Journal Sonntag, 13. September 2015 – Freibadabschied

Montag, 14. September 2015 um 6:46

Am Morgen verabschiedete ich den Besuch mit Wehmut. Zwar gönne ich ihnen ihren anschließenden Urlaub, doch ich hatte es so genossen, von fremden Welten wie Segeln und Rudern erzählt zu bekommen und zwei so klugen, guten Menschen einfach ein bisschen herumleben zu sehen.

Die Sonne schien und versuchte sich in Wärme, am heutigen Montag schließt das Schyrenbad für diese Freibadsaison: letzte Chance auf einen Freibadschwumm.

150913_01_Schyrenbad

Das Becken war nur wenig genutzt (allerdings mehr von Schwimmerinnen und Schwimmern als von Badegästen), ich konnte ungehindert durchschwimmen.

Auch wenn immer wieder Wolken sie verdeckten, wärmte die Sonne genug für Aufenthalt im Freien im Bikini. Allerdings stand sie deutliche tiefer als im Hochsommer, die Bäume warfen lange und breite Schatten. Da ich Sonne auf Vorrat tanken wollte, verlegt ich meine Decke etwa fünf Mal weg vom drohenden Schatten, wanderte insgesamt sicher 20 Meter.

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Auf der spärlich belegten Wiese schlenderten Krähen auf der Suche nach Futter. Ich ließ sie an meinen mitgebrachten Brotzeitsemmeln teilhaben, legte ihnen ein paar Mal Semmelbrocken einige Meter von mir entfernt auf die Wiese und sah betont nicht hin. Die erste wartete mit der Annahme des Angebots, bis ich fort war zum Wasserholen. Die anderen Brocken holten sie sich schon in meiner Gegenwart.

Buch ausgelesen.

Zurück daheim setzte ich mich mit der Wochenendzeitung auf den Balkon; die nachmittägliche Nachricht von der Einführung deutscher Grenzkontrollen hatte gefühlte 30 Prozent des Inhalts irrelevant werden lassen. Allein am Samstag waren über 10.000 Geflohene in München angekommen. Da die anderen Bundesländer mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen nur zögerlich Erstunterkünfte bereit gestellt hatten, konnte Oberbürgermeister Reiter die Unterbringung nicht mehr garantieren (es musste dann zum Glück doch niemand unter freiem Himmel übernachten). Ohne eine gemeinschaftliche Anstrengung aller Bundesländer und aller europäischen Länder nutzt aller Freiwilligeneinsatz nichts.

Zur Zeitungslektüre bekam ich eine durchgehende Eichhörnchenshow, es wird gerade emsig geerntet, gefressen, einander um die Baumstämme gejagt.

Sehr genossen, dass ich nochmal bis nachts Fenster und Balkontüren offen lassen konnte.

die Kaltmamsell

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