Essen & Trinken

Journal Mittwoch, 9. April 2025 – Grußbekanntschaft

Donnerstag, 10. April 2025

“Wir kennen uns nur vom Grüßen” – das habe ich schon lang nicht mehr gehört. Doch solche Grußbekanntschaften habe ich, und sie sind mir als solche sehr bewusst. Es handelt sich um Menschen, die zu meinem Leben gehören und ich zu ihrem, von denen ich aber nicht mehr weiß als ihr Äußeres und ihr Auftreten mir gegenüber. Erst diese Woche kam eine dazu – genauer: dazu kam der Gruß, der eine Bekanntschaft vom Sehen (“Wir kennen uns nur vom Sehen”) in eine Grußbekanntschaft verwandelte. Dieser erste Gruß transportierte im Grunde die Information, dass das Wahrnehmen der regelmäßigen Begegnung beidseitig war.

Möglich macht diese Grußbekanntschaften mein täglicher Arbeitsweg zu Fuß: Wenn man oft um fast dieselbe Zeit denselben Weg geht, kreuzt sich der halt mit dem von Menschen, die einen ähnlichem Rhythmus haben.

Meine derzeit älteste Grußbekanntschaft ist ein Mann, der mir morgens unweit meiner Wohnung entgegen kommt. Wir begannen schon bald, einander bei Erkennen anzulächeln, irgendwann wurde ein Gruß daraus (von mir “Guten Morgen” von ihm eher “Hallo”). Er ist nicht nur die älteste, sondern zeichnet sich durch eine Besonderheit aus: Wir begegnen einander auch auf dem Heimweg an ähnlicher Stelle, wenn auch deutlich seltener – nach Feierabend variiert mein Weg durch Besorgungen und Erledigungen stark.

Von einer dieser Grußbekanntschaften erfuhr ich sogar mehr: Wir liefen einander nämlich eines Tages an einer völlig andere Straße entgegen. In diesem Fall mit besonders erfreutem Gruß, wir hatten uns schon länger nicht mehr gesehen. Und wie es halt in diesen Sekundenbruchteilen ist mit nonverbalem Informationsaustausch: Wir registrierten beide den besonders erfreuten Gruß der anderen, uns wurde beiden daran bewusst, dass wir einander länger nicht gesehen hatten – und da blieb diese Frau stehen und erzählte, warum (Arbeitsplatzwechsel, anderer Arbeitsweg). Herzlicher Abschiedsgruß.

Eine jahrelange Sehbekanntschaft verweigert sich der Anerkennung des gegenseitigen Wahrnehmens durch Gruß: Unsere Wege kreuzen sich seit ca. zwei Jahren fast jeden Werktagmorgen auf einem Abschnitt von höchstens 200 Metern. Doch sie fängt nie meinen Blick auf, schaut konsequent an mir vorbei. Mittlerweile respektiere ich das und sehe sie ebenfalls nicht mehr an.

Der Neuzugang dieser Woche: Eine Frau mit markantem Styling-Merkmal, die ich seit Jahren alle paar Tage mit Kind sehe – zunächst saß das Kind in einem Fahrradanhänger als fast noch Baby, jetzt müsste es etwa sieben sein. Ich kreuze derzeit fast jeden Morgen an selber Stelle eine Gruppe Mütter, Väter, Kinder, die aufeinander für gemeinsamen Schulweg warten, zu der auch sie gehört – und aus der sie mich seit ein paar Begegnungen grüßt. Mir tut richtig leid, dass ich sehr wahrscheinlich schon bald das weitere Großwerden des Kinds nicht mehr mitbekomme – weil es auf eine entferntere Schule gehen wird.

Falls das nicht indirekt aus meinen Zeilen hervorgegangen ist: Diese Grußbekanntschaften machen mich froh, die beschriebenen sind keineswegs alle. Das Wiedererkennen, das Füllen der zahllosen Lücken, die solch umfassendes Nichtwissen bietet, und die Freude über die offensichtliche Freude, die Begegnung und Gruß dem oder der anderen bereiten.1

§

Wirklich gut geschlafen, nur zu früh aufgewacht – umgehend an einen beruflichen Kontakt gedacht, der für einen Termin in München wegen BAUMA in einem Hotel am Ammersee hatte übernachten müssen und morgens sehr früh eine Stunde mit Bus und S-Bahn anfahren musste. (Durch meinen Job bekomme ich zum ersten Mal mit, wie die Baumaschinenmesse BAUMA, die alle drei Jahre in München stattfindet, Hotelpreise in Höhen sogar über der Oktoberfestmarke schiebt.)

Bei Ankunft im Büro erwies sich: Hatte alles geklappt. Wetter weiterhin sonnig, der Morgen frostig kalt.

Den Vormittag verbrachte ich in einer vielköpfigen Präsenz-Besprechung. Mittagscappuccino schnell beim Nachbarn (der Himmel zog langsam zu), dann wuselte ich eine Runde am Schreibtisch.
Zu Mittag gab es zum einen einen Apfel, zum anderen hatte ich mir aus dem Grünkernschrot im Haus (ich mag Grünkern) einen süßen Brei gekocht und mit Joghurt vermischt – gut!

