Fotos

Journal Freitag, 5. September 2025 – #WMDEDGT

Samstag, 6. September 2025

Fünfter des Monats – Antwort auf das #WMDEDGT (Was machst du eigentlich den ganzen Tag?) von Frau Brüllen!

Donnerstagabend hatte ich mir endlich die Unterlagen der Wanderagentur für den ersten Teil meiner Oktoberfestflucht nach Südengland angesehen, befasst mich also endlich auch mit den B&Bs, die für mich gebucht worden sind. Und schon träumte ich davon, in Brighton anzukommen und erstmal auf Hotelsuche gehen zu müssen, mit sehr wenig Erfolg, weil alles ausgebucht war oder ich keine Ansprechperson fand.

Womit ich mich für diese Reise tatsächlich noch befassen muss: Wie und wo ich von London St. Pancras nach Winchester komme und wie ich das bezahle.

Aufstehen in letzter Nachtdunkelheit. Der Freitag würde noch so voller Arbeit stecken, dass sich kein rechtes #TGIF-Gefühl einstellte (das u.a. immer mit Vorfreude auf Alkohol am Abend einher geht).

Das Wetter war unwirtlich kühl, grau und regnerisch, in die Arbeit marschierte ich bei Regentröpfeln.

Statt meine frühe Ankunft für die Vorbereitung von Unterlagen zu nutzen, sah ich meinem Computer 45 Minuten bei Update-Versuchen und Neustarts zu, nochmaligen Update-Versuchen, weiteren Neustarts. Aber dann legte ich endlich los, bekam ordentlich was weg, hatte sogar Ideen (die von der guten Sorte: die nicht viel zusätzliche Arbeit verursachen).

Es regnete immer wieder heftig, dennoch zog es mich auf meinen Mittagscappuccino raus ins Westend für ein wenig Bewegung an der frischen Luft, ich ging halt unterm Regenschirm. Das Durchlüften bezahlte ich mit nassen Schuhen und teilnassen Socken – wie gut, dass ich ein paar neue Turnschuhe zum Wechseln und Einlaufen in der Arbeitstasche hatte.

Zu Mittag ein Obstfest: Die mehligen Aprikosen versenkte ich geschnippelt in Sojajoghurt, außerdem gab es einen saftigen Apfel, geschenkte Zwetschgen aus Kolleginnen-Garten (sehr gut), zwei Flachnektarinen, die deutlich besser schmeckten, als ihre Härte vermuten ließ. Spätsommer ist super!

Anstrengender Nachmittag, weil eine Tätigkeit, die eigentlich auch von Ungelernten ausgeführt werden könnte, den Einsatz einer technischen Plattform erfordert, für deren Bedienung man studiert haben sollte.

ABER! Langsam beruhigte sich das Wetter wie angekündigt. Nach Feierabend kam ich über Süßigkeiten- sowie Vollcorner-Einkäufe trocken nach Hause. Dort erstmal Yoga-Gymnastik – die core-Folge strengte mich mehr an als erwartet.

Mal wieder fühlte ich mich nach einer (nicht mal besonders heftigen) Arbeitswoche fix und alle – was mich wieder zum Nachdenken über Lebensarbeitszeit brachte. Derzeit plane ich, in sieben Jahren mit 65 in Rente zu gehen – zwei Jahre vor dem für meine Alterskohorte geltenden Rentenalter. Mein Vater ging mit 60 in Rente (zwei Jahre vor den damaligen 62, ermöglicht durch ein Programm seines Arbeitgebers). Er hatte allerdings in die Rentenversicherung eingezahlt, seit er mit 16 seine Lehre antrat. Obwohl ich davor bereits viele Jahre bis zum sehr niedrigen Lebenunterhalt Geld mit Arbeitstätigkeit verdient hatte, zahlte ich (mit Ausnahme von zwei Jahren Volontariat) erst ab 30 in die Rentenkasse ein – das allein verpflichtet laut meinem Gewissen zu längerer Erwerbstätigkeit. Schließlich war für mich schon immer (schon als Jugendliche) sehr viel klarer als für viele Zeitgenoss*innen: Wovon ich leben möchte, in der mir angenehmen Qualität, und was ich haben möchte, muss ich mir halt durch Erwerbstätigkeit verdienen. Mir diesen Lebensunterhalt als (dann hoffentlich noch) gesunde und fitte 65-Jährige von der Staatsgemeinschaft zahlen zu lassen (der größte Posten des deutschen Bundeshaushalts ist Jahr für Jahr der Zuschuss zur Rentenkasse), fühlt sich ein wenig schmarotzerisch an. Es ist kompliziert.

Jetzt aber erstmal Alkohol.

Ich schüttelte uns Whisky Sour, für Balkonsitzen war es allerdings viel zu kalt.

Zum Essen öffnete ich eine Flasche weißen Uhudler, Herr Kaltmamsell hatte sich ein Testpaket der Winzerei Mirth schicken lassen: Wir schmeckten sofort die Gemeinsamkeit mit dem roten Uhudler davor – das ist also der typische Geschmack.

