Jahresrückblick 2021

Freitag, 31. Dezember 2021 um 9:41

Die am häufigsten geherzten Fotos auf instagram:

Wenig Abwechslung. Gemocht wurden: Impfen, Haare, Plätzchen.

Zugenommen oder abgenommen?
Abgenommen, fast zwei Kleidergrößen. Mein Körper wurde mir damit noch fremder als eh schon. Nicht nur dotze ich beim Anziehen oder beim Yoga an unerwarteten Stellen auf Knochen, nicht nur hat sich das Bindegewebe um einige Zentimeter der Schwerkraft ergeben: Die meiste meiner Kleidung passt nicht mehr, bis hin zur echten Untragbarkeit (wer hätte gedacht, dass Hemden und Kleider nicht nur zu weit werden, sondern auch deren Ärmel zu lang?). Tatsächlich bereue ich jetzt, seit Jahren konsequent Kleidung aussortiert zu haben, die ich wegen zu eng nicht mehr trug. Mein schmaleres Gesicht gefällt mir aber, und ich versuche mir einzureden, dass ich leichter (haha) jogge.

Haare länger oder kürzer?
Gleich lang.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Sowohl als auch: Das Jahr 2021 war das Jahr der ersten Gleitsichtbrille. Wahrscheinlich wäre eine zusätzliche Bildschirmbrille optimal, aber vorerst genieße ich es zu sehr, nach vielen Jahren nicht mehr ständig die Brille ab- und aufsetzen zu müssen, als dass ständiger Brillenwechsel attraktiv wäre.

Mehr bewegt oder weniger?
Deutlich mehr, denn das künstliche Hüftgelenk heilte komplett vorschriftsmäßig ein. So konnte ich wieder zu Fuß in die Arbeit gehen, konnte wandern, konnte ab Frühsommer wieder joggen, ab Wiedereröffnung der Bäder wieder schwimmen. Yoga nahm ich auch wieder auf, hin und wieder Krafttrainig. Nur das Strampeln auf dem Crosstrainer hörte auf: Unser eigenes Gerät ging irreparabel kaputt, ob es einen Nachfolger bekommt (ist halt doch ein riesiges, hässliches Trumm), ist noch offen.

Mehr Kohle oder weniger.
Müsste etwas mehr gewesen sein, weil kein Monat mit reduziertem Krankengeld.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Vermutlich etwa gleich: Die Ausgaben für Umzug und neue Möbel schlugen sich langfristig nicht auf meinen Kontostand.

Der hirnrissigste Plan?
Überhaupt auch nur mittelfristig zu planen, erwies sich im zweiten Corona-Jahr meist schnell als hinrissig. Darunter fällt mir kein besonders schlimmer Ausreißer ein.

Die gefährlichste Unternehmung?
Ich führe auch weiterhin ein ausgesprochen Risiko-armes Leben – Sie sehen ja selbst an diesem Blog, welche Lappalien als aufschreibenswerte Geschichten herhalten müssen. Gefährlich war vermutlich der Restaurantbesuch in einem gesteckt vollen Raum mit laxer 3G-Kontrolle und Personal mit Masken unter der Nase.

Die teuerste Anschaffung?
Der Wandschrank für mein Schlafzimmer.

Das leckerste Essen?
Die Foie gras an Heilig Abend war schon ein Highlight, an Restaurant-Essen genoss ich wohl am meisten den Abend im Berliner Tisk.

Das beeindruckendste Buch?
Markus Ostermair, Der Sandler

Das enttäuschendste Buch?
Nora Bossong, Schutzzone

Der ergreifendste Film?
Nomadland.
(Erinnert mich daran, dass ich so kleine goldene Creolen haben wollte, wie sie die Hauptfigur in dem Film trägt.)

Die beste Musik?
Ja! Durch den Zugriff auf den Spotify-Family-Mix der Bruderfamilie lernte ich endlich mal wieder spannende Musik kennen.

Das beste Theater?
Ja. Nee. Corona.

Die meiste Zeit verbracht mit…?
Hadern.

Die schönste Zeit verbracht mit…?
Nicht-Hadern, sondern Sinneswahrnehmungen, vor allem im Draußen.

Vorherrschendes Gefühl 2021?
Bitte lass es zu Ende gehen.

2021 zum ersten Mal getan?
Impfung gegen SARS-CoV-2, Urlaub im Bayerischen Wald, mit einer Schreinerei ein Möbelstück entworfen und anfertigen lassen, eine Tanzrevue gesehen.

2021 nach langer Zeit wieder getan?
Umgezogen, Löcher in die Wand gebohrt, einen Freundeskreis verloren.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Dass ein Teil der Gesellschaft, in der ich lebe, komplett den Anschluss an die Realität verliert und sich eine eigene konstruiert.
Dass sich Covid-19 als noch tückischer erweist als prognostiziert und wir in ein drittes Corona-Jahr starten.
Zwei große zwischenmenschliche Krisen im Frühjahr.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Lass dich impfen.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Möglicherweise ein schlichter selbstgebackener Geburtstagskuchen.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Begleitung und Zuwendung.

2021 war mit 1 Wort…?
Kräftezehrend.

Vorsätze für 2022?
Auch jetzt habe ich es nicht mit Vorsätzen. Für Verhaltensänderungen, die ich als notwendig erkenne, warte ich nicht bis zum Jahreswechsel.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Jahresrückblick 2021“

  1. Nina meint:

    Gern gelesen!
    „Freundeskreis verloren“, aua, das tut mir sehr leid.
    Danke Ihnen für wieder ein Jahr tägliches inspirierendes Lesevergnügen.
    Guten Rutsch Ihnen und Herrn Kaltmamsell.

  2. Beate meint:

    Ihnen und Herrn Kaltmamsell einen guten Rutsch, und danke für die Möglichkeit, täglich bei Ihnen lesen zu dürfen!

    Herzliche Grüße aus Frankfurt.

  3. Britta meint:

    Danke für die allmorgendlichen Stunden mit Ihnen beim ersten Kaffee. Eine Konstante in meinem Tag. Und danke dass Sie mir die große Sorge vor der Hüft OP genommen haben. Ich wünsche Ihnen ein leichtfüßigeres 2022.

  4. Michael meint:

    (smiley mit zwei Herzen oben) und Danke!

  5. Croco meint:

    Einen Freundeskreis verloren. Das gibt mir einen Stich.
    Und tut mir sehr leid. Wie kann man nicht mit Dir befreundet sein wollen und zerstört das mutwillig?

    Ich wünsche Euch beiden trotz alledem ein vergnügtes und gesundes Neues Jahr. Und auf dass wir uns wiedersehen.
    Danke auch für das tägliche Bloggen.
    Du bist mir Inspiration und Vorbild.

  6. Karin meint:

    Als stille Mitleserin verfolge ich Ihren Blog schon jahrelang. Erst seit kurzem ringe ich mich ab und an zu einem Kommentar durch (Latest adopter ever), aber ich freue mich sehr an Ihren „Lappalien“ und mag Ihre Schreibweise sehr.
    Kommen Sie gut ins neue Jahr!

  7. lihabiboun meint:

    Sehr verehrte liebe Kaltmamsell, danke für täglich tolle Texte (ahäm). Aber im Ernst: Das hier ist inspierierend, zum Danken anregend und immer informativ. Das einzige blog, das täglich sein MUSS. Alles Gute für Sie beide, einen fröhlichen Abend und gutes Ankommenim neuen Jahr. DAS WIRD BESSER!!! B.E.S.T.I.M.M.T.
    Herzlichen Gruß.

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