Dann weiter ChopChop. Um drei war ich durch mit Energie, aber noch nicht mit Arbeit, ab da wurde es sehr zäh.

Nach Feierabend steuerte ich eine Besorgung an: Im Forum Schwanthalerhöhe hatte Ende März ein Outlet-Laden des Wäsche-Herstellers Triumph aufgemacht, und beim Vorbeigehen hatte ich gesehen, dass sie auch Bikinis anboten – ich wollte nach einem Schwimm-tauglichen suchen.

Auf der Erdgeschoß-Wand eines Altbaus ein Graffiti in Form eines Tentakelmonsters aus schwarzen Linien, links davon in braunen Buchstaben "ver-schöner"

Monsterchen an der Schießstättstraße.

Genau das tat ich und fand auch einen solchen Bikini, mit den 20 Prozent Eröffnungsrabatt auf den ohnehin reduzierten Outlet-Preis ein Schnäppchen.

Zu Hause holte ich Herrn Kaltmamsell nur ab: Abendessen sollte es auswärts geben. Wir entschieden uns für eine Trattoria an der Schwanthalerstraße (Bahnhofsviertel-Plüsch und Touri-Ausrichtung, also richtig authentisch) und aßen dort Pinsa.

Geckter Restauranttisch mit zwei Pinsa auf Brettern, die im Vordergrund mit Lachs und Würfeln roter Bete, die im Hintergrund mit Tomate, Mozzarella, schwarzen Oliven, dahinter sitzt ein Mann mit Brille und weißem Hemd, im Hintergrund eine Glasfront, durch die man eine gelbe, sonnenbeschienene Altbaufassade sieht

War ok (meine mit Ruccola, Rote-Bete-Würfeln, Räucherlachs, Meerrettich-Frischkäse), die hausgemachte Limonade Passionsfrucht-Zitrone schmeckte besonders gut. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Sonnenlicht zu sehen: Das Deutsche Theater.

Daheim Häuslichkeiten, Tagesschau-Bericht über den gestern zwischen CDU/CSU und SPD geschlossenen Koalitionsvertrag (bin schon sehr gespannt auf die professionelle Auswertung meiner Kolleg*innen), Nachtisch Schokolade.

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Durch ein Like unter diesem Foto entdeckt: Den instagram-Kanal Ladiesinproperwhitetie – also Damen im Frack, mit Betonung auf proper. Der Like ehrt mich. Das nächste Mal dann mit Handschuhen, Schal und Zylinder, das Cape für draußen besitze ich ja bereits.

  1. Ich merke aber, dass ich mich scheue, weitere Details der Begnungen und der Personen zu schildern, weil sie dadurch identifzierbar werden könnten – sie aber alle keinen Vertrag mit vorspeisenplatte.de unterschrieben haben, wie es Joël so treffend ausdrückte. []

Journal Dienstag, 8. April 2025 – Wenig zu bieten außer Sonne und Gesundheitsgewackel

Mittwoch, 9. April 2025

Gute Nacht, aber wieder Phantom-Weckerklingeln um 5:21 Uhr (es war weder eine Nachricht oder Meldung eingetroffen). Beim echten Weckerklingeln wäre ich sehr gerne liegengeblieben. Ungewöhnlicherweise stand ich auch nicht sofort auf, sondern guckte erstmal nur – bis Herr Kaltmamsell nach einigen Minuten besorgt an meine Zimmertür klopfte.

Strahlend sonniger Morgen, wieder zapfig kalt, ich war auf dem Arbeitsweg froh um meine Handschuhe.

Müdigkeitseinbruch während einer großen Online-Besprechung (meine Rolle war nur Zuhören). Eigentlich ist ja meine Regel: Wenn ich ernsthaft in Erwägung ziehe, mich ein wenig untern Schreibtisch auf den Boden Schlafen zu legen, melde ich mich krank. Ich suchte schonmal nach der Spielanleitung für “Krank aus Dienst”, denn eine Krankmeldung, wenn man den Arbeitstag bereits begonnen hat, ist hochkomplex.

In diesem Fall holte mich ein Treppenlauf nach der Besprechung erstmal aus dem Tief, ich kam um diese Komplexität herum.

Gleich bei Start der Öffnungszeit holte ich mir telefonisch einen Friseurtermin: Eigentlich war Herr Haarschneider für Termine nach Arbeitszeiten bis nach Ostern ausgebucht – unangenehme Aussichten bei meinem derzeitigen Verwucherungsgefühl. Doch er schob mich zum Glück am Samstagmorgen ein.

Außerdem festgemacht: Eine Wander-Verabredung mit Herrn Kaltmamsell für Samstag (das Wetter soll schön werden).

Mittagscappuccino im Westend, der Marsch durch Sonne und Kälte war angenehm. Später gab es als Mittagessen Waldorfsalat aus Ernteanteil-Sellerie (hatte Herr Kaltmamsell am Montag zubereitet) und einen Kanten Brot.

Das gesundheitliche Gewackel blieb über den Nachmittag so, immer wieder fühlte ich mich schwach, aber zumindest wollte ich mich nicht mehr unter den Schreibtisch legen.

