Fotos

Journal Donnerstag, 7. August 2025 – Sonnenschein macht alles besser

Freitag, 8. August 2025

Zu früh aufgewacht, aber den Tag über nicht darunter gelitten.

Das Wetter richtete sich nach der Vorhersage, zu meiner Freude konnte ich mein neues Kleid tragen (sehr schlecht fotografierbar, weil dunkelstes Blau). Auf dem Marsch in die Arbeit bekam ich blauen Himmel und Sonnenschein – sowie kalte Zehen in den Sandalen, auch die 12 Grad Morgentemperatur entsprachen der Vorhersage.

Im Büro legte ich noch zackiger los als erwartet, Menschen hatten nachts gearbeitet und mir Jobs geschickt. Dann geplante Arbeit, weiter im lehrreichen Lektoratsprojekt: Atomfallen-Quantencomputer! Gattergüten! Optische Pinzetten! Großapertur-Pockelszellen! Ich kapierte NICHTS, war aber von ALLEM begeistert! Gleichzeit musste ich allerdings Querschüsse auffangen, war deshalb sehr erleichtert, dass mir mehr Luft im Korrektoratsprojekt angekündigt wurde als zunächst bemessen.

Also setzte ich fröhlich mein Mittagspausenprojekt um: Espressobohnenkaufen plus Cappuccinotrinken im Caffe Fausto. U-Bahn zum Candidplatz, Spaziergang nach Süden.

Guter Cappuccino, der Auer Mühlbach rauschte dazu.

Zurück im Büro ackerte ich erst den nächsten Brocken weg, bevor ich zu meinem Mittagessen griff: Renekloden und Mirabellen, Muesli mit Joghurt. (Und keine Gurke, weil ich die schon wieder daheim vergessen hatte.)

Nach Jahrzehnte-lang geübter Banner Blindness entwickle ich jetzt KI-Blindness: Bei schneller Google-Suche sehe ich den ersten Absatz gar nicht.
(Wohl lediglich eine Erweiterung der “Gesponsert”-Blindness. Bald klicke ich automatisch auf die zweite Seite Suchergebnisse.)1

Der ausgesprochen produktive Arbeitstag machte mich froh, doch an seinem Ende fühlt ich mich auch ganz schön durch. Dass ich seit Weihanchten lediglich zweimal eine Woche Urlaub hatte, von denen nur eine als Erholungsurlaub durchgeht (die zweite war re:publica), mag dann doch Auswirkungen haben. Für Wien Ende August habe ich bislang eine lange Liste Ideen und Wünsche, aber noch kein Programm – vielleicht kriege ich das mit Jeden-Tag-nur-eine-Sache (Erholungsrat von Herrn Kaltmamsell) doch mal hin? Im Moment bin ich allerdings wieder an dem Punkt, an dem ich mich weder auf Wochenenden noch auf Urlaube wirklich freue: Danach muss ich ja doch zurück in die Arbeit.

Partyprogramm der Woche (Lerchenlauf und gestriger Mittagsausflug zählen auch dazu): Gestern traf ich mich nach Feierabend mit einer früheren Mitschülerin (loser Kontakt seit ein paar Jahren) im Biergarten, und zwar in dem am Bavariapark.

Guter Schweizer Wurstsalat, dazu alkoholfreie Radler.

Wir kamen länger und tiefer ins Gespräch, als ich vorhergesehen hatte (eine ganz eigene Art Verbindung, da wir viel gemeinsame Basis hatten, aber dazu ein paar Jahrzehnte völlig unterschiedliche Lebenswege), während durch die Kastanienblätter die Abendsonne immer dunkler gold wurde – und ich nach einer Weile merkte, dass ich nicht nur Abendbrot aß, sondern auch war (der viele Regen und jetzt plötzlich Sonne und Wärme auf die Pfützen): Ich werde heute wahrscheinlich wieder zur Großpackung Mückenstichgel greifen müssen.

Nach Hause spazierte ich ein Stück zusammen mit meiner Verabredung, wir wohnen nahe beieinander. Daheim traf ich auf einen noch wachen Herrn Kaltmamsell, bereitete noch schnell meine Brotzeit für den Freitag vor. Und machte mich nach den vielen menschlichen Eindrücken des Abends auf eine unruhige Nacht gefasst.

  1. Mal sehen ob ich jetzt hier auch wie auf Mastodon Tipps für Suchmaschinen-Alternativen bekomme – von Menschen, die sich offensichtlich keine Arbeitsumgebung vorstellen können, in der sowas nicht frei wählbar ist, schon gar nicht auf die Schnelle. Weil das alles mit Linux nicht passiert wäre und man selbst schuld ist, wenn man eine andere Textformatierungssoftware benutzt als LaTeX. []

Journal Mittwoch, 6. August 2025 – Pfützenlauf

Donnerstag, 7. August 2025

Schon vor fünf aufgewacht, aber das nach tiefem Schlaf, außerdem wollte ich eh den angekündigten wolkenarmen und hellen Morgen für einen Isarlauf vor der Arbeit nutzen.
Verdutzung, als ich die Augen aufschlug: Das große Isolierglasfenster meines Schlafzimmers war blind mit Kondenswasser (später stellte sich heraus: auch zwei Fenster im Wohnzimmer).

