Journal Sonntag, 16. Dezember 2018 – Draußen grau, drinnen werkelt die Hausfrau

Montag, 17. Dezember 2018 um 6:48

Nicht so lange geschlafen, wie ich es nach der späten Heimkehr erwartet hätte. Während ich beim Morgenkaffee ausführlich bloggte, begann es zu schneien, klassischer und hoffnungsloser Winterschneefall in grauem Licht. Doch das war nur eine kurze Episode, bald war es wieder einfach nur grau.

Schwimmen auch für diesen Sonntag abgeblasen, weil ich mal kurz meine Pläne für den Tag durchging und sonst in Hetzerei geraten wäre.

Erst mal Unterkunft Ende Januar in Berlin angefragt, mich gefreut, dass das klappt. Unterkunft in Brighton für die Faschingsferien recherchiert, eine schöne Ferienwohnung gefunden, über ein ganz offizielles Ferienwohnungsportal.

Mandeln gemahlen, geduscht, Porridge und Chai gekocht, Herrn Kaltmamsell und mir serviert.

Der Nachmittag bestand aus verschränktem Plätzchenbacken und Bügeln. Das Ergebnis war neben einer Portion Bügelwäsche weniger:

Brombeerbusserl rechts (ich vermisse Nickys Blog immer noch sehr) und Bethmännchen.

Kurz nach sechs hatte ich endlich Feierabend (ich sehne mich nach Ferien) und las die Wochenend-Süddeutsche sowie liegen gebliebene Zeitungen von Wochen. Ich merkte, dass ich keinen einzigen Schritt vor die Tür gesetzt hatte.

Zum Abendessen Reste und ein Schüsselchen tscherkessisches Hühnchen (pulled chicken mit Walnüssen), das Herr Kaltmamsell mal ausprobieren wollte. Schmeckte gut!

Abends Polizeiruf im Fernsehen geguckt, weil die Suedeutsche ihn als letzten mit Matthias Brandt angekündigt hatte und als Abrechnung mit Krimidrehbuchklischees. Brandt verehre ich eh, und als Hanns von Meuffels fand ich ihn immer besonders gut. Ich kam auf meine Kosten, lachte mehrfach über die Spitzen gegen Informationsvermittlung in Fernsehkrimis mittels Pseudo-Dialoge.

die Kaltmamsell

Journal Samstag, 15. Dezember 2018 – Kälte, Chai, Schneeflocken, Schäuferl und die heilsame Wirkung einer Freundesrunde

Sonntag, 16. Dezember 2018 um 10:31

Ausgeschlafen.

Nachdem ich für weitere Weihnachtsbäckerei drei Packungen Mandeln blanchiert und geschält hatte, war es halb zehn und unter Schneehimmel immer noch so dunkel, dass man überall in der Wohnung Lampenlicht brauchte. Es sah nicht danach aus, als würde es noch spürbar heller (sind wir im Berliner Winter oder was?), ich machte mich auf zum Laufen.

U-Bahn zur Universität, von dort durch den Englischen Garten an die Isar. Es fühlte sich saukalt an, obwohl die Apothekenthermometer Temperaturen nur wenig unter dem Gefrierpunkt anzeigten. Dass das stimmte, merkte ich beim Laufen: Erst wenn’s deutlich unter Null kalt wird, schmerzen meine Bronchien.

Diese Kiesbänke liegen in dem niedrigen Wasserstand nun schon seit so vielen Monaten frei, dass sie zuwachsen.

Das Laufen ging gut, mich plagten keine Schmerzen. Allerdings hatte ich gestern einen sehr dummen Tag: Manchmal ist man physisch einfach nicht gut in Form, manchmal geht es mir so halt auch mit dem Hirn. So sah ich am Boden der klaren, niedrigen Isar einen Gullideckel und brauchte peinlich viele Momente, bis ich vom Grübeln, welche Funktion ein Gulli in einem Flussbett haben könnte, auf die Idee kam, dass jemand halt einen Gullideckel in die Isar geworfen hat. Das sind die Momente, in denen ich mich frage, wie ich es überhaupt durchs Abitur geschafft habe.

Auf dem Heimweg beim Umsteigen am U-Bahnhof Giselastraße Semmeln zum Frühstück gekauft.

