Journal Donnerstag, 27. November 2025 – Launeverhagelung, aber Bürgerversammlung
Freitag, 28. November 2025Erster Gedanke bei Weckerklingeln nach gutem Nachtschlaf: Erst Donnerstag.
Noch ein düsterer Morgen, aber dieser war trocken.
Auf den Rhythmus des Arbeitswegs in Luftlinie über die Theresienwiese muss ich mich erst wieder einstellen, freute mich aber bereits über den weiten Blick.
Auf dem Winter-Tollwood die wirklich ambitionierten Craft-Projekte.
Arbeitsstart auch nach Sichtung des E-Mail-Postfachs wie geplant.
Leider verhagelte mir dann etwas die Arbeitslaune, was ich hatte kommen sehen, wogegen ich Mittel ergriffen hatte, was dennoch in einem Ausmaß schief ging, dass ich die Fassung verlor und ein Beinausreißen fürs Retten komplett verweigerte. Was mich genauso unglücklich und wütend machte, wie es das Beinausreißen bewirkt hätte. (Hoffentlich nicht so lang?) Plus Wut-Kopfweh.
Da ich mich vor Wut eh nicht konzentrieren konnte, rannte ich raus auf einen Mittagscappuccino. Bei Rückkehr hatte ich mich etwas beruhigt und konnte meinen eigentlichen Job für gestern wieder aufnehmen.
Mittagessen: Apfel, Banane, Hüttenkäse.
Nachmittags kam die Sonne raus, ich sah sogar noch blauen Himmel, bevor es früh Nacht wurde. Der innere Wutausbruch hinterließ große Kraftlosigkeit, ich musste mich zum Nötigsten zwingen. Abends fand die jährliche Bürgerversammlung meines Stadtbezirks 2 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt statt, nach zwei Jahren Pause hatte ich fest vor teilzunehmen. Jetzt schwankte ich, weil ich einen Termin-Job nicht abgeschlossen hatte. Doch dann beschloss ich, dass dieser Scheißtag mich nicht auch noch von Dingen abhalten sollte, die mein eigentliches Leben ausmachten (außerdem hatte Herr Kaltmamsell diesmal sein Mitkommen angekündigt) und verschob die Erledigung auf Freitagfrüh.
Ohne Einkäufe direkt über Theresienwiese nach Hause, dieser Rückweg führte mich an dem Mini-Christkindlmarkt am Bavariapark vorbei.
Daheim schnelles Brotzeitvorbereiten, Herr Kaltmamsell hatte aus eben abgeholten Ernteanteil-Karotten ein Kokos-Curry gekocht, das er mit Reis servierte (sehr gut!), dann machten wir uns zügig zur Bürgerversammlung in der Turnhalle einer Schule beim Gärtnerplatz auf.
Details erzähle ich morgen, doch es war wieder so! wert, diesen Einblick in meine Nachbarschaft und in Münchner Stadtverwaltung zu bekommen. Gegen Ende wurde mir aus einer Antwort aus dem Mobilitätsreferat der Fachbegriff “freilaufende Rechtsabbieger” geschenkt, von der ohnehin sensationellen Isabel Strehle, Leiterin des Geschäftsbereichs Verkehrs- und Bezirksmanagement – aus deren Stellungnahmen ich auch sonst sehr viel lernte.
Um halb elf waren wir zurück daheim, vor so viel Input und Aufgekratztheit konnte ich allerdings lange nicht einschlafen.
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Interessanter Statusreport in der Zeit über Frauen in Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft:
“Wozu der Stress für 300 Euro mehr?”
Ein selten angesprochener Aspekt:
Sie ist nicht die Einzige, die auf ein weiteres Karriereproblem von Frauen neben Kindern hinweist. “Viele Frauen wissen, wie wichtig ein Treffen mit den Chefs sein kann, haben aber Angst, dass dadurch ein falscher Eindruck entsteht”, sagt Karin Heinzl, die das Frauennetzwerk MentorMe gegründet hat. Für ihren Job spricht Heinzl oft mit Mitarbeiterinnen verschiedener Unternehmen, die sich fragen, wie sie aufsteigen können. Immer wieder würden sie ihr berichten, dass die entscheidenden Gespräche in Restaurants oder Bars geführt würden. “Aber eine Frau, die ihren Chef nach Feierabend auf ein Glas Wein trifft? Das hat für viele einen unangenehmen Beigeschmack.” Bei einer Beförderung bekämen dann häufig die Männer den Job, die kein Treffen verpassen. “Der Chef präferiert jemanden, dem er bereits vertraut”, sagt Heinzl. “Offen kommuniziert wird das nicht.”
Ich denke da an Zeiten meines früheren Lebens, in denen ich Chef und männlichen Vize regelmäßig zusammen auf ein Bierchen verschwinden sah. Da dachte ich mir zwar auch irgendwann Get a room, aber mit einer weiblichen Vize wäre das komplett undenkbar gewesen.
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Bosetti über Konstantin Wecker und Macht. Die zweite Hälfte, in der sie generell vor Bühnenmenschen warnt (sich selbst eingeschlossen), ist das eigentlich Kluge dieser Folge.
https://youtu.be/Djz9q-Rfc-I?si=ipRGLpALqfa-bX3L













