Abendessen war ein Mais-Festival: Herr Kaltmamsell hatte die Begeisterung für das Mais-Gericht der Wiener Rosebar als Inspiration für Käse-gefüllte Arepas sowie Brei aus frischen Maiskörnern genommen.

Vor allem der Brei aus frischen Maiskörnern schmeckte mir ganz ausgezeichnet, die Arepas aber auch. (Der Wein passte nicht dazu – mir fällt auch nicht viel als Begleitung zu diesem Wein ein.) Nachtisch Schokolade, Abendunterhaltung zwei Folgen Mad Men – die zweite Staffel bewirkt nicht mehr die ungläubige Begeisterung, die das meisterliche Zeichnen dieser Welt und seines Personals in der ersten bei mir ausgelöst hatte.

Im Bett las ich noch ein wenig, beschienen von Fast-Vollmond an klarem Himmel durchs Schlafzimmerfenster.

§

Immer-schon-Bloggerin Creezy wird bald 60 und schaut zurück, was in diese konkreten sechs Jahrzehnte Leben in Berlin gepasst hat – sehr persönlich reflektiert:
“I’m Growing Old!”

§

Die Deutsche Hirnstiftung hat ihre Patienten-Leitlinie zu Migröne aktualisiert, auch für Laien verständlich, mit Kapiteln unter anderem zu Therapien und Prophylaxe inklusive Einordnung in die Evidenzlage (der blutdrucksenkende Wirkstoff Candesartan zum Beispiel, in dem ich die Ursache meiner relativen Migränefreiheit seit Beginn der Einnahme sehe, fällt unter “Medikamente mit geringerer Evidenzlage”):
“Leitlinie Therapie der Migräne für Patientinnen und Patienten”. (PDF)

Ich stolperte lediglich darüber, dass Migräne-Kopfschmerz definitorisch als “pulsierend-pochend” beschrieben wird: Das war meiner nie.

Journal Donnerstag, 4. September 2025 – Letzte Hitze

Freitag, 5. September 2025

Beim zweiten Aufwachen aus gutem Nachtschlaf ergab ein schneller Blick auf das Ziffernblatt des Weckers neben dem Bett: Kurz vor Weckerklingeln. Ich stand also auf. Doch als ich den tatsächlichen Wecker (Handy) ausstellen wollte, sah ich, dass es eine Stunde zu früh dafür war. Zurück ins Bett, aber jetzt konnte ich nur noch dösen.

Beim Aufstehen spürte ich in den Waden schmerzhaft die Krämpfe vom Schwimmen am Vortag – was soll der Scheiß? KÖRPER!
Apropos Körper: Seit über einem Jahr keine Migräne mehr gehabt, das finde ich sehr super. Auch wenn Migräne (die mit viel Leid verbunden war!) der einzige Zustand war, ich dem ich mein Bewusstsein außerhalb des sonstigen Dauer-Hamsterrads erlebte. Wie komme ich da nur ohne Migräne ran?

Marsch in die Arbeit ohne Jacke, es war sehr mild.

Emsiger Vormittag am Schreibtisch, ich fühlte mich nützlich.

Abschiedscappuccino (diesmal besonders gut) bei Nachbars: Jetzt ist das Guthaben auf der dortigen Bezahlkarte aufgebraucht, beim eigenen Arbeitgeber gibt es seit 1. September wieder eine Cafeteria.

Mittags stob ich raus zum Markt am Georg-Freundorfer-Platz, kaufte Äpfel (auch wenn es offensichtlich noch Lageräpfel waren) und überraschend angebotene Aprikosen vom Bodensee, außerdem Käse fürs u.a. Abendbrot. Für den Abend waren Gewitter angekündigt, aber jetzt stach die Sonne noch (“spitzig” nannte meine polnische Oma diese Art von Sonnenstrahlung).

Mittagessen also Apfel (eher trocken), Aprikosen (leider mehlig), Quark mit Joghurt.

Der Nachmittag zog sich ein wenig zäh, von draußen kam es so warm herein, dass ich das Fenster schloss. Nachdem ich doch noch einiges weggeschafft hatte, machte ich Feierabend und ging hinaus in etwas, was man durchaus noch Hitze nennen konnte. Von den angekündigten Gewittern keine Spur.

Vor Einkäufen im Drogeriemarkt nutzte ich erstmal einen Fotoautomaten, den ich im Forum Schwanthalerhöhe entdeckt hatte, für mein Langzeit-Automatenfoto-Projekt.

Hm, hm, die Farben sind nicht wirklich gut, das nächste Mal fahre ich wieder zu dem Automaten am Ostbahnhof.

Sonnenlichtspiel an der Lessingstraße (Medizinische Lesehalle).

Zu Hause Yoga-Gymnastik – uiuiui, meine Krampfwaden jaulten bei jedem downward facing dog, und die Hüften schmerzten auf ganz neue Art in der pigeon pose.

