Journal Dienstag, 13. September 2022 – Mit dem Zug nach Paris

Mittwoch, 14. September 2022 um 7:41

Mein Wecker klingelte um fünf, denn die Direktverbindung München-Paris fuhr deutlich vor sieben vom Münchner Hauptbahnhof ab.

Reisefertig.

Wir waren so früh aufgebrochen, dass wir uns noch zum Starbucks auf einen Cappuccino setzten (zumindest hatte ich einen kleinen solchen bestellt; in der heißen Milch erahnte ich den Espresso lediglich vage), Herr Kaltmamsell frühstückte Croissant.

Pünktliche Abfahrt, mein erstes Mal TGV.

Herr Kaltmamsell döste, ich gucke Morgennebel, las auf meinem Smartphone die Zeitung, dann Roman. Ein wenig aufregend wurde es doch: Die Zugchefin fragte über Lautsprecher nach einem Arzt oder Sanitäter, ein Fahrgast brauche medizinische Hilfe. So jemand fand sich dann auch (erneute Durchsage), dennoch musste der Zug außerplanmäßig in Göppingen anhalten, um diesen Fahrgast zu versorgen.

Gegen zehn ging ich auf einen weiteren Cappuccino in den Speisewagen, der hier “Bar” hieß. Ich genoss über meinem Kaffee die Aussicht vom oberen Stockwerk, unsere Plätze waren im unteren. (Zweigeschoßige Schnellzüge, das ist aber mal eine gute Idee!)

Amüsement im Abteil, als bei Überqueren der Grenze die Marsellaise über die Lautsprecher ertönte. (Ich bin jetzt SEHR gespannt auf die Rückfahrt.) Bis Paris war die Verspätung wegen des medizinischen Notfalls wieder eingeholt, wir kamen pünktlich nach nicht mal sechs Stunden Fahrt gen Westen in Paris Est an. (Papierlose und halb kaputte Zugtoiletten kann aber auch die französische Bahn.)

Sogar die Bahnhofsuhren sehen in Paris anders aus!

Das Wetter war beim Aussteigen bewölkt, zudem überraschend warm und schwül, ein Apotheken-Thermomenter zeigte 29 Grad an. Ich steckte meine Jacke schnell weg.

Herr Kaltmamsell ist für den Paris-Teil unserer Reise zuständig, also bis Freitag. Er lotste uns zu unserem Hotel in Montparnasse (U-Bahn-Tickets kaufen, U-Bahn finden, von der Haltestelle zum Hotel finden) – in Montparnasse, weil ich meine inneren Bilder von der Hemingway-in-Paris-Zeit zum Leben erwecken wollte.

Einer der Wallace-Brunnen aus dem 19. Jahrhundert (von einem Engländer errichtet). Was eine gescheite Großstadt ist, hat öffentliche Trinkwasserbrunnen.

Unser Zimmer war noch nicht bezugsfertig, also stellten wir lediglich unser Gepäck ab und zogen los (kurze Überforderung, weil ich mit Ausruhen und geruhsamem Plänemachen gerechnet hatte). Erst vor einer Woche hatte mir eine Freundin von einer kunsthistorischen Exkursion nach Paris zur Großen Moschee erzählt. Bis dahin hatte ich nicht mal von deren Existenz gewusst, aber gleich mal gesehen, dass sie in Fußnähe unseres Hotels lag. Also spazierten wir dorthin.

Diese Mitte der 1920er Jahre im maurischen Stil erbaute Moschee war den französischen Muslimen als Ausdruck des Dankes für die Beteiligung der nord- und westafrikanischen Kolonial-Soldaten islamischen Glaubens am Ersten Weltkrieg gestiftet worden.

An den Wänden Steinschneidekunst und Kacheln.

So sieht also ein Minarett mitten in einer westeuropäischen Stadt aus.

Ein sehr interessanter Bau. Im großen Gebetsraum (für Besucher gesperrt) sahen wir durch die offenen Türen einzelne Männer beten, sehr verschiedene – klar, ebenso halt, wie in Kirchen Menschen beten.

Von dort mäanderten wir ein wenig durch die Straßen. Herr Kaltmamsell bat um eine Pause in einem Café, dort trank er ein Glas Bier und aß eine Schale Pfirsich-Crumble, ich trank meine erste Orangina (gut!).

Auf der Karte sah ich, dass der Pantheon nicht weit war; wir beschlossen einen Spaziergang dorthin. Google Maps lotste uns durch besonders malerische Gassen, unsere Paris-Klischees kamen ganz auf ihre Kosten.

Auf eine Besichtigung des Pantheon hatten wir dann doch keine Lust (sahen hier aber von der Ferne sowohl Eiffelturm als auch Notre-Dame, hatten damit Paris praktisch durch), viel interessanter fand ich die benachbarte Kirche St-Étienne-du-Mont.