Kuriosität: Auf beiden U-Bahn-Fahrten hin und zurück wurde meine Fahrkarte kontrolliert – vom selben jungen Mann. Beim zweiten Mal grüßte ich ihn lachend und er winkte freundlich sofort ab, als ich wieder nach meiner Tageskarte kramte: “Hab’ ich schon gesehen.”

Zum Frühstück kochte ich aus dem Chai-Gewürz, das mir eine liebe Kollegin mitgebracht hatte, Chai. Meine wiederholte Frage nach Mengen und Zubereitungsart hatte sie hartnäckig lediglich mit: “Boil it!” beantwortet. Ich recherchierte natürlich (so kann ich nicht arbeiten! ich brauche präzise Angaben!) und stieß auf diesen schönen Blogpost:
“How to Make [the best] Chai [ever]”.

Autorin Tanvi gibt nicht nur ihr Familienrezept weiter, sondern erzählt auch die Ursprünge von Chai (die Briten waren’s mal wieder) sowie ein bisschen wissenschaftlichen Geschmackshintergrund.

Das war schon mal nicht schlecht, das nächste Mal nehme ich aber auf die 200 ml Wasser und 200 ml Milch nur einen Teelöffel Tee und nur einen gestrichenen Teelöffel Gewürz. Die zwei Teelöffel Zucker können so bleiben. Boil it!

Kleine Einkaufsrunde. Fast hätte ich auch eine Plätzchendose gekauft, die ich vergangene Woche im Vorbeigehen gesehen hatte. Aber bei näherer Begutachtung war sie mir doch zu windig und schlecht verarbeitet für 20 Euro.

Daheim Weihnachtsbäckerei: Schneeflocken nach Frau Mutti.

Eine sehr kuriose Teigkonsistenz durch Stärke/Puderzucker, an die ich mich erst gewöhnen musste.

Abends war ich mit Herrn Kaltmamsell bei lieben Freunden eingeladen: Es gab direkt importiertes fränkisches Schäuferl, zubereitet vom fränkischen Gastgeber. Außerdem war uns die Verkostung einer Wermuth-Entdeckung angekündigt worden, worauf ich sofort beschloss, meine eigene Wermuth-Entdeckung vom Meatingroom-Abendessen mitzubringen – zum Danebenprobieren. Zum Besorgen war ich ja am Freitagabend eigens nach Haidhausen gefahren.

Allerdings stolrperte ich dann über meine Tagesdummheit. Zum einen kamen wir gehörig zu spät zum Essen – ich hatte uns in die falsche U-Bahn gesetzt (weil ich nur einmal auf die Anzeige der nächsten U-Bahnen geschaut hatte und die einfahrende U-Bahn selbst nicht gecheckt) und das erst auf weit fortgeschrittener Fahrt gemerkt. Zum anderen stellte ich fest, dass die angekündigte Wermuth-Entdeckung mit meiner identisch war. Die lieben Freunde wären keine lieben Freunde, wenn sie mir das eine oder das andere irgendwie übel genommen hätten, außerdem war die Tischrunde solch eine fröhliche, dass ich schnell vergaß, mich über mich zu ärgern.

Wir bekamen nach wundervoller Maronisuppe sensationelles Schäuferl – die Kruste habe ich auch in Restaurants noch nie so perfekt rösch gegessen. Dazu vielfältigste Gespräche, in denen ich unter anderem Unangenehmes über die Münchner Ausländerbehörden erfuhr, einen Briten als neuen deutschen Landsmann begrüßte, Gepflogenheiten griechischer Expats in München zu Ostern lernte, große Lust auf Silvester in Athen bekam (zu Mitternacht tuten alle Schiffe in Piräus!), wir uns Gedanken über den Einfluss von Herkunft auf individuellen Charakter machten. (Ich möchte die Antwort auf Frage 394. ergänzen: den von P (griechisch).)

§

Sehr bewegt hat mich diese Geschichte auf Zeit onlie über ein muslimisches Seelsorgetelefon.
“Bin ich reif für die Ehe? Ist der Islam zu groß für mich? Was trieb meine Schwester zum IS?”

via Readonmydear

§

Ein flammender, fachlich fundierter und sehr unterhaltsam zu lesender Text der Juramama:
“Raus aus meinem Uterus. Der § 219a und seine Freunde.”

Man stelle sich mal ein staatliches Programm vor, das an die verpflichtende Konfliktberatung für ungewollt Schwangere ein Antragsrecht auf finanzielle Absicherung knüpfen würde. Ein Programm, dass diese Frauen mit 1500 Euro monatlich bei der Kinderaufzucht staatlich unterstützt, wenn sie das Kind nach einer Beratung dann tatsächlich bekommen. Freilich zusätzlich zum rentenrelevanten Erwerbseinkommen.