Donnerstag ist Ernteanteiltag ist Salattag: Ich verarbeitete Blattsalat, Mini-Gurke, einige gelbe Tomaten, Schnittknoblauch. Dazu Eier, danach Käse. Nachtrag: Jetzt blitzte es und donnerte, wenig später Wind und Regenrauschen.

Nachtisch Eiscreme Schwarzwälder Kirsch, Abendunterhaltung eine weitere Folge Mad Men.

§

Höhöhö, stellt euch nicht so an, ist doch nichts passiert?

“Italiens Frauen kämpfen gegen Sexismus im Netz”.

Mia moglie (Meine Frau) – einigermaßen harmlos klang der Name der italienischen Face­book-Gruppe, die immerhin knapp 32.000 Teilnehmer zählte. Doch die dort präsenten Männer tauschten sich keineswegs über Eheerfahrungen und -probleme aus. Stattdessen posteten sie reihenweise Fotos ihrer Frau, ihrer Freundin, ihrer Ex, mal in Unterwäsche, mal im Bikini, immer wieder auch nackt.

Die Scham muss die Seite wechseln.

§

Jemand, die sich beruflich damit auskennt, schreibt über
“Der Tod ist grosz”.

Journal Mittwoch, 3. September 2025 – Schwimm-Fail

Donnerstag, 4. September 2025

Guter Nachtschlaf, nur wenig vor Wecker aufgewacht.

Ich kam besonders früh los – was mir recht war: Ich hatte Pläne für einen besonders frühen Feierabend für eine Schwimmrunde nach der Arbeit im Dantebad.

Westend-Hinterhof

Im Büro kümmerte ich mich sofort um zwei belastende Angelegenheiten, die ich am Ende des Dienstags nicht hatte lösen können: Jetzt war ich erfolgreich. Die Erleichterung darüber gab mir angenehme Energie für die nächsten Aufgaben.

Das Wetter wurde immer sonniger und milder, zu meinem Mittagscappuccino im Westend ging ich fröhlich.

Mittagessen: Bananen, eine Feige, Muesli mit Joghurt – und Spannung, ob das in den drei Stunden bis Schwimmen weit genug durchrutschen würde.

Ich kam pünktlich los und nahm die U-Bahn. Das Wetter war einladend freundlich, mein Magen bereits wieder sportfreundlich leer. Doch leider bekam ich kein Schwimmvergnügen: Beim Start auf der überraschend rege beschwommenen Bahn fühlte ich mich ausgesprochen unfit und müde, die Meter zogen sich ewig. Und dann unterhielt mich mein Körper ab 1.500 Metern auch noch mit absurden Krämpfen in Füßen und Unterschenkeln. Ich verlegte mich aufs bewährte Ignorieren, fürs Kraulen braucht man die Beine eh fast nicht. Doch als beide Beine gleichzeitig krampften, bis in die rechte Hüfte, hielt ich nur noch zwei Bahnen durch und gab nach 2.800 Metern auf, übel gelaunt.

Zum Glück gab es eine weitere Abendverabredung, die diese Laune retten konnte: Ich würde mit Herrn Kaltmamsell im Schnitzelgarten essen. Daheim hängte ich nur schnell meine Schwimmsachen zum Trocknen auf, dann spazierten wir hinüber.

Jawohl: Heilsames Cordonbleu Gorgonzola (es blieb genügend übrig für Herrn Kaltmamsells Frühstück), heilsame Pommes, heilsamer Salat. Dazu gab’s ein alkoholfreies Weißbier, auch das ein Genuss.

Nachtisch zu Hause: Kekse und Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen. Lustige Körperlichkeiten: Mit Ohrstöpseln drin die Schultern kreisen, das Altersgerumpel der Gelenke bis in die Schädelknochen spüren.

§

Juna beschreibt, wie es gerade für sie ist, als Jüdin in Deutschland zu leben.
“Das Dazwischen”.

§

Eine neue Studie zu möglichen Nebenwirkungen der Corona-Impfung hat in Dänemark 1,5 Millionen Menschen untersucht. Sie zeigt kein erhöhtes Risiko für 29 mögliche Nebenwirkungen der Corona-Impfung. Die Impfgegner irrten.
“Safety of JN.1-Updated mRNA COVID-19 Vaccines”.

Journal Sonntag, 31. August 2025 – Sommermorgenlauf und Besuch aus Florida

Montag, 1. September 2025

Eine Nacht mit geschlossenem Fenster: Menschenlärm im Park und auf der Straße vor meinem Schlafzimmer hätte mich sonst auch mit Ohrenstöpseln wach gehalten.

Weckerwecken: Um bei den Plänen des Tages zu meiner ersehnten Laufrunde zu kommen, musste ich den Morgen durchgetaktet nutzen – der herrlich wolkenlos sonnig begann.

Es war noch ausgesprochen frisch, als ich um acht das Haus verließ, aber allein schon die Sommerfarben wärmten mich. Ich lief gut und leicht, nur mein Bauch schmerzte immer wieder: Ich war sehr froh um das schicke Klohäusl am Marienklausensteg.

