Journal Donnerstag, 10. Juli 2025 – Abendessensausflug zu Elterns
Freitag, 11. Juli 2025Bei Weckerwecken aus tiefem Schlaf schnell aufgestanden, bevor ich merken konnte, dass ich zum dritten Mal hintereinander zu wenig Schlaf bekommen hatte.
Das Wetter war freundlicher geworden, aber weiterhin sehr kühl.
Im Büro packte ich zackig an – und verdrängte die müde Benommenheit energisch. Ließ zumindest an mich ran, dass ich Kopfweh hatte, nahm dagegen eine Ibu.
Mittagscappuccino im Westend, auf dem trockenen Weg dorthin brauchte ich zu meinen kurzen Ärmeln eine Jacke. Diesmal hatte ich mich verkalkuliert: Im Notting Hill versuche ich eigentlich die Uhrzeit abzupassen, bevor an der Theke komplex herzustellende Bowls als Mittagessen geordert werden und das Personal binden. Doch gestern war offensichtlich bereits um halb zwölf Mittagszeit.
Mein eigenes besonders spätes Mittagessen wegen (subjektiv) stressiger Aufgaben: Muesli mit Joghurt, Nektarinen (hervorragend).
Emsiger Nachmittag bis zu schon wieder überfrühem Feierabend: Auch für gestern hatte ich einen Party-Plan (Dienstag Lerchenlauf und aushäusiges Manti-Essen, Mittwoch Theater), nämlich Abendessen bei meinen Eltern. Früher gab es bei ihnen einen Enkeltag pro Woche, an dem sie die kleinen Nifften übernahmen, und der ist seit einiger Zeit Familienabend mit der Bruderfamilie. An diesen hängte mich als ausgewiesene Familie einfach dran.
Diese (für mich) reichlichen Partypläne hatte ich geschmiedet, um mich von dem Umstand der vielen, vielen 5-Tage-Wochen bis Mitte August abzulenken. Aber auf Dauer, das merkte ich, kann ich das wirklich nicht, dazu brauche ich zu sehr Zeit zum Blödschauen.
Gestern aber saß ich zu bester Pendlerzeit in einer Regionalbahn nach Ingolstadt, neben mir eine tief schlafende Pendlerin. Ich hatte meinen Laptop dabei und las Roman.
Meine Mutter hatte mich um Essenswünsche gebeten: Da ich ja nie Linsen kriege, nannte ich Linsen. Die gab es auf der Terrasse, außerdem als Alternative für weniger große Linsenliebhaber*innen Spaghetti Carbonara.
Köstlicher und sehr herzhafter Linseneintopf auf spanische Art mit Schweinernem: Chorizo, Jamón, Tocino. Nachtisch Schokoladenspeise.
Außerdem ließ ich mir über das Neuburger Schlossfest und die musikalischen Auftritte meines Bruders dort erzählen, über den Ingolstädter Tag der offenen Schanz vor ein paar Wochen (Öffnung von / Führung durch einige der zahlreichen historischen Festungsbauten, die das Stadtbild prägen) – und ich erfuhr, dass es inzwischen in Ingolstadt ein jährliches Donauschwimmen gibt, dass Schwägerin und Nichte neben Teilnahme an diesem auch sonst diese Strecke mehrfach geschwommen sind. Und das wo ich dachte, dass mein Wienurlaub im August mir die erste Gelegenheit zum Donauschwimmen bieten würde.
Heimfahrt in sommerlicher Abenddämmerung unter einer Mischung aus Wolken und blauem Himmel. Ich reagierte auf einen weiteren blast from the past, dieser zwar sogar aus einer 40 Jahre alten Vergangenheit, aber mit Ansage: Jemand aus meiner kurzen Pfadfinderzeit hatte sich bei meinen Eltern gemeldet und um meine Kontakdaten gebeten, an diese erreichte mich die Einladung zur Geburtstagsfeier (60.) von vier damaligen Pfadfindern (sehr rührend: um die Identifikation der Burschen sicherzustellen, wurden ihre damaligen Spitznamen dazugeschrieben). Hätte mich tatsächlich interessiert, mit diesen Begegnungen verbinde ich viel Fröhliches – doch am angesagten Datum bin ich nicht im Land; gestern sagte ich ab.
Im München Spaziergang nach Hause mit gespitzten Ohren: Dieser Tagen bilde ich mir ein, in den touristischen Zonen Münchens besonders viel europäisches Spanisch zu hören – Hitzefluchtverdacht.
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Ich freue mich immer noch daran, dass in der Doku über den neuen Münchner Hauptbahnhof nichts “abgerissen” wird, sondern das konsequent “rückbauen” heißt.
Künftig streiche ich nichts mehr in Texten: Passagen/Buchstaben werden rückgeschrieben.
Tonaufnahmen werden nicht gelöscht, sondern rückgesagt.
Statt vergessen: rücklernen!
Bilder rückmalen/rückzeichnen.
Pulli rückkleiden.
Abends Zähnerückschmutzen nicht vergessen.
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After three years of searching, this house in Streatham is one of the most authentic 1930s suburban houses I’ve ever seen. It’s what I remember the best of suburbia looking like before the plastic window salespeople arrived in the ’80s… and it’s even got joyous green windows and a tiny garage for a tiny ‘30s car!! Be still my beating heart!