(…)

Es gibt kein einziges Gesetz in Deutschland, das exklusiv in den Körper von Männern eingreift.

Kein Gesetz „schützt“ den Mann vor etwas, zu dem sein männlicher Körper biologisch exklusiv in der Lage ist. Kein Gesetz knüpft eine Entscheidung über etwas, was nur ein männlicher Körper kann, an Strafbarkeiten oder Beratungen.

Inklusive Ausflug in die Rechtsgeschichte der Abtreibung, eng verbunden mit der Rechtsgeschichte unehelicher Schwangerschaften und Kinder.

via @widenka

Der Fairness halber weise ich auf eine argumentative Unsauberkeit hin: Bloß weil etwas nachweisbar bis vor Kurzem nicht bedacht wurde (ab wann ist die befruchtete Eizelle ein Mensch?), muss es nicht irrelevant sein. Auf die Antwort müssen wir uns als Gesellschaft halt einigen.

§

In der Reihe “Militärs mit Humor” (ahem…): der diesjährige Weihnachtsgruß der niederländischen Marine (bis zum Schluss gucken).

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/xwlSSYaghoA

via @AugenGeradeaus (eh klar)

die Kaltmamsell

Journal Freitag, 14. Dezember 2018 – Vintage WordPress

Samstag, 15. Dezember 2018 um 8:30

Anscheinend vergesse ich Advent für Advent, wie wenig ruhig und besinnlich das Jahresende beruflich ist, in bisher allen Branchen, in denen ich mein Geld verdiente. Bei der lokalen Zeitung und im Lokalradio hetzte ich von Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier, später war ich viele Jahre in Geschäftsberichte eingespannt, derzeit darf ich halt nicht drüber schreiben.

Gestern hat uns dann doch der Frost eingeholt (mein Vorsatz: erst ab Februar so richtig über den Winter maulen). Ich machte noch VOR Ende der tariflichen 7,48 Arbeitsstunden Feierabend und marschierte wärmend zackig zu Besorgungen. In der Dämmerung hörte ich über der Theresienwiese freudiges Jungmädchenkreischen und Krachen: Eine Gruppe zerstieß mit den Schuhen gefrorene Pfützen und hatte offensichtlich einen Heidenspaß.

Bei der Schusterin holte ich drei Paar reparierte Schuhe ab, jetzt ist mein Bestand wieder vollzählig einsatzbereit. Daheim lud ich ab, ging dann wieder los, um mit einer S-Bahn für weitere Besorgungen zum Rosenheimer Platz zu fahren. Im Vorbeigehen sah ich, dass der Haidhauser Christkindlmarkt auf dem Weißenburger Platz sehr schön, lauschig und attraktiv aussieht (im Gegensatz zu dem am Sendlinger Tor und an der Sendlinger Straße).

Zum Abendessen war Herr Kaltmamsell wieder meinen freitäglichen Fleischgelüsten entgegengekommen, hatte zudem Waldorf Salad aus Sellerie und Äpfeln des Ernteanteils mit Walnüssen aus Schwägerins Garten zubereitet.

Auch die Kartoffeln sind Ernteanteil.

Im Bett schmökerte ich im durch Twitterhinweis gefundenen Eichhörnchen entdecken! und freute mich über Bilder und Infos.

§

Kommentatorin Bettina war so nett, in ihrem Blog aus Fachsicht zu erklären, was das mit der neuen WordPress-Oberfläche soll (dass sie Gutenberg heißt, ist durchaus sophisticated, das macht mich in der Vorgängerversion zum dumpf runterschreibenden Mönch des Mittelalters?). Sie bestätigt meinen Verdacht, dass die Oberfläche den Bedürfnissen kommerzieller Websites entgegenkommt, die dieselben Inhalte auf mehreren Seiten verwenden und mehr Freiheit in der Gestaltung des Seitenlayouts wünschen als Blogs. Dass dieses Ziel irgendwann auch ein wenig stabiler und userfreundlicher erfüllt wird, traue ich den WordPress-Leuten durchaus zu.

