Journal Freitag, 26. Januar 2024 – Ereignisarmer Wochenabschluss

Samstag, 27. Januar 2024 um 8:01

Bei diesem Weckerklingeln konnte ich mich endlich über “Freitag!” freuen, die Woche hatte sich arg gezogen.

Im E-Mail-Postfach die Bestätigung der Ferienwohnungsbuchung für Berlin zur re:publica mit ein paar Tagen Berlin drumrum (wieder Charlottenburg): Große Erleichterung, ich bin einfach so viel entspannter an einem Urlaubsmorgen, der mit Rumschlumpfen an Milchkaffee beginnen kann, in einer Unterkunft, die mich unabhängig von Hotel-Rhythmus lässt, mir die Verarbeitung von Lebensmittel-Einkäufen ermöglicht, in der ich wohnen kann, nicht nur übernachten. Dann zahle ich halt in Berlin mehr dafür als für ein Hotelzimmer.

Im Büro brühte ich mir einen interessanten Tee vom Kräuter-Paradies auf, den ich erstmals ausprobierte.

Nach der zweiten Tasse stand fest: Mag ich. (Ich wähle ja eher nach Ausschlussprinzip: Ohne irgendwas Lakritziges, also kein Süßholz, keine Brombeerblätter; Minze in Mischungen nur gering).

Draußen verdüsterte sich das Wetter, hin und wieder regnete es. Nach viel hochkonzentrierter Datenbankarbeit also Mittagscappuccino nur bei Nachbars.

Mittagessen war wieder eingeweichtes Muesli mit Sojajoghurt, eine Orange.

Jetzt regnete es immer stärker, meine Datenbankarbeiten wurden von Prasseln gegen Fenster begleitet.

Pünktlicher Feierabend. Durch den jetzt nur wenig Regen kam ich gut mit hochgeschlagener Kapuze. Unterwegs Einkäufe beim Vollcorner, vor allem Körperpflegeprodukte.

Herr Kaltmamsell hatte darauf hingewiesen, wie lange es schon keine Bagels mehr gegeben hatte. Daheim machte ich mich also an die Umsetzung dieses Rezepts.

Während des ersten Hefe-Aufweckens hakte ich einen weiteren Schritt Richtung zweite Charge Rentenpunkte ab, dieser verlief einfacher und schneller als gedacht. Teigkneten. Die nächste Folge Yoga-Gymnastik startete mit einer so langen Phase besinnlichen Rumliegens (über 5 Minuten), dass ich zu frösteln begann.

Offizieller Start des Wochenendes, seit Tagen hatte ich mich auf ein Glas Bubbly zum Anstoßen gefreut und öffnete glitzernden Prinzen-Prosecco:

Wunderbar aromatisch, passte gut zu den dazu gereichten libanesischen Nüsschen, aber nur ein Glas, Rest verplöppelt in den Kühlschrank, denn zum Essen sollte es burgenländischen Rotwein geben.

Herr Kaltmamsell servierte Freitagsfleisch (Entrecôte) mit Guacamole (Crowdfarming-Avocados) und Ofen-Pastinaken (Ernteanteil), köstlich. Dazu Paul Achs Blaufränkisch Heideboden, der für meinen Geschmack eine zu spitze saure Note hatte. Zum Nachtisch reichlich Schokolade.

Im Fernsehen ließen wir einen der neuere Star-Wars-Kinofilme (ich habe schon lang keinen Überblick mehr über die verschiedenen Generationen) laufen. Ich freute mich zwar, Carrie Fisher nochmal zu sehen, kann aber weiterhin mit dieser Art Heldenwelt wenig anfangen (im Gegensatz zur philosophisch geprägten Science Fiction von Start Trek), Menschen sind verschieden.

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Marina Weisband im Radio-Interview beim SWR, Thema ist erstarkender Rechtsextremismus und der Protest dagegen:
“Marina Weisband: ‘Ich muss mich aufs Kämpfen einstellen'”.

Ich empfehle ihre klugen Worte, zum Beispiel zu falsch verstandenem Neutralitätsbemühen öffentlich-rechtlicher Medien:

Die Wahrheit aber ist: Unsere Verfassung ist antifaschistisch, und Antfaschismus ist eine Haltung, diese Haltung ist nicht neutral.

Oder:

Ganz ehrlich: AfD-Wähler sind mir egal. Es gibt in Deutschland 20 bis 25 Prozent latente Antisemiten; das ist bekannt, das ist schon lange so. Meine Aufgabe ist nicht, sie davon zu überzeugen, dass ich kein schlimmer Mensch bin. Meine Aufgabe ist, sie von der Regierungsbank fern zu halten.

Ab Minute 17:11 prognosiziert Marina Weisband, was ein Verbotsverfahren gegen die AfD ihrer Meinung nach auslösen wird – wie der Moderator (Markus Brock?) abschließend kommentiert, das überzeugendste Plädoyer dafür, das ich je gehört habe.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Freitag, 26. Januar 2024 – Ereignisarmer Wochenabschluss“

  1. Croco meint:

    Danke für das Interview mit Maria Weisband.

  2. sabine meint:

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    Gerne gelesen

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  3. Joriste meint:

    von mir auch Danke für den Link zum Interview

  4. Silke meint:

    Danke für den Hinweis zum Kräuter-Paradies!

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