Der Himmel war nicht ganz so frei wie erhofft, doch als ich um sechs startete, bekam ich genug Tageslicht – was umgehend die Hoffnung auf einen weiteren Lerchenlauf nächste Woche weckte.

Ich lief gut und froh, der Körper spielte mit. Der besondere Anblick gestern: Dunstfetzen über den Wiesen, Spiegelungen in den großen Pfützen.

Der Morgen wurde immer schöner, ich marschierte unter strahlend blauem Himmel und in kühler Luft in die Arbeit. Die Wettervorhersage verspricht ab jetzt mindestes eine Woche Sommer.

Alles muss man selber machen. (Dank an @giardino für den Hinweis!)

Emsigkeit am Schreibtisch, ich lernte beim Korrekturlesen viel.

Mittagscappuccino mit Kollegin bei Nachbars (von ihr lernte ich eine Menge über Wacken): Nachdem es am Vortag überraschend warm geworden war, blieb es gestern kühl.

Später gab es als Mittagessen Banane, sehr reife Renekloden (die Herr Kaltmamsell auf meine Bitte gesucht und gekauft hatte), Quark mit Joghurt.

Nachmittag mit mehr Korrekturlesen, das hohe Konzentration erforderte. Doch ich hatte genug Energie, um mich über das Sonnenlicht draußen zu freuen.

Mittelspäter Feierabend, über Lebensmitteleinkäufe beim Vollcorner nach Hause. Dort stellte ich fest, dass ich keine Lust auf die recherchierte Folge Pilates hatte; statt dessen Wäscheaufhängen, Blumengießen (und Wegwerfen einer über die Monate immer hässlicheren Weißlilie), Brotzeitvorbereiten.

Als Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell LINSEN!

Und zwar mit selbstgemachtem Pesto (Ernteanteil-Basilikum), spanischen Familienzwiebeln, Knoblauch (Ernteanteil), Champignons, gebratener Ziegenrolle – super.

Nachtisch erstmal Obst: Herr Kaltmamsell hatte es ungeplant vom Viktualienmarkt heimgebracht – man hatte ihm einfach was zum Probieren hingehalten, und das schmeckte SENsationell (Renekloden, Mirabellen, Rosé-Trauben) – wie bei so Schulhof-Dealern. Dann noch Schokolade.

Abendunterhaltung: Die zweite Folge Mad Men auf Arte.

§

Nachgespielt: Wie jemand Social Media leider kennenlernte, der erst in den vergangenen zehn Jahren dazugekommen ist.

via @nicolediekmann (die sich schon so lang im Web rumtreibt, dass sie es auch noch anders kennt)

§

It’s not coming, it’s here. … We do now live in a country that has an authoritarian leader in charge. We have a consolidating dictatorship in our country.

Rachel Maddows melodramatischer Aufruf, es nicht als Melodramatik abzutun.

Ein Effekt von Trumps Taktik “Flood the zone with shit” ist ja, dass man (ich) dazu neigt, all den bescheuerten Blödsinn, den er täglich von sich gibt, als – bescheuerten Blödsinn abzutun. Aber Rachel Maddows belegt, dass die USA sich tatsächlich immer weiter auf diesen autoritären Anführer ausrichten.

This is not going to fix itself.

via @niggi

Journal Dienstag, 5. August 2025 – #WMDEDGT

Mittwoch, 6. August 2025

Fünfter der Monats, Frau Brüllen fragt wieder “WMDEDGT?” (“Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?”). Und hier sammelt sie die Antworten.

Nach gutem Schlaf so richtig vom Wecker geweckt worden. Beim Finalisieren des gestrigen Blogposts über Milchkaffee und Wasser sah ich den (recht willkürlich gewählten) Ausschnitt aus “Mortadelo y Filemón en Alemania” genauer an: Dass die Geschichte reichlich nationale bis rassistische Stereotype enthalten würde, war mit von vornherein klar gewesen, doch diese konkrete Darstellung der türkischen Einwanderer in Berlin wunderte mich erstmal. Bis mir einfiel: Hätte man das deutsche Stereotyp für türkische Gastarbeiter gezeichnet, wäre es für die spanische Leserschaft nicht erkennbar gewesen. Die Figuren hätten auf sie am ehesten wie stereotype gitanos gewirkt. Nationale Stereotypen in verschiedenen Kulturen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Cartoonifizierung – schönes Forschungsgebiet.

Übliche Arbeitsmorgenroutine: Reinigung Cafetera, Bettmachen, Kleidung rauslegen, Zeitung aus dem Briefkasten holen, Bank- und Seitstütz, Zähneputzen, Duschen, Cremen, Schminken, Anziehen, Abschied von Herrn Kaltmamsell (der gerade Ferien hat und um diese Zeit noch daheim war, sonst hätte er sich bereits während meiner Bankstützerei verabschiedet).