Die sahen wir auch von innen an.

Genug gesehen für einen Tag, wir waren erschöpft. Also Spaziergang zurück zum Hotel in Montparnasse. Unterwegs wurde ein weiteres meiner Paris-Klischees erfüllt: Wir begegneten zahlreichen Menschen (Frauen) mit Baguette unterm Arm, wohl frisch fürs Abendessen in den auffallend zahlreichen Bäckereien besorgt.

Wir bezogen unser kleines Hotelzimmer und ruhten uns aus. Hunger hatte ich auch nach dem bisherigen Tag ohne Essen nicht, aber Lust auf Essengehen. Zwar hatte ich einige Restaurantempfehlungen notiert, doch die lagen uns alle zu weit entfernt. Wir ließen uns gleich ums Eck von Sympathie leiten und aßen draußen vor einer Brasserie Onglet de boeuf (Herr Kaltmamsell) und Rindertartare jeweils mit Fritten – schmeckte uns jeweils gut.

Dazu trank ich Citrone pressé, weil das irgendwelche literarischen Erinnerungen auslöste. Es erwies sich als frisch gepresster Zitronensaft, der mit Zucker und Wasser zum Selbermischen serviert wurde.

Anschließend spazierten wir noch ein wenig durchs Viertel, Herr Kaltmamsell kaufte uns zum Nachtisch gefüllten Brandteig: Ein Nougat-Eclaire für mich, ein Religieuse au café für ihn. Es wurde deutlich später dunkel als in München, wir waren halt weiter westlich.

die Kaltmamsell

Journal Montag, 12. September 2022 – #12von12 und Rentengedanken

Dienstag, 13. September 2022 um 5:43

Was #12von12 ist.

Aufgeweckt von Weckerklingeln, schließlich hatte ich einen Beratungstermin bei der Deutschen Rentenversicherung DRV.

1 – St. Matthäus. Start in einen herrlich sonnigen Tag, der erst mal sehr frisch war.

2 – Morgenkaffeesituation mit aufgeschlagenem DRV-Ordner. (Und Coronatest – auch wenn ich nicht sagen könnte, was ich bei überraschendem Positiv-Ergebnis getan hätte.)

3 – Selbstauslöserfoto: Vor dem Duschen und Anziehen meine allmorgendliche Runde Unterarm- (mit Fußheben) und Seitstütz (mit Beckenheben).

Dieser DRV-Beratungstermin per Online-Video (superbequem – allerdings hatte ich einige Male auf der Website nachsehen müssen, bis ich endlich einen Slot mit für mich machbarem Datum mit passender Uhrzeit erwischte) ergab: Ich könnte sogar schon mit 63 in Rente gehen. Bis dahin war ich davon ausgegangen, dass ich dafür nicht genug Jahre gearbeitet habe, doch jetzt weiß ich, dass Ausbildungsjahre mitgerechnet werden. Derzeit haben Rentenversicherte über 50 die Möglichkeit, mit einer sogenannten Abschlagsausgleichzahlung auf die gleiche Rentenhöhe wie bei Arbeiten bis 67 zu kommen – das wiederum wusste ich, deshalb der Beratungetermin mit Berechnung der Höhe meiner solchen Zahlung. Werde ich mir meine Ersparnisse also doch nochmal genauer ansehen, das wäre doch ein erfreulicher Einsatz für sie. Diese Abschlagsausgleichzahlung bedeutet nichts anderes, als dass ich jetzt das Geld einzahle, das ich in Form eigener Rente zurückgezahlt bekomme – also anders als die regulären Abzüge für Rentenversicherung vom Gehalt, mit denen ich jetzt die Renten der aktuellen Renter*innen finanziere. (Sieh an, so weit lässt sich mein Hirn also zum Thema Geldanlage zuschalten – sonst geht es dabei in Bruchteilen von Sekunden auf Stand-by-Modus.)

Ganz egoistisch könnte ich so die Gunst einer vergangenen Stunde nutzen, in der es politisch opportun war, Arbeitnehmer*innen die Chance eines möglichst frühen Ruhestands zu bieten, ohne gleichzeitig die Staatskasse zu belasten. Obwohl schon damals der “Fachkräftemangel” beklagt wurde – während allerdings auch damals Arbeitskräfte ab 45 fast keine neue Chance auf spannende Jobs mehr bekamen. Mal sehen, ob und wie sich diese Politik wandelt, wo doch alle Branchen auf allen Ebenen ihre offenen Stellen nicht mehr besetzt bekommen, schon gar nicht Vollzeitstellen. Ob wohl demnächst Maßnahmen ergriffen werden, um meine (in etwa) Generation, für die Vollzeitarbeit die Werkseinstellung ist, länger im Arbeitsleben zu halten?