Nach Feierabend war es milder geworden, jetzt wärmte die Sonne richtig. Einkäufe beim Lidl, unter anderem für eine arbeitliche Mitbringsache am Mittwoch die beliebten und ungemein praktischen Mini-Windbeutel aus der Gefriertruhe.

Daheim Yoga-Gymnastik im sonnendurchfluteten Wohnzimmer, in die eine Richtung musste ich halt immer die Augen schließen, um nicht geblendet zu werden. Da die am Samstag attackierte Wade immer noch bei Bewegung deutlich schmerzte, hatte ich davor die Massagerolle angwendet: Zu meiner Überraschung fühlte sie sich an beiden Beinen gleich an; mit was auch immer die Rolle massiert, scheint diese Verhärtung nichts zu tun zu haben.

Als Nachtmahl bekam ich von Herrn Kaltmamsell Linsen (YAY!), und zwar auf Wunsch mit Spätzle (er hatte sich sogar dazu herabgelassen, sie fertig zu kaufen):

Aufsicht auf einen weißen tiefen Teller, zu zwei Dritteln mit gekochten Linsen gefüllt, zu einem Drittel mit Spätzle, rechts daneben ein Löffel

Ein Tag, der mit Linsen mit Spätzle endet (neben Grie Soß das exotischste Lieblingsgericht aus deutscher Küche, das ich erst als Erwachsene kennenlernte), kann kein schlechter Tag gewesen sein.

Gestern dachte ich in der Dämmerung kurz vor ganz dunkel daran, auf den Balkon zu gehen und nach oben zu schauen. Schon nach wenigen Minuten: Meine erste Fledermaus der Saison!

Journal Sonntag, 6. April 2025 – Schlapper, kalter Sonnensonntag

Montag, 7. April 2025

Ausgeschlafen, das war schön.

Gerade noch den Übernachtungsgast gesehen, Abschied bis Ostern. Beim Gehen meldete sich die Vortages-Wadenverhärtung mit deutlichen Schmerzen, dazu kam ein verklebtes, schmerzendes linkes Matschauge – ich fühlte mich insgesamt nicht wirklich gesund.

Neben dem Bloggen erhaschte ich auf den sonnenbeschienenen, kahlen Ästen auf den Bäumen vorm Wohnzimmer einen Blick auf einen sich putzenden Distelfink, beim Temperaturtest auf dem Balkon (kalt!) sah ich im Nebenbaum eine Grasmücke.

Ich hatte immer weniger Lust auf Sport, auch nicht auf die geplante Schwimmrunde. Sie wissen ja: Einen inneren Schweinehund kenne ich nicht, in mir lebt statt dessen die Angst vor slippery slope, ungefährer Inhalt: Wenn ich jetzt nicht schwimmen gehe, werde ich nie wieder Lust auf Sport haben, Couch Potatoe werden, stramm auf Kleidergröße 56 zumarschieren, mich in eine verabscheuungswürdige Kreatur verwandeln. Ich trug dieses Hadern bis zum Punkt slippery slope an Herrn Kaltmamsell, der mich zumindest darauf hinwies, dass es slippery slope heiße und nicht free fall.

Was ich damit allerdings auch aufgab: Den Blick auf sonnenbeschienene Kirschblüte in der Agnesstraße und im Olympiapark. Nächstes Jahre wieder.

Also Maniküre (gna), ungeschwommenes Duschen und Anziehen. Zum Erhaschen potentieller Frühlingslüfte ging ich raus auf einen Mittagscappuccino: Ja, tatsächlich wie angekündigt scheißkalt (und entsprechend geruchsfrei), aber der Cappuccino im schick-weißen Suupinga in der Müllerstraße war sehr gut – immer ein gutes Zeichen, wenn ich kein Bedürfnis nach Süßen habe. (These: Man wird diese Zeit wahrscheinlich dereinst die Zimtschneckenjahre nennen, auch der eigentliche Aufhänger dieses Cafés.)

ber eine Tasse Cappuccino hinweg Richtung weißer Café-Theke fotografiert, dahinter Baristas

Frühstück daheim um halb zwei: Ein restliches Hühnerbein vom Vorabend mit selbstgebackenem Brot (Die Verwendung eines Stücks Brot als Besteck für die linke Hand zur Gabel in der rechten: Gilt das bei uns eigentlich als schlechtes Benehmen? Ich habe mal wieder festgestellt, wie gern ich so esse, mich dabei besonders geschickt fühle.), Mango mit reichlich Joghurt.

Davon wurde ich müde und bettschwer, ich gönnte mir ein Stündchen Siesta und schlief tief.

Danach strahlte immer noch die Sonne, ich setzte die Idee um, im Westpark nach dem Frühling zu sehen. Mütze ließ ich daheim, war aber froh um meine Handschuhe, zur kühlen Luft kam eisiger Wind.

Schöne sonnige Ansichten über Theresienwiese, Bavariapark und im Westpark, doch ich fühlte mich weiterhin schlapp und dumpf, die Schönheiten kamen nicht recht bei mir an. Außerdem hatte ich nicht einkalkuliert, dass ich die ganze Zeit gegen die Sonne gehen würde, hatte keine Sonnenbrille aufgesetzt und wurde durchgehend geblendet. So spazierte ich bloß bis zum Ende des Westparks (Rosengarten, Biergarten bereits in Betrieb) und dann direkt zur U-Bahn. Wobei ich vergessen hatte, dass dieses Stück der U6 derzeit renoviert wird: Also Ersatzbus bis Brudermühlstraße und erst dann U-Bahn, ich brauchte lang nach Hause.