Doch ich habe bei dieser Gelegenheit gemerkt, wie viele nicht vorgesehene Funktionen das WordPress-Backend für mich hat: Unter anderem habe ich zahlreiche Einträge in den Entwürfen, die reine Material- und Linksammlungen zu bestimmten Themem sind (z.B. Weihnachtsbäckerei oder mein Unbehagen bei Berufsreligiösen in der Spitzenpolitik). Manche könnten mal Posts werden, die meisten nicht. Und das Entstehen meiner Blogposts unterscheidet sich sehr von meiner beruflichen Texterstellung für Websites: Üblicherweise werfe ich über den Tag in einen Entwurf alles, was mir so begegnet: Textideen, Links, Filmchen. Oft einfach nur, um sie daheim in aller Ruhe anzusehen oder zu lesen, manche Textschnipsel werden später E-Mails.

Abends erstelle ich aus dem Durcheinander den Post für den nächsten Tag. Das geht mit der neuen Oberfläche praktisch nicht, die bei jedem ENTER-Click einen neuen Block aufmacht, jeden Link sofort verlinken/einbetten/vorschauen will und bei Scheitern böse Fehlermeldungen produziert. Doch als Web-Notizzettel einer Bloggerin, an den sie halt von jedem Endgerät überall herankommt, war WordPress ja auch nie gdacht.

Jetzt habe ich per Plug-in zurückgeschaltet auf das alte Back-End, das meinen Bedürfnissen mehr entgegen kommt.

§

Der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir hat nach Meinung des Rethorikseminars der Universität Tübingen die „Rede des Jahres 2018“ gehalten.
“Cem Özdemir für ‘Rede des Jahres 2018’ gewürdigt”.

Es lohnt sich, Özdemirs Plädoyer für Pressefreiheit und gegen den Rassismus der AfD ganz anzusehen – auch die nachfolgenden Worte von Petra Pau, die die Bundestagssitzung an diesem Tag leitete und die die Verachtung der AfD für die Regeln der demokratischen Insitution Bundestag bloßstellt.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/RIJaB0-Yh_E

die Kaltmamsell

Journal Donnerstag, 13. Dezember 2018 – Verkehrskampf in der Augustenstraße

Freitag, 14. Dezember 2018 um 6:30

Früh aufgewacht, früh in die Arbeit gegangen (besonders früh, da ich mich ja schon am Vorabend geduscht hatte).

Viel, viel Arbeit. Unter Schneehimmel wurde es den ganzen Tag nicht richtig hell, Schnee warf dieser Himmel allerdings nicht ab.

Nach Feierabend Fußmarsch in die Maxvorstadt, um restliche bestellte Bücher abzuholen. In Temperaturen leicht über Null war die Bewegung angenehm. Aber ich stellte mal wieder fest, dass die Augustenstraße zu den schlimmsten in München gehört: Diese dicht bewohnte und durch viele Läden stark belegte Straße besteht aus einer schmalen Fahrbahn, geparkten Autos auf beiden Seiten, Fußweg mit einer meist deutlich unter einem Meter breiten Fahrradspur, an vielen Stellen von Baustellen, Autos, rücksichtslos abgestellten Fahrrädern blockiert. Zügiges Gehen ist hier so unmöglich wie an einem Adventsamstag in der Münchner Fußgängerzone. Als Radlerin weiche ich meist auf die Straße aus, um nicht mit Fußgängern, Kinderkutschen und Geisterradlern zu kollidieren. Hier habe ich jedesmal die lebhaftesten Träume, wie sehr die Innenstadt von Autofreiheit profitieren könnte (an der Augustenstraße liegen drei U-Bahn-Haltestellen).

Abendessen: Aufgewärmte Kürbislasagne, dazu Spinat aus frisch abgeholtem Ernteanteil, als Salat mit Meerrettich-Joghurtdressing angerichtet. Und Plätzchen.

§

Ein schwerer Verlust: Alexander Miklosy, der langjährige Vorsitzende des Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt, also meines Bezirks, ist gestorben.

Er hatte auf der Bürgerversammlung im November sehr schlecht und dünn ausgesehen, aber ich hoffte irgendwie, dass ihn nur eine vorübergehende Krankheit erwischt hatte. Miklosy war der einzige Bezirksausschussvorsitzende, den ich seit meinem Zuzug nach München vor 19 Jahren kannte, und ich kann mir auch keinen anderen als diesen souveränen, freundlichen und kundigen Stadtstaatsmann vorstellen, der für mich schönstes Münchnertum personifizierte.