4 – Nach einer Runde Yoga mit eingewickelter Entspannungsphase.

Elektronisches Zeitunglesen (ich habe die Papierausgabe für die nächsten vier Wochen umbestellt), dann überließ ich dem Putzmann das Feld.

5 – Ich folgte der Empfehlung für guten Cappuccino und ging zur Kaffeerösterei am Viktualienmarkt. Ja, sehr gut!

Von dort spazierte ich übers Isartor an die Ludwigsbrücke, um nach dem Stand der Renovierungsarbeiten zu sehen.

6 – Alles noch sehr eingerüstet und baustellig. Mir als Laie fällt es schwer, an den angekündigten Abschluss noch dieses Jahr zu glauben.

Weiterspaziert Isar-abwärts. Bald war es warm genug für kurze Ärmel, ich schlüpfte aus meiner Jeansjacke und verstaute sie im Rucksack. Ich sah ein wenig den vielen Forellen im klaren, niedrigen Wasser zu.

7 – Blick von der Maximiliansbrücke. Am Friedensengel kreuzte ich die Isar wieder, um einem beliebten Münchner*innen-Hobby nachzugehen: Touristengucken.

8 – Hier an der Eisbach-Welle.

Von hier spazierte ich durch den Englischen Garten, die Königinnenstraße entlang, an der Uni rüber in die Maxvorstadt, um im Lieblingscafé Puck zu frühstücken. Auch hier gibt es jetzt einen ausgedehnten Außenbereich (auf die Türkenstraße), doch es ist ja das Drinnen des Cafés Puck, das ich so gern mag.

9 – Bagel & Eggs, dazu eine Rhabarberschorle. Zeitung ausgelesen, dann meine derzeitige Romanlektüre (Khuê Pham, Wo auch immer ihr seid – eher informativ als literarisch) auf der Kindle-App des Smartphones.

10 – Kunst mit Humor vorm Museum Brandhorst.

11- Auf dem Heimweg machte ich unterm Hauptbahnhof mal wieder Automatenfotos – mittlerweile ist auch dieser Automat untauglich.

Daheim weitere Reisevorbereitungen: Pediküre (GNA!), Maniküre, Bügeln.
Bei Letzterem endlich das WDR-Hörfeature über Street-Tischtennis gehört.

Nun aber ernsthaftes Kofferpacken. Die größte Reise seit einigen Jahren, ich hatte mir seit Langem mal wieder Listen gemacht. Diese hakte ich durch Rauslegen der Dinge auf mein Bett ab, als Letztes legte ich sie in den Koffer – und packte gleich mal einige Sache wieder zurück in den Schrank: Obwohl ich mich mit Aussicht auf Waschmaschine im Ferienappartment eingeschränkt hatte, füllten sich die Koffer überraschend schnell.

12 – Beide Koffer mit meinem Zeug, vor dem Befüllen mit Zeug von Herrn Kaltmamsell und noch ohne Kulturbeutel und Elektronik. Die Aufteilung: Vorne der Koffer für die ersten Tage in Paris, hinten der Koffer für San Sebastián.

Jetzt machte ich mir eine Tasse Tee und hoffte auf das Einsetzen von sowas wie Entspannung. Nicht mal um unsere Pflanzen musste ich mir doch Sorgen machen: Meine Mutter kommt wieder “zum Wohnungaufpassen”.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell die restlichen Reste des Ernteanteils: Persischer Stangensellerie-Eintopf mit weißen Bohnen, sehr gut! Dann noch reichlich Süßigkeiten.

Mehr #12von12 vom September 2022 gibt es hier.

die Kaltmamsell

Journal Sonntag, 11. September 2022 – Familienlamm und Her Majesty’s Revenue & Customs

Montag, 12. September 2022 um 7:13

Wecker auf sieben, damit ich vor unserer Abfahrt zu meinen Eltern nicht ins Hetzen kam.

Nach Bloggen und einer Tasse Tee passierte das dann doch, denn ich hatte mich beim dreimal ums Eck Denken dann doch in meiner Planung verrechnet. Also im gestreckten Galopp zum Hauptbahnhof. Wo wir erst mal eine halbe Stunde im stehenden Zug warteten: Ich hatte schon beim Recherchieren der Verbindung die Info gesehen, dass das Stück hinter Dachau “wegen Notarzteinsatz” gesperrt war – allerdings hatte ich gehofft, dass es mittlerweile wieder frei sein würde. Das zog sich ein wenig. (Klar ärgert mich sowas, ist aber der Bahn so wenig anzulasten wie eine Autobahnsperrung wegen Unfalls dem Verkehrsministerium.)

Daheim große Familienzusammenkunft, die Bruderfamilie war auch da. Und auf meinen nachgefragten Wunsch gab es (nach Sherry oder Vermuth mit Oliven als Aperitif und einer großartigen Brätklößchensuppe als Vorspeise) Lammbraten.

