Journal Donnerstag, 5. Dezember 2019 – Nebelsuppe
Freitag, 6. Dezember 2019Gute Nacht dank Ibu, die nur wenig vorzeitig beendet wurde, als der Nachbar um halb sechs sicherstellte, dass alle im Stadtviertel mitbekamen, wie er seine RRRROMMMS! drei RRRROMMMS! Rolläden RRRROMMMS! hochzog. (Oida!)
Brav vorm Duschen eine Runde Orthöpäden-Plank eingeschoben. Draußen richtig dicker Nebel, aber durch Temperaturen um die Null nicht zu unangenehm beim Radeln in die Arbeit.
Der Nebel verzog sich über den Vormittag und machte Platz für Sonnenschein.
Morgens hatte ich festgestellt, dass ich nichts für die Brotzeit hatte. Kurzerhand Birchermuesli und Haferflocken in einem Schraubglas mit Wasser begossen, kurz vor Abmarsch Joghurt drübergelöffelt: Zu Mittag schmeckte mir das ganz ausgezeichnet und war mit einem Apfel aus Ernteanteil genau das Richtige. Nachmittagssnack Eiweißriegel.
Mit der Dunkelheit kam auch der Nebel zurück.
Abends Reha-Sport, diesmal wieder zum Start Progressive Muskelentspannung. Zumindest klappte stellenweise körperliche Entspannung, aber das mit dem Konzentrieren auf sich selbst, Kopf Freimachen geht wirklich nicht direkt nach einem Arbeitstag. Geräteübungen, die gute Stunde ist einfach zu lang, um nicht lästig zu werden. Ich erinnerte mich daran, wie viel niedriger die Schwelle zum Absolvieren der halben Stunde Kiesertraining war – die ließ sich locker zweimal die Woche schnell einschieben.
Durch Nebel nach Hause. Herr Kaltmamsell hatte Ernteanteil geholt und die Pastinaken daraus mit einer gelben Rübe und einem Apfel zu Suppe verarbeitet und leicht geschärft, servierte sie mit gerösteten Haslenüssen und Manouri.
Noch ein paar Häuslichkeiten, für die am Wochenende keine Zeit sein wird, weil ich mit Herrn Kaltmamsell zu einer Geburtstagsfeier in die Schweiz reise!
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Schwere Kost.
“Frauenmorde:
Von ihren Männern getötet”.
Von allen in Deutschland getöteten Frauen stirbt fast die Hälfte durch die Hand des Mannes, der vorgibt, sie zu lieben: ihres Ehemanns oder Lebensgefährten.
Elisabeth Raether und Michael Schlegel sind für die Zeit allen 122 solchen Tötungen in der Bundesrepublik im Jahr 2018 nachgegangen.
Was unter anderem deutlich wird: Eine Antwort auf die Frage, warum die Partnerinnen von gewalttätigen Männern nicht “einfach gehen” – sie brächten sich damit in noch größere Lebensgefahr. (Deshalb sind Frauenhäuser so wichtig.)
Ebenfalls deutlich: Dass das Phänomen durch alle Gesellschafts- und Altersschichten in Deutschland geht.
Unvorsichtigerweise habe ich auf Twitter in die Replies geblinzelt: Ja, es gibt nicht nur einen Mann, der Feministinnen verantwortlich für diese Männergewalt macht – ihre Provokationen machten die Männer eben zornig. Der Vollständigkeit halber schreibe ich die Widerlegung aus: Sanftheit und Demut hat noch keine Frau vor Gewalt bewahrt.
Darauf der Film einer feministischen Aktion in Chile – gegen sexualisierte Gewalt gegen Frauen (mit deutscher Übersetzung.) Die Aktion verbreitet sich wohl mittlerweile in der ganzen Welt.
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Andere waren 2019 auch Schöffin:
“Schöffin in Hamburg – das erste Jahr”.
via @claudine
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Michael Spicer tut nicht nur so, als souffliere er Politiker aus einem Hinterzimmer, sondern macht auch großartige Werbung – hier ein Beispiel (das hierzulande wohl nicht funktionieren würde).