Kleidung abgestimmt auf kalte Sommertage, für den Weg zusätzlich eine Jeansjacke.

Auf meinem Marsch in die Arbeit schien die Sonne und produzierte angemessene Augustfarben.

Nachricht vom Tod eines meiner früheren Mathe-/Physiklehrer (der meinen Jahrgang unter anderem auf der Griechenland-Studienfahrt begleitete), sie machte mich traurig. (Spitzname Charly – 2010 bloggte ich über den Umstand, dass Lehrer an meinem Gymnasium Spitznamen hatten, das aber anscheinend nicht allgemein üblich war und ist – ich empfehle dringend die Lektüre der vielen Kommentare mit Lehrerspitznamen und ihren Geschichten.)

Zwischen zwei Terminen huschte ich zur nächstgelegenen Apotheke, um die Rezeptmedikamente vom Vorabend abzuholen. Ich brauchte in kurzen Ärmeln bereits keine Jacke mehr.

Auch der Weg zu Mittagscappuccino und Obsteinkauf anderthalb Stunden später war herrlich sonnig und warm.
Mittagessen: Banane, Pfirsich, Muesli mit Joghurt.

Nachmittags zog der Arbeitsdruck an und der Himmel zu, aber es blieb freundlich. Neben Arbeitsdingen eine Verabredung für Donnerstagfeierabend glattgezogen.

Als ich das Bürohaus zu Feierabend verließ, schien gerade wieder die Sonne. Es war überraschend warm, meine Jeans fühlte sich viel zu dick an.

Doch schon auf meinem Heimweg ohne Umwege dräuten Wolken dunkelst. Zu Hause räumte ich, bügelte zwei Kleidungsstücke für die angekündigten Sommertage – und jetzt goss der Regen mit voller Kraft los. Das tat er auch während meiner Yoga-Gymnastik (diesmal turnte ich die Abschlussfolge des 30-Tage-Programms von Adriene mal, doch das lasse ich künftig wieder, ist sehr unbefriedigend).

Herr Kaltmamsell war einer Postsendung nachgegangen, die mich nicht erreicht hatte und die abgeholt werden musste: Die Unterlagen zu meiner Oktoberfestflucht-Wanderung in Südengland. Die organisierende Agentur in UK hatte mich bereits darauf vorbereitet und so war es dann auch: Der Großbrief nur mit Papier kostete Zoll, Herr Kaltmamsell löste ihn für 12,22 Euro aus. Danke für nichts, Brexit.

Das Nachtmahl, das Herr Kaltmamsell servierte, räumte den Ernteanteil auf: Zuchini gebraten und eingelegt als Antipasto, Fenchel als Schiffchen gefüllt und überbacken, Lauch nach Jamie Oliver ungefähr so. Alles sehr unterschiedlich, alles köstlich. Nachtisch Kekse und Schokolade.

Es regnete immer noch heftig.

Abendunterhaltung: Arte bietet die Epoche-machende TV-Serie Mad Men über die Werberszene in New York in den 1960er in der Mediathek an, sogar im Original! Wir guckten die erste Folge, ich war angetan.

§

Nina Sternburg in der Zeit, warum uns das Kaputtgehen von Dingen zu besseren Menschen macht.
“Dieser Txt ist kaputtt”.

Gehring ist Professorin für Philosophie an der Technischen Universität Darmstadt und beschäftigt sich unter anderem mit dem Verschleiß, der Zerstörung und Transformation von Körpern und Dingen im technischen Zeitalter. Mit dem Kaputten kennt sie sich also aus. In der Philosophie des Kaputten unterscheidet sie zwischen alter (Heideggers Türklinke) und neuer Technologie. “Technikphilosophisch betrachtet ist das Kaputte interessant, weil daran das Wesen der Technik deutlich wird. Optimale Technik nehmen wir gar nicht mehr als solche wahr, sie wird zur Infrastruktur. Unspürbar soll sie leisten, was wir wollen. Neue Technologien verhalten sich hingegen anders. Sie exponieren sich selbst. Das Kaputte entlarvt beides. Die Wowigkeit der neuen Technologien und die Unauffälligkeit der Alten.”

(…)

Kaputte Fassaden haben den Vorteil, dass man hinter sie blicken kann. Das gilt für eigene ebenso wie für jene der Außenwelt. Schon der persische Gelehrte und Dichter Rumi soll im 13. Jahrhundert gesagt haben: Durch den Riss dringt das Licht ein. “Ja, das kann man so sehen”, meint Professorin Gehring. “Aber manchmal ist so ein Riss auch einfach Mist.”

§

Weil’s mich überraschte – und weil es für die Einschätzung von Zukunft der Raumfahrt relevant ist:
Wie weit der Mond von der Erde entfernt ist.

via hmbl.blog

§

Heutige Herzerwärmung:
“Engineer restores pay phones for free public use”.

Journal Sonntag, 3. August 2025 – Wintergrillen im Hochsommer

Montag, 4. August 2025

Erholsame Nacht, beim Aufstehen regnete es gerade nicht mit fast schon hellem Himmel.