Sensationell zart, mit Kartoffeln, Zwiebeln, Bohnen und Erbsen, im Glas ein schöner spanischer Rotwein. Für die Vegetarier*innen Veggie-Braten. Nachtisch Zitronencreme.

Vor allem aber Austausch mit der Familie, inklusive Foto-Show (Laptop auf riesigen TV-Monitor) vom kürzlichen Urlaub an der Côte d’Azur (so schön!). Herr Kaltmamsell und ich wurden mit allerbesten Wünschen in unseren Urlaub geschickt.

Zurück in München schaltete ich nochmal auf Tüchtig:

  • Kreditkarten-PIN gesucht – diesmal klappte meine Haufenordnung: Sie war ganz unten in genau dem Haufen, in den sie gehörte.
  • Unterlagen durchgearbeitet in Vorbereitung auf die montägliche Videoberatung bei der Deutschen Rentenversicherung – es stellte sich heraus, dass meine angebliche Arbeitstätigkeit in Großbritannien zwischen 1983 und 1986 samt Rentenversicherungspunkten doch bereits 2012 geklärt wurde: “Wir möchten Ihnen mitteilen, dass es sich bei den folgenden Zeiten um so genannte ‘pension credits’ handelt, die gewährt werden, obwohl Sie sich zu dieser Zeit weder in Großbritannien aufgehalten noch dort gearbeitet haben (…) Den rechtlichen Hintergrund für die Gutschrift solcher Zeiten erläutert Ihnen auf Wunsch der nachfolgend genannte britische Versicherungsträger:
    Her Majesty’s Revenue & Customs
    Centre for Non-Residents”
    Na gut, wenn man mir trotz telefonischem und schriftlichem Widerstand diese Entgeltpunkte unbedingt zuschreiben möchte, wehre ich mich nicht weiter. (Und mit Hinterlegung hier im Blog merke ich mir’s hoffentlich auch.)
  • Wanderstiefel gereinigt und gefettet.

Währenddessen hatte Herr Kaltmamsell Abendessen zubereitet – nicht weil wir echten Hunger gehabt hätten, sondern weil Ernteanteil wegmusste: Ein Haufen Mangold aus der Pfanne mit selbstgezogener Chilischote, heimischem Ingwer und indischen Gewürzen, ganz ausgezeichnet. Und der Zwetschgenkuchen musste auch weg.

Daneben lief die allerletzte Maschine Wäsche vor Urlaub.

die Kaltmamsell

Journal Samstag, 10. September 2022 – Emsiger Samstag mit Schlechtwetterlauf

Sonntag, 11. September 2022 um 8:46

Klogang um sechs, ich legte mich nochmal hin, wurde mit einem interessanten Traum (endlich mal wieder spannende Gebäude, wenn auch diesmal eine Mischung aus Büro- und Schlafräumen, aber Aussicht auf eine Flusslandschaft) und zusätzlichen anderthalb Stunden Schlaf belohnt. In der Nacht nach Langem mal wieder eine Krampfattacke in den Unterschenkeln, wieder ließ sie sich durch Aufstehen und Yoga-Vorbeuge lösen, also durch Lockerung der LWS-Muskulatur.

Vor den Morgenkaffee hatten meine Pläne Brotteigkneten gesetzt, es wurde wieder Häusemer Bauerekrume, aber diese zum Mitbringen am Sonntag für meine Eltern.

Draußen kamen energische Regenschauer herab, doch meine Freude auf den geplanten Isarlauf hielt an.

Auch draußen: Die Kabelgerüste für den Pop-up-Biergarten im Nußbaumpark wurden abgebaut, ein weiteres Sommerende.

Nachdem ich mir ausdauernd gewünscht hatte, dass wir gestern Kühl- und Gefrierschrank abtauten und putzten (ja, auch dieses Produkt eines, das angeblich nie abgetaut werden muss, aber auch hier hat die zentimeterdicke Eisschicht im Gefrier-Teil die Gebrauchsanleitung offensichtlich nicht gelesen), legte ich meine Tagespläne so geschickt, dass Herr Kaltmamsell diese Hausarbeit übernahm. Ich überließ ihm auch das Entnehmen des fertig gebackenen Brotlaibs aus dem Ofen und verschwand 20 Minuten vor Backende zur U-Bahn, die mich zum Odeonsplatz fuhr. Von dort lief ich in den Hofgarten.

Ich trug zur halblangen Laufhose Regenjacke und Schirmmütze, band die Jacke aber bald um die Körpermitte und wurde dann nur einmal ganz am Ende meiner Strecke angeduscht. Ein Lauf mit vielen schönen Anblicken, viel Muße für Nachdenken, aber nicht so vergnüglich wie möglich, da schon bald beide Unterschenkel schmerzten (Zusammenhang mit nächtlichem Krampf?).