Gegenlichtaufnahme eines Eisentorbogens, dadurch ein asphaltierter Weg nach oben gesäumt von kahlen Bäumen mit erstem Grün, darauf Fußgeher und Radler

Östlicher Eingang zum Westpark.

Erhöhter Blick auf eine Parklandschaft mit Teich, ergrünenden Bäumen

Erhöhter Blick auf sonnige Parklandschaft, im Vordergrund breite Wege mit Menschen, dahinter ein Teich, an dessen gegenüberliegendem Ufer ein Biergarten dich besetzt

In Sonnenschein vor blauem Himmel in einem Teich eine Pagode, daneben blühende Büsche, fotografiert von verschiedenen Menschen

Es war viel Kirschbaumknipsens (allerdings alles Zierkirschen – ich habe Zeitlang nach echten Kirschbäumen). Ohnehin war natürlich viel los im Westpark, Gewusel aller Altersgruppen und Herkünfte, das Gans am Wasser knallvoll, gegrillt wurde auch schon.

Daheim kanalisierte ich meine Schlappheit in Romanlesen, das war genau richtig. Vor dem Abendessen auch eine Runde Yoga-Gymnastik, allerdings eine Folge mit einigen Abschnitten, die ich nicht konnte (u.a. Varianten tree pose).

Festliches Nachtmahl: Herr Kaltmamsell hatte auf meinen Wunsch Grünkernschrot-Lasagne zubereitet, sehr herzhaft und gut. Er hatte auch Nachtisch gekocht: Orangenbeseitigung in Form von Orangen-Tapioka-Pudding, serviert mit flüssiger Sahne.

Gedeckter Tisch, im Vordergrund ein Glas mit orangem Pudding, darüber eine weiße Schicht, im Hintergrund unscharf ein weiteres solches Glas

Sehr gute Idee (nach seiner Aussage ungesüßt, lediglich mit ein wenig AperolCampari aromatisiert).

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Schöne Fotosammlung der Anti-Trump-Demos von Samstag im Guardian.

Journal Dienstag, 1. April 2025 – Negronis und Pizza

Mittwoch, 2. April 2025

Einmal die Nacht aufzuwachen, z.B. für Klogang, ist völlig ok. In den vergangenen Monaten wurden regelmäßig zweimal daraus, immer noch keine echte Störung. Aber bei dreimal, wie das langsam üblich wird, habe ich nicht mehr das Gefühl, wirklich gut geschlafen zu haben.

Entsprechend müde war ich beim Wecken. Das Draußen wieder düster und kalt, auf dem Weg in die Arbeit ein paar Regentropfen.

Eine erblühende Magnolie in düsterem Licht, links davon die Wand einer hellen Villa, im Hintergrund ein modernes Bürogebäude, rechts eine ergrünende Trauerweide

Fürs Büro war ich gestern etwas zu warm angezogen – was ich nicht vorhersehen konnte: Im Schnitt zweimal im Monat bin ich nicht autark, was die Raumtemperatur angeht, wann weiß ich allerdings vorher nicht.

Das Wetter schaltete nochmal auf richtig greislich, zu meinem Mittagscappuccino jenseits des Heimeranplatzes nahm ich einen Schirm mit – und benötigte ihn auf halbem Weg.

Blick von innen auf ein bemaltes Schaufenster, unten auf der Fensterbank eine Tasse Cappuccino

Aber guter Cappuccino an Kunst.

Zurück im Büro wieder ein recht körperlicher Job, viel Hebens und Schleppens – diesmal dachte ich aber daran, den Magen dafür leer zu lassen. Erst danach Mittagessen: Selbstgebackenes Brot (auch an Tag 4 nach Backen noch saftig), vorgeschnittene Orangen – Montag war die letzte Kiste Crowdfarming-Orangen der Saison eingetroffen, diesmal mit kleinen Früchten, darin viele Kerne, Geschmack nicht sehr süß.

Nicht zu später Feierabend, ich war zum Auswärts-Abendessen mit Herrn Kaltmamsell verabredet. Kurze Drogerie-Einkäufe, daheim Brotzeitvorbereitung (nochmal Karottensalat).

Das Auswärts war eine Pizza – in einer Pizzeria-Empfehlung von auswärtigem Besuch: Pizza Studio bei der Münchner Freiheit.

Die Weine, auf die das Lokal so stolz ist, gab es nur flaschenweise (die glasweisen auf der Karte lediglich generisch bezeichnet), also bestellten wir von der Negroni-Karte beide Kirsch-Negronis.

Auf einem Tisch zwei Teller mit runden Pizzen, daneben Wassergläser, eine kleine Schüssel Salat

Gute Pizza (ich hatte eine Capricciosa), bessere Negronis.

Wir erzählten einander: Herr Kaltmamsell mir gestrige Unterrichtserlebnisse, ich berichtete, womit mein Hirn sich absurderweise letzthin beschäftigt, außerdem gestand ich meinen Osterwunsch – ein riesiges Schokoladenei von Venchi.