Nachrufe in der Süddeutschen und der tz.

§

Evelyn Berezin hat das erste elektronische Textverarbeitungssystem entwickelt und 1971 auf den Markt gebracht, damit den Sekretärinnenberuf für immer verändert. Ein Nachruf in der New York Times:
“Evelyn Berezin, 93, Dies; Built the First True Word Processor”.

Nachtrag: Die BBC erklärt mehr technische Details an Berezins Entwicklung.

die Kaltmamsell

Journal Mittwoch, 12. Dezember 2018 – Produktives Weihnachtsfeierkneifen

Donnerstag, 13. Dezember 2018 um 6:42

Ein paar Tage nun also die neue WordPress-Oberfläche verwendet um sie kennenzulernen. Neue Zeiten. Bislang hatte ich beim beruflichen Arbeiten mit allen anderen CMS, bei allen, geseufzt: Ach, warum kann nicht jedes so userfreundlich und praktisch sein wie WordPress. Das ist gründlich vorbei. die Anwendung ist ein reines Kämpfen und Fluchen, selbst dasselbe Feature (z.B. Verlinken) sieht mal so aus (Öffnen in anderem Fenster auf erster Ebene anklickbar), mal anders (erst erweiterte Funktionen öffnen, dort Öffnen in anderem Fenster anklicken, dann Enter – und dann ist die angeklickte Option nicht übernommen). Natürlich kann ich mit einem Plug-in die Vorgänger-Oberfläche wiederherstellen (was ich sehr wahrscheinlich bald tun werde), doch mich würde wirklich und neugierig interessieren, was das Ziel dieser kompletten Neuversion war, was sich die Entwicklerinnen dabei gedacht haben. Eine These: Sie ist nicht für Blogs gedacht, sondern für kommerzielle Websites. Das neue Block-Prinzip könnte Layouts ermöglichen, die das Vorgängersystem nicht konnte.

Arbeitsweg im Schneefall.

Beethovenplatz.
Theresienwiese

Mich nachmittags vor einer Weihnachtsfeier gedrückt. Aus schlechtem Gewissen sensationell produktiv gewesen.

Der Plan für den Feierabend: Endlich mal wieder zum Hot Iron in den Sportverein. Deshalb aß ich auch nach Mittag nichts mehr, um fürs Hüpfen und Heben den Magen leer zu behalten. Doch dann fiel mir auf, dass ich meine Wasserflasche nicht eingepackt hatte – und im Sportverein lässt sich halt nicht mal schnell eine ausleihen. Also bockig umgeplant auf Sport daheim.

Zu Hause zog ich mich schnell um, kühlte das Wohnzimmer durch Lüften auf sporttaugliche Temperatur, wärmte mich 15 Minuten zu Musik auf und absolvierte ein 45-Minuten-Rundum-Krafttraining mit Hanteln von Fitnessblender. Es war ordentlich anstrengend und ich schwitzte.

Duschen, danach war auch das Abendessen fertig: Herr Kaltmamsell hatte aus unserem Ernteanteil-Kürbis Kürbislasagne gemacht.

§

Der Deutschlandfunk warnt vor manipulierenden PR-Begriffen in der Politik und erklärt, warum die Presse sehr darauf achten muss, sie nicht zu übernehmen:
“Warum wir nicht vom „Gute-Kita-Gesetz“ sprechen”.

Nützlich auch der Hinweis, dass genau die Verwendung solcher manipulierender Begriffe framing ist.
§

“Wenn Klimaforscher die Welt regieren würden”.

Autos abschaffen, Wald aufforsten, vegetarisches Essen – was muss der Mensch sofort tun, um die Erderwärmung zu stoppen? Neun führende Forscher antworten auf ZEIT ONLINE.

die Kaltmamsell

Journal Dienstag, 11. Dezember 2018 – Verbotenes Stehen am Christkindlmarkt

Mittwoch, 12. Dezember 2018 um 6:37

Nach sehr unruhiger Nacht (Schmerzen, Sorgen) völlig durch den Wind aufgewacht. So merkte ich erst beim Verlassen des Hauses, dass es wohl ein wenig geschneit hatte: Autos und Bäume waren angezuckert über nassen Straßen.

Auf dem Weg in die Arbeit begann es zu schneien. Die Flocken wurden immer größer und dichter, bis ich zugeben musste: JAHA, SCHÖHÖN. Kurz vor Erreichen des Büros war der Schneefall allerdings zu einem veritablen Gestöber angewachsen, das ich wegen nasser Brille nicht mehr sah.