Viele Gänse im Englischen Garten, Streifen-, Kanada- und Graugänse.

#partyhauptstadtmuenchen – und offensichtlich auch Deppenhauptstadt.

Das Schöne am Laufen bei scheinbar schlechtem Wetter: Fast niemand sonst unterwegs.

Oberföhringer Wehr.

Ich sah sehr viele Herbstzeitlose. Blicke von der St.-Emmeramsbrücke:

Am Isarkanal, angeherbstelt:

Von dieser Seite war das Oberföhringer Wehr frisch bemalt:

Heimfahrt mit der Tram.

Ich stieg schon in der Müllerstraße aus und ging beim Bäcker vorbei. Meilenstein meiner persönlichen Entwicklung: Ich schaffte, eine einzelne Semmel zu kaufen. Herr Kaltmamsell hatte auf Nachfrage keine gewollt, für mein Frühstück plante ich zudem Zwetschgenkuchen ein – eine Semmeln genügte.

Auf dem Stephansplatz entdeckte ich neue Möblierung:

Frühstück war nach dem Duschen also die Körnersemmel mit Frischkäse und Tomate, dann Zwetschgenkuchen mit Schlagsahne.

Das Brot war recht organisch geraten, schadet dem Geschmack sicher nicht.

Wäsche aufgehängt, dann radelte ich zum Mittemeer am Ostbahnhof: Wer von ihren Eltern selbstgemachten Pacharán erhofft, muss diese Eltern mit süßem spanischen Anís versorgen. Doch zu meiner Enttäuschung war nur noch eine Flasche da. Ich werde nach dem Urlaub nochmal herkommen müssen.

Zurück daheim kochte ich Zwetschgenröster – was sich mit gekauftem Obst seltsam anfühlte. Das Entsteinen war harte Arbeit: Wie schon am Vorabend, als ich die Zwetschgen mit einem Messer halbierte und entsteinte, kämpfte ich jetzt auch mit dem Zwetschenentsteiner – ich habe noch nie derart schwer zu entsteinende Früchte erlebt.

Zeitunglesen, dann tat eine Runde Yoga gut.

Ich hatte wieder Lust auf Alkohol und mixte Herrn Kaltmamsell und mir Negronis. Es war schmerzlich frühes Lichtanschalten nötig.

Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell Lauch-Kohlrabi-Risotto, angegossen mit selbst gekochter Gemüsebrühe aus Gemüseresten, die wir in einer Tüte im Gefrierschrank sammeln und die er vor dem Abtauen verwertet hatte.

§

Wir verarbeiten weiter den Tod von Queen Elizabeth II. In der Süddeutschen mit einer klarsichtigen Analyse von Nele Pollatschek (€):
“Die Queen als Symbol
Die Rührende”.

Etwas, das wir alle die ganze Zeit machen: uns selbst in unserer ganzen eigenartigen Individualität zu erklären, indem wir auf allgemeinverständliche Muster zurückgreifen. So wie man sagt, “ich hatte eben eine dominante Mutter”, oder “ich bin halt ein Mann”, oder “in der Schule wurde ich gemobbt”. Sätze, die man sagen kann, in dem Wissen, dass, auch wenn der andere sie nicht teilt, jeder Mensch doch genug Erfahrungen mit “solchen Menschen” hat, als dass sich darüber Empathie erzeugen lässt – ach, deshalb bist du so. Ich verstehe. Ich vergebe. Solche Sätze sagen: Ich gehöre zu dieser Gruppe, und als Mitglied dieser Gruppe kannst du mich begreifen. Sie erzeugen “Identität”, wörtlich: Ich bin derselbe – genau wie jener, den du schon kennst.

(…)

Aber “Queen” ist keine seltene Schnittstelle, ist nicht “ältere, sehr reiche Frau, mit schwieriger Familie”. Queen Elizabeth II. sein ist nicht mal Staatsoberhaupt sein, ist in seinem Absolutheitsanspruch absolut singulär. Es ist eine identity of one, eine Privatsprache, die sich höchstens sich selbst erklären kann, also gar nicht.

(…)

Man weiß einfach nicht, ob es möglich ist, geheime Gelüste zu hegen, wenn man 96 Jahre lang, “such a life” führt. Wenn man wirklich jeden einzelnen Tag, dieses eine Ding ist “Queen Elizabeth II.”, davon wirklich niemals Pause hat, weil man selbst zu Hause im Schlafanzug noch umgeben ist von Menschen, die einen mit “Your Majesty” ansprechen. Weil man nicht mal fünf Minuten zum Kiosk um die Ecke gehen kann, um sich ein Päckchen Kippen zu kaufen, ohne dafür mit dem eigenen Abbild zu bezahlen. Weil man keinen geheimen Brief schreiben kann, ohne dafür ein Bildnis des eigenen Gesichts abzulecken und es in einen Kasten zu werfen, auf dem der eigene Name steht.