Als wir heimkamen, hörten wir Stimmen in der Wohnung: Der Fernseher war an. Wir waren sehr sicher, dass er beim Verlassen der Wohnung ausgeschaltet war, schließlich hatte niemand ferngesehen, und wunderten uns.

Im Bett begann ich die nächste Lektüre: Von der bislang geschätzten Sigrid Nunez The last of her kind, der Roman nahm mich mit in ein US-Frauen-College der 1960er.

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Schöne Dinge: Straßenlöcher mit Mosaik gefüllt.

Journal Montag, 31. März 2025 – Mehr übers Hausbesetzen in Utrecht

Dienstag, 1. April 2025

Eine weitere eher unruhige Nacht, zumindest waren die Arbeitsgedanken nur da, quälten mich aber nicht.

Das Draußen düster und kalt, auf dem Weg in die Arbeit war ich froh um Handschuhe.

Diesmal hoffte ich sogar, dass bestimmte Schnittstellen am Wochenende gearbeitet haben würden, um selbst voranzukommen – war nur zum Teil so. Doch eine Lösung meines derzeit akutesten Problems zeichnete sich ab.

Regen, Hagel- und Graupelschauer. Für meinen Mittagscappuccino ging ich nur rüber zu Nachbars. Doch als ich anschließend noch zu einem Briefkasten lief, riss der Himmel auf, ich marschierte doch noch eine Runde, genoss Luft und Bewegung.

Später gab es zu Mittag selbstgebackenes Brot, Hüttenkäse.

Nachmittags wurde meine Arbeit vorübergehend physischer – ein bisschen zu kurz nach dem Essen für Mühelosigkeit.

Zahlreiche Emsigkeiten bis zum Feierabend. Auf dem Heimweg über Lebensmitteleinkäufe war es zapfig kalt.

Daheim erstmal Tüchtigkeiten: Wäsche aufhängen, Blumen gießen. Nach Yoga-Gymnastik in die Küche: Als Abendessen verwertete ich die (winzigen) Ernteanteil-Kartoffeln und servierte sie mit Chicoree in Currysahne. Nachtisch Schokolade.

Buchtitel mit Foto eines unaufgeräumtene Zimmers und der Beschriftung

Im Bett las ich Markus Pfeifers Novelle Springweg brennt aus. Ich hatte nicht nur vor vielen Jahren die ursprüngliche Geschichte vom Hausbesetzen in seinem Blog gelesen – wie so oft und bis heute beim Bloglesen gefesselt und fasziniert vom Einblick aus erster Hand in mir völlig fremde Welten (zu der erzählten Zeit, 1995, schloss ich gerade in Augsburg im allerbravsten Leben mein Studium der Englischen Literaturwissenschaft ab und träumte von einem akademischen Lebenslauf). Sondern ich hatte in den vergangenen Monaten übers Lesen von Meks Blog auch die Entstehung der Langversion mitverfolgt, zu der Mek seine freie Zeit zwischen zwei Jobs nutzte.

Jetzt also mehr Hausbesetzen, mehr Utrecht (zu dem ich nach einem Besuch vor sechs Jahren Bilder im Kopf hatte), mit dem Abstand vieler Jahre, aber weiterhin liebevoll geschildert. Es geht um die damalige Stadtpolitik, die verschiedenen Menschen und unterschiedlichen Motivationen für ein Leben ein wenig, aber gar nicht so sehr neben der Mainstream-Gesellschaft. Und um die ganz konkreten Modalitäten und Abläufe beim Hausbesetzen Mitte der 1990er in den Niederlanden. Das las ich alles sehr gerne – und da ich Meks Lebenslauf aus seinem Blog ein wenig kenne, las ich in meinem Kopf sogar einen ganzen Roman mit Nebenhandlungen mit, die aus seiner Herkunft aus einem ladinischen Tal in Südtirol bestanden, vielleicht sogar in einer Gegenwartsebene seines jetzigen Lebens als Ehemann, Hundebesitzer, Computer-/Webfachmann in Berlin.

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Einfach so, weil ich kann und weil ich Kate McKinnon großartig finde: 5 Minuten SNL-Schnipsel mit ihr.

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https://youtu.be/eX8a-FhTDAk?si=D1M8jcvLENmn3mtl

Journal Sonntag, 30. März 2025 – Betty Smith, A Tree Grows in Brooklyn

Montag, 31. März 2025

Eher unruhige Nacht, vor allem nervten bei den Wiedereinschlafversuchen die unweigerlichen Arbeitsthemen, von denen mein Hirn jedesmal nur mit Anstrengung abzubringen war.

Nach müdem Aufstehen erstmal Uhrenstellen; da mag das Internet of things (IoT) mittlerweile bei eigenständigen Entscheidungen zur Fleischsorte des Sonntagsbratens angekommen sein, die angezeigte Uhrzeit erfordert Menscheneinsatz. Der Funkwecker neben dem Bett verliert ja seit vielen Jahren nach und nach seine Funktionen, die Funkerei gehört schon lang dazu; bleibt die Zeitanzeige auf Zifferblatt, mehr will ich von ihm gar nicht. Die Uhr im Badezimmer, ein weiß lackiertes Holz-Oval mit zwei schwarzen Zeigern, gehörte meiner Erinnerung nach zu den ersten Dingen, die ich nach Auszug von daheim bei Ikea kaufte, Schnäppchen von einem Restpostenstapel – damals, kurz nach Elektrifizierung, war Funk ja noch gar nicht erfunden.

