Journal Montag, 30. August 2021 – Berlin 1: Anreise
Dienstag, 31. August 2021 um 7:31Aufgewacht zu ausgesprochen energischem Regen.
Morgenkaffee, Fertigbloggen, Kofferpacken, für die Reise gleich mal die Ersatzschuhe angezogen (eigentlich einzupacken für den Fall, dass die Hauptschuhe auch über Nacht nicht trocknen), denn die würden sicher nass werden. Kurz vor Aufbruch griff ich noch in die Winterschublade und zog einen Schal heraus, um den ich schnell dankbar war. Unterm Regenschirm zum Bahnhof gerollkoffert.
Ereignislose Zugfahrt nach Berlin Hauptbahnhof in den traumhaften viereinhalb Stunden, die einen Flug zu wirklich keiner erstrebenswerten Alternative machen (mit Schnäppchenticket 1. Klasse), Unterwegs-Snack ein Eiweißriegel. Die Rückfahrt wird deutlich anstrengender: Den gebuchten direkten Zug gibt es ohnehin nicht mehr, und es sind Streiks angekündigt.
Ich las Megan Abbott, Dare me aus – na ja: Leider fand ich die Geschichte um tödliche Intrigen in einem Cheerleader-Team überspannt, künstlich dramatisiert erzählt und nicht glaubwürdig.
In Berlin regnete es deutlich weniger, ich brauchte nur einen Teil der Strecke zum Hotel einen Schirm. Was mir gleich mal positiv auffiel: Die Radwege mit physischer Abgrenzung zum Autoverkehr auf der Invalidenstraße.
Wir checkten im Hotel Oderberger ein, auf das ich mich schon lange freute (ja, man wollte unsere Impf-Zertifikate sehen), und bezogen unser Maisonette-Zimmer. Ich buchte Tickets für die Gemäldegalerie und verabredete uns für Dienstagabend nach der Vorstellung im Friedrichsstadtpalast (schöne Frauen mit endlosen Beinen und Federpuscheln auf dem Kopf!).
Bis zur Abendessensreservierung war noch Zeit für Blödschaun und eine Folge Queer as Folk, das in der arte-Mediathek (im Original!) angeboten wird. (Ich fürchte, ich kann TV-Serien wirklich nicht, ich sah die übliche Soap, nur halt mit queeren Menschen.)
Fürs Abendesse gondelten wir mit der S-Bahn nach Schöneberg: Wir waren einem Tipp meiner Leib-und-Magen-Rezensentin Frau Indica zum Wein-Lobbyisten gefolgt (ja, man wollte unsere Impf-Zertifikate sehen).
Gegen den Hunger gab es Rindertartar, Oliven, Jahrgangssardinen aus der Dose, Flammkuchen sowie frisches Sauerteigbrot mit Kürbiskernbutter, alles sehr gut (man beachte die Sardinenraushebegabel).
An Wein eine echte Entdeckung: Der Cabernet Blanc vom Weingut Schmalzried in Württemberg schmeckte mir in seiner frischen Vielschichtigkeit ausgezeichnet. Wir waren die ersten Gäste des Abend gewesen und gingen auch als erste. Zurück im Hotelzimmer bestellte ich gleich mal ein Kistlein des Weins.
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Noch eine Stelle, an der man Urlaub per Bahn statt mit Auto attraktiver machen könnte: Radtransport. Oder überhaupt ermöglichen, Vanessa Giese schildert die Umstände ihrer kürzlichen Anreise zu einem Radlurlaub in Dänemark (ich argwöhne ja, dass große Teile der Deutschan Bahn von der Autolobby gelenkt werden):
“Dänemark, Teil I: Grundmoränen und ein Besuch bei Gorm dem Alten”.



















































































