Nachtrag zum Sonntagabend: In der Abenddämmerung die erste Fledermaus der Saison hinterm Haus gesichtet.
Montagmorgen erschlagen aufgewacht: Diesmal zu wenig Schlaf wegen Einschlafproblemen.
Sonniger aber sehr morgenfrischer Weg in die Arbeit.

Nächste Eskalationsstufe vor dem Theresienwiesenflohmarkt, das scheint ein Ritual zu werden.

Schlüsselblumen im Bavariapark, seit der Wanderung in den Cotswolds denke ich immer das englische cowslip mit.
Im Lauf des Vormittags stellte ich fest, dass ich dann doch ein kleines (wirklich kleines) Schminkproblem habe: Nach der vierten Anwendung erkenne ich einen typischen Verlauf (hihi: Verlauf). Zu dem wenigen, womit ich mich schminke, gehört flüssiger Lidstrich. Ich bin leider zu blöd für alle Werkzeuge zum Auftragen außer einem richtigen Pinsel; macht nichts, seit Jahren setze ich den Pinselstrich des Karlsfelder Herstellers Artdeco ein (buy local!). Als ich diesen letzte Woche nachkaufte, entdeckte ich, dass es ihn jetzt auch in der Geschmacksrichtung “waterproof” gibt. Klang nach Fahrradtränen-Absicherung, kaufte ich. Doch leider, leider ist das Ergebnis auch beim vierten Einsatz nach nur wenigen Stunden eine Sauerei (Fachbegriff): Vielleicht ist er wasserfest, dieser Lidstrich, dann ist er halt nicht fettfest – er drückt sich großzügig auf dem Lid darüber ab, verteilt sich in den Augenwinkeln innen und außen, benötigt zur Entfernung beim Abschminken viele Tücher und grammweise Creme. Das war nix.
Müde benommener Arbeitstag. Mittagessen: Banane mit Joghurt, Marmorkuchen.
Auf dem Heimweg (kurzer Abstecher zum Vollcorner für Brotzeiteinkauf) Besuch bei meinen Referenzmagnolien.

Die Gästeliste für das große Fest füllt sich. Meine Haupangst “Oh mein Gott, es wird niemand kommen!” legt sich.
Ernteanteil war weggegessen: Nachtmahl aushäusig. Ich hatte Lust auf TexMex, wir gingen in einen Laden an der Sonnenstraße – warum die Touristenfallen nur den Touristen überlassen.

Die Quesadilla war in Ordnung, der Cocktail stark.
§
Auch Hatice Akyün hat’s satt:
“Die Zukunft der Stadt muss autofrei sein”.
Unsere Kolumnistin ist in einem Mercedes groß geworden. Heute ist sie wütend über die vielen Autos in der Stadt.
Ja. Auch die Idee, das Autoabschaffen gezielt finanziell zu fördern – erst mal durch Streichung der finanziellen Förderung von Autoerwerb (welchen auch immer). (“Aber die Arbeitsplätze!” in drei – zwei – eins…)
Wieder der Hinweis von mir, wie Kopenhagen die Autos rausgekriegt hat: Indem der Autoerwerb mit bis zu 140 Prozent des Kaufpreises besteuert wird und eine exzellent Infrastruktur für urbane Mobilität ohne Autos geschaffen.
Letzthin wies Anne Schüßler darauf hin, dass für sie auch in einer Großstadt privater Autobesitz Komfort bedeutet:


Klar: Wie so vieles hängt das von persönlichen Prämissen und Prioritäten ab. Wenn die Priorität ist: Möglichst wenige Privatautos in der Stadt, weil das mehr Lebensqualität für die Mehrheit bedeutet – dann empfindet man möglicherweise eine längere Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad nicht als Belastung. Selbst beschwert mich ja allein schon die Erinnerung an die tägliche Belastung des schieren Autobesitzes. Dieses riesige Ding unterbringen zu müssen, zu warten, zu füttern, zu versichern, zu behausen, schränkte mich so ein, dass ich Autolosigkeit als den Komfort empfinde, den für Anne Autobesitz darstellt.
Ja, mir werden Landgasthöfe und Wanderungen empfohlen, die nur mit Auto ohne großen Aufwand zu erreichen sind; die fallen halt einfach weg. Schmerzt mich nur sehr wenig, weil: Die Steigerung meiner Lebensqualität durch Autolosigkeit überwiegt.
Nur ist Aufgabe der Politik, in größeren Zusammenhängen zu denken: Wie soll die Mobilität der Zukunft aussehen, dass möglichst viele davon profitieren? Da mag eine einzelne (nicht Anne) eine tägliche U-Bahnfahrt als so unangenehm empfinden, dass sie sich lieber in einem riesigen SUV-Auto durch den Berufsverkehr staut. Doch sie verschlechtert damit halt Dutzenden Mitbürgerinnen und Mitbürgern deren Mobilität.
Sonntag vor einer Woche stand ich gerade in der Maxvorstadt mit meinem Fahrrad auf der Straße an einer roten Ampel, als mich aus dem offenen Beifahrerfenster eines Autos ein Herr höflich ansprach: “Entschuldigung, Sie tragen keinen Helm.” Irritiert konstatierte ich: “Ja. Sie auch nicht.” Er: “Ich sitze ja auch im Auto.” Ich: “Das ist aber bedauerlich, dass Sie aufs Auto angewiesen sind.”
Ich weiß bis jetzt nicht, was das gewesen sein soll, klar wurde aber: Komplett verschiedene Prioritäten. 
die Kaltmamsell