Ich war mit Herrn Kaltmamsell zu Familiengrillen bei meinen Eltern in Ingolstadt eingeladen, meine Mutter hatte das als sicher angesagte Scheißwetter für irrelevant erklärt. Gestartet wurde ein wenig später (die Bruderfamilie hatte sich nach einer großen Hochzeit am Samstag Ausschlafen erbeten), das verschaffte mir Zeit für einen Isarlauf, zur Zeitersparnis die Strecke direkt ab Haustür über Alten Südfriedhof nach Thalkirchen und zurück. Da der Regenradar in diesem Zeitraum kein Regengebiet vorhersagte, verließ ich das Haus barhäuptig und ohne Regenjacke. Ich war offensichtlich nicht die einzige, die sich an dieser Wetterprognose festhielt, das Läufer*innenaufkommen war überraschend hoch.

Stephansplatz

Übergang von altem zu neuem Teil des Alten Südfriedhofs.

Die Isar hatte sich trotz anhaltendem Regen beruhigt, kein Hochwasser mehr.

Das Laufen strengte mich an, weil mein gesamtes Becken schmerzte, inklusive daran aufgehängter Lendenwirbelsäule (nicht aber die Hüftgelenke, verstehe jemand diesen Körper!). Aber ich freute mich an Luft, Licht und Bewegung.

Erst im letzten Drittel erwischte mich ein Regenduscher zwischen Flecken blauem Himmel.

Nach dem Heimkommen zeigte der Regenradar den Hintergrund des kurz getakteten Wechsels zwischen Regen und Sonne an.

Screenshot von Wetter online.

Mir fielen immer mehr Aspekte an Grete Weils Tramhalte Beethovenstraat ein, die den Roman kunstfertig und lesenswert machten – vor allem unglaublich dicht auf gerade mal 240 Seiten. Ich plapperte sie an Herrn Kaltmamsell hin, er lieh sich das E-Book schließlich von mir aus.

Unter Regenschirm zum Hauptbahnhof, wir erreichten Ingolstadt mit Verspätung. Dort freudiges Wiedersehen, alle drei Nifften waren nach ihrem Urlaub in Kastilien noch da und nicht an ihre neuen Wohnorte gezogen. Meine Eltern hatten die Grillerei auf der Terrasse aufgebaut, den Tisch aber im warmen, trockenen Drinnen gedeckt: Wintergrillen im Hochsommer.

Es gab köstliches Essen (bei mir vom Grill Seehecht, Maiskolben, Hähnchenflügel, fränkische Bratwurst, aus dem Ofen Lammschulter, dazu Kartoffelsalat und eingelegte rote Paprika) mit Aperol Spritz vorher, Rotwein dazu, Espresso und Melone danach. Dazu erfuhr ich unter anderem Details des Spanien-Urlaubs (inklusive herzerwärmende Fotos), Details aus der Kantine des Deutschen Bundestags, Berichte über die Familienhochzeit am Vortag.

Die Familie auf dem kastilischen Dorf hatte uns Naturalien mitgeschickt: Aus eigenem Anbau Zwiebeln und Knoblauch, außerdem süßes und scharfes Paprikapulver sowie Safran. Und einen lieben Brief. <3

Zum Bahnhof für unsere Heimfahrt kamen wir sogar trocken, wirkliche Wetterbesserung ist aber erst für Mitte der Woche angekündigt.

Auf der Hin- und Rückfahrt las ich in meiner nächsten Lektüre: Jasmin Schreiber, Marianengraber. Doch dieser Roman in Form einer Ansprache von Paula an ihren verstorbenen kleinen Bruder erwies sich als Missgriff: Eine Aneinanderreihung von Floskeln (“mir schlug das Herz bis zum Hals”) Klischees und Allgemeinplätzen, Flughöhe deutscher Fernsehfilm. Ich glaubte fast nichts und niemand davon, und definitiv nichts und niemand interessierten mich. Nach einem Drittel brach ich ab – meine Wunschleseliste ist zu lang, als dass ich mich mit uninteressanten Büchern aufhalte (selbst wenn ich einrechne, dass es jeder Roman nach Grete Weil schwer hat). Es hätte mich misstrauisch machen müssen, dass in der Münchner Stadtbibliothek beide vorhandenen Exemplare verfügbar waren.

Zu Hause war ich immer noch sehr satt, das Abendessen ließ ich ausfallen, eigentlich war mir sogar nicht gut. Auf Arte kam der herrliche Grand Budapest Hotel von 2014: SO viele liebevolle Details, sensationelles Schauspieler*innenaufgebot, großartige Musik. Dennoch ging ich leicht unpässlich früh ins Bett, um mich pässlich zu schlafen.

§

Herzerwärmung gefällig? Ich empfehle diese Bio-Achterbahn.

Journal Samstag, 2. August 2025 – Regenschwumm, Grete Weil, Tramhalte Beethovenstraat

Sonntag, 3. August 2025

Ausgeschlafen, zu düsterem Himmel und nassen Straßen aufgestanden. Ob es gerade regnete oder nicht, war mittlerweile irrelevant – einfach greisliches Wetter.

