag auftragen sollte: Ich schmierte bei jedem großen Jucken und Brennen. Für das Zerstechenlassen am Samstag beim Wandern – wahrscheinlich hatte ich noch nie so viele Mückenstiche gleichzeitig – habe ich bei der Natur mindestens eine Flugreise gut. Finde ich.

Zu Mittag gab’s Pumpernickel mit dick Butter und eine halbe Bio-Netzmelone (weich, aber nahezu geschmacksneutral, Geruchstest geht im Biospupermarkt mit Maske halt nicht, ich lass das einfach mit dem Melonekaufen).

Nachmittags zogen sich Wolken zusammen. Doch sie brauchten bis fast sieben Uhr, bis ein Gewitter mit Regen fertig war.

Da war ich schon daheim und hatte eine Einheit Yoga absolviert. Anschließend eine systematische Runde Gel auf Mückenstiche, jetzt konnte ich dafür unbekleidet genug rumlaufen. Selbst den sonst unbehelligten Herrn Kaltmamsell hatten die Biester erwischt: Auch er bat geplagt um das lindernde Gel.

Vorm Haus stehen seit vergangener Woche zwei mittelgroße Bagger sowie lange, isolierte Rohre mit Durchmesser 60 Zentimeter startklar. So spannend, wo genau sie verbuddelt werden!

Zum Abendessen hatte Herr Kaltmamsell wieder einen meiner Wünsche erfüllt: Kalte Sobanudeln mit viel Gemüse und Erdnuss-Sauce.

Zum Nachtisch ein paar Erdbeeren und viel Schokolade. Früh ins Bett, um weiter Sigrid Nunez, The Friend zu lesen, das mir gut gefällt.

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Dieses Zitat von Marlen Haushofer.

  1. Im Bayrischen sind “Schnacken” Moskitos. []

Journal Sonntag, 25. Juli 2021 – Schwimmrunde unter grauem Himmel

Montag, 26. Juli 2021

Gut und lang geschlafen mit nur einer unruhigen Phase. Das Draußen war gemischt grau und mittelkühl.

Gemütlich und ausführlich gebloggt.

Ich hatte eine Reservierung fürs Dantebad und freute mich aufs Schwimmen. Das Wetter machte es unwahrscheinlich, dass ich anschließend ein Sonnenbad würde nehmen können. Es war sogar so düster, dass ich gespannt war, auf welche Weise ich wohl nass werden würde, denn ich nahm das Rad raus zum Bad. Panoramastrecke über Hackerbrücke und Rot-Kreuz-Platz.

Schwimmen war dann körperlich super, ich gönnte mir 2500 Meter (für die ich 75 Minuten brauchte, in der Zeit bin ich früher schon mal 3000 geschwommen), musste mir das gemütliche Weiterschwimmen richtig verkneifen. Psychisch ein bissl anstrengend wegen vieler Spielzeug- und Gymnastik-Schwimmender. Beim anschließenden Duschen, Trocknen und Cremen meldeten sich nach und nach die Mückenstiche vom Vortag: Es waren viele. Blöderweise hatte ich schon Samstagabend beim Blick in die Hausapotheke festgestellt, dass ich die fast volle Tube Wund-und-Stich-Gel weggeworfen hatte – weil überm Verfallsdatum. Und nicht ersetzt. Ich behalf mich mit dem Gurken-Minze-Körpergel vom Body Shop, kühlte zumindest.

Das Wetter hielt, beim Heimradeln sah ich sogar Sonne. Und stieg nach Längerem mal wieder vom Rad, um ein besonders schönes Hausnummernschild zu fotografieren.

Münchner Jugendstil, ich muss doch mal diesen Spaziergang machen.

Zum Frühstück gab’s den Bagel mit Frischkäse, den ich mir am Samstag eigentlich als Brotzeit für die Wanderung gekauft hatte, und ein paar Tomaten.

Nachmittag mit Zeitunglesen auf dem Balkon (aus Linde und Ahorn davor immer noch Meisenbettelfiepen) sowie anderthalb Stunden Bügeln mit Musik (ich hatte 1. vergessen, dass ich von Madonna Confessions on a dancefloor und Ray of light habe oder warum, 2. wie gut mir die gefallen).

Während der Himmel immer dunkler wurde, zog es mich nochmal raus zu einem kleinen Schaufensterbummel. Blöderweise entdeckte ich dabei endlich einen Esstischstuhl, der mir wirklich, wirklich gefällt. Sie sehen am Preis, warum ich mich nicht darüber freue. (Herr Kaltmamsell, als ich ihm das Bild im Internet zeigte: “Für wie viele Stühle ist das?”) Twitter lotste mich zu Typ-ähnlichen Modellen, die mir klarmachten: Nein, mir gefällt nicht dieser Stil, sondern genau dieser Stuhl aufgrund vieler Details.

Max-Joseph-Platz.

Mit den ersten Regentropfen kam ich heim, doch es hörte bald wieder auf.

Zum Sonntagsessen hatte ich mir Schweinsbraten gewünscht, Herr Kaltmamsell servierte Schweinshaxe. Sie schmeckte hervorragend und wurde begleitet von Karotten, Zucchini und Chinakohl-Salat, alles aus Ernteanteil. Nachtisch Schokolade.

Beim abendlichen Räumen-für-den-Putzmann entdeckte ich die ersten erntereifen Stangenbohnen!

Ins Bett mit schmerzenden Mückenstichen, am bösesten hinter den Ohren und an den Innenseiten der Unterarme.

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Auch die Süddeutsche-Redaktion war von der Arbeit der Münchner Bezirksausschüsse fasziniert – und begleitete einen ein Jahr lang (€):
“Hände hoch!”

Wer meldet sich heute noch für die Lokalpolitik, ohne Aussicht auf Ruhm, Geld oder Macht? Ein Jahr im Münchner Bezirksausschuss 11, wo im kleinen Kreis die große Demokratie zusammen sitzt.

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Die Seite Drei der Wochenend-Süddeutschen portraitierte den Hydrologen Luis Samaniego, der am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in Leipzig über Dürre, über Bodenfeuchte, über Flutkatastrophen in Europa forscht. Und nicht gehört wird (€):
“Wollt ihr’s wirklich wissen?”

Beste Überschrift zum Thema hatte aber die Zeit (€):
“Vor uns die Sintflut”.