Archiv für November 2005

Für mehr Altphilologie an den Schulen

Sonntag, 13. November 2005

auch deshalb

Ramp-up

Donnerstag, 10. November 2005

Ich will’s ja nicht verschreien, aber: Die SZ hat Bloggen gelernt. Vor allem was Martin Zips im Süddeutsche-Blog so macht, ist mittlerweile richtiges Bloggen. (Die Kommentare lese ich nicht mehr.)

Mag jemand jetzt dem Verantwortlichen noch erklären, dass mit “Blogroll” nicht etwa die Liste der Einträge benannt wird (das heißt Blog), sondern die Liste mit Links zu anderer Leute Blogs?

Auf meinem Weg in die Arbeit (29): Computertipps

Mittwoch, 9. November 2005

Liebe Bahnreisende, die Sie unterwegs an Ihrem Laptop werkeln: Ganz unten rechts auf Ihrem Bildschirm sehen Sie bei angeschaltetem Gerät eine Reihe von Symbolen. Dazu gehört ein – zugegeben, stark stilisierter – Lautsprecher. Wenn Sie auf dieses Symbol doppelklicken, wird ihnen ein Ankreuzelkästchen „Ton aus“ angeboten. Setzen sie in das Kästchen einen Haken, und schon müssen Sie Ihre Mitreisenden nicht mehr mit „Dimmdadummdabrimm“ belästigen, wenn Sie den Rechner an- und ausschalten, und auch nicht mit sonstigen nervenzerrenden Signalklängen zur Bejubelung oder Bestrafung von Arbeitschritten.

(Und weil es sich um ein elektronisches Gerät handelt, ist es unnötig, mit brachialer Kraft auf die Tasten zu dreschen. Es sei denn, Ihr Chef sitzt 15 Reihen weiter und soll unbedingt Ihren Eifer registrieren.)

Bitte gerne, jederzeit wieder, nicht dafür.

Krimi um einen Krimi

Dienstag, 8. November 2005

Ich habe ja im Zusammenhang mit Wolf Haas schon mal darauf hingewiesen, dass ich seit vielen Jahren nach einer Krimi-Konstruktion suche, in der sich der Leser als Täter entpuppt. Es sah so aus, als hätte Herr Rau die Spur zu einer solchen gefunden. Aber dann vielleicht doch nicht, weil die Quelle der Spur, ein Nachschlagewerk, plötzlich verschwunden war. Vielleicht kann ihm jemand helfen? Spannend!

Blaue Flecken

Montag, 7. November 2005

Immer wieder entdecke ich an Beinen und Po blaue Flecken, teilweise beachtlich groß und schmerzhaft, und weiß beim besten Willen nicht, wann und woran ich mich da wohl gestoßen haben mag.
Ich bin halt nicht sehr schmerzempfindlich – nur dass mich das sichtlich nicht vor Verletzungen und Schaden bewahrt.

In den vergangenen Jahren habe ich gelernt, dass mir das nicht nur physisch so geht. Dann spüre ich wieder einen Schmerz und habe keine Ahnung, was ihn verursacht hat.

I bruise easily. Das erklärt einiges.

Ein Blick in meine Küche

Sonntag, 6. November 2005

Schon vor Wochen hatte mich die Schweizer Füchsin aus Andalusien darum gebeten. Gestern hatte der Mitbewohner zu einem Fest geladen; kurz vor dem Eintreffen der Gäste war die Küche endlich mal in einem repräsentablen Zustand.

1. Meine Küche

Vom Flur aus gesehen, hinten liegt das Esszimmer (ein teilverglaster Balkon).

Vom Esszimmer aus gesehen. Wir nennen diesen riesigen, schweren massiven Eichenschrank, den der Mitbewohner aus dem Keller seiner Eltern rettete, “das Monster”. Stammt vermutlich aus den 20ern, gehörte Mitbewohners Großeltern.

Ich habe eine Schlauchküche ohne Außenfenster, die bei meinem Einzug bereits mit Einbau versehen war. Deshalb unterscheidet sie sich deutlich von allen meinen bisherigen Küchen: Ich mag keine geschlossenen Hängeschränke und hätte auch sonst einiges anders eingerichtet. Aber die Möbel sind pfenniggut, warum also wegwerfen? Typisch ist allerdings das Monster: Ich hänge an Möbeln mit Geschichte, selbst wenn sie möglicherweise unpraktisch sind.

2. Öffne einen Schrank

Nicht nur habe ich ungewollt Hängeschränke – das Vormieterpaar, das die Küche einbaute, war einen guten Kopf größer als ich und der Mitbewohner. So freuen wir uns zwar über eine ergonomisch hohe Arbeitsfläche, können aber nur die untersten beiden Fächer der Küchenschränke wirklich nutzen. Ab dem dritten Fach brauchen wir die Leiter. Deshalb stehen da oben die selten benötigten Dinge.