Nach Bloggen, Milchkaffee, Wasser buk ich Baskischen Käsekuchen – hatte ich seit Wochen als Plan im Hinterkopf, den ich aber immer wieder aufgab, weil ich zu wenig Lust auf Essen des Ergebnisses hatte. Jetzt zog ich ihn durch, um ihn aus dem Kopf zu kriegen.

Sportplan war Schwimmen im Dantebad, diesmal wirklich sicher ohne jede Ahnung von Sonne. Mal wieder freute ich mich geradezu enthusiastisch, dass ich in meine Schwimmpläne NIE WIEDER Menstruationsfluten einrechnen muss! War das scheiße bis vor wenigen Jahren! Ich erinnere mich an absolut nichts Gutes am Menstruieren; da ich sehr gründlich dafür gesorgt hatte, nicht schwanger werden zu können, brauchte ich ja nicht mal die Info “nicht schwanger”.

U-Bahn zum Westfriedhof, unterm Schirm zum Schwimmbad.

(mit überschlagend fröhlicher Stimme) Wie schön grün die Freibad-Liegewiese durch all den Regen geworden ist!

Das Außenthermometer über der Sprudelschnecke zeigte 16 Grad an. Es regnete durchgehend in verschiedener Intensität – das machte Spaß, auch wenn die heftigsten Regenphasen das Schwimmwasser aufspritzen ließen. Manche schwammen in Neopren-Anzügen, wobei sich einer davon bei näherem Hinsehen als flächendeckende Tätowierung herausstellte (wie bei den alten japanischen Holzschnitten, auf denen bunte, eng anliegend scheinende Kleidung an Männern ebenfalls in Wirklichkeit tätowiert ist – permanent clothing in Entsprechung zu permanent make-up?).

Mein Schwimmen fiel mir leicht und fühlte sich gut an, ich erweiterte auf 3.300 Meter.

Die Frauen-Sammelumkleide des Dantebads schätze ich ja. Selbst am Wochenende, wenn sich nicht die (meist alten) Frauen dort einfinden, die sich offensichtlich schon lang kennen, manche oberflächlich, manche näher, bilde ich mir ein sachtes Gemeinschaftsgefühl ein. Fast jedesmal wird über den Umstand gescherzt, dass nach dem Schwimmen in einer Reihe Spinde immer die direkt nebeneinander liegenden gleichzeitig gebraucht werden. Gestern sogar mit der Extraschleife, dass ich beim Abtrocknen der Nachkommerin automatisch den Platz vor dem Spind neben meinem freiräumte und sich herausstellte, dass sogar zwei Spinde Abstand zwischen unseren lag! Wir lachten noch darüber, als eine weitere geduschte Schwimmerin herantrat – und die hatte dann den direkt neben mir.

Oder der auffallend schöne Schwimmanzug, den eine Frau abgelegt hatte. Da ich zum Erkennen des Herstellers das Kleidungsstück hätte anfassen müssen, frage ich danach – und bekam zum Herstellernamen detaillierte Hintergründe und Empfehlungen.

Rückfahrt per Tram, unterwegs Stopp für Frühstücksemmelkauf. Das letzte Stück legte ich per U-Bahn zurück. Lange Zeit viel Regen heißt mittlerweile auch, dass das Nußbaumpark-Gschwerl (das immer zahlreicher wird, ich sehe einen Zusammenhang mit der systematischen Bereinigung des Alten Botanischen Gartens – schlichten physikalischen Gesetzen folgend haben sich die Menschen nämlich nicht in Luft aufgelöst) sich immer mehr im nigelnagelneu renovierten und fast fertigen U-Bahnhof Sendlinger Tor unterstellt, gestern musste ich Slalom laufen. Geben Sie uns noch ein, zwei Jahre und München muss sich nicht mehr als Gegenbeispiel zum Berliner Hermannplatz bezichtigen lassen. Ich halte es für sinnvoll, jetzt schon an den Öffi-Brennpunkten im München spezielle Sicherheitsleute einzusetzen wie in Berlin – die die Leute keineswegs vertreiben, sondern Auswüchse verhindern. Mir fallen die Unfälle im U-Bahnhof Goetheplatz ein, wo schon mehrfach Zugedröhnte ins Gleisbett gerieten, mindestens einmal mit tödlichem Ausgang. Vorbild könnte Berlin sein, siehe Artikel “Auf der Strecke geblieben” in der Wochenendausgabe der Süddeutschen (€).

Frühstück kurz vor zwei: Tomatenbrot (eine Sommerköstlichkeit, die auch Regen nicht kaputtmachen kann) mit Körnersemmel vom kürzlich entdeckten Bäcker Unendlich beim Edeka am Stiglmaierplatz (Sitz in Bobingen, wie ich nachrecherchierte) – sehr gut, u.a. sichtbar und schmeckbar mit Kurkuma gewürzt. Auch die Kürbis-Hafer-Semmel danach schmeckte mir. Mohnsemmeln und Dinkelseele von dort waren mir kürzlich ebenfalls als überdurchschnittlich aufgefallen.

