Journal Dienstag, 1. März 2022 – Wandern auf dem Echinger Heidepfad, bayerischer Reis

Mittwoch, 2. März 2022 um 6:12

Es war der letzte Ferientag für mich, ich hatte mir dafür einen Wandertag mit Herrn Kaltmamsell gewünscht und einen Streckenvorschlag von ihm, mit möglichst wenig Schatten. Das Wetter war weiter herrlichst sonnig, aber auch weiterhin kalt.

Nach einer recht erholsamen Nacht vertändelte ich den Vormittag, erledigte Lebensmitteleinkäufe für die nächsten Tage. Erst gegen elf verließen wir das Haus Richtung Stachus, um eine S-Bahn nach Eching zu nehmen. Herr Kaltmamsell hatte als Wanderung den Heidepfad am nördlichen Rand der Münchner Schotterebene ausgesucht, durch Echinger Lohe, Garchinger Heide und Mallerthofer Holz.

Diesmal trug ich Jeans, Wollpulli, gefütterten Janker zu Mütze, Schal und Handschuhen, auch die Wanderschuhe waren auf Warmhalten ausgerichtet. Das klappte gut, auch die Sonnenbrille konnte ich gut brauchen.

Zunächst sah die Wanderung arg unidyllisch aus, denn die weite Ebene zwischen Eching, Neufahrn, Freising ist halt einfach platt und bietet sehr wenig, woran sich das Auge festhalten kann – oder was den Blick auf Autobahn, riesige industriell bebaute Felder, auf Kieswerke verhübscht. Mit der Zeit aber merkte ich, dass genau diese Weite Ansichten ermöglicht, die man woanders nicht bekommt: Das fing mit der Entdeckung des Fernsehturms am Horizont an und ging über die Bewunderung der riesigen knallblauen Himmelskuppel bis zur Veränderung des Horizonts in alle Richtungen am Nachmittag, als sie sich ein Federwolkensaum rundum bildete.

Wir lasen interessiert die Infotafeln des Heideflächenvereins, sahen Hügelgräber, freuten uns an der typischen Vegetation des Trockenrasens (die ich auch aus Teilen des Altmühltals kenne), dachten der Information hinterher, dass das Gelände einst ein Truppenübungsplatz gewesen war, weil wir uns an Zeiten erinnerten, als es noch viele solche Truppenübungsplätze um unsere Heimatstädte gab und alljährlich Herbstmanöver.

Sogar Tierwelt war geboten: Neben vielen Rabenkrähen und Saatkrähen auf den Feldern und in der Luft sahen wir mindestens zwei Falken, einen wunderschönen Bussard im Flug über uns, Meisen, Amseln, Rotkehlchen, Gänse auf dem Boden und im Flug, einen Silberreiher – und abschließend einen Fasan auf einem Feld.

Schon auf dem Hinweg vom S-Bahnhof Eching zum Ortsrand hatten wir neben dem Sportplatz einen Stand mit Verkaufsautomat entdeckt: Der Obsthof Knab bot Quinoa und Reis (!) aus der Region an. Auf dem Rückweg kauften wir dort ein.

Um zwei Pause auf einem Baumstamm in der Sonne: Ich frühstückte eine große Breze mit Frischkäse und Schnittlauch vom Rischart, Tee aus der Thermoskanne.

Palmkätzchen – der Fasching ist dieses Jahr wirklich sehr spät.

Brücke am Echinger See, der als Badesee sehr einladend wirkte.

Wir kämpften zwar ein bisschen mit der Bezahlung am Automaten, weil der Vorgang mit Herrn Kaltmamsells Girokarte nicht funktionierte und der Bargeld-Schlitz keinen Geldschein einzog, aber mein Versuch mit Karte klappte dann und die beiden gewünschten Türchen öffneten sich. Also: Bayerischer Quinoa, bayerischer Reis. Nimm dies, Globalisierung.

Das waren dann viereinhalb Stunden für 16 Kilometer, ich fühlte mich ordentlich durchgepustet und durchsonnt.

Zurück daheim Häuslichkeiten: Karottensalat (Ernteanteil) für die Brotzeit kochen, Teig fürs Mittwochs-Abendbrot kneten, Salat fürs Abendbrot anmachen, Käse bereitstellen. Das restliche Abendbrot kochte Herr Kaltmamsell: Sellerieschnitzel aus Ernteanteil.

Zum Nachtisch viel Schokolade.

die Kaltmamsell

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