Immer wieder verdächtig bunte Flecken in den Laubbäumen und -büschen: Es ist Spätsommer, der Herbst rückt uns auf die Pelle.

Daheim zackige Körperpflege, kurz vor elf saß ich in Sommerkleid und Sandalen im Zug nach Augsburg. Dort trafen wir bei den lieben Schwiegers nämlich auf Besuch: Die befreundete Verwandtschaft aus Florida beehrt Europa wie in so manchem August (wenn nämlich Flaute/Pause ist im eigenen Catering-Unternehmen), ich freute mich sehr über die Möglichkeit für ein Treffen in bei Augsburg.

Da die beiden Herren am Vortag in der Augsburger Innenstadt vergeblich nach einem Weißwurstfrühstück gesucht hatten, boten ihnen die Gastgeber eines.

Auch ich genoss es: Ich mag Weißwürscht eigentlich, es ergeben sich nur nie welche. Außerdem auf der Wunschliste des Besuchs: deutsche Torte. Dafür fuhren wir nach Königsbrunn ins Café Müller, eine Legende.

Hier bekam ich Flockentorte mit Preiselbeeren – selten im Repertoire von Konditoreien, und diese war wirklich ganz besonders gut. Der Nachmittag verging schnell über Austausch von Erinnerungen und Berichten aus Trump-USA: Trotz Beteuerungen, man versuche positiv zu bleiben und es werde schon wieder besser werden, war allen die Dramatik einer weiteren Großmacht auf dem Weg in die Autokratie klar.

Zurück nach München fuhren wir nicht allzu spät: Ich wollte vor dem ersten Arbeitstag meine Arbeits-E-Mail checken, in der Hoffnung auf ruhigeren Nachtschlaf. Auf unserem milden, sonnigen Balkon loggte ich mich also ein – und mühte mich arg mit der Fernversion von Outlook, weil unglaublich unübersichtlich. Aber ich konnte mich schonmal auf einen Querschläger am Montag einstellen.

Abendbrothunger hatte ich auch: Herr Kaltmamsell nutzte den Linsenrest vom Vorabend für ein Spaghettigericht mit frischen Tomaten. Nachtisch Zwetschgenkuchen und Schokolade.

Im Bett neue Lektüre: Das vorgemerkte Ein anderes Leben von Caroline Peters stand in der Münchner Stadtbibliothek bereit. Ich war sofort drin, die Schauspielerin Peters kann so schreiben, dass ich sie verstehe, zum Beispiel:

Beide Schwestern waren plötzlich wütend auf mich. Mein Gesicht war anscheinend mal wieder in Großbuchstaben unterwegs gewesen.

Journal Freitag, 29. August 2025 – Unwillige Heimkehr nach München

Samstag, 30. August 2025

Schon am Vorabend spürte ich heftigen Abschiedsschmerz, ich wollte wirklich nicht weg aus Wien. Zum einen wegen heftiger Wienverliebtheit. Zum anderen war es SO großartig gewesen, sechs Tage voller Input zu bekommen: Anblicke, Wetter, Wind, Menschen, Gespräche, Informationen, Zusammenhänge – Verarbeitungsfutter für viele Wochen. Das mit der Erholung und Entspannung durch einfaches Blödschaun muss ich woanders lernen, meine Aufmerksamkeit springt einfach immer auf Spannendes an.

Gestern war der Wecker auf früh gestellt, unser Zug fuhr um halb neun vom Wiener Hauptbahnhof ab. Wir verließen die Ferienwohnung rechtzeitig für einen gemütlichen Morgenkaffee im Bahnhof, rollkofferten zur U-Bahn in überraschend warmer Luft: Schon vor acht brauchte es keine Jacke.

Pünktliche Abfahrt, ich machte mich an den Blogpost über vorgestern (in meist stabilem WLAN). Vor uns saß eine Vierergruppe junger Spanierinnen, die viel Spaß miteinander hatten – ich hätte mich mehr mitgefreut, wenn sich die beiden mit Rückenlehnen zu mir beim Lachen nicht immer in ihre Sessel geworfen hätten.

Vorm Fenster verabschiedete sich bald der Sommer.

Auf der Fahrt sahen wir aber auch Sonne und blauen Himmel. Außerdem große Vogel-Show: Auf einer Wiese vier Störche, auf einer anderen mindestens ein halbes Dutzend Silberreiher, in der Luft Falken, Bussarde, Milane.

Beim Ausstieg in München war es wärmer als erwartet, und wir kamen trocken heim.

Kurze Einkaufsrunde in München und noch ein Punkt auf der Liste #Wienliebe: In der Wiener Innensstadt gibt’s schon auch Ladenleerstand. Aber dort leben nicht in 80 Prozent der Türbuchten dieser Läden Obdachlose – die Stadt scheint sich besser um sie zu kümmern.

