Journal Sonntag, 14. September 2025 – Letzter Regenlauf vor Urlaub
Montag, 15. September 2025Nach guter Nacht vom 7-Uhr-Läuten des Kirchturms St. Matthäus aufgewacht, seine Glockentöne begleitet von Regenrauschen.
Nach einer Weile hörte der Regen auf.
Nach dem Bloggen bat ich Herrn Kaltmamsell um Unterstützung bei einer weiteren Vorbereitung meiner South-Downs-Wanderung: Karten-App der Wander-Agentur auf dem Handy installieren (erst jetzt, weil zeitlich begrenzte kostenlose Test-Anwendung), inklusive Back-up mit einem weiteren GPS-Track. Die Agentur hatte in den Unterlagen eine Anleitung zur Karten-App geschickt, doch es würde wie immer Komplikationen geben – und ich erhoffte mir von Herrn Kaltmamsell nicht nur fachlichen Beistand, sondern auch die Sicherheit, dass nicht einfach ich mich blöd anstellte.
So war es dann auch: Das Anlegen eines Kontos und der Download der Wanderroute erforderten einiges unangekündigtes Rumgeklicke und boten Anwender-feindliche Überraschungen. Aber zu zweit schaffte ich es, bekam auch in meiner gewohnten Karten-App das Doppel der Route.
Wie schon vor einem Jahr bei der Mallorca-Reise gestaltet sich die Reisevorbereitung so aufregend, dass ich die eigentliche Wanderung als Erleichterung und Entspannung vor Augen habe (wobei: FÜNFUNDDREISSIG KILOMETER!).
Letzter Isarlauf vor Urlaub: Ich nahm eine U-Bahn nach Thalkirchen.
Genug Zeit für ein U-Bahn-Spiegelselfie.
Die um den Bauch gewickelte leichte Regenjacke brauchte ich bald: Als trockener Abschnitt wurden mir lediglich die ersten 25 Minuten geschenkt; dann setzte Regen ein und blieb in unterschiedlichen Stärken bis zum Ende meiner Runde. Ein weiterer Eintrag in der langen Liste meiner Regenläufe 2025. Weil es nicht kalt war, litt ich nicht darunter – na gut, gegen Ende war mir schon sehr bewusst, wie viel mehr Spaß das Laufen (Körper gestern 1A, praktisch keine Beschwerden) (Kreuz ist halt immer) ohne Regen und nasse Kleidung bereiten würde.
Zwischen Waldwirtschaft und Pullach (im Bild) pritschelte es ganz schön, und das auch noch in der unangenehmsten Form: inlusive Windböen.
Nasse Heimkehr, die eingeweichte Haut der Füße nutzte ich gleich mal für Fußpflege: Nägel und Hornhaut wurden wanderfreundlich gekürzt, geschliffen, gefeilt. Den restlichen Körper wärmte ich in einem Vollbad und säuberte ihn darin. (Meine aufgescheuerten Achillessehnen werden doch bis in einer Woche, also bis Wanderstart heilen? Oder? ODER?)
Frühstück um zwei: Eine dicke Scheibe Brot mit Butter und Zuckerrübensirup, außerdem Mango mit Joghurt.
Ausführliches Telefonat mit meinem Bruder: Ich lernte unter anderem übers Kajakfahren (wie niedlich eingetuppert in ihre Kajaks die Leute auf den Fotos vom Kurs aussehen, die er mir gleich danach schickte!), über Berlin, über Basketball.
Sonntagstüchtigkeit: Bügeln, die Sommerkleidung ist jetzt bereit für ihren Einsatz 2026 (schnüff).
Kurzer Sonnengenuss auf dem Balkon.
Yoga-Gymnastik gestern zackig, und dann auch noch mit Balance – es war viel Wackelns.
Zum Nachtmahl zauberte Herr Kaltmamsell aus den kleinen Ernteanteil-Zucchini ein köstliches Pasta-Gericht (geraspelt mit viel Butter und Spaghetti, der Ernteanteil-Oregano passte gut). Nachtisch viel Schokolade. Abendunterhaltung Mad Men.
An diesem Wochenende habe ich alles erledigt, was ich mir vorgenommen hatte – ein ordentliches Gefühl. Auch mal festhalten!
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Berit Glanz ordnet in einem Essay den Aktivismus des ermordeten Rechtsextremen Charlie Kirk in größeren Online-Zusammenhang ein und beschreibt eine unheilvolle Parallel-Welt.
Diese Internet- und Memekultur mit ihren vielen Symbolen um und nach der Tat müssen die Ermittlungen (und die Berichterstattung) dekodieren und auf dem Schirm behalten:
“Brainrot Morde oder wie man einen Abgrund überwindet”.