Brutaltag in der Arbeit. (Aber ich bekam hinreißend von Indien erzählt, unter anderem Mumbai als ideal zum Einstieg empfohlen. Außerdem retteten mich die beiden Floristinnen am Heimeranplatz, die ohnehin für mich München vom Feinsten sind.) An dessen Ende war ich so erschöpft, dass ich kaum auf den Heimweg kam. Schaffte ich aber doch, wie halt immer alles dann doch irgendwie.

Unterwegs noch ein Einkaufsabstecher. Jetzt flogen nur noch hin und wieder ein paar Alibi-Schneeflocken, liegen geblieben war ohnehin fast nichts.

Zum Abendessen war ich mit Herrn Kaltmamsell auf den Christkindlmarkt am Sendlinger Tor verabredet. Mit viel Hunger holte ich uns Regnschburger spezial, in die wir neben dem Wurststand bissen. Doch dort durften wir nicht stehen, Security-Menschen baten uns nachdrücklich fort, weil wir angeblich Stau verursachten. Es waren wenige Menschen unterwegs, ich sah keinen Stau, mich nicht als Hindernis, kapierte verärgert nicht, wo man in diesem Jahr auf einem Weihnachtsmarkt (!) stehen darf und wo nicht – mein Appetit war weg.

Meine Twittertimeline ist alt.


die Kaltmamsell

1000 Fragen 481-500

Dienstag, 11. Dezember 2018 um 7:02

481. Bei welcher Fernsehsendung schaltest du sofort um?
Bei allem, was unter Reality TV läuft.

482. Wann hast du zuletzt jemandem vorgelesen?
Am Wochenende Herrn Kaltmamsell aus einem Zeitungsartikel.

483. Bist du gut in Small Talk?
Ja, seit ich darin geschult wurde.

484. Welche Nachricht hat dich in letzter Zeit stark berührt?
Der Abschied von Angela Merkel.

485. Welche Sprache würdest du gerne gut beherrschen?
Französisch. Oder nein, doch Italienisch. Oder doch Französisch?

486. Kannst du Kaugummiblasen machen?
Ja.

487. Welcher deiner Geburtstage hat dir am besten gefallen?
Der 25. war schon besonders schön: Den Tag mit den damals gesamten Star Trek-Filmen im Kino verbracht, abends kamen meine Eltern und luden mich zum Essen in das Edelrestaurant ein, auf dessen Innenhof die Fenster meiner Studentinnenwohnung gingen.

Geburtstagskerzen ausblasen – auf der Treppe zu meiner Wohnung.

488. Welche Floskel benutzt du zu oft?
Gut!

489. Kannst du dich leicht in Zeichentrickfilme hineinversetzen?
Nein, ich konnte noch nie nachvollziehen, wie sich ein Zeichentrickfilm wohl so fühlt.

490. Suchst du dein Waschmittel nach dem Duft aus?
Meistens.

491. Kommt es dir so vor, als wäre das Gras des Nachbarn immer grüner?
Nein.

492. Welchen gesunden Snack magst du am liebsten?
Richtig gutes Obst.

493. Wie fest ist dein Händedruck?
Zu fest: Ich schüttle meist sehr enthusiastisch und habe schon so manches Gesicht schwerzverzerrt gesehen.

494. Schreibst du häufig etwas auf, damit du es dir besser merken kannst?
Ja. Täglich.

495. Worauf hast du zuletzt mit Ja geantwortet?
Auf Frage 494.

496. Welche Mahlzeit am Tag magst du am liebsten?
Abendbrot.

497. Schläfst du manchmal beim Fernsehen ein?
Nein, noch nie im Leben.

498. Wie stark ist deine Sammelleidenschaft?
Unter der Nachweisgrenze.

499. Hältst du dich immer an den Plan, den du gemacht hast?
Tendenziell ja, je offizieller der Plan und je mehr Leute involviert sind und sich darauf verlassen, desto mehr.

500. Welches Kunstwerk hat dich stark beeindruckt?
Die Cholmondeley Sisters. Es war mein erster Besuch in der Tate Gallery, im ersten Saal das erste Bild, das ich sah – und ich ging erst mal nicht weg.

Quelle: Flow-Magazin.

Zu den Fragen 461-480.

Zu den Fragen 501-520.

die Kaltmamsell