(…)

Was nun kommt, wer was daraus macht, was aus dem Commonwealth wird, ob Schottland jetzt doch noch unabhängig wird, welcher englische Politiker sich wie inszenieren kann, was die Oberhäupter anderer Staaten tun werden, während die Atommacht England abgelenkt ist, noch wissen wir es nicht. Es ist etwas passiert. Etwas, das sehr wenig mit dem Tod einer rüstigen 96-Jährigen zu tun hat. Und sehr viel mit Traditionen und mit Pflichtergebenheit, mit Symbolen und mit Geschichten.

Queen Elizabeth II. ist gestorben. Sie war die Letzte, die Einzige, vielleicht die Einsamste ihrer Art.

die Kaltmamsell

Journal Freitag, 9. September 2022 – Absprung in den Uralub

Samstag, 10. September 2022 um 8:57

Letzter Arbeitstag vor Uralub (Sie erinnern sich vielleicht: Nur in dieser Schreibweise wirkt er), irgendwie fühlte sich die Aussicht auf die Tage danach nicht recht nach Aussicht auf Erholung an.

Düsterer Himmel, es wird kühler (zum Glück langsam).

Arbeitsweg ein vorerst letztes Mal über die Gollierstraße, bevor sie um diese Zeit wieder den Schulkindern gehört (im Westend übrigens nur sehr wenige begleitende Eltern).

Ich hatte alles Übergabe-Nötige schon bis Donnerstag so gut abgearbeitet, dass ich mich gestern im Büro ungehetzt nur mit aktuell Hereinkommendem beschäftigen musste.

Zu Mittag gab es die ersten beiden Äpfel aus Ernteanteil (zwei verschiedene Sorten, zwei verschiedene Geschmäcker), Pumpernickel mit Frischkäse sowie Ernteanteil-Tomaten.

Erkenntnis: Eine Eigenschaft, die ich an Kolleg*innen und Führungskräften schätze, die es aber seltsamerweise nie in Stellenanzeigen schafft: Güte. Es ist schön, mit gütigen Menschen zusammenzuarbeiten. (Um einen davon sorge ich mich derzeit ein wenig.)

Kurz vor vier war wirklich alles weggeschafft und abgelegt, ich packte meinen Arbeitsrechner ein (für alle Fälle, vielleicht ist in in vier Wochen nach dem Oktoberfest ja wieder Pandemie) und ging durch Jackentemperatur und unter gemischten Wolken nach Hause.

Daheim erst mal zackiges Programm: Vorteige fürs samstägliche Brotbacken, Zwetschgenkuchen backen.

Jahreszeitlicher Obstkorb.

Dann durfte ich eine Runde Yoga, diese war wohltuend. Und jetzt: WOCHENENDE! URALUB!

Wir stießen darauf mit Martinis an. Nachtmahl war der Ernteanteil-Kopfsalat, Gurke, Paprika mit einem Dressing aus Kirschbalsamico vom Freiburger Ireneus und Walnussöl, ganz ausgezeichnet. Dazu aufgetautes selbstgebackenes Brot, ein Restl Käse, im Glas österreichischer Feinstrick Gemischter Satz. Nachtisch Schokolade, weil Herr Kaltmamsell ganz entschieden darauf hinwies, dass Kuchen (z.B. der frisch gebackene Zwetschgenkuchen) kein Dessert sei. Wir probierten die Kustermann-Pralinen: Gut!

Sehr früh ins Bett, weil sehr müde.

§

Mediengeschichte zum Tod von Queen Elizabeth II.:
“Here is the moment BBC Radio 1 entered The Protocol.”

Chris Stokel-Walker in Wired mit einem Techniknachruf auf die englische Königin:

“Queen Elizabeth II Has Died. Here’s How the Internet Will Remember Her”.

For a 96-year-old representing an institution that dates back centuries, the queen was more tech-savvy than many imagine. Defying stereotypes about women of her age, Elizabeth—through her handlers—was an enthusiastic adherent of technology. She sent her first email when visiting the Royal Signals and Radar Establishment in Malvern, England, in 1976 as part of the early development of Arpanet, the precursor to today’s global internet.

(…)

But in recent years, the queen, whose motto through the royal family was “never complain, never explain,” became more than an early tech adopter. She became a meme, enthusiastically deployed by social media users looking to offer wry commentary on their peers. “The internet loves a little old lady being quirky,” says Idil Galip, who studies memes at the University of Edinburgh and operates the Meme Studies Research Network.

Wie könnte ich jemanden nicht mögen, die diese Gaudi mitmachte?