Dann noch baskischer Käsekuchen, der allerdings nicht ganz gelungen war: Innen zu weich, musste gelöffelt werden (aber sicher nicht roh, in ungebackenem Zustand hat er ja die Konsistenz von Pfannkuchenteig).

Nachmittag mit Zeitunglesen und Yoga-Gymnastik, draußen regnete es weiter in verschiedenen Heftigkeiten.

Der Ernteanteil hatte eine dicken Bund Thymian gebracht, ich verwendete einen Teil davon fürs Zitronen-Thymian-Hähnchen zum Nachtmahl.

Als Vorspeise kombinierte ich Ernteanteil-Tomaten und -Basilikum mit Nektarinen zu einem Salat, köstlich. Das Hähnchen gelang sehr gut, aber wir ließen genug für Herrn Kaltmamsells Montagessen übrig. Dessert war mehr Käsekuchen.

Im Bett Grete Weil, Tramhalte Beethovenstraat ausgelesen. Ein kleiner, kompakter Roman, der mich überraschte. Während Weil in Der Weg zur Grenze eine Frau in den Mittelpunkt gestellt hatte, die im 3. Reich als Jüdin aus Deutschland fliehen musste (geschrieben vor Ende des Kriegs und bevor die tatsächlichen Grauen bekannt waren), steht im Mittelpunkt dieses Romans von 1963 ein deutscher Nicht-Jude, Nicht-Verfolgter: Andreas, ein Schriftsteller. Die Geschichte erzählt auf zwei Zeitebenen. Sie beginnt in Nachkriegs-München, wo er mit seiner reichen Frau wohnt, einer Holocaust-Überlebenden (“das Vermögen ihrer vergasten Eltern war enorm und sie die einzige Erbin” – dieser Satz setzt ziemlich am Anfang eine zynische Note, die immer wieder erklingt). Andreas soll wieder schreiben, aber er kann nicht mehr.

Die zweite Zeitebende führt zu dem Moment, in dem Andreas und diese Frau ein Paar werden: In Amsterdam, wohin Andreas im Krieg als Korrespondent einer Münchner Zeitung geschickt wurde – und wo er Nacht für Nacht miterlebt, wie Hunderte Juden per Tram nach Osten deportiert werden. Er schließt sich zaghaft dem lokalen Widerstand an. Die Erzählstimme bleibt konsequent bei Andreas und seiner Zerbrochenheit in der Gegenwart: Zerbrochen an dem, was er als Zeuge erlebte, und zerbrochen am Hadern, wie viel er davon hätte verhindern können – das las sich für mich in unserer “Nie wieder ist jetzt”-Gegenwart sehr aktuell.

Mir war sehr bewusst, dass der Roman auch ein Zeitzeugnis ist: Grete Weil lebte selbst in Amsterdam im Exil und engagierte sich im Widerstand, diese Alltagsdetails sind wahrscheinlich authentisch.

Es wechseln sich romantisch gefühlige und reflektierte Innensichten ab mit dokumentarischen Nebenbemerkungen, u.a. darüber, dass selbst die jüdische Exilgemeinschaft in Amsterdam erst nach dem Krieg das Ausmaß der Vernichtung in den KZ begriff, vorher zum Teil eisern an der Propaganda vom “Arbeitslager” festhielt. Die Figuren des Romans sind vielfältig und vielschichtig, die Sympathien sind keineswegs nach Opfer-Täter verteilt. Ein Stück wichtige Nachkriegsliteratur.

Journal Freitag. 1. August 2025 – Verregnetes Sommerferienfeiern

Samstag, 2. August 2025

Warum mich wohl gerade dieses Jahr so traurig macht, dass die zentralen Sommertage Ende Juli, Anfang August und der Start in die Schulsommerferien kühl, düster und regnerisch sind? Vielleicht ist es das Alter und die damit verbundene Wahrnehmung der Endlichkeit solcher Tage: Ich habe statistisch nur noch 20 bis 30 Chancen auf heimische Sonnensommer. Allmählich verstehe ich die Leute, die im Rentenalter nach Teneriffa ziehen.
(Wobei ich mich an einen Sommeranfang mit höchstens Mitte 20 erinnere, der mich gleichzeitig freute und traurig machte – weil mich bereits beim Start sein Endes bedrückte. Leben im Moment konnte ich wohl noch nie.)

Ins Büro marschierte ich dennoch in kurzen Ärmeln und mit nackten Beinen – warme Turnschuhe und Jacke glichen das aus. Kleidung um mich herum eher Stiefel und Anorak. (Schon zwei Tage ohne Mauersegler-Schrillen.)

Fürs Oktoberfest wurden Plastikpferde gehievt.

Abends war ich mit Herr Kaltmamsell zur Feier seines Ferienstarts verabredet: Ich hatte einen Tisch im schönsten Außenrestaurant Münchens reserviert, im Romans. Doch nachdem wir 2024 dort zur Sommersonnwend unterm Schirm bei Wolkenbrüchen aßen, sah ich uns diesmal nicht mal draußen – es war einfach zu kalt.