Frühstück um halb drei: Körnersemmeln mit Butter/Tomate, Butter/Hagebuttenmarmelade, außerdem Pfirsichrettungsessen. Mit der jüngsten Crowdfarming-Bestellung einer Kiste Flachpfirsiche hatten wir nämlich Pech: Erst wurde der Liefertermin um vier Wochen in unseren Urlaub verschoben, zum Glück war meine Mutter da. Doch dann stellten sich die Früchte bei Ankunft als hart, unreif und angeschimmelt heraus. Ich bat meine Mutter um Lagerung im Kühlschrank, mal sehen, wie viel davon wir essen können.

Gleich danach eine Backrunde. Wenn ich Croco schon dazu terrorisiert hatte, das beschwärmte Zwetschgenkuchen-Rezept ihrer Mutter zu bloggen, musste ich es natürlich umgehend ausprobieren:
Zwetschgenkuchen mit Marzipan nach dem Rezept von Mama Croco.

Ich hatte weniger Zwetschgen benötigt (mit ca. 1,2 Kilo war die Form voll), der Kuchen duftete köstlich.

Lesen auf dem Balkon, dessen Bepflanzung meine Mutter verschönert hatten. Dann endlich wieder Yoga, ich startete das 30-Tage-Programm “Move” von Adriene.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell Shakshuka mit Knoblauch von der spanischen Familie. Dazu öffneten wir die Flasche abenteuerlichen Uhudler aus Wien:

Schmeckt uns beiden! Ein trockener Wein, und die spezielle Note, vor der man uns gewarnt hatte, ist durchaus zugänglich. Da hatten wir schon schwerer vermittelbares im Glas. Als Erdbeer würde ich den Geschmack allerdings nicht beschreiben. Jetzt würden wir gerne weitere Uhudlers probieren, um Typisches von Speziellem unterscheiden zu können. Inzwischen weiß ich auch aus Kommentaren im Internet, dass es sowohl Uhudler Wermut gibt (die verlinkte Website erzählt die besondere Geschichte der Rebsorte) als auch Uhudler Frizzante.

Nachtisch Zwetschgenkuchen (der beim Abkühlen viel Wasser gezogen hatte und instabil geworden war, lag wahrscheinlich an den sehr reifen Früchten), schmeckte gut. Dann Schokolade aus Wien.

Abendunterhaltung zwei Folgen Mad Men.

§

Bald wird die liberale Synagoge in der Münchner Reichenbachstraße nach aufwändiger Restaurierung wiedereröffnet. In der taz beschreibt Dominik Baur ausführlich den Weg dorthin und die eng mit München verbundene Geschichte des Bauwerks sowie der Menschen hinter der Restaurierung:
“Licht im Hinterhof”.

§

Zum Zeitunglesen kam ich in dieser Urlaubswoche gar nicht. Doch der Mastodon-Kanal des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit wies auf einen Artikel im gestrigen SZ-Magazin hin, der mich sehr interessierte (€):
“Das dunkle Erbe der Zwangsarbeiter”.

Millionen Menschen wurden im Zweiten Weltkrieg zur Zwangsarbeit aus ganz Europa nach Deutschland verschleppt. Ihre Geschichten waren lange vergessen, dabei hat sich ihr Schicksal tief eingegraben: ins Land und in das Leben der nächsten Generation. Eine Spurensuche.

(Ich behielt beim Lesen halbwegs die Contenance. Den Boden unter den Füßen zog mir dann allerdings der Titel des Projekts “Trotzdem da” weg: Meine Mutter ist als Kind einer Zwangsarbeiterin aus der verbotenen Beziehung zu einem Zwangsarbeiter nur deshalb trotzdem da, weil der Überlieferung nach eine Einheimische sie als ihr Kind ausgab; es gibt ein Foto, von dem meine Mutter vermutet, dass es diese “Pflegemutter” zeigt.)

Journal Donnerstag, 28. August 2025 – Wien 7 mit restlichem Wien Museum, WürstelWurstelprater, Zentralfriedhof

Freitag, 29. August 2025

Ein wenig unruhiger Schlaf, der Alkohol. Wir standen auf zu einem echten Hochsommertag, der nicht nur sonnig war, sondern auch bis zum frühen Nachmittag mit über 30 Grad richtig heiß werden sollte – zwar wirklich nicht meine liebste Temperatur, aber da ich wusste, dass es in München zur gleichen Zeit 19 Grad hatte und regnete, wir am Freitag sehr wahrscheinlich ins Herbsteln heimfahren würden, sog ich alles Sommerliche an diesem Tag auf, als Vorrat bis nächstes Jahr.

Vielstündiges Bloggen (die VG-Wort-Ausschüttung bringt mich nicht mal in Sichtweite von Mindestlohn), dann starteten wir den eigentlichen Urlaubstag. Plan war ein Fertiggucken des Wien Museums: aus Ordentlichkeitsgefühl, aus Interesse an der Geschichte Wiens von 1900 bis heute – und weil der Eintritt nichts kostet.

Wieder spazierten wir zu Fuß hin und erlebten unterwegs Wien-Dinge.