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/1AS-dCdYZbo

Und diese?

https://youtu.be/7UfiCa244XE

§

Bitte lassen Sie Ihren elterlichen Unmut über mangelnde digitale Ausstattung an Schulen nicht an Lehrer*innen aus. Lehrer Herr Mess beschreibt eine typische Situation:
“Holpriger Start”.

die Kaltmamsell

Journal Donnerstag, 8. September 2022 – Vietnamesisches #Lindwurmessen und die Queen ist tot

Freitag, 9. September 2022 um 6:25

Nachts hatte ich das Schlafzimmerfenster schließen müssen, weil jemand im Park davor mich mit ausdauerndem “HEY!”- und “HALLO!”-Rufen wachhielt.

Düsterer Morgen: Nach zwei Spätsommerabenden draußen im Nachspiel war der Wetterumschwung dann doch da.

Selbe Zeit wie sonst, komplett anderes Licht auf dem Weg in die Arbeit.

Regen setzte erst später ein.

Mühsame Arbeit, es fiel mir schwer, die nötige Energie für den Endspurt vor Urlaub aufzubringen. Ein Vormittag als Aneinanderreihung innerer Rempler.

Mittags machte der Regen eine Pause. Ich ging auf den Markt am Freundorfer-Platz und holte am Gärtnerei-Stand Zwetschgen (der Baum bei meinen Eltern trägt dieses Jahr praktisch keine Früchte), kleine, helle Knuspertrauben (seit @katha_esskultur die so verhassten Traubenkerne vor Jahren als “knusprig” bezeichnete, komme ich damit zurecht, die Macht des framing), eine Paprika, eine Knolle Knoblauch.

Die Trauben wurden gleich mal der Beginn meines Mittagessens, gefolgt von Pumpernickel mit Frischkäse und von Sahnequark mit Joghurt.

Arbeitsreicher Nachmittag, Übergaben.

Schmerzliche Nachricht in der Zeitung: Um Energie zu sparen, ist das Dantebad diesen Winter nicht in Betrieb. Für mich also gar kein Bahnenschwimmen mehr auf absehbare Zeit – oder ich nähere mich dann doch dem Neoprenanzug an.

Auf dem Heimweg holte ich in der Lindwurmstraße etwas ab, bei dieser Gelegenheit schwenkte ich endlich mal in die traditionsreiche Konditorei Kustermann, um deren hausgemachte Pralinen zu testen. Als die Chefin gerade nach meinen Wünschen ein Tütchen füllte, kam ein Mann mit Männerdutt herein und fragte: “Habt ihr irgendwas ohne Zucker?” Ihm wurde freundlich beschieden, dass nur die Frühstücks- und sonstige Speisekarte Speisen ohne Zucker biete.

Daheim frischte ich Sauerteig auf, dann gab’s eine Runde Yoga – allerdings war diese ruhige Folge nicht das Richtige, um mich gestern runterzuholen.

Zum Nachtmahl war ich wieder mit Herrn Kaltmamsell zum #Lindwurmessen verabredet.1 An der Reihe war das vietnamesische Lokal Oanh 65.

Foto vom 24.8.

Der Gastraum war sehr gut besucht, voll fröhlicher Gruppen. Wir teilten uns gemischte Vorspeisen.

Hauptspeise war bei mir eine Noodle Bowl mit Rindfleisch in Wildbetelblättern (herrlich viel Gemüse und Kräuter), bei Herrn Kaltmamsell Com Chay Thap Cam: Im Tontopf gebratene Jakobsmuschel, Garnele, Hühnchen, Rindfleisch in Austernsauce mit knusprigem braunem Reis serviert, mit Gemüse, Zuckererbsen, Thai-Spargel.

Zwischen beiden Gängen erreichte mich die Nachricht vom Tod der britischen Königin Elizabeth II., trotz ihrem sehr langen Leben doch sehr plötzlich. Ich war seltsam berührt, ich kenne kein United Kingdom, keine Welt ohne sie. Die Formulierung wird oft leichtfertig verwendet, doch in diesem Fall trifft sie sicher nicht nur für mich zu: Eine Ära geht zu Ende.

Daheim guckte ich zu Nachtisch Schokolade noch eine Doku über die verstorbene im Fernsehen: Alles vertraute Bilder, sie hatte ein öffentliches Leben gelebt.

  1. Wir futtern uns nacheinander durch alle Lokale an der Südseite der Lindwurmstraße von Sendlinger Tor westwärts bis Stemmerhof, dann an der Nordseite wieder zurück. []
die Kaltmamsell

Journal Mittwoch, 7. September 2022 – Lebenswege nach dem Abitur, Omas Krautwickel

Donnerstag, 8. September 2022 um 6:28

Nochmal Sandalen an den Füßen: Düstere Wolken am Himmel, doch es war immer noch mild. Kurz vor Ankunft im Büro erwischte mich aber ein Regenduscher.