Am Arbeitsplatz Emsigkeit, Missverständnisse klären, Einspringen, Sachen reparieren (im übertragenen Sinn).

Zum Mittagscappuccino unterm Schirm zu Nachbars.

Mittagessen Hüttenkäse, Pfirsiche, Nektarine, den Arbeitsnachmittag auch noch rumgebracht.

Zu pünktlichem Feierabend erwischte ich eine Regenpause. Der Himmel hatte aufgerissen, es wurde schlagartig mild.

Dass der neue Spielplatz an der Theresienwiese eröffnet war (der mit den riesigen Schaukeln), hatte ich schon am Donnerstag am entfernten Bauzaun gesehen; jetzt wurde er sehr rege genutzt.

Zu Hause turnte ich vorm Ausgehen Yoga-Gymnastik, wechselte beim Wiederankleiden in die feinen Schuhe.

Die Milde in der Luft hielt an, also wagten wir im Romans nun doch, uns zu den wenigen Gästen im Außenbereich zu gesellen (die meisten saßen drinnen). Dann aßen und tranken wir gut, doch schon unsere Vorspeisen begleitete Regenprasseln auf die riesigen dunkelroten Schirme über uns. Das hielt in unterschiedlicher Stärke bis zum Ende unseres Abends an.

Als Aperitif ließ ich mir einen Prosecco rosé empfehlen, Herr Kaltmamsell wählte Hugo.

Vorspeise gegenüber: Gnocchi mit frischem Sommergemüse (die Gnocchi, auf der Karte als hausgemacht angegeben, ähnelten auch diesmal sehr stark Supermarkt-Gnocchi und kamen nicht an die Flaumigkeit von Herrn Kaltmamsells Gnocchi heran), meine waren Baby-Calamari in herzhafter Sauce (Oliven, getrocknete Tomaten) auf Kichererbsenpuree. Als Wein hatte ich eine Flasche friaulischen Tunella Rjgialla Ribolla Gialla ausgesucht (autochthone Traube, das zieht mich immer an), der vielfältig schmeckte und mir mit seiner leichten Bitternote sehr gut gefiel.

Bis zum Hauptgang erbaten wir eine Pause, dann gab es bei Herrn Kaltmamsell Ossobucco und beim mir gebratene Kalbsleber. Als Nachtisch bestellten wir die beiden Desserts von der Wochenkarte: Zitronencreme auf Mürbteig für Herrn Kaltmamsell, Schokoladenring mit Vanille-Panna-Cotta und Kirschen für mich.

Herr Kaltmamsell erzählte von den vielen Geselligkeiten seiner letzten Arbeitswoche vor den Ferien, ich erzählte von den Komplikationen meiner vergangenen Arbeitswoche.

Auf dem Heimweg hatten wir wieder Wetterglück und erwischten eine Regenpause.

Typische Hochsommernacht 2025 in Neuhausen.

§

@novemberregen nahm uns auf Mastodon auch gestern mit auf ihrem Weg in die Arbeit, für den sie Schienenersatzverkehr nutzen musste (ich schreibe das lieber mal aus statt SEV – das scheint mir eine eher verderbliche Abkürzung, die ich möglicherweise schon in zehn Jahren nicht mehr auflösen kann). Hintergrund: @novemberregen wird in der Öffentlichkeit weit überdurchschnittlich oft angesprochen und/oder um Auskunft gebeten.

Und DANN hat sie noch Energie für einen Arbeitstag!

§

Raten Sie mal, wie sich die Ausgaben unseres Bundesumweltministerium 2024 verteilten. Erst raten! (Ich zum Beispiel hätte komplett daneben gelegen.)
Dann nachgucken bei correctiv.org: “Grafik des Tages”.

Quelle ist das Bundesumweltministerium selbst, correctiv hat lediglich die Grafik umgebastelt. Besonders charmant finde ich die Überschrift des Ministeriums: “Bundes-Milliarden für den Umweltschutz”. Joah – nicht zu Tode verstrahlt werden ist künftig das Erste, was mir bei Umweltschutz einfällt.

§

Apropos Regen: Hier ein sehr schönes Foto (inklusive “Was danach geschah” in Thread darunter).

Journal Donnerstag, 31. Juli 2025 – Beobachtungen zum Sommerferienfeiern

Freitag, 1. August 2025

Zerstückelte Nacht ohne äußeren Anlass, ich war froh, als ich sie beenden konnte.

Große Freude über das Licht draußen: Zwischen vereinzelten Federwolken blauer Himmel, ich marschierte in Sonnenschein ins Büro. Dort war trotz aufziehender Sommerferien so richtig was zu tun, allerdings wurde aus meiner schlafgestörten Dumpfheit im Hirn richtiges Kopfweh. Darauf eine Ibu.