Lästig fand ich gestern lediglich, dass mein Hirn sich erstmal nicht davon abhalten ließ, “eigentlich ist es schon… ach nee, eigentlich ist es erst…” zu spielen, obwohl ich aktiv gegenarbeitete mit “völlig egal, wir leben jetzt einfach nach der Zeit, die auf der Uhr steht zefix”.

Ich machte mich also zur üblichen Zeit (!) fertig für den geplanten Isarlauf. Zu meiner Freude (mit schlechtem Landwirtschaftsgewissen) war der Tag trocken geblieben, sogar freundlich geworden mit ein wenig blauem Himmel. Tram Richtung Tivoli, Lauf nach Norden und wieder zurück. Die Luft war angenehm, mit langärmligem dicken Kapuzenoberteil und langer Winterlaufhose war ich genau richtig angezogen.

Nicht das allerfitteste Gefühl, aber die gut anderthalb Stunden bereiteten mir keine wirkliche Mühe.

Im Sonnenschein eine Herde Veilchen am Fuße eines Baums

Inklusive Duft!

Zwischen kahlen Bäumen ein Weg mit zwei Menschen von hinten, in der Ferne sieht man einen Fluß und ein sonnenbeschienenes Wehr

Blick über einen Fluss aufs andere Ufer, dort ein Zufluss, ein weiß blühender Busch, kahle Bäume

Mit der Tram zurück nach Hause. Frühstück um halb zwei: Restliche Grie Soß, selbstgebackenes Roggenmischbrot (auch am zweiten Tag noch sehr frisch – gutes Rezept), Blutorange mit Joghurt.

Den Nachmittag nutzte ich zum Zeitunglesen und zum Wegbügeln des mittelgroßen Wäschebergs – mit Musik auf den Ohren, weil mir leider nicht nach der Aufmerksamkeit für Podcasts war, Gehirn zu beschäftigt (da habe ich alle paar Wochen mal Gelegenheit durch Bügeln, und dann passt’s doch nicht). Jetzt stehen mir wieder einige Lieblingskleidungsstücke zur Verfügung – die schönsten sind halt gerne mal bügelbedürftig.

Angenehme Yoga-Gymnastik, dann servierte Herr Kaltmamsell echtes Sonntagsessen: Mapo Doufu (mit Pilzen ohne Hackfleisch – ich hatte ihm ein neues Rezept zugesteckt) und chinesische Duft-Aubergine.

Auf einem Esstisch drei Töpfe hintereinander: vorne eine dunkle Sauce mit weißen Tofu-Stücken, dann ein Topf Reis, dahinter eine Pfanne mit dunklen Auberginenstücken in Sauce

Ganz großartig. Nachtisch Eiscreme.

Fast so früh wie sonst ins Bett, dort Start der neuen Lektüre: Markus Pfeifer, Springweg brennt. Ich freute mich wie seinerzeit beim Lesen seiner Utrecht-Geschichten im Blog über den mir so fremden Einblick ins Hausbesetzen aus freundlicher Perpektive.

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Samstagabend hatte ich Betty Smith, A Tree Grows in Brooklyn ausgelesen: 1943 veröffentlicht und ein enormer Erfolg, bis heute ein Klassiker – und doch hatte ich nie etwas davon gehört, auch nicht in meinem Studium Englische Literaturwissenschaft. Nach der Lektüre fand ich heraus, dass der Roman zwar popkulturell relevant ist (Herr Kaltmamsell wusste ihn bei Nennung sofort einzuordnen), aber literaturwissenschaftlich nie ernst genommen wurde. Verwunderlich, denn ich hatte ihn nicht nur sehr gern gelesen, sondern viel daran auch literarisch reizvoll gefunden.

Wieder Autofiktion – aber aus einer Zeit, als diese eher als “Erinnerungen” oder “a memoir” vermarktet wurde, Wikipedia verwendet den Begriff “semi-autobiographical novel”.

Die Geschichte wird ganz nah aus der personalen Perspektive der Protagonistin Francie geschrieben. Zu Beginn ist das Mädchen elf Jahre alt, sitzt wie immer samstags auf der Feuerleiter ihres Wohnhauses in Williamsburg und hat es sich mit einem Buch gemütlich gemacht. Diesen Samstag bekommen wir nochmal sehr detailliert vom Morgen an erzählt, dann geht es rückblickend um die Geschichte der Familie, bis wir zurück bei der Elfjährigen und Anfang der 1910er-Jahre sind. In vielen Einzelkapiteln erfahren wir das Heranwachsen von Francie, manchmal bekommen wir auch die Perspektive anderer Personen. Die Handlung endet, als die Familie aus Brooklyn wegzieht, Francie ist da kurz vor ihrem 17. Geburtstag.