Rustensteg über die Gleise zum Westbahnhof.

Herr Kaltmamsell führte zum Frühstück einen kleinen Punschkrapferltest durch, allerdings nur mit zwei Exemplaren (Josef Schrott, Aida).

Unseren Weg legten wir diesmal über den Naschmarkt, um wenigstens durchgegangen zu sein: Tatsächlich ohne samstäglichen Bauernmarkt so wenig attraktiv wie inzwischen bekannt.

Der empfohlene Urbanek sah aber wirklich einladend aus – nehmen wir uns beim nächsten Wien-Urlaub vor.

Das Wien Museum starteten wir auch diesmal mit Ausblick von der Terrasse und Mittagscappuccino, dann gab’s viel Spannendes zu Wien im 20. und 21. Jahrhundert.

Auch dieser Teil der Dauerausstellung gefiel mir sehr gut: Stadtgeschichte wurde in Verbindung mit Nationalgeschichte und Weltgeschichte gesetzt, hervorragende Quellen illustrierten Entscheidungen, Auswirkungen, Verlauf. Methodisch besonders interessant fand ich den Raum zur Gegenwart: Hier gab es Bildschirme, auf denen Wiener Fachleute Entwicklungen wie EU-Osterweiterung, Einwanderung, Klimawandel in Wien erklärten, außerdem standen auf Schienen an der Wand herausnehmbare Täfelchen mit Fotos, deren Rückseiten Schlaglichter auf Themen wie Wohnsituation oder sich verändernen Arbeitsmarkt warfen: Hier kamen Wienerinnen und Wiener zu Wort.

Es ging auf halb drei zu, wir setzten uns wieder in den Park für mein Frühstück: Joghurt und Zwetschgen. Selbst im Schatten war es jetzt heiß, der deutliche Wind brachte mit seiner Wärme kaum Kühlung.

Abends waren wir verabredet, aber bis dahin hatten wir noch Zeit, mal im Prater vorbeizuschauen: Wir versprachen uns nicht viel davon, wollten ihn aber mal gesehen haben. Und um möglichst viel Wien mitzunehmen, gingen wir zu Fuß hin.

Badeschiff auf dem Donaukanal.

Der WürstelpraterWurstelprater war durchaus besucht, er klimperte und dudelte, in der Soundkulisse immer wieder die Juchzer von Menschen in Fahrgeschäften.

Herr Kaltmamsell lud mich auf eine Riesenradfahrt ein.

Unsere Verabredung mit zwei vertrauten Wienern war am Zentralfriedhof, dorthin brachten uns die angenehm verlässlichen Wiener Öffis (Regionalbahn, U-Bahn, Bim). Große Wiedersehensfreude, es war viel Herzens und Küssens. Die beiden zeigten uns einen Abschnitt des jüdischen Friedhofs (Grüße an die Torbergs), ich konnte einem der beiden, Experte für zeitgenössische Stadtplanung Wiens, manche Frage stellen, die in den Tagen zuvor aufgekommen war.

Besuch auch bei diesem Bau der Familie Ephrussi. Wir spazierten zum Bereich mit den Ehrengräbern.

Dieses von Hedy Lamarr gefiel mir (hinter mir die Peinlichkeit des Grabes von Udo Jürgens).

Die eigentliche Attraktion war allerdings das aufziehende Friedhofsfest (Open-Air-Konzert Nachklang), das bereits aufgebaut war und dessen Sound-Probe von einer beeindruckend großen Bühne weite Teile des Friedhofs mit Austro-Pop aus verschiedenen Epochen beschallte.

Mir fiel ein, dass auf dem lang nicht mehr betriebenen Alten Südfriedhof in München selbst Picknicks aus Gründen der Pietät untersagt sind, Wien hat dafür offensichtlich eine völlig andere Definition.

Eine weitere Überraschung: Hamster, und nicht nur einer (genauer: Feldhamster), unglaublich niedlich.

Zweiter Teil der Verabredung: Die Wiener hatten einen Tisch im Gasthaus Stern reserviert, dorthin brachte uns die Bim.

Im Innenhof eines alten Wohnhauses saßen wir in sehr warmer Luft und aßen ausgezeichnet.

Diese Vorspeise hatte als “Alpencalamari fritti” auf der Karte gestanden, und sie meinten diese Servierform von Kalbskutteln genau so.

Als Hauptspeise bekam ich zu meinem Gemischten Satz (diesmal einer vom Weingut Kroiss und eher leichter) Kärntner Kasnudeln, wunderbar. (Vorsatz aber für den nächsten Besuch dort: Wild, der Wirt erlegt es selbst.) Als Nachtisch bestellte ich eine Cremeschnitte – hatte mir eigentlich etwas anderes vorgestellt:

Doch dieser saftige Blätterteig mit Sahne und etwas Vanillecreme gefiel mir sehr gut.

Das eigentliche Unterhaltungsprogramm aber die Gespräche mit den beiden Herren. Wir konnten sie auch nach dem Essen fortsetzen, in der U3 zurück in die Innenstadt saßen wir fast die gesamte Strecke zusammen.