Ich holte eine Online-Schulung durch Gucken der Aufzeichnung nach: Geschwindigkeit auf 1,5, Überspringen mehrerer Technik-Probleme und Aufteilen in Kapitel mit Pausen für andere Erledigungen, Nachverfolgen von Links in den Schulungsunterlagen erwies sich als ideal, ich lernte etwas.

Schon für den Weg zu meinem Mittagscappuccino nahm ich wieder lieber einen Schirm mit, der Himmel hatte gemischt dunkelgrau zugezogen.

Vorm Running Sushi am Heimeranplatz stand eine lange Schlange an; als ich vorbeiging, öffnete sich gerade die Tür und eine bereits entkräftet scheinende Servicefrau rief raus: “Wer hat Reservierung?” Es hoben sich nur drei Hände so halb, eindeutiges Schule-Händeheben – und in genau diesem jugendlichen Alter sahen alle Schlangestehenden auch aus. Gestern war in Bayern letzter Schultag vor den großen Ferien, in manchen Kreisen geht man nach Freilassung wohl mit Schulfreund*innen Essen. Das bestätigte wenige Gehminuten später das Innenleben des angesteuerten Tagescafés Notting Hill auf der Schwanthalerhöhe: Es brummte vor Schulvolk ganz frisch in den Ferien, vor allem Mädchen, es wurden zur Feier des Tages Bowls bestellt.

Ich glaube, das habe ich in dem Alter auch gemacht, das gehörte mit 15, 16 zu den ersten Malen Ausgehen ohne Eltern: nach Unterrichtsschluss mit Freund*innen. In meinem Fall war das bevorzugt der Teeladen Barbara Mahrt am Anfang der Ingolstäder Harderstraße: Dort kostete die Tasse Tee Taschengeld-kompatible 50 Pfennig; man durfte sich durch die Teegläser schnüffeln (Kaminfeuer! Pfirsich-Maracuja!) und mit der Wahl eine Tasse aufbrühen lassen.

(Lehrer*innen, so bekam ich das in den vergangenen Tagen mit, waren gestern bereits durch mit Schuljahresabschlussfeiern und saßen vermutlich schon mittags in der Familienkutsche Richtung Brenner.)

Tatsächlich kam ich trocken zu meinem Mittagscappuccino und zurück, nach dem Mittagessen (Pfirsich, Nektarinen, außerdem Mango mit Sojajoghurt und Roggenkörnern), strahlte auch hin und wieder die Sonne. Bevor weitere Regenschauer ans Fenster prasselten.

Nahezu pünktlicher Feierabend: Ich wollte nochmal versuchen, die Ibáñez-Ausstellung zu Mortadelo y Filemón im Instituto Cervantes zu sehen und nahm eine U-Bahn zum Odeonsplatz. Doch wieder hatte ich Pech: Diesmal war der Saal von einer Kindertheater-Aufführung belegt (der freundliche Portero bot an, mir danach nochmal aufzusperren, aber ich hatte keine Lust auf Warten). Ich gebe nicht auf.

Beim Verlassen des Instituto Cervantes fiel mir wie schon in der Vorwoche dieses Denkmal am Marstallplatz auf.

Manns-hoher Denkmal-Stein mit Blumentöpfen davor, in Messinglettern darauf „Den Trümmerfrauen und der Aufbaugeneration Dank und Anerkennung München nach 1945 Im Wissen um Verantwortung“

Aufschrift: “Den Trümmerfrauen und der Aufbaugeneration Dank und Anerkennung München nach 1945
Im Wissen um Verantwortung“

Es verwunderte mich, denn schon lange hat historische Recherche ergeben, dass dieses Trümmerfrauen-Bild ein Mythos ist, begründet vor allem auf dem Umstand, dass beherzt räumende Frauen in Kriegstrümmern ein besonders attraktives Fotomotiv ergaben. Hier ein spannender und gut lesbarer Aufsatz dazu von Nicole Kramer aus dem Jahr 2021 im Historischen Lexikon Bayerns. Das Denkmal wurde 2013 errichtet – vielleicht war die Forschung damals noch nicht bis ins Bewusstsein der Initiatoren durchgedrungen?

Auf dem Rückweg Einkäufe im Kaufhaus (Tinte für Füller, Schreibheft) und im Alnatura. Daheim machte ich mich gleich an die Zubereitung des Abendbrots: Reichlich Romana-Salat mit süßer Zwiebel, Eiern. Dazu briet Herr Kaltmamsell auf meinen Wunsch Panisse, ein Restl Käse war auch noch da. Nachtisch Schokolade.

Im Bett las ich weiter in Grete Weil, Tramhalte Beethovenstraat. Ich hatte sie ja über ihren Roman Der Weg zur Grenze Ende 2023 entdeckt – den ich hier nochmal ausdrücklich empfehle.

§

Wenn schon Verkleidung in Anspielung auf vergangene Zeiten und Gesellschaftsschichten, vorgeführt in Vergangenheitsspiel, dann doch lieber ein Regency-Picknick in Garten des Royal Pavillion von Brighton. (Nachtrag: Achtung Altersbeschränkung für Angucken.)