Journal Donnerstag, 25. August 2022 – Westend-Markt
Freitag, 26. August 2022 um 6:29Da schau her: Auch eine Vier-Tage-Woche kann sich ganz schön ziehen. Andererseits hatte ich seit einem Jahr keinen Erholungsurlaub mehr.
Auf dem Weg in die Arbeit (durch milde Spätsommersonne, keine Jacke nötig): Auf der Theresienwiese sind die ersten Laster mit Fahrgeschäften fürs Oktoberfest eingetroffen. Und am Anfang der Gollierstraße sah ich eine riesige hellbraune Spinne (unflauschig, langer Körper) ein Haus entlang flitzen.
Im Büro machte ich mir nach Langem mal wieder eine Kanne Jasmin-Grüntee – ich hatte schon vergessen, wie gerne ich den mag.
Die Arbeit bot wieder Spannung and Abwechslung, ich sehe mit tiefer Dankbarkeit auf die Liste von Dingen, für die ich nicht verantwortlich bin.
Mittags spazierte ich zum Westend-Markt auf dem Georg-Freundorfer-Platz (ob der Platz von den Hiesigen so genannt wird? habe ich zumindest noch nie gehört). Immer donnerstags und nur aus wenigen Ständen bestehend, doch ich hoffte auf ein paar heimische Frühäpfel. Der tägliche Münstermarkt in Freiburg bereitet mir schwere Sehnsuchtsschmerzen; der Münchner Viktualienmarkt ist halt kein Vergleich, da man auf ihm die wenigen Stände mit Eigenanbau suchen muss und auch an denen Fantasiepreise zahlt, die etwa 100 Prozent über denen in Freiburg liegen (nein, ich vergleiche nicht mit Supermarktpreisen). Gestern bekam ich am einzigen Stand mit Eigenanbau tatsächlich neue Äpfel, schaute gleich auch beim Käsestand vorbei.
Mittagessen: Birchermuesli mit Sojajoghurt, Flachpfirsiche (hart), Aprikosen (mehlig). Nach Feierabend steuerte ich also nochmal einen Obstladen an, um Pfirsiche und Nektarinen zu kaufen, in der Hoffnung, dass die besser waren.
Zu Hause eine sehr ruhige Runde Yoga, aber Adriene wies darin darauf hin, dass es bestimmte Menschen besonders viel Überwindung kostet, Übungen in stillness zu turnen.
Abendessen: Frisch geholter Kopfsalat aus Ernteanteil, Tomate, Gurke, das Ganze in Joghurt-Schnittlauch-Dressing und mit harten Eiern. Dann Käse vom Markt sowie geschenkte Salami mit Brot. Nachtisch Schokolade.
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< yoga >Deep breath innnnnnnnn, loooooong breath out< / yoga > Winnetou also und rassistische Stereotype.
Es wäre niemandem zu verdenken, wenn er genervt abwinken und einer durch und durch erwartbaren Diskussion aus dem Weg gehen würde.
Schreibt Johannes Franzen auf 54books. Ertappt.
Allerdings verdeckt die langweilige Debatte über die angeblich bedrohte Kunstfreiheit oft auch faszinierende Rezeptionsphänomene und kulturelle Aushandlungsprozesse. In diesem Fall lässt sich im Aufschrei über ein angebliches Winnetou-Verbot eine tiefempfundene Verlustangst beobachten, die Erkenntnisse über das Verhältnis von Jugendliteratur, kultureller Sozialisation und einer Utopie politischer Unschuld bereithält.
Also nahm ich mich zusammen und las seinen Artikel:
“Verlorene Unschuld – Über Wut und Winnetou”.
Den herrlichen Begriff “Trotzrezeption” nehme ich in meinen Alltag mit.
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Ein weiteres viel zu wenig beachtetes Thema: Sport-/Bewegungstipps für Menschen, die (aus welchem Grund auch immer!) von Stufe Garnichts aus anfangen, die schon von Anfänger-Kursen überfordert und sofort entmutigt werden. Und nein: Das sieht man Menschen nicht an.
Gestern lernte ich den instagram-Kanal “The balanced method” kennen: Justine gibt Tipps für einen echten Einstieg in Kraftübungen und Cardio.
via @fliggerit
Von Yogalehrerin @misscaro habe ich den Tipp Accessible Yoga mit Jivana Heyman. Auch er zeigt Yoga-Alternativen für Vor-Anfänger*innen auf instagram, hier zum Beispiel eine Alternative zur Krähen-Asana, die auf einem Stuhl sitzend denselben Effekt hat (inklusive einem Semi-Rant über elitäres, ausschließendes Yoga). Das hier werde ich mal ausprobieren:
https://youtu.be/tg-7gAMRulg
Kennt jemand ein deutschsprachiges Angebot?