Für mich las sich der Roman wie über einen langen Zeitraum geschrieben, zum Teil wie eine Sammlung von Einzeltexten über Erlebnisse und Erinnerungen, stilistisch sehr variiert. Manchmal sind Schilderung ausführlich bis ins kleinste Detail – als wollte jemand etwas Verschwundenes, Vergangenes festhalten. Dann wieder ein Kapitel fast nur aus Dialogschnippseln, die Francie durch die Wand hört.

Mich fesselten die Themen Armut und Selbstbestimmung, besonders vielschichtig ist die Zeichnung des schwer alkoholkranken Vaters, seiner Eleganz, Aufmerksamkeit und Zuwendung, seiner Hilflosigkeit seiner Krankheit gegenüber. Auch die Qualen eines kleines Kinds, das von Erlebnissen und Anblicken gebeutelt wird, sind sehr glaubwürdig und nachvollziehbar geschildert. Ungewöhnlich für die Zeit wird klar über sexuelles Begehren bei Frauen geschrieben wird, ganz ohne Blümchen und unsentimental, sondern eher sachlich und freundlich.

Formal hat der Roman durch seine verschiedenen Richtungen und Stile etwas Rohes und Unfertiges; er würde heute sehr wahrscheinlich vom Verlag in eine rundere, konsistentere Form gebracht – und dadurch schlechter: Ich fand gerade das leichte Humpeln der Gesamtkonstruktion attraktiv. Zwar hält Smith offensichtlich viele Aspekte sehr bewusst chronistisch fest (u.a. die Rolle von Religion und Bildung), verwendet auch eine sehr reflektierte Erzählstimme, transportiert aber (wie jede Autorin und jeder Autor) mehr, als ihr bewusst ist – zum Beispiel den Wandel des Selbstverständisses von Frauen.

Das passt zur Protagonistin, die immer wieder mit Wörtern ringt, der wir dabei zusehen wie sie lernt, Sprache zur Abbildung von Wirklichkeit zu verwenden – oder zu ihrer Idealisierung.

Echte Leseempfehlung – und damit zurück zur fehlenden literaturwissenschaftlichen Anerkennung.
2021 schreibt Joyce Zonana in The Hudson Review:
“The Hungry Artist: Rereading Betty Smith’s A Tree Grows in Brooklyn”.

Sie untersucht die Kluft zwischen seiner Popularität (das Buch wird bis heute gedruckt) und Geliebtheit (auch von ihr selbst) und angenommenem Fehlen eines literarischen Werts. Dem sie ausführlich und nachvollziehbar widerspricht.

The book is less concerned with material escape from poverty than with spiritual freedom; less with the acquisition of wealth than with a new way of looking upon poverty.

(…)

It may be that A Tree Grows in Brooklyn has been neglected not because its author is working class and female, nor even because its subject matter is the life of a working-class female, but because the book embodies what might be called a working-class or “folk” aesthetic while simultaneously eschewing the radical politics and social critique usually associated with proletarian literature.

Zonana legt viele Verdienste und die Kunstfertigkeit des Romans dar.

§

Nochmal Kindheit: Wie war es, als Kind einer der Führungsfiguren der Black Panthers aufzuwachsen? Der Guardian hat ein langes Stück, in dem einige davon zu Wort kommen:
“Radical Change isn’t Free”.

The Black Panthers shook America awake before the party was eviscerated by the US government. Their children paid a steep price, but also emerged with unassailable pride and burning lessons for today

Journal Samstag, 29. März 2025 – Wie ich das Grab meiner polnischen Urgroßeltern entdeckte

Sonntag, 30. März 2025

Eher unruhiger Schlaf, der viele Alkohol. Ich erwachte zu supergreislichem Regenwetter – aber zumindest zu genau dem sanften Landregen, der für den Boden am besten ist.

Erstmal Brotteig geknetet, es sollte nochmal das Roggenmischbrot 70/30 geben, mit letzten Anpassungen. Es funktionierte alles hervorragend.

Zwei Laibe Brot mit aufgerissener Oberfläche auf Backpapier auf Blech

Hier habe ich meine Rezeptvariante aufgeschrieben.

Das Brot war genau passend für Abflug zum Schwimmen fertig, wegen Sauwetter nahm ich die U-Bahn raus zum Olympiabad.

In der Umkleide wurde mir bewusst, dass ich überhaupt keine Lust auf Schwimmen hatte. Tja, zu spät, ich vertraute darauf, dass mir wie fast immer das Schwimmen dann schon Spaß machen würde. Und allso geschah es: Nachdem ich auf der ersten Bahn gleichmal drei Schwimmer*innen überholen musste und somit ungewollt Tempo machte, lief es leicht und kraftvoll. Was, schon ein Drittel weggeschwommen? Das war doch gar nicht schlimm. Schließlich hatte ich sogar noch Lust auf einen Endspurt und machte auf den letzten 300 Metern Tempo.

Heimweg in einer Regenpause, die U-Bahnhöfe voll Fußballvolk.

Anschnitt eines runden Laibs Roggenbrot, mittlere Porung, dunkel

Frühstück kurz nach halb zwei: Frisches Roggenbrot mit Butter und Marmelade, eventuell zu viel.