3. Elektrowerkzeug in der Küche

Ich liebe gutes Werkzeug – in der Küche am meisten mechanisches. Nicht missen möchte ich aber diese beiden Herrschaften: Elektrisches Rührgerät (die erste Küchenanschaffung, als ich mit 19 eine eigene Wohnung bezog) und Zerstörer.

4. Lieblingszutaten, die immer vorrätig sind.

Sehr schwer zu sagen, am ehesten noch reichlich Gewürze.

5. Mein kleiner Freund aus Stahl.

Keine Frage: Das neue Salatbesteck von Georg Jensen, das ich mir zum Geburtstag habe schenken lassen. Nicht nur wunderschön, sondern auch ungeheuer praktisch: Mit den schmalen Schaufeln kann ich auch noch so volle Schüsseln mischen, und zum Abschmecken verwende ich es wie normales Besteck.

Schlaf in der Ehe

Freitag, 4. November 2005

Regelmäßige Leser wird nicht überraschen, dass mir klassische Erwartungen an Verhalten in der Ehe egal sind. Ich kapier das mit dem Ehering nicht und habe deshalb keinen. Ich sehe eine Partnerschaft nicht als Anlass, ein Alias anzunehmen und den eigenen Namen abzulegen. Ich trete keineswegs nur im Plural auf, sehe – obwohl ich der weibliche Teil bin – meinen Partner nicht als Einkommensquelle, spiele keine Zickenspiele, fühle mich im Gegenteil sogar sehr verstanden und genieße, dass mein Partner seit mehr als zwölf Jahren mein Leben bereichert.

Und ich bin noch nie auf die Idee gekommen, mein eigenes Schlafzimmer aufzugeben. Oh, ich liebe die körperliche Nähe des geliebten Menschen. Aber beim Schlafen mache ich sie lieber zur Ausnahme: Am tiefsten und entspanntesten schlafe ich, wenn ich allein im Zimmer bin. Schon immer.

Als ich also vor neun Jahren zum ersten Mal im Leben mit jemandem zusammenzog, nämlich mit dem Mitbewohner, stand ohne große Erklärungen fest, dass es zwei Schlafzimmer geben würde. Seines dient ihm gleichzeitig als Arbeitszimmer, in meinem steht der gemeinsame Kleiderschrank.

Auf dieses Thema gebracht hat mich die Geschichte (oder halt, neuerdings scheint man so was „Stück“ zu nennen) „When the Z’s You Get Aren’t Yours“ in der New York Times. Es geht um schnarchende Männer in Partnerschaften und die daraus resultierende Peinlichkeit, wenn Eheleute zugeben müssen, dass sie nicht das Schlafzimmer teilen. Da erinnerte ich mich, dass getrennte Schlafzimmer gerne als untrüglicher Beweis für mangelnde Zuneigung / körperliche Anziehungskraft, wenn nicht sogar für das Scheitern der Partnerschaft gesehen werden.

Sehr lustig. Ich tu mich ja schon schwer, auch nur das Atmen eines anderen Menschen im Schlafzimmer nicht als Störung zu sehen. Schnarchen aber gehört zu den Geräuschen, die mich garantiert um den Schlaf bringen, egal in welcher Lautstärke, von wem und in welcher Phase meines Schlafs. Schon als Kind durchwachte ich Nächte, die ich bei einer meiner schnarchenden Großmütter verbringen musste.
So trifft es sich wunderbar, dass ich ohnehin mein eigenes Schlafzimmer habe: Der Mitbewohner schnarcht. Bis vor Kurzem konnte ich ihn durch wiederholtes Rempeln fast jedes Mal ruhig stellen, mittlerweile immer seltener. Ich bin sehr froh, dass ich einfach Zimmer und Bett wechseln kann.

Der Artikel in der New York Times nennt auch die brenzligsten Umstände einer Schnarcher-Partnerschaft:

Snorers and their mates dread vacations, especially if it means going to a hotel, for the simple reason that there is no easy escape. “I’ve seen people who have reported sleeping in bathtubs,” Dr. Thorpy said. “You would be surprised how many times that happens.”

Zu solcher Drastik musste ich glücklicherweise noch nicht greifen, was daran liegen mag, dass ich selten mit dem Mitbewohner verreise. Aber ich hatte eine Schnarchpartner-geplagte Arbeitskollegin (zu Hause mit zwei Schlafzimmern), die mehrfach die Nacht auf einem Sofa in der Hotellobby verbrachte.


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