Als Letztes vor dem Zu-Bett-Gehen erreichte mich die Nachricht vom Tod einer Mitabiturientin: Mit ihr hatte ich alle 13 Jahre meines Schullebens verbracht, sie kam aus demselben Stadtviertel Ingolstadts. Auch wenn wir nie eng befreundet waren, kannte ich ihre Eltern, deren Wohnung mit Porzellanfigürchen, deren Fragilität mit durchbrochenen Ballettröckchen mich sehr faszinierte, ihren Wellensittich. Auch wenn ihr Tod nach vieljähriger, brutaler Krebserkrankung absehbar war, machte mich die Nachricht traurig.

Journal Mittwoch, 27. August 2025 – Wien 6 mit Mariahilfer, Wien Museum und Meierei

Donnerstag, 28. August 2025

Es hat sich herausgestellt, dass ich diesen Urlaub keineswegs nur mit Herrn Kaltmamsell verbringe: Entzückenderweise begleiten mich Online-Kontakte – von denen ich in Wien unerwartet viele habe. Auf unserem Spaziergang am Sonntag sprach mich eine Blogleserin an, die hier wohnt, was mich sehr freute. Dann schrieb ein Freund, den ich vor 20 Jahren übers Bloggen kennenlernte, dass seine mittlerweile verstorbene Mutter um die Ecke unserer Ferienwohnung wohnte, und erzählte Erinnerungen an Cafés und Läden. Wenn ich auf instagram oder Mastodon Fotos von unseren Erlebnissen in Wien poste, melden sich einheimische Kontakte mit Grüßen, Zusatzinfos und Tipps. Und gestern schrieb mir ein Kontakt aus einer lange zurückliegenden Vergangenheit, als ich noch den Traum von einem ganz anderen Lebensweg verfolgte, und die ebenfalls mein Blog liest. Das alles zusätzlich zu meinen Wien-Menschen, die ich während der Urlaubsplanung bereits für ein Treffen angeschrieben hatte (eines kommt am heutigen Donnerstagabend zustande). Ich fühle mich umgeben von Internet-Flausch, verbringe so einen Urlaub in angenehmer Gesellschaft.

Sehen Sie das bitte als anekdotischen Beleg: Tiktok und Influencer sind nicht das einzige Internet, einige Dutzend Online-Kontakte können das Leben viel mehr bereichern als Hundertausende Follower. (Auch wenn man damit nie Reichtümer anhäufen wird.)

§

Gestern erwachte ich nach sehr gutem Nachtschlaf, der auch noch lang dauerte – echter Urlaubsgenuss. Zentrale Programmpunkte des Tages: Wien Museum, Abendessen in der Meierei am Stadtpark.

Ein weiterer Sommertag, ich nutzte nochmal Sommerkleidung.

Vor das Programm legten wir Kulturerkundung: Wie sieht das Angebot des Discounters Hofer aus, also der lokalen Version des deutschen Aldi? Wir besichtigten die Filiale ums Eck, auch wenn uns bewusst war, dass wir für einen gründlichen Vergleich das Aldi-Sortiment viel zu wenig kennen. Stellte sich dennoch als interessant heraus, es kostete ein wenig Disziplin, (fast) nur Proviant einzukaufen.

Als Zusatzprogrammpunkt erwies sich auch der Fußweg zum Wien Museum über die Mariahilferstraße: So viel zu sehen!

Zum Beispiel der Blick Richtung Westbahnhof.

Zum Beispiel in der Rosinagasse ein Monsterchen, wie ich es aus München kenne: Wien-Besuch des Künstlers / der Künstlerin – oder sprüht in München gar ein*e Wiener*in? Ergänzung von Herrn Kaltmamsell: Vielleicht war auch das Auto in München und holte sich dort das Monsterchen.

Die Mariahilferstraße westlich des Rings wurde offensichtlich gerade komplett umgebaut und damit auf Öffis, Radl- und Fußgängerverkehr ausgerichtet – Dutzende ermordete Parkplätze!

Östlich des Rings ist sie wohl schon seit einer Weile fast Fußgängerzone, ich erinnere mich aber noch gut an meinen letzten Besuch, als hier Autoverkehr dominierte.

Herr Kaltmamsell blieb an einem der vielen Imbiss-Läden hängen: Er hatte im Angebot eines koreanisch markierten Corn Dogs entdeckt, die er schon lange aus der Literatur kannte – Gelegenheit eines Tests!

Als Füllung wählte er Käse. Abschließendes Urteil: “Nicht schlecht. Nicht sehr interessant.”

Wehmütige Gedanken an die verstorbene Bloggerin Kelef, mit der wir uns bei unserem letzten Wien-Besuch im Café Ritter getroffen hatten.

Fotografieren in Wien wie Buddenbohm in Hamburg.

Wiener Morbidität in ungeahnter Form.

Sensationelles Sortiment an Bürsten und altmodischer Kosmetik.