Das zweite Brot nahm ich zu einer Verabredung nach Neuhausen mit: Da ich es an die Freundin dort abgeben konnte, musste ich es nicht einfrieren, kann fürs nächste Wochenende gleich das nächste Brotbacken planen.

Im Ruffini erfuhr ich über Cappuccino und Apfelschorle Aktuelles aus der US-amerikanischen (Geistes-)Wissenschaftsszene, erwartbar erschreckend. Menschen mit Greencard und Arbeitsvertrag trauen sich nicht mehr aus dem Land aus Angst, nicht mehr zurück in die USA und auf ihren Arbeitsplatz gelassen zu werden.

Beim Verabschieden erreichte mich über Whatsapp ein Sensatiönchen in Familienforschung.

Weil nämlich: Zur meiner polnischen Familienseite gab es nie Kontakt, meine polnische Großmutter wollte keinen (hier ein Jugendfoto aus ihrem Nachlass). Sie war ja zusammen mit ihrer Schwester Irena Anfang der 1940er aus dem südpolnischen Klimontów zur Zwangsarbeit ins Schwäbische verschleppt worden. Während ihre Schwester nach der Befreiung durch die US-Armee nach Polen zurückkehrte, blieb meine Oma – mit ihrer kleinen unehelichen Tochter, meiner Mutter. (Vielleicht deswegen, es war nie ein Grund aus ihr rauszukriegen: “LeckmiamOasch” einzige Antwort auf konkrete Fragen.)

Am Freitag hatte ich wie alle paar Jahre den (eher seltenen) Nachnamen meiner polnischen Großmutter gegooglet: Zbydniewska/Zbydniewksi.

Ein Suchergebnis war ein Grabstein auf dem Friedhof ihres Herkunftsorts Klimontów.

Gestern Morgen telefonierte ich mit meiner Mutter dazu, schickte ihr den Link per Whatsapp. Sie checkte die Geburtsurkunde meiner Oma (gestorben 2006) und schrieb mir am späten Nachmittag: Ja, das war das Grab ihrer Großeltern Jan und Marianna, meiner Urgroßeltern. Bronisɫawa sei meine Großtante gewesen, sie starb jung an Tuberkulose.
Bäm.
(Internet ist toll.)

Google translate der rechten Seite des Grabsteins.

"Kämpfte 1920 für ein freies Polen, verteidigte seine Heimat gegen den sowjetischen Sturm unter dem Kommando von General Haller, in seinem kleinen Heimatland war er Feuerwehrmann, wo er sich 30 Jahre lang für die Leistungsfähigkeit der Pumpen sorgte und das Eigentum gegen den Brand der Klimontow-Gesellschaft und der Umgebung verteidigte, sie kämpften für ein freies Polen und ich habe es beruhig gemacht durch Arbeit im polnischen olympischen Kommittee Cornik, Zabrze Köln und Wien. Enkel Marek Skibinski (Polen ist jetzt 100 Jahre Unabhängikeit) 100 Jahre Unabhängigkeit Polen"

Kämpfte 1920 für ein freies Polen, verteidigte seine Heimat gegen den sowjetischen Sturm unter dem Kommando von General Haller, in seinem kleinen Heimatland war er Feuerwehrmann, wo er sich 30 Jahre lang für die Leistungsfähigkeit der Pumpen sorgte und das Eigentum gegen den Brand der Klimontow-Gesellschaft und der Umgebung verteidigte, sie kämpften für ein freies Polen und ich habe es beruhig gemacht durch Arbeit im polnischen olympischen Kommittee Cornik, Zabrze Köln und Wien. Enkel Marek Skibinski (Polen ist jetzt 100 Jahre Unabhängikeit) 100 Jahre Unabhängigkeit Polen

Mein polnischer Urgroßvater war Feuerwehrmann? (Gerätewart?) Cool. Und es gibt anscheinend einen Verwandten namens Marek Skibiński, dem dieser Vorfahre so wichtig war, dass er dessen Lebensleistungen (und sich) neben dem Grabstein verewigt hat. Aber jetzt ist erstmal genug mit Familienforschung, vielleicht ist der Herr ja einfach ein Nationalist.

Alles sehr aufregend, daheim schickte ich die Infos in die Familien-WhatsApp-Gruppe.

Aufs Abendessen freute ich mich sehr: Herr Kaltmamsell erfüllte meinen Wunsch nach Grie Soß (Petersilie darin und Kartoffeln daran Ernteanteil).

Gedeckter Tisch mit weißen Sets, darauf große Glasteller mit Grie Soß, je zwei halbierten weichen wachsweichen Eiern, kleinen gekochten Kartoffeln, dazwischen Gläser mit Weißwein

Dazu ein Wein, der erst kürzlich eingetroffen war: Seinerzeit im Green Beetle (das es leider nicht mehr gibt, man hat das Konzept von vegetarisch/veganem Fine Dining dort aufgegeben, sehr schade) hatte mir der Pouilly Fumé Elisa Domaine Jonathan Pabiot so gut geschmeckt, dass ich ihn eingemerkt hatte. Ja, schmeckte mir wieder ausgezeichnet mit seiner Geschmacksfülle, vor allem nach getrockneten Früchten wie Aprikose.

Sehr müde früh ins Bett zum Lesen.