Es wurde nochmal ein spätsommerlicher Vormittag, den ich nach extra emsigen Stunden für einen Cappuccino-Spaziergang nutzte. Ich testete das Café Gollier, in dem ich eine Siebträgermaschine gesehen hatte: Gut!

Als Mittagessen gab es Pumpernickel mit Frischkäse, Hüttenkäse.

Emsiger Nachmittag, schlechtes Gewissen über vier Wochen Urlaub verstärkt durch die länger werdende Übergabeliste: In vier Wochen passieren halt Dinge.

Nach Feierabend ging ich durch Sonne und Wärme zum Jakobsplatz: Ich war im Stadtcafé mit zwei Mitabiturientinnen verabredet; das Klassentreffen vor einem Jahr und die kürzliche Beerdigung eines Mitschülers hatten uns bewusst gemacht, dass wir seit vielen Jahren in derselben Stadt wohnen (einer der beiden begegne ich hin und wieder auf dem Weg in die Arbeit, der sich mit ihrer Joggingstrecke kreuzt), und hatte jetzt zu dieser Verabredung geführt. Ich erfuhr ein wenig, wie das Leben der beiden seit dem Abitur verlaufen war, wie es den Eltern in Ingolstadt ging, über Baumaßnahmen in Arztpraxen (Spezialgebiet der einen, die auch über Arbeitszeit-Ansprüche von rarem Fachpersonal berichtete), über Abendveranstaltungen des Wirtschaftsreferats und das Munich Urban Colab (die andere arbeitet bei der Stadt).

Über unseren Gesprächen wurde es dunkel auf dem Jakobsplatz. Da mich daheim ein Nachtmahl erwartete, hatte ich nur zwei alkoholfreie Weißbiere getrunken, kam sehr hungrig nach Hause.

Aus den Blättern eines länger zurückliegenden Ernteanteil-Spitzkohls (blanchiert eingefroren) hatte Herr Kaltmamsell Krautwickel zurbereitet. Ich hatte als Wunsch die Beschreibung der Krautwickel meiner polnischem Oma selig vorgegeben (Hackfleischfüllung mit Reis, Tomatensauce, kein Chichi) – und das Resultat kam erstaunlich nah ran.

Die Exemplare meiner Oma waren doppelt so groß, aber das setzt größere Krautblätter voraus, die nunmal nicht da waren. Der Geschmack war so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Nachtisch Süßigkeiten.

Wachsende Vorfreude auf knapp drei Wochen San Sebastián, die Ende nächster Woche beginnen. Wenn Sie die Stadt und die Gegend kennen: Was sollte ich auf keinen Fall verpassen?

§

Energiepreise sind steil gestiegen (u.a. durch den Angriff Russlands auf die Ukraine), Lebenshaltungskosten sind steil gestiegen (u.a. durch Lieferkettenprobleme, angestoßen durch Pandemie-Maßnahmen). Die Bundesregierung hat Maßnahmen erarbeitet, die die Belastung der Bevölkerung mildern sollen und die naturgemäß umstritten sind.

@herzbruch nimmt sich freundlicherweise Zeit für präzise Formulierungen über unpräzise offizielle Formulierungen.
“06.09.2022”.

Es ist vollkommen egal, ob man arm oder reich oder in der Mitte ist, wenn die Milch vorher 89 Cent gekostet hat und jetzt 2 Euro, dann ist das doof, und wenn es mit allen Produkten im Einkaufswagen so aussieht, dann ist das ganz besonders doof. Für alle. Nicht nur für arme Menschen. Und deshalb wäre es natürlich schön, wenn alle von dieser Scheiße entlastet werden könnten. Ich möchte spoilern: Draußen ist Krieg, ein Irrer stellt das Gas ab, wir können nicht alle entlasten von der Scheiße. Und nein, es ist nicht die Verantwortung der Bundesregierung, das Problem zu lösen, dass plötzlich 80 Mio Deutsche ganz teure Milch kaufen müssen. Das ist leider einfach Pech. Die Verantwortung der Bundesregierung ist es, das Problem zu lösen, dass Menschen, die vorher schon nur knapp über die Runden gekommen sind, nicht ins Nichts fallen. Das hat aber mit Entlastung nichts zu tun, das ist Rettung. Hieße das Paket Rettungspaket statt Entlastungspaket, dann müssten nicht ALLE Leute in Deutschland das Gefühl haben, dass sie da auch mitmachen wollen, viele Leute müssen nämlich einfach nicht gerettet werden. Rettungspaket ist aber als Wort leider auch irgendwie durch, wir hatten Lufthansa, wir hatten Griechenland, ein Rettungspaket kann man den Deutschen auch nicht mehr guten Gewissens verkaufen.

die Kaltmamsell