Wiener Megaprotz: Karlskirche.

Unser Ziel: Das Wien Museum, also das Wiener Stadtmuseum. Oben sieht man die Terrasse, auf die wir als Erstes stiegen.

Mittagscappuccino mit Aussicht.

Dann nahmen wir uns systematisch die drei Geschoße des Stadtmuseums vor, in chronologischer Reihenfolge.

Diese Projektion fasste die Entwicklung Wiens von erdgeschichtlichen Anfängen bis heute so hervorragend zusammen, dass ich das Gefühl eines Überblicks bekam.

Sehr gute Aufbereitung anhand von Kapiteln und Beispielen, immer wieder gelb markiert Bezüge zur Gegenwart, oft archäologische Hintergründe. Besonders gut gefiel mir das typisch zeitgenössische Hinterfragen bisheriger Narrative und Aufbereitungen, am deutlichsten dargestellt mit den Vitrinen voller angeblicher Beute aus der zweiten Türkenbelagerung 1683: Praktisch nichts davon kann auf die Zeit datiert werden, es diente anderen Zwecken als wissenschaftlichen.

Außerdem auffallend: 1. Wiens Geschichte ist natürlich eng mit der Österreichs verbunden / 2. die Revolution von 1848 spielt hier eine deutlich größere Rolle als z.B. in Frankfurt oder München. Mich machte die wirklich gute Gesamtpräsentation und Aufbereitung sehr gespannt darauf, wie das Münchner Stadtmuseum sich nach Umbau und Neueinrichtung (frühestens 2031) zeigen wird.

Leider war meine Aufmerksamkeit nach zwei der drei Ebenen erschöpft und reichte nur bis 1900, außerdem musste ich etwas essen. Durch den 3. Stock mit Infos und Exponaten nach 1900 marschierten wir lediglich mit kurzen Blicken links und rechts, selbst im beeindruckend ausgestatteten Museumsshop sah ich nur nach Postkarten.

Frühstück nach halb vier auf einer sonnig-warmen Bank im Resselpark: Brot, Zwetschgen.

Eine U-Bahn brachte uns in die Ferienwohnung, dort Lesen und Ausruhen, bis wir uns fürs Abendessen fein machten: Seit Jahren lese ich von der Meierei im Steirereck des Stadtparks, jetzt konnte ich sie endlich ausprobieren.

In dem wunderbaren Sommerabend waren viele Leute im Park unterwegs. Links neben dem Wiental-Kanal das Gebäude, in dem wir mit Blick auf den Park zu Abend aßen.

Wir nahmen einmal alles (also das 6-Gang-Menü) mit Weinbegleitung, entschieden uns bei der “oder”-Auswahl für dasselbe, um uns darüber austauschen zu können.

Start war eine Scheibe Ochsenherz-Tomate mit Buchweizen, Schaffrischkäse und Basilikum-Öl – großartig, blieb bis zum Schluss (neben der Käse-Auswahl) mein Lieblingsgang. Dazu ein überraschender (weil bitterer) Grüner Veltliner “Projekt Granit” von Weingut Esterhazy aus dem Burgenland.

Die Lachsforelle mit Marille, Salzzitrone und Pak Choy setzte sich nicht recht gegen den Essig der Sauce durch, passte aber besonders gut zu meinem Wein-Favoriten des Abends: Gelber Muskateller vom Nikolaihof aus der Wachau.

Der Süßwasserfisch wurde mit einer sehr kräftigen Consommé aufgegossen, ich genoss Kraft und Fisch. Interessant dazu der Rotgipfler “Mandelhöh” von Alphart am Mühlbach aus Traiskirchen.

Hauptgericht war wundervoll zart gebratenes Reh mit Navetten, Nektarinen, Mangold und Olivenkraut – ein schön stimmiger Teller. Im Glas ein 2015 Rioja “Viña Cubillo” Crianza, Lopez de Heredia – mei, ein Rioja halt. Irgendwann bitte ich (mit Ansage weit vorher natürlich) mal beim Fine Dining um eine Weinbegleitung rein aus Rotweinen: Meist bekomme ich in Menüs nur einmal einen, dabei würde ich gerne mehr kennenlernen.

Knaller 2: der Käsegang – wenn man schon mal in einer Meierei ist. Hervorragenderweise hatte man uns nicht je einen Teller mit vier Sorten zusammengestellt, sondern zusammen einen mit acht – mit Beschilderung! Wir kosteten zusammen mit ebenso spannenden Broten, dazu gab es Portwein.

Der Abschluss: Zwetschgenfleck mit Erdmandelpraliné-Eis und frischen Zwetschgen – der Fleck mit sensationell fluffig-warmem Hefeteig. Dazu ein aufregender Sekt: Reserve Rosé Brut von Zuschmann-Schöfmann aus Martinsdorf.

Ein schöner Abend mit wundervollem Blick.

Eine U-Bahn schaukelte uns sehr satt und zum Glück nicht unangenehm betrunken zurück in den 15. Bezirk.