Journal Donnerstag, 13. August 2020 – Urlaubsende
Freitag, 14. August 2020 um 9:05Zu Ende war tatsächlich nur die Reise: Ich habe noch eine gute Woche Urlaub und freue mich sehr auf frei verfügbare Tage, an denen ich nicht in die Arbeit muss.
Nach Ausschlafen, Duschen, Bloggen packten wir unseren Koffer und gingen nochmal auf einen Morgenkaffee ins Hotelrestaurant. Auschecken, unter bedecktem Himmel und bei erträglichen Temperaturen rollkofferten wir zum Bahnhof.
Ich hatte ein Schnäppchenangebot für Upgrade in die erste Klasse wahrgenommen, so räkelten wir uns mit viel Platz. Warum die DB-App für den Zug “geringe bis mittlere Belegung” anzeigte, obwohl nur vereinzelt Sitze frei waren, verstand ich nicht. Doch die Maskendisziplin war sehr hoch, ich fühlte mich recht sicher. (Habe aber immer noch ein leicht schlechtes Gewissen wegen des Risikos, das ich durch die Reise eingegangen bin.) Auf halbem Weg längs durch Deutschland kamen wir auch durch richtigen Regen, doch schon hinter Würzburg war es wieder trocken.
Hopfencheck in der Holledau: Gut steht er da, der Hopfen, in den kommenden Wochen wird wohl die Ernte beginnen. In München empfingen uns gemischte Wolken und sehr angenehme Temperaturen.
Daheim Pflanzenversorgung, Kofferauspacken, erste Maschine Wäsche einschalten, telefonische Rückmeldung bei Eltern – was ja heutzutage eigentlich nicht mehr nötig ist, da sie unsere Reise auf meinem Blog mitverfolgen konnten (Papa), wir zudem über WhatsApp in Verbindung standen (Mama). Ich erinnere mich an früher(TM), als ich zur Versicherung der heilen Ankunft kurz über lokales Münztelefon anrief, während des Urlaubs eine Ansichtskarte losschickte und mich dann wieder nach Rückkehr meldete.
Wissen Sie, was auch mit abklingendem Hexenschuss ganz schlecht geht: Stolpern. Denn zum Abfangen, so lerne ich in diesen Tagen, braucht der Körper genau die vom Hexenschuss betroffenen Muskeln. (AAAHHHHSCHEISSEAUAAAA!)
Herr Kaltmamsell und ich gingen in verschiedene Richtungen zu den nötigsten Besorgungen, zum Nachtmahl gab es die übrigen Ernteanteil-Kartoffeln gebraten mit Speck und Tomatensalat, dazu Rosé.
Beginn der Vorbereitungen auf die Operation Anfang Oktober: Ich guckte zum ersten Mal seit ca. 35 Jahren nach Nachthemden (besitze ja nur für auswärtige Übernachtungen ein Stück Not-Nachtwäsche) für Krankenhaus und Reha. Mein erschreckter Klageruf auf Twitter erntete sofort eine Vielzahl sehr nützlicher Tipps, bei welchen Adressen man nicht Ästhetik-Ausschlag bekommt. Meine Kriterien: Keine Knöpfe (die mich beim Draufliegen drücken würden), kurze Ärmel (Armbeugen sollten zugänglich sein), nicht zu eng und nicht zu weit (meine Abneigung gegenüber Schlafkleidung resultiert ja aus einengender Verwicklung beim Umdrehen), nicht zu kurz und nicht zu lang. Muster wenn überhaupt, dann auf die richtige Weise peinlich. Zumindest weiß ich jetzt, wo ich suchen kann.
Wieder daheim fühlte ich mich, als ich am fast dunklen Himmel Fledermäuse sah.

























































