Journal Donnerstag, 9. Oktober 2025 – Feinstregen-Gammel- und Haushaltstag
Freitag, 10. Oktober 2025 um 6:49Nachdem ich am Mittwoch noch kaum fassen konnte, wie viel Urlaub vor mir lag (erst Mittwoch!), schlug dieses Gefühl beim gestrigen Weckerklingeln übergangslos in “Oh nein, schon Donnerstag!” um.
Pläne: kein Sport (na ja, ein bisschen Yoga), Brotbacken, Ernteanteil holen, Bügeln, irgendwann dazwischen vielleicht Museumsbesuch. Und wenn ich das Brotbacken richtig berechnet hatte, ein Mittagscappuccino bei Einkaufsründchen.
Fürs Brotbacken hatte ich am Vortag bereits die nötigen Schritte getan: Es sollte Schwäbisches Kartoffelbrot geben, und weil das nun wirklich zu meinen Standard-Rezepten gehört, hielt ich es in meinem Rezepte-Blog fest.
Erst durch meine Verwunderung übers späte Hellwerden bemerkte ich den düster bedeckten Himmel – die Wahl des Mittwochs als Wandertag stellte sich als genau richtig heraus.
Ich genoss es sehr, eigentlich nichts zu tun zu haben, im Vorbeigehen hier mal an einer Zimmerpflanze rumzupusseln, dort etwas wegzuräumen, woanders etwas umzurücken.
Während das Brot im Ofen war, turnte ich Yoga und betrieb späte Morgentoilette. Nachdem ich es rausholte, ging auch ich raus auf Besorgungs- und Besichtigungsrunde – Weg nicht nach kürzester Strecke, sondern nach Neugier geplant.
Draußen dann Regen, aber mit so feinen Tröpfchen, dass Herr Kaltmamsell und ich ihn zu “Gischt” erklären würden – und so feinen, dass der Regenradar sie nicht als Regengebiet erkannt hatte und bis auf Weiteres Regenfreiheit prognostierte. Mit meinem Kapuzenmantel war ich genau richtig gekleidet.
Für den Mittagscappuccino sah ich mir den zweiten Münchner Ableger des Berliner The Barn an. Ich erinnere mich gut, wie mich vor fast 15 Jahren eine Espresso-Connoisseurin in Berlin zum ersten Laden lotste (Auguststraße?), weit vor dem Boom der Speciality Coffee Cafés war er ein Geheimtipp. Daraus ist mittlerweile ein weltumspannendes Imperium geworden, vergangenes Jahr staunte ich über die Filiale in Palma de Mallorca.
Guter Cappuccino, das Wasser dazu in Pseudo-Milchflasche definitiv überkandidelt.
Mein Spaziergang führte mich durchs Glockenbachviertel, quer über den Alten Südfriedhof, über Goetheplatz und Mozartstraße zur Theresienwiese.
Nature is healing.
Weiteres Naturschauspiel an der Theresienwiese: Auch in München geht der Trend zum Mikrohund, und ich beobachtete, wie sich einem solchen, der gerade unangeleint Gassi geführt wurde, aus einem Krähen-Quartett eine Krähe näherte – in einer Geschwindigkeit, die überaus interessiert wirkte und auch einen Angriff einkalkulierte. Die Besitzerin schritt hektisch ein.
Wenn ein Tier, und das fiel mir in diesem Moment auf, nicht mal so groß ist wie eine gewöhnliche Münchner Ratte, birgt sein Aufenthalt im Freien also durchaus Risiken.
Lebensmitteleinkäufe im Vollcorner.
Bügeln, Kapitel 1 (ich erleichterte mir die Überwindung durch Aufteilen): Es wird wieder kalt, ich umbügle wieder immer mehr und größere Löcher in Herrn Kaltmamsells Unter-Shirts – aber noch überwiegt die Textilfläche die Auslassungen.
Frühstück um halb zwei: Apfel, Birne, einige Scheiben frisches Kartoffelbrot mit Käse/Butter.
Die Ernteanteil-Abholung übernahm ich, wenn ich schon Zeit hatte: Erster Grünkohl!
Bügeln, Kapitel 2 und Ende, ich nützte es zum Musikhören.
Weitere Tüchtigkeit: Aus dem Keller holte ich die Kiste mit Winterschuhen, tauschte diese gegen Sommerschuhe. Meine Kleidung hat immer noch gesamt Platz im Schrank – allerdings wird es darin spürbar enger. Ich nähere mich einem erneuten Kleidungskauf-Moratorium; vor über zehn Jahren verschaffte mir ein solches über mehrere Jahre endlich Luft im Schrank bis zur Erreichung des Ziels, Winter- oder Sommerkleidung nicht in der anderen Jahrezeit im Keller lagern zu müssen. Das möchte ich gerne beibehalten.
Zum Nachtmahl verarbeitete ich den Ernteanteil-Salat: Den Radicchio Castelfranco (hellgrün statt dunkellila, dafür lila gesprenkelt) gab es mit Balsamico-Dressing und Birne. Außerdem Käse aus England und vom Tegernsee mit frischem Kartoffelbrot. Nachtisch Schokolade.
Gemeinsame Abendunterhaltung eine Folge Mad Men, im Bett noch Lektüre von Tonio Schachinger, Nicht wie ihr – das mir sehr gut gefällt: Das Leben eines österreichischen Fußballprofis und Nationalspielers aus seiner eigenen Perspektive, viel schönes Wienerisch, viele Aspekte seines “Migrationshintergrunds”, darunter Gedanken über ein bekanntes Phänomen.
die Kaltmamsell1 Kommentar zu „Journal Donnerstag, 9. Oktober 2025 – Feinstregen-Gammel- und Haushaltstag“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
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10. Oktober 2025 um 14:08
Was für ein tolles Brot!
Mein Vater meinte, ein Unterhemd braucht Löcher, wie sollte man sonst Kopf und Arme beim Anziehen wieder rauskriegen?
Oder vielleicht gleich